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Létranger

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Beiträge erstellt von Létranger

  1. Hallo Nesselrose,

     

    von mir geplant war die Mittelzeile wirklich als Scharnier oder Apokoinu, also sowohl  oben als auch unten zugehörig. 

     

    Ich hatte schon an  anderer Stelle (wo ich es mal eingestellt  hatte) gemerkt, dass man die wenigen Worte auf mehr als ein oder zwei Arten lesen kann.

     

    Die ersten beiden Zeilen waren ursprünglich mit sehr viel schwarzem Humor gedacht. Das besondere an unserer Zeit, die neuerdings auch Anthropozän genannt wird, ist, dass der einzelne Mensch nicht allein am Ende ist, sondern die ganze Menschheit mit ihm, und der gesamte Planet mit der Menschheit. Wir alle sind gemeinsam am Ende, und damit nicht allein ;-).

     

    LG Lé.

  2. Hallo Arlak,

     

    was den Untertitel angeht, gibt mir die Google-Übersetzung keine befriedigende Übersetzung, aber es geht wohl in Richtung des Titels. 

     

    Ich würde auch sagen : Es ist gefährlich für die Hoffnung, wenn sie sich zu erfüllen scheint.

     

    Ich lese in den ersten vier Zeilen Worte an eine enttäuschende Liebe, vermutlich traf sie einen "Sterblichen" - schönes Bild im dritten  Vers.

     

    Dann folgt ein Monolog - die Trauer und der Rücksturz in die Einsamkeit . Mit dem Begleiter am Ende sollte ein innerer Wegbegleiter gemeint sein (der Liebestraum vielleicht).

     

    Ein ewiges Drama der Sehnsucht und Enttäuschung - das ist Leben.

     

    LG Lé.

     

    P.S. In die Titelzeile hat sich ein Fehler eingeschlichen. "Enttäuschte" sollte da stehen.

     

     

     

     

     

     

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  3. Hallo Gaukel,

     

    dein Daumen weiß Bescheid.

     

    Streng genommen hast du mit deinem Einwand nicht recht, weil es von der Bewegungs- oder Blickrichtung abhängt , was vor und hinter der Tür ist; und "draußen" vor der Tür würde ich mich auch nicht fertig anziehen wollen ;-).

     

    Aber eine solche Doppeldeutigkeit an einer Stelle, an der sie nichts leistet, muss auch nicht sein. Ich wollte durch den Einschub ja nur noch einmal ein bisschen Bewegung hineinbringen.

     

    Darum ist jetzt einfach nur der Einschub gestrichen; denn dass Anziehen für die Welt draußen ist mir wichtig; das ist besser als "los" ....

     

    LG Lé.

  4. Hi Carlos,

     

    freut mich natürlich, wenns gefällt.

     

    ich nehme mal an, dass sich die persönlichen Ausdeutungen hier nicht so sehr und eher im Detail unterscheiden.

     

    Die Deutungen von @SalSeda zu lesen. macht ja fast ausnahmslos große  Freude ;-).

     

    LG Lé.

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  5. Hallo Sali,

     

    es gibt eben viele Formen von Bekleidung und manchmal auch Verkleidung - nichtsdestotrotz auch sinnvoll und notwendig im täglichen Leben draußen in der Welt.

     

    Was das Fünkchen Spontaneität angeht, gehe ich davon aus, es ist größer,  als wir denken (Freud sei Dank ;-)).

     

    LG Lé.

  6. Wenn nichts mehr wacht als das Standby, 
    geht ein alter Mann auf dem Mond spazieren,
    graue Pferde grasen auf den Traumkoppeln,
    Büffel ziehen stoisch über die Weiden.

     

    Morgens streife ich mir Hoffnung über den Kopf 
    schlüpfe in die ausgewaschene Gelassenheit,
    wickle mir Gewissheiten um den Hals,
    setz mir nen lässigen Gedanken 
    schräg auf den Scheitel 
    und knöpfe noch schnell die Sorgen zu.

     

    Zuletzt schlüpfe ich in meine bequemen alten

    Rechtfertigungen, binde mir feste Schleifen

    in die Belanglosigkeiten,
    und dann raus 

     

    gut gerüstet.

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  7. Lieber Alex,

     

    die erste Strophe ist poetisch sehr gelungen, und die dritte ist auch recht gut - der Rest fällt dagegen deutlich ab.

     

    Wozu streust du denn die Kommas so verrückt in den Text?

     

    Ich verstehe die Motivation dafür, Satzzeichen  wegzulassen, aber an den denkbar ungünstigsten Stellen ein Komma zu setzen, ist unnötig.

    Wenn dir an einer Sprechpause gelegen ist, mach doch einen Zeilenvorschub. 

     

    Gruß Lé.

     

  8. Wie oft ein Dichter innehält, um über jeden einzelnen Doppelpunkt nachzudenken, die einzelnen Worte zu wägen, den Klang, die Silben, den Rythmus, ist sicher individuell, du kannst aber sicher sein, dass es unter den großen keinen gibt, der seine Gedichte umnachtet niederschreibt und nicht x-mal prüft (die Frühwerke mal ausgenommen).

