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Gaukelwort

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Beiträge erstellt von Gaukelwort

  1. Hi Anonyma,

     

    für mich bräuchte es auch keine Zoos. Und ich verstehe auch nicht wie man sich dort wohlfühlen kann. Würden Zoos tatsächlich den Menschen die Tiere näher bringen, dann käme kein Besucher ein zweites Mal. Denn dann wüste er/sie um das Leid, der inhafTierten.

     

    Und auch bei den Schnittblumen kann ich gut mit. Ich wurde als Kind von manchen Menschen schräg angesehen, weil ich mich geweigert habe auf Spaziergängen Blümchen für meine Mutter zu pflücken.

     

    Ich habe dann gesagt, dass ich es nicht schön finde den Blumen beim sterben zuzuschauen. Und war ganz hilflos weil mich scheinbar niemand verstand.

     

    Um den Vorwurf zu entgehen, ich hätte meine Mutter nicht lieb, bin ich manchmal mit dem Malblock losgezogen... Ich glaube nur eine Mutter konnte diese Bilder lieben... Mit etwas Glück konnte man den Unterschied zwischen Glockenblume und Löwenzahn an der Farbe erkennen...

     

    Deine Botschaft ist deutlich. Im Zoo ist alles so nett bis man kotzt.

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

    • Danke 1
  2. Hi maerC,

     

    dein Gedicht stößt bei mir Gedanken an, die nicht bei der gepumpten Pumpe enden...

     

    ...für das kleine Alltagsüberleben reicht ja schon ein Do-It-Yourself-Schnitzel...

     

    ...für das große müssen es dann schon Profis mit Skalpell und Innereien ran...

     

    …und im Graubereich werden Nahrungsergänzungsmittel mit Gelatine verkapselt...

     

    Das arme Schwein scheint nicht nur eine Herzensangelegenheit zu sein.

     

    Nichtsdestotrotz gefällt auch mir dein Gedicht.

     

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

     

    P S wie wäre es mit:

     

       So lebt auf Pump ein Mann

       mit Ebers Pumporgan.

       Das Herz des Ebers Sau

       schlägt bald in einer Frau.

     

    so ließe sich eines der beiden „und“ an Zeilenanfang vermeiden.

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  3. Hi Darkjuls,

     

    Zitat

    ein "Er" ist, der sich seine Gefühle bewusst machen will und sich nach seiner Jugendliebe sehnt,

     

    Hmmm, ich habe dein Gedicht nochmal genau gelesen, um einen Hinweis auf die Jugendliebe zu finden. Das ist mir aber nicht gelungen. Ich denke, wenn dir dieser Aspekt wichtig ist, dann müsste er auch irgendwo greifbar werden. Bisher braucht man Autorinnenwissen, um deinem Gedicht diesen Blinkwinkel eindeutig zuordnen zu können.

     

     

    Zitat

    Fraglich ist, was er in seiner jetzigen Beziehung vermisst?

     

    Auch hier bleibt dein Gedicht sehr vage. Ich kann nicht mal erkennen ob er überhaupt etwas vermisst. Oder anders, man kann ja auch einen tollen Job und einen angenehmen Alltag haben und sich trotzdem zeitweise eingeengt und ausgelaugt fühlen - und nach Urlaub und Tapetenwechsel sehnen. Nicht jeder will deshalb gleich für immer auswandern...

     

     

    In meiner Wahrnehmung liegt das Gewicht von deinen Zeilen (so wie sie zur Zeit gewählt sind) eher auf dem „Wegwollen“ weil ihm „alles“ zu eng ist. Was ihn stört hast du deutlicher beschrieben, als das was er sucht. Das deute für mich auf eine (Gedanken)flucht in eine Scheinwelt, in der auch (irgend)eine nicht näher beschriebene Frau vorkommt. Selbst die könnte ausgedacht sein. Oder einen kurze Zufallsbegegnung die er sich für seinen Traum zurecht träumt. Oder...

     

    Wie gesagt, das Gedicht hat alles, um für sich in einer offen interpretierbaren Form zu bestehen. Viele Autor:Innen schreiben ganz bewusst so.

     

    Bei diesem Gedicht konnte ich deine Intension erst herein bzw. heraus lesen, als ich deine Erklärung dazu hatte.

     

    Liebe Grüße in den Tag

     

    vom Gaukel

    • Gefällt mir 1
  4. Hi Rita,

     

    auch mich haben diese Zeilen von dir arg betroffen gemacht...

     

    Zum einen weil dein Gedicht für sich genommen eine unverklärten Blick auf die raue Natur wirft und sich nicht in Tierpostkartenschwärmereien verliert...

     

    Zum andern weil es für mich auch als Metapher taugt. Ich kenne ein Paar das ihr Kind im Sumpf der Drogen verloren hat. Sie haben versucht Kontakt zu halten, später als es verschwunden war wieder zu erlangen – es war aber nicht mal mit Hilfe von Polizei und einem zusätzlich beauftragten Privatermittler möglich.

     

    Ein gutes, ein ungeschminktes, ein trauriges Gedicht.

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

    • in Love 1
  5. Hi Darkjuls,

     

    ich finde es spannend, dass du das Gedicht wie eine Momentaufnahme oder eine Fotografie im ungewissen lässt.

