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ferdi

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Alle erstellten Inhalte von ferdi

  1. ferdi

    Gut Ding

    . Gut Ding Im Hexameter strebt durch Jahre und Jahre der Baum auf; Im Pentameter fällt, endlich! ein Apfel herab. Friedrich Schillers "Das Distichon"
  2. Hallo Miserabelle! Bis auf den vorgezogenen "Sommer" ist das ausnahmsweise mal ein "selbsterlebter Inhalt" ... Schön, dass dir das Distichon gefällt! Gruß, Ferdi
  3. Hallo Miserabelle! Das schlägt für mich die Brücke von dem einen Schiller-Distichon zum andern; und von dem den weiten Bogen zurück bis zu dessen antikem Vorbild. Ich finde es wichtig, dass solche Hintergründe da sind, dass man sich ihrer bewusst wird und ins eigene Schreiben aufnimmt – gibt doch gleich mehr Möglichkeiten und mehr Tiefe?! Dafür ist dein Verspaar ein schönes Beispiel! 1915 stand im "Figaro" ein "Distichon, an die Tür einer Kanzlei geschrieben": Landsturmmann, kommst an die Front du, dann sage den Brüdern, du habest Uns hier sitzen geseh'n unsern Prinzipien getreu. Im Königsberger Karzer (dem "Universitätsgefängnis") stand an einer Wand: Wanderer, kommst du nach Cranz, so verkünde dort meiner Alten, Hättest mich sitzen sehen, wie der Senat es befahl. Das hat jetzt nicht viel mit deinem Text zu tun außer, dass es schlaglichtartig zeigt, in welchen Rahmen er sich bei mir im Kopf einordnet; er ist an sich gelungen und passt auch ins "Gesamtbild". Gruß, Ferdi
  4. ferdi

    Auf der Sommerveranda

    . Auf der Sommerveranda Im Hexameter warnt den ins Buch Vertieften ein Summen; Im Pentameter drauf fährt er gestochen empor! .
  5. Hallo Miserabelle! Eine schöne Bild-Bewegung. So geformt und gefüllt, stellt sich für mich gleich die Frage nach dem Verhältnis eines solchen Verspaars zum Haiku – im Hexameter bleiben nach Abzug der "festen Bestandteile" ja neun bis elf Silben, im Pentameter sieben, insgesamt also 16–18; vom Umfang her tun sich die beiden schon mal nichts ... Gruß, Ferdi
  6. Hallo, ich danke sehr für eure Eindrücke! Miserabelle, so gesehen hat die Verortung des Lesers am Boden Vorteile; dann müsste am Ende des Pentameters aber "herab" stehen statt "hinab"?! Was ja kein Problem darstellt. Claudi, das ist ein wenig Zufall beziehungsweise dem Umstand geschuldet, dass ich nicht sowohl ein "geduldig" als auch "freudig" am Versende haben wollte ... Aber bewusstes Gestalten führt halt manchmal auch zu unbewussten Schönheiten (*hust*). Gruß, Ferdi
  7. Hallo Miserabelle! Das liest sich toll und durch den Inhalt auch "heutig"! Ich denke auch, es ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Distichon Aufbewahrungsgefäß sein kann für allerlei kleine Wissenshäppchen; haltbar gemacht durch die Form, gewissermaßen. Ist ja auch immer wieder gemacht worden, das zum Beispiel ... Bären, französische Jäger, nebst Tauben, Mohren und Kronen, Leipziger Krausen sodann schützen die Zimmer des Koch. ... liest sich erst einmal eigenartig, was aber um 1850 ein Merk-Distichon, das die damaligen Nebenstraßen der Friedrichstraße in Berlin aufzählt. Und wenn man das Schiller-Vorbild aufgibt, hat man ja auch fünf Hebungen mehr zur Verfügung – da passt dann schon viel Wissen in ein einzelnes Distichon! Von daher: Eine schöne Anregung, dein Verspaar. Gruß, Ferdi
  8. Hallo Claudi! Da gibt es nichts zu meckern; das "Geräuschkulisse" scheint mir nicht wirklich benötigt und mehr ein Faden- als ein Gedichttitel zu sein?! Gruß, Ferdi
  9. ferdi

    Alles, wie es soll

    . Alles, wie es soll Im Hexameter kreist der geduldige Geier am Himmel; Im Pentameter drauf wirft er sich freudig hinab. .
  10. ferdi