     

    Gottfried Benn beispielsweise war ein entschiedener Verfechter einer akribischen, artifiziellen Schreibweise. Der hätte nie etwas veröffentlicht, was er nicht x-mal verbessert hat. 

     

    Gerade die Arbeit am Detail, und die Größe  des Papierkorbs, unterscheidet die Großen von den spontanen Laiendichtern.

    Mit Beamtentum und Sprachverwaltung hat das nichts zu tun.

     

    Lé.

  9. Hallo Nesselrose,

     

    du siehst, was ich meine ;-). Es sind einzelne emotionalisierende Worte und Redewendungen, die Wirkung bestimmen - bei unterschiedlichen Personen vielleicht auch verschiedene.

     

    Ich würde bei dem Abprallen z.B. nicht an Ver-Achtung, wohl aber an Miss-Achtung denken. Und doch ist es verbreitet und menschlich. Manchmal sind halt innen alle emotionalen Kanäle bereits besetzt; bei einigen ist das vielleicht auch immer so ;-).

     

    Der zweite Text ist so etwas wie Rekonstruktionsversuch der Gedanken, die mein Schreiben begleitet haben. Er ist klarer verständlich, aber das strebe ich ja gar nicht an.

     

    LG Lé. 

     

    P.S. Emotionen sind immer im Spiel - davon gehe ich aus. Was sonst könnte das Spiel des Schreibens und Lesens in Gang halten?

     

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  10. Hallo Nesselrose,

     

    es ist spannend, zu sehen, wie wir aus den Worten auf die Emotionen der Person schließen, die sie äußert. Dabei kommt den letzten und den drastischsten  Wendungen des Gesagten selbstverständlich besondere Bedeutung zu. Hier ist es das  "Maulstopfen" und das "vorbei" (Wut und Schnerz), die die Aufnahme des ganzen Gedichts färben.

     

    Wenn ich mich beim Schreiben ein bisschen von den Bildern und Assoziationen treiben lasse, bin ich selbst der erste Überraschte Leser ;-).

     

    Hätte ich keine Lust gehabt, mich poetisch auszudrücken, hätte ich vielleicht  auch so schreiben können:

     

    Vorbei 

     

    Wie oft

    Unbekannter

    ging ich an dir vorüber

    ohne den Augenblick zu erfassen?

     

    Keine Zeit

    an dich zu denken

    deine Worte zu hören

    sie nicht an meiner Schädelhülle

    abprallen zu lassen.

     

    Und als du 

    Mensch

    mir nahe warst

    hab ich die Worte missverstanden

    die du sprachst

    hab die Fragen verschluckt

    dich nicht zu Wort kommen lassen.

     

    Ich reihte Wort an Wort.

    Alle vorbei.


     

    oder ganz anders ;-).

     

    LG Lé.

     

     

  11. Hallo Joshua,

     

    vor 7 Minuten schrieb Joshua Coan:

    Aber da frage ich mich... wann ist es wirklich vorbei? Meine Geister spuken mir immer noch im Kopf herum. 

     

    Das ist fraglos, dass der Geist spukt, vorher und währenddessen ;-).

     

    vor 9 Minuten schrieb Joshua Coan:

    Verzeih aber beim Satz "Mit dem Punkt das Maul gestopft", musste ich auflachen. Ich stell mir so etwas halt meist bildlich vor. Aber treffend formuliert. 

     

     

    wenn ich mich recht entsinne, gings mir ähnlich, als es mir einfiel.

     

    LG Lé.

  12. vor 1 Stunde schrieb Josina:

    das war für mich zu 100 Prozent klar, dass es sich hier um ein erfundenes Gedicht handelt.

    Im Grunde stimmt das ja sogar für autobiografische Texte. Es ist immer Text, nie Realität.

     

    vor 1 Stunde schrieb Josina:

    Wir sprechen doch IMMER nur vom lyrischen ICH - Du.

    Deswegen wurde ich ja anfangs oft schriftlich belächelt, da ich es hin u wieder  für real hielt.

    Für mich handelt es sich seitdem in Gedichten immer nur um das LI oder LD .

    Ich finde es gut, dass du dir diese gedankliche ind sprachliche Mühe machst. Und du hast Recht, dass befreit auch die Lust und die Freude am Wort.  

    Dann kann man es so empfinden, wie du hier beschreibst:

    vor 1 Stunde schrieb Josina:

    Somit fand ich es an einigen Stellen vom Gedicht auch etwas Lustig (mein Humor).

     

    Gruß Lé.

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  13. Hallo Anonyma,

     

    verzeih mir, aber

     

    nach so viel Anerkennung doch auch eine etwas kritischere Stimme.

    Ich finde es handwerklich gut geschrieben, aber in den Bildern zu reißerisch.

     

    Der "Rattenkot" ist in meinen Augen hier deutliches Anzeichen der Übertreibung Er passt eigentlich gar nicht. Ein bisschen weniger wäre mir mehr ...

     

    LG Lé.

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