     

    Es gibt kein „end“ - weder happy noch unhappy. Es bleiben nur Fragen:

     

    Z. B.
     

    Ist eine Beziehung „schon“ zu ende wenn sich wer auch immer (auch?) eine/n andern Partner:In für Sex wünscht und/oder an zu den engen Regeln einer (klassischen) Beziehung leidet?

     

    Ich glaube das Gedicht ist nur dann beklemmend, wenn man sich in die aufgezeigte Beziehungsenge hinein denkt anstatt sich hinaus zu denken. Was Beziehung bedeute kann doch im Grunde jedes Paar selbst entscheiden. Es gibt viele Wege. Und oft kann man sie sogar verlassen und querfeldein gehen.

     

    Hmmm ein wenig stört mich das Klischee, dass das LI ein „er“ ist das der Enge entfliehen will. Der Gedanke liegt nahe zu denken: „Typisch Mann – sucht sich ne andere oder jüngere oder..." Ist halt der bekannte Klassiker... Darüber könnte man eventuell leicht übersehen, dass das Gedicht inhaltlich (meines Erachtens) darüber hinaus greift und mehr zu bieten hat.

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

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    • Danke 1
  6. Hi Carlos,

     

    ich bin weit entfernt davon mich zu streiten.

     

    Das schöne am Glauben ist ja das er geglaubt werden muss – weil er sonst ja gar keiner ist.

     

    Wenn dir daran gelegen ist, das es vor etwa 2022 +/- x Jahren eine Frau mit Namen Maria schwanger geworden ist ohne das dabei Ihr Jungfernhäutchen kaputt gemacht wurde, dann ist das halt so. Wer sollte was dagegen haben? Scheinbar regt es ja auch deine Phantasie an.

     

    Es ist eben nur nicht die Glaubenslehre der katholischen Kirche. Und zwar ganz unabhängig davon was in der Bibel steht. Was aber für den einzelnen nix bedeuten muss.

     

    Zudem ist die Bibel eine Sammlung von Texten die von wem auch immer rein oder raus gevotet wurden.

     

    Mich würde ja interessieren, was die Evangelistin dazu zu sagen hätte. Aber die Herrn standen damals noch nicht so auf die Frauenquote. Daher hat es ihr Evangelium leider nur in die Apokryphen geschafft.

     

    Kennst du das Evangelium der Maria? Neugierig? Wikipedia hilft auch hier weiter...

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

    • Danke 1
  7. Hi Alfredo,

     

    es ist schon ein Kreuz mit den meisten Christen...

     

    ...zumal sie ganz offensichtlich nicht mal ihre eigene Religion kennen! Maria als Jungfrau im Sinne von „sie hatte keinen Sex mit ihrem Mann“ zu sehen hat Bildzeitungsniveau. Die Argumentation der katholischen Kirche ist eine ganz andere.

     

    Sie laute in etwa wie folgt:

     

    Seit dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies kommen alle Menschen mit der Erbsünde auf die Welt. Daher kommen auch alle Babys, die vor ihrer Taufe sterben in die Hölle. (Ist ne echt grausame Phantasie finde ich.) Und zwar weil sie noch die Erbsünde tragen, die ihnen nicht durch die Taufe erlassen wurde.

     

    Lt. der katholischen Lehrmeinung hat Gott Maria - als einzigen Menschen – die Erbsünde schon vor ihrer eigenen Geburt erlassen. D. h. sie kam selbst unbefleckt (also ohne Sündige Seele) zur Welt. Und weil sie ne ganz Tolle war, hat sie seit dem selbst auch nicht gesündigt. Blieb also unbefleckt.

     

    Der Sex mit dem eigenen Mann ist keine Sünde wenn ein Kind gezeugt werden soll. Somit kann sie sich dadurch auch nicht ihre Seele beflecken.

     

    Das Ende vom Lied... Die Kirche spricht von „unbefleckt“ im Bezug auf eine reine Seele“. Daraus machten dumme Menschen „jungfräulich“, denken dabei an einen „unbefleckten“ Körper und lachen. Das ist schlichtweg falsch. Und zwar, weil es sich auf etwas bezieht, was so nie behauptet wurde.

     

    Das alles schreibe ich als ungläubiger Mensch und nicht etwa , um eine mir fremde Glaubensgemeinschaft zu stützen. Aber ich mag mich einfach nicht mit oberflächlicher Häme abfinden. Ganz egal wen sie trifft.

     

    Soweit meine Gedanken zu diesem Thema, dass sich in seiner falschen Form nun so oft gezeigt hat, dass ich mir diesmal nicht den Spaß versagen mochte dazwischen zu poltern.
     

    Nichts desto Trotz liebe Grüße ins Wochenende

     

    vom Gaukel

    • Danke 1
    • wow... 1
  8. Moinsen Horst,

     

    ach ja, damals, als ich noch eine Feldlerche war, sind wir im Winter immer in den Süden geflogen... Aber seit dem ich zum Bussard befördert wurde bin ich mir in meinen Kreisen leider unabkömmlich...

     

    Jupp, mir fehlt auch das Licht und die Wärme der Sonne. Rum im Tee ist da nur (m)eine Notlösung...

     

    Liebe Grüße in den unsonnigen Sonntag

     

    G.