    Umgekehrt

    Hallo, ich danke euch für eure freundlichen Rückmeldungen! Horst, den Pentameter müssten wir da außen vor lassen, aber der Hexameter kann auch Amphibrachen; sogar ziemlich reine, wenn das auch nicht ganz ideal ist. Aber den Vers in der Hinsicht zu gestalten – nicht zuviel, nicht zu wenig – ist auch reizvoll. Claudi, ich glaube, der Unfall gehörte am ehesten (er kann natürlich überall gestaltet werden) in den leeren Raum zwischen Hexa- und Pentameter, zwischen Versende und Verbeginn?! Aber ich finde deine Lesart sehr spannend, auch, weil ich denke, ein so kurzer Text sollte immer auf mehreren Ebenen wirksam sein: Einmal auf der wörtlichen, durch das, was er erzählt; dann aber auch auf der Ebende der formalen Gestaltung, das ist da, wo sich deine Überlegungen abspielen; und dann schließlich auch in Bezug auf das schon Entstandene – hier könnte man ja die Sammlung aus dem Schiller-Faden als Grundlage nehmen und zum Beispiel Distichen-Folgen bilden, in denen dieses Gedicht auf (21), (26) oder (27) folgt. Ob nun gedanlich oder in einer wirklichen Darstellung, ist dann vielleicht gar nicht so wichtig ... Gruß, Ferdi
  11. Hallo Endeavour! Liest sich gut, und es liegt vielleicht nur an meiner Erfahrung mit und der Erwartung an solcherart gestaltete Distichen, dass mich die Füllung des Hexameters mit ausschließlich unsinnlich–abstrakten Begriffen doch ein wenig stört. (Nur zur Sicherheit, falls du dort noch nicht vorbeigschaut hast – im Schulzimmer wächst gerade eine kleine Sammlung solcher nach schlillerschem Vorbild gestalteten Distichen: Friedrich Schillers "Das Distichon".) Gruß, Ferdi
  12. ferdi

    Umgekehrt

    . Umgekehrt Im Hexameter braust der Rettungswagen zur Klinik, Im Pentameter drauf merkt man: Es fehlt der Patient. .
  13. ferdi

    Aus dem Verse-Kochbuch

    . Ein Haiku-Rezept Schreib' drei Verse, hol' Luft, und Streich' den dritten durch. .
  14. ferdi

    Tändelei

    Hallo Donna! Ich glaube, so ein haikueskes Kurzgedicht muss immer ein Sich-Öffnen beinhalten, eine Sprungfeder sein für den Leser, deren Energie er nutzen kann, um aufzubrechen; da ist es immer etwas unglücklich, wenn der dritte Vers nicht zum Aufbau einer Spannung benutzt wird im Bezug zum bisher gesagten, sondern das Gesagte im Gegenteil erklärt, das Rätsel auflöst, den Text zum Stillstand bringt. Das heißt nicht unbedingt, dass jeder so gestaltete Text schlecht ist; aber bedenklich finde ich deinen dritten Vers in dieser Hinsicht schon. Gruß, Ferdi
  15. Hallo Miserabelle! Gefällt mir eigentlich; der Text geht aber ein hohes Risko ein durch das "Herz" – einmal der Bildlichkeit wegen, dann aber auch, weil es eine so naheliegende, vielverwendete Bildlichkeit ist?! Gruß, Ferdi
  16. ferdi

    Blutmond

    Hallo Wortbildhauer! Da habe ich Bedenken wegen der dritten Zeile – die ist mir zu sehr Kommentar, Erklärung der beiden Zeilen davor. Das passiert ganz leicht, glaube ich; aber es schadet schrecklich, weil für den Leser der Text sich dadurch ja von einer Anregung, einer Aufforderung zum Sich-Einbringen und selbstständigen Nachspüren, in eine Verfassererklärung verwandelt, der man passiv-aufnehmend ausgeliefert ist. Gruß, Ferdi
  17. ferdi

    Challenger

    . Challenger Im Hexameter strebt das Shuttle empor zu den Sternen, Im Pentameter drauf regnen die Trümmer herab. Siehe auch: Friedrich Schillers "Das Distichon". .
  18. Hallo, vielen Dank für eure freundlichen Rückmeldungen! Alexander, der "Korb" ist hier das Gefäß, in das der abgetrennte Kopf fällt während der Hinrichtung durch Henkersbeil oder Guillotine – also schon eine Auf-Ab-Bewegung, verteilt auf die beiden Verse; nur eben keine, die zum Ausgangspunkt zurückkehrt (das wäre dann wirklich der "Grund"). Dionysos, "meinem" Königreich geht es gut, das wächst und gedeiht; das hier scheint mir eher ein allgemeiner König?! (Jedenfalls ist meiner Welt nur ein König bekannt, der seine Königswürde gegen seinen Willen verlor, und der ist verrückt geworden, nicht hingerichtet worden ...) Gummibaum, das ist sicher in Verspaar in der Nachfolge des Schillerschen; in dieser HInsicht haben sich aber schon viele, viele andere betätigt, von daher fände sich bestimmt ein weniger blutiger Nachfolger! Ludwig der XVI. ist hier sicher gegenwärtig, ich zumindest kriege Georg Heyms "Louis Capet" schon seit Jahrzehnten nicht aus dem Kopf – "Blut speit sein Hals" ... Claudi, ich wollte eigentlich das lange Wochenende nutzen, um endlich einmal das sich hier bezüglich Schillers Distichon angesammelte Material zu ordnen und in einen vernünftigen textlichen Rahmen zu stellen und dachte mir, ich kann die entsprechenden Distichen (also vor allem die interessanteren historischen, nicht meine) hier auch zeigen, sie hatten dich ja interessiert; aber wie du an dieser späten Antwort sehen kannst, hat das Leben wieder einmal andere Pläne. Aber mal sehen, was wird! Gruß, Ferdi
  19. . Es war einmal ein König Im Hexameter steigt er zagen Schritts das Gerüst hoch, Im Pentameter drauf purzelt sein Kopf in den Korb. .
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