    • Gefällt mir 1
  9. Hi Sali,

     

    wenn gerade die „Unsicherheiten“ kommen, würde ich an deiner Stelle ein zwei drei Tage Abstand nehmen und dann unverkopft und schnell aus dem Gefühl heraus entscheiden. Der die Leser:innen werden durch dein Gedicht aus dem Gesamteindruck heraus beeindruckt. Diesen Blick verliert man beim Schreiben bisweilen, wenn man sich zu tief in ein Detail verstrickt.

     

    Wie wäre es mit...

     

    Die Boote bargen schwere Fracht:

    Jamaika Rum in Fässern,

    den hatten sie heut eingebracht

    die Beutel aufzubessern.

     

     

    ...ich weiß, hier fehlt das anschauliche „tief“...

     

    Ach Sali, du hast es schon nicht leicht:smile:

     

    Liebe Grinsegrüße

     

    vom Gaukel

     

     

    PS Jupp bin mit dabei

    • Lustig 1
  10. Hi Carlos,

     

    die Bibel ist ein Buch voller logischer Bugs...

     

    ...Heiko hat es angesprochen. Und das Beispiel ist sehr treffend...

     

    ...da stimmt so vieles hinten oder vorne nicht – es sei denn man glaubt alles weil´s halt so bequem ist...

     

    Kannst du mir sagen welches Geschlecht Gott damals hatte?

     

    Er schuf die Menschen nach seine Ebenbild. War er ein Mann so wären Frauen keine Menschen. War eine Frau, so wären Männer keine Menschen... Oder würdest du deine Partnerin als dein Ebenbild bezeichnen?

     

    Hera hat die Frage beantwortet. Der Pferdefuß stimmt. Es geht hier um eine Glaubensfrage. Das heißt, was immer du auch glauben magst - es stimmt.

     

    LG / G

     

    PS

     

    Auch der Gedanke das du mit Schlangen auf Kriegsfuß stehst (wie woanders (sinngemäß) von dir gelesen) ist ein Paradox:smile:...

  11. Hi Sali,

     

    diese Ballade ist dir echt prima gelungen.

     

    Sie hat mich sofort mitgerissen. So, wie einen manchmal Bücher in ihren Bann schlagen und man ihnen folgsam und verhext Stunde um Stunde schenken muss bis die Nacht vorüber ist...

     

    Und...

     

    ich habe sie gleich drei mal lesen müssen. Zweimal um ihrem Charme und meinem Lesevergnügen zu huldigen...

     

    ...und einmal, um den Versuch zu starten dir auf die Schliche zu kommen wie es dir gelungen ist so viel Sog und Magie in deine Zeilen zu weben.

     

    Ich wette damit hast du selbst den Geist ist begeister.

     

    Warst du schon dort oder wirst du dorthin reisen?

     

    Und na klar, vielen Dank für diese „Urlaubsidee“...

     

    lg

     

    vom Gaukel

     

     

    PS ...und natürlich nur wenn du magst...

     

    Die See ist rau, der Boden karg,

    die Uferklippen Messer.

    Man nennt sie hier des Seemanns Sarg:

    Ein brodelnd Ungewässer.

     

    Das „brodelnd“ hat für mich etwas (ungewollt) komisches an der falschen Stelle. Mir ist aber hier noch nichts anderes eingefallen.

     

     

    Und weil Trevellis noch nicht kam

    zurück zu Herd und Haus,

    ist seine Frau vor Kummer gram

                und schickt den Sohn hinaus.

     

    Klingt mehr nach heimeligem Heim

     

     

    Die Nacht so schwarz, der Wind so hart,

    der Himmel schwarz wie Teer,

    der Lampe Licht ist viel zu zart,

    der Regen peitscht von quer.

     

    Weiter oben hattest du schon „kein Sternenlicht“. Der Bezug zu dem Booten wäre zudem das kalfatern mit Teer (bzw mit Pech...)

     

     

    Er sieht den Vater ganz allein

    dort bei der Kiefer stehn,

    schon fährt in sie der Blitz hinein,

    da ist´s um ihn geschehn.

     

    „da“ und „schon“ tauschen? So wird es hier meiner Meinung noch etwas schneller...

     

     

    Aber das sind wirklich nur klitzekleine total subjektive Minimals... Es darf auch sehr gerne alles so perfekt bleiben wie es längst ist...

    • Schön 1
  12. Hmmmm, und guten Morgen TeKoJo,

    (Ich weiß dein Text ist schon etwas älter, ich hab ihn gerade erst durch Fietje entdeckt.)

     

    ...möglicherweise besagt der Satz ja aber - dem ganzen zum Trotz - doch nur ganz schlicht, das die Vorhänge blau sind?

     

    ...oder das sie – im Umkehrschluss - nicht gelb oder rot sind..

     

    oder das es hier die Vorhänge sind die blau sind - und nicht etwa z. B. das Auge des tödlichen Meisters aus Deutschland...

     

    Ich glaube jeder einzelne, nicht durch ein Konzept gerahmte Satz ist im Grunde nur eine Art Kristallisationspunkt. Macht man diesen ohne Kontext zum Thema wächst eine Schneeflocke drum herum. Alle Schneeflocken sind unterschiedlich. Jede:r lässt seine ureigenen Flocken auskristallisieren. Und selbst meine höchstpersönliche Montagmorgenschneeflocke wird sich von meiner Montagabendschneeflocke zu diesen Satz unterscheiden... Oder auch von der Dienstagmorgenschneeflocke...

     

    ...und möglicherweise werde ich ab heute, wenn ich das Wort Terrakotta höre an blaue Jojos denken. Morgens, Mittags und Abends...

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

  13. Guten Morgen Darkjules,

     

    Auf den ersten Blick ist dein Gedicht – so man den Fokus auf die Form legt, wie aus einem Guss...

     

    ...bis auf Strophe vier. Hier weicht der strenge Rhythmus auf und du wechselst auf unbetonte Zeilenenden. Thematisch passt der Bruch. Diese Strophe hat ja zum Thema, das die Kunst ja irgendwie dem gezügelten LI zur Freiheit bzw. Entfaltung verhelfen soll...

     

    Thematisch ist mir schon klar wie dein:e LI versucht den Zwängen zu entrinnen. Aber ob das nun so einfach ist? Es gibt Kunst und Kunsttherapie.

     

    Die Erstere ist frei und will/darf/muss schöpferisch wirken. Sie kennt keine Regeln, außer denen die sich sich selbst erschafft oder erwählt. Die Freiheit der Kunst ist sogar als Grundrecht gesetzlich geschützt.

     

    Die Kunsttherapie hingegen ist der Versuch aus der Kunst eine Brücke zu bauen, um sich Zugang zu etwas zu verschaffen, was man in sich selbst zu finden hofft.

     

    Es liegt eine Gewisse Gefahr darin diese beiden zu mischen oder zu verwechsel. Dein LI läuft quasi Gefahr sich im Grunde gar nicht nach außen zu befreien - sondern sich die Kunst als eine Spielplatz zum gelegentliche austoben einzurichten. Das ist aber gar keine Kunst. Das ist nur ein weiterer goldener Käfig. Bzw. nur ein weiterer und sehr fauler Kompromiss. Er öffnet Rilkes Panther nicht den Käfig. Er verschafft ihm allenfalls etwas mehr Auslauf.

     

    Die trennenden Stäbe bleiben bestehen. Die Welt bleibt weiterhin draußen. Und die giftige Mischung aus Trauer und Resignation bleibt drinnen.

     

    Soweit erst mal und

     

    liebe Grüße ins Wochenende

     

    vom Gaukel

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  14. Guten Morgen Joshua,

     

    bei deiner ersten Strophe habe ich den fernen Sichelmond vor Augen, den ich so sehr mag weil er mich an das Lächeln der Grinsekatze aus Alice im Wunderland erinnert. (Ein wenig abseits müht sich der Morgenstern – vertraut wachte dort er, und ist doch nicht mehr als ein getupfter Schönheitsfleck.).

     

    Der Bezug sowie die Stimmung in der zweiten Strophe sind dir auch gut gelungen. Für meinen Geschmack könnte die zweite Strophe dem Aufbau der Ersten hier und da noch etwas ähnlicher sein.

     

    Und das letzte Wort „uns“ würde ich noch eine Zeile weiter rücken und dort ganz alleine stehen und wirken lassen. So wie „die Sterne“ in der Strophe davor.

     

    Soweit meine ersten Gedanken

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

    • Danke 1
  15. Hey Herr K.

     

    in dem schwarzen Balken direkt über deinem Gedicht siehst du rechts drei Punkte. Wenn du da drauf klickst kannst du deinen Texte / dein Gedichte nachträglich "bearbeiten" d. h. korrigieren. Wenn du dann runterscrollst kannst du die Korrektur weiter unten speichern.

     

    (Meine drei Punkte sind schon ganz abgewetzt vom vielen klicken...)

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

  16. Liebe Charlotte,

     

    vielen Danks fürs stutzen und verdutzen.

     

    Das „geschielt“ ist wirklich ein wenig böse eingebaut. Und ich habe schon ein wenig gezögert, ob ich wirklich...

     

    Es folgt auf den Reim „mit Worten spielt“...Und korrekt würde die Zeile auf:

     

    Der Zweite grinste ganz gechilled.

     

    Lauten - und sich somit ganz störrisch gegen den Reim stemmen. Verspielt wird jedoch ein „geschielt“ daraus. Dass sich nun ganz brav reimt, aber ebenso störrisch wie zuvor für inhaltliche Irritation sorgt.

     

    Es ist eine freche Zeile, die widerspenstig die Zunge heraus streckt, dabei grinsend schielt und den Leser:innen trotzig eine Nase dreht.

     

    Ich weiß nicht ob sie wirklich wirkt wie gedacht. Aber den Versuch war es mir wert. (Vor allem, weil heute früh noch die Flasche Rum von gestern Abend auf dem Tisch stand. Direkt neben der Teekanne und dem Kandis. Gefährliche Kombi das!)

     

    Danke für dein Feedback. Ich werde die Zeile noch ein wenig im Auge behalten. Vielleicht muss ich am Ende nachsitzen bis sie besser passt. Noch bin ich unentschlossen.

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

    • Gefällt mir 1
  17. Hi Hera,

     

    ich klinke mich nur kurz ein und wieder aus.

     

    Mir ist im Text schon klar geworden, dass dein Partner ne miese Doppelmoral hatte und dich mit seiner Bemerkung über die Einladung prostituiert hat. Er hatte dir ja auch bedenkenlos das Risiko der Firma aufgehalst und sich brav aus der Verantwortung gestohlen. Also kein angenehmer Zeitgenosse.

     

    Du hast die Einladung als Auszeichnung empfunden, während dein Partner sie als Kröte betrachtet hat, von der er hoffte, dass du sie widerwillig schlucken würdest, um die (seine) Geschäfte nicht zu gefährden. Das habe ich verstanden.

     

    Aber was dir Einladung die wirklich bedeutet hat. Also quasi im Sinne von: „Ich bin für jemanden attraktiv, der im Grunde mindestens zwei Ligen über mir spielt...“ könnte etwas deutlicher werden. Und diese Thematik ist meines Erachtens sowieso nur für Menschen verständlich, die sich selbst und anderen eine Art sexuellen „Marktwert“ zuordnen.

     

    Soweit und

     

    liebe Grüße

     

    vom Gaukel

     

     

    PS

     

    Zitat

    ...dann wäre ja alles hübsch in Ordnung und keiner bräuchte sich mehr Sorgen zu machen...

     

     

    Jupp aber ich habe die Erfahrung gemacht: Egal wer wann und wo man ist, es gibt immer gute Gründe sich noch mehr Sorgen zu machen – und zugleich auch, um sich viel weniger zu sorgen. Das Balancieren ist und bleibt immer Übungssache. Und Nevenkitzel. Und Stress. Und man kann auch einfach vom Drahtseil hüpfen und was anderes spielen. Letztes wird viel zu oft übersehen.

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  18.  

     

     

    Klappe zu

     

    Ein Klapphorndichter sprach geladen:

    „Ich weiß - da beißt die Maus kein Faden

    ab – wie man mit Worten spielt!“

    Der Zweite grinste ganz geschielt.

     

    Ein Dritter mäkelte: „Die Form

    von Klapp und Horn die hemmt enorm!“

    Der Vierte drauf: „Boar leck mich fett,

    gar innig hemmet das Sonett!“

     

    Ein Fünfter lehrte: „Feste Rahmen

    sind lyrische Erfüllung! Ahmen!“

    Der Sechste ätzte: Ja, vor allem,

    um aus den Selbigen zu fallen.

     

    Der Siebte schrie! - Um mitzuteilen:

    “Ein Klapphorn endet nach vier Zeilen!“

    „Uij!“ Sprach der Erste nun bedrückt:

    „Dann ist mir dieser arg missglückt...“

     

     

     

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  19. Hi Sali,

     

    der Gedanke, dass dieses Gedicht (d)einen Konferenzraum schmücken darf finde ich superklasse. Bitte berichte bei Gelegenheit mal von Gesichtern und Reaktionen...

     

    Und hey, vielleicht hilft ja auch hin und wieder laut zu loben? Ich meine, wenn sich heute wer freiwillig einsetzt und anpackt, dann gibt es oft Kommentare wie: „Warum tut die sich das an?“ oder „Hat der nicht gerafft, dass ihn alle ausnutzen?“ Früher nannte man dies die Haltung von Drückebergern. Heute ist wegducking leider scheinbar das neue clever. Und solange die die ihre Menschlichkeit zeigen mies kommentiert oder gnädig belächelt oder schlicht übersehen werden wird sich daran bestimmt auch nix ändern.

     

    …und ja, ich erwische mich auch oft dabei wie ich mit genervten Menschen genervt darüber klage was so alles nervt - anstatt irgendwo aktiv mit Hand anzulegen, um Besserung zu schaffen...

     

    ...ich sollt mir eine Strategie dagegen überlegen – nein ich sollte nicht, ich werde...

     

     

    Hi Anonyma,

     

    ich habe nochmal recherchiert. Der Polizist hat mit Folter gedroht (nicht gefoltert). Er wurde verklagt und verurteilt. Das Urteil war/ist umstritten, weil es sehr „milde“ ausgefallen ist. Zudem ist noch anzumerken, dass der Polizist selbst(bewusst) die Aktenvermerke gemacht hat, die seine Verurteilung wahrscheinlich erst überhaupt ermöglicht haben. Ich denke - alles in allem - hat der Rechtsstaat hier ne verantwortungsvolle Arbeit geliefert.

     

    Meine Nachverdenkung hat bisher ergeben, das Dichten für mich persönlich eine starken Bezug zur Bewusstwerdung hat. Ich greife mal zu einem alten Bild von mir. Das Thema ist eine unsichtbare Schale heißer Brei. Und der Schreibprozess ist bei mir, als ob ich einer hungrigen Katze die Pfoten einfärbe und auf die Suche schicke. Wenn sie dann ein paar mal schnuppernd um den unsichtbaren heißen Brei herumgeschlichen ist, kann ich zumindest vermuten, das er sich irgendwo in dem farbigen Pfotentappsenkreis befindet. Viele Wahrheit sind sehr komplex und ich komme nicht wirklich näher heran. Aber auch die offensichtlichen Wahrheiten haben ihre Tücken. Wer sie sich zu gierig einverleibt verbrenne sich wohl möglich die Schnute daran. Und dann geht einem vor lauter „Heiß! Heiß! Heiß!“ der gute Geschmack flöten...

     

    Das du dein Leben – in deinem Tempo – und mit deiner Richtungsvorgabe – auf Nachhaltig umgestellt hast, bzw. dieses Unterfangen als einen never ending process angestoßen hast, kann ich gut nachempfinden. So ist es auch bei mir. Und ich kenne auch die Verwunderung im Umfeld. Und ich bin höchst amüsiert über die vielen Verteidigungsplädoyers derer die glauben... Ich hab nie jemanden Angeklagt. Und ich weise sie dann immer darauf hin, dass sie gerade mit ihrem eigenen Gewissen im Konflikt sind und nicht mit mir. Manchmal habe ich dann eine Wette in mir laufen, ob wohl bei dieser oder bei jenem wohl das Gewissen oder die Bequemlichkeit das ruder an sich reißen wird. Aber egal wie es ausgeht, ab jetzt ist das Thema im Wachbewusstsein. Und der schwächere Part ist zumindest in der Opposition solange keine Einigkeit erzielt werden kann.

     

    Hey, und jetzt sage ich am Ende noch mit voller Absicht etwas provokantes. Es ist (für mich) – nicht nur ok sonder sogar notwendig, dass man stolz auf sich sein darf ohne perfekt zu sein. Nichts gegen eine angemessene Bescheidenheit. Aber es gibt auch ein „zu viel des Guten“.

    Versuch mal, wenn die etwas gelungen ist das dein Herz erfreut laut zu sagen: „Ich bin doch ne echt geile Socke!“ Wenn ein Spiegel da ist schau dich dabei an. Wenn Leute drum herum sind lass sie es hören. Du wirst überrascht sein. Es gibt sehr Wohl eine Art von Eigenlob das nicht stinkt.

     

    „Tue Gutes und schweige.“ ist mir zu katholisch. „Tue Schlechtes und rede darüber.“ ist mir zu mafiös. Das sind zwar beides auf ihre Art traditionsreiche Erfolgsrezepte... Aber wie wäre es mit: „Tue Gutes und rede darüber.“? Auch mit dir selbst... „Lieber mitreißen als anscheißen wirkt nämlich nach innen genauso gut wie nach außen...
     

    SO! jetzt ist aber mal gut. Ich habe schon wieder viel mehr schwadroniert als gewollt. Aber was solls, ich tue das in Gesellschaft nur wenn ich mich wohlfühle. Und so ist alles als Kompliment gemeint.

     

    Liebe Sali, liebe Anonyma und liebe Grüße...

     

    ins beginnende 2022. Ich bin neugierig wie es wird. Ob sich wohl 2022 gefälligst nur Fragen stellen werden auf die ich bereits schon Antworten habe? Was? Wahrscheinlich nicht? Gut zu wissen – dann bin ich wenigsten nicht enttäuscht, dass ich 2022 wieder nicht 365 Tage lang in meiner Komfortzone verweilen kann. Es soll ja Leute geben, die das überrascht und die das als ungerecht empfinden.

     

    Gaukel

    • Danke 1
  20. Liebes Sternenherz,

     

    zu Beginn hatte ich dieses altertümlich „in Amt und Würden – in Verbindung mit Titeln wie „Hochwürden“ oder „Würdenträger“ vor Augen. Mein LD hat davon nicht vorzuweisen und ist somit aus diesem Blickwinkel würdelos. Na klar, dass lässt sich auch in Betriebe runter brechen. Wie oft muss die oder der letzte in der Kette aus Not Entscheidungen treffen und verantworten, die weiter oben beraten, vertagt, ausgesessen oder an jemanden ohne Zuständigkeit delegiert werden. Ich kenne das und musst mich mehrfach aus solchen toxischen Umfeldern befreien. Meine Lieblingsniederlage diesbezüglich war eine Sitzung die geschwänzt habe um eine Lösung auszuarbeiten. Ich habe sie direkt im Anschluss meinen Chef überreicht. Der hat sie als sein Werk weitergegeben, ne fette Prämie eingesackt und mir eine Abmahnung wegen der geschwänzten Sitzung geschrieben.

     

    Ach und wegen Michael Buschheuer... Lies mal das PS. Es gibt eine ähnliche Patin für das LD.

     

     

     

    Hi Anonyma,

     

    jupp 24 Std. sind echt wenig für nen Tag.

     

    Zu den „Experten“ habe ich schon einiges zum Beitrag von Sternenherz geschrieben. Das zerreden trifft einen weiteren Punkt. Die einen verschieben was sie nicht tun wollen auf irgendwann oder zu irgendwem. Die anderen reden es klein und kleiner, zermürben es quasi bis zur Unkenntlichkeit und kehren es schließlich mit einer großen großzügigen und gewinnenden Geste unter den Teppich.

     

    Auch zur Würde bringst du noch einen Gedanken mit ein. Wie ich ursprünglich zu dem Thema gelangt bin habe ich schon bei Sternenherz erwähnt. Aber ja, die (Menschen)würde (lt. Grundgesetz unantastbar) spielt auch noch eine Rolle, aber die wollte ich der Würdelosen keinesfalls absprechen. Wo diese endet? Ich kann es nicht sagen. Selbst zur Folter fällt mir noch ein überdenkenswertes Beispiel ein. Es gab mal einen Polizisten, der hat einem gefassten Kindesentführer illegales angetan, um von ihm den Aufenthaltsort des Kindes das immer noch in Lebensgefahr war zu erfahren. Mögen mir bitte vergleichbare Entscheidungen erspart bleiben.

     

    Yes we can... Wir schaffen das... Beispiele gibt es da viele. Von Goethe über die Werbung bis zu dem KästnerKlospruch „Es gibt nichts Gutes außer man tut es“. Oder der Maxime „Global denken Lokal handeln!“

     

    Vielleicht ist der Jahresübergang ja ein guter Zeitpunkt hier oder da bei sich selbst mal kommentarlos nachzujustieren?

     

     

    Hallo Juls,

     

    ja, am Ende sollten die Taten zählen. Wenn sie durch notwendige Worte eingeleitet werden soll mir das recht sein. Wenn Fehler konstruktiv untersucht werden sind Worte ebenfalls hilfreich. Aber wenn mit Worten um Positionen, Posten, und persönlichen Nutzen oder Schuldzuweisung gerungen wird, während Land-unter ist... Und das diejenigen tun, die Helfen können/müssen, sich jedoch unendlich Zeit lassen, weil ihre Schäfchen schon längst im Trockenen stehen und sich dort brav besteigen und immer mehr und mehr werden... Da sollte einfach mal der Blitz dreinschlagen. Notfalls auch der von einer Kamera. Ich sage nur: „Laschet lacht.“ Ab da war dann jedes weitere Wort überflüssig...

     

     

    Hi Thomkrates,

     

    Das mit den Worten und den Taten ist so eine Sache...

     

    Im Faust von Goethe macht sich selbiger daran zu ergründen ob am Anfang nun das Wort, der Sinn, die Kraft oder die Tat war...

     

    Zum ein - wer bin ich, mich in dieses intellektuell Selbstgespräch einzumischen? Wenns schon der Faust sie nicht in eine Reihenfolge hat zwingen können – wie sollte ich? Aber vielleicht ist ja schon die ganze Annahme der linearen Schöpfung mit einem Anfang und einem Ende die falsche Basis? Vielleicht ist alles zyklisch? Ohne Anfang. Ohne Ende....

     

    Ich rede mich mal so heraus. Mein LD ist eine die gerne aus freien Stücken gibt und dies aus Liebe heraus tut. Es wäre falsch für sie sich darin bremsen oder gar eines Schlechteren belehren zu lassen. Mag sein sie handelt hier oder da übereilt. Nichts wird sie davon abhalten sich zu entschuldigen, Falsches zu berichtigen und weiterhin hilfreich zu handeln.

     

    Oder vielleicht noch pragmatischer. Wenn du bei einem Unfall nichts tust und keine erste Hilfe leistest macht du dich strafbar. Wenn du ernsthaft versuchst zu helfen und dabei einen ungewollten Fehler machst, machst du dich nicht strafbar.

     

    Mir bleibt gerade die Frage: Ist Dichten nun Tat - oder ist das Schreiben nur eine Abart von Reden?

     

     

    Vielen Dank für Eure Kommentare, Gedanken und Anmerkungen. Sie machen mir immer wieder neue Türen zu mir selbst auf und zeigen mir etwas, was ich selbst in mir ohne Hilfe nicht finden kann.

     

    Liebe Grüße und kommt gut ins neue Jahr

     

    Gaukel

     

     

    P S

     

    Noch ein kleiner Nachtrag zur Entstehung der "Würdelosen".

     

    Ursprünglich lag das Gedicht schon seit dem Sommer fast fertig in meiner Schublade. Aber irgendwas hat mich gestört. Und plötzlich war es mir klar. Das Geschlecht wars.

     

    Denn bis dato war sein Titel „Der Würdelose.“

     

    Aber ich hatte kein Bild von ihm Augen. Und dann habe ich einen Bericht über die Rettungskapitänin Carola Rackete gesehen. Und da war das Bild was gefehlt hat. Aber nicht nur Sie – auch Greta auch Frauen aus meinem dierekten Umfeld in Sozialprojekten in denen Männer Mangelware sind. Also habe ich das Geschlecht berichtigt und mit dieser Bildcollage vor Augen nochmal die Feinheiten, zu denen ich plötzlich Zugang hatte, nachgearbeitet.

     

    Normalerweise darf dann das Gedicht noch ein zwei drei Tage oder Wochen nachreifen bevor ich es in die Welt entlasse... Aber dieses nicht. Hier schrie alles nach der Tat.

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  21. Hi Thomkrates,

     

    ja, das Gedicht spielt mit dem Gedanken, dass selbstbewusstes, beherztes Handeln in der heutigen Zeit vielleicht richtiger ist, als sich in Zögerlichkeit zu verlieren oder sich allzu sehr durch irgendwelche Wissende oder Weise verunsichern zu lassen.

     

    Dankeschön für deine Gedanken und liebe Grüße

     

    vom Gaukel

     

    Hallo Sternenherz; Hallo Darkjuls,

     

    ich schaffe es heute nicht mehr euch zu antworten, aber ich melde mich gerne morgen nochmal.

     

    Liebe Grüße

     

    Gaukel

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  22.  

     

     

    Die Würdelose

     

    Nein - du würdest niemals spenden

    weil du längst mit Freude gibst;

    würdest nie dein Herz verschwenden

    weil du liebst sobald du liebst.

    Alle reden - nur nicht du

    du entscheidest und packst zu.

     

    Hörst nicht auf die Neunmalweisen

    die bedacht in Bücher schaun.

    Hörst nicht auf die paradeisen

    Priester die auf Gott vertraun.

    Denn der ganze Kopfsalat

    welkt zu schnell und schmeckt zu fad.

     

    Zaudern ist dir eine Bürde,

    dich treibt Tatendrang und Mut.

    Wo der Würdevolle würde

    bist du längst schon die, die tut.

    Sagst nicht „würde„ - spuckst dir bloß

    in die Hände und legst los.

     

     

     

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  23. Hi Anonyma,

     

    das „oder“ ist ein wirklich schlimmes Wort. Es wird meine Meinung nach viel zu überbenutzt. Immer dieses entweder oder...

     

    ...ich bin eher der sowohl als auch Typ...

     

    ...das macht mein Leben für mich einfacher, und zwar weil ich mich so gerne habe, dass ich mir wo auch immer möglich die Wahl lasse...

     

    ...selbst meine Socken liegen mal neben dem Bett, mal im Wäschesack, mal in der Sporttasche, mal in der Waschmaschine und selten sogar mal der Schublade. Aber ich, ich soll mich wo immer möglich fest verorten. Nö – mag ich nicht...

     

    Das wirklich einzige von Bestand ist ohnehin die Veränderung. Die gibt es sogar ohne Leben. Aber Leben ohne Veränderung gibt es nicht. Warum also sich dagegen auflehnen?

     

    Wenn es um die kleinen Dinge geht bin ich ganz bei deinem LI. Menschen gehören mir nicht. Die bleiben nur wenn sie können und wollen. Und sollte ich irgendwann mal unverhofft zum Sozialfall werden... Bücher und Tee wird es immer geben. Vor welchen Verlusten sollte ich also fürchten?

     

    Auf die Frage „Alles oder Nichts gibt es für mich nur diese eine Antwort: Ja gerne und bitte eine doppelte Portion. Ähhh und gibt’s auch Nachschlag wenn mir das eine zu wenig viel oder das andere viel zu wenig wenig ist?

     

    Dankeschön für die Denkvorlage und liebe Grüße

     

    vom Gaukel

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  24. Hi Serenus,

     

    na klar kann ich.

     

    Das LI steht für das Lyrische Ich. Wenn der Dichter also z. B. eine Gedicht aus der Perspektive eines der sieben Zwerge über Schneewittchen schreibt, ist sofort klar, dass es sich bei dem Dichter nicht wirklich um einen  dichtenden Zwerg handelt. Natürlich gibt es jedoch viel mehr Gedichte bei denen das nicht so klar ist.

     

    D. h. alles was im Gedicht gesagt oder beschrieben wird ist nicht automatisch eins zu eins die Meinung oder Position des Dichters. Oder anders - es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass der Dichter in eine Rolle schlüpft, die dann seine Gedichte transportiert. So wie ein Schauspiele in eine Rolle schlüpft die ein anderer entworfen hat, schlüpft der Dichter in eine Rolle die er sich selbst vorgibt.

     

    Natürlich kann ein Dichter auch sich selbst „spielen“, sprich seine persönliche Meinung rein und pur in ein Werk fließen lassen. Das passiert z. B. gerne bei Liebesgedichten – vor allem bei den leidenden.

     

    In der Regel liegt man wohl selten falsch wenn man da einen Trauerdichter tröstet. Aber es könnte genauso gut sein, das dieser dann ganz verwundert reagiert und sagt: Ich habe in dem Gedicht doch nur beschrieben wie Romeo sich gefühlt haben muss. Das Gejammer hat doch nix mit mir zu tun...

     

    Adäquat zu dem LI gibt es auch noch ein LD. Ein Lyrische Du. Wenn du im Radio z. B. ein „Du, du liegst mir am Herzen" hörst, dann ist schon klar, das der Sänger nicht dich persönlich meint. Hier wird dann ein fiktives Lyrische Du angedichtet oder gesungen.

     

    Soweit erst mal. Alles klar? Wenn nicht frage noch mal nach.

     

    Liebe Grüße

     

    vom Gaukel

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  25. Hi Darkjuls,

     

    das Tolle am Dichten ist ja nicht dass das gute Stück sich hinten reimt. Oder das es holperfrei durch den Takt tackert. Das ist schön. Aber das wirklich Tolle ist, das man in unzählige LIs hinein schlüpfen und in ihrer Haut unzählige (Gedanken)Spiele (be)treiben kann.

     

    Manches was man sich mit dem LI zusammen er(dichtet) – ob erwartet oder unerwartet – erweitert den eigenen Horizont. Und macht bisweilen Lust, das ein oder andere tatsächlich mal zu wagen und in seine WirklichWelt zu tragen.
     

    Es gibt ja die These, dass die Menschen ihren Hunde immer ähnlicher werden – oder umgekehrt. Manchmal habe ich den Eindruck, das der Gaukel und seine Gedichte sich auch immer ähnlicher werden... Die Frage ist nur: Ist das nun Anlass zur Freude oder sollte mir das ernsthaft zu denken geben?

     

    Dein LI führt ebenfalls gerade ein Selbstgespräch und stellt sich dabei in Frage. Wohl möglich gelingt ihm ja zu guter Letzt das Kunststück ,das ich selbst nicht hoch genug einschätzen kann. Die Kunst sich am eigenen Haarschopf aus dem Sumpf zu ziehen. Es gab Zeiten, da hatte ich ununterbrochen Muskelkater davon, so oft war das bei mir von Nöten...

     

    Liebe Grüße
     

    vom Gaukel

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