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Uschi Rischanek

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Alle erstellten Inhalte von Uschi Rischanek

  1. ...und doch ist es Erinnerung, die weggespült in feinen Sand um mit der nächsten Woge wieder anzulanden...
  2. Ich bin derselbe noch - Rainer Maria Rilke Ich bin derselbe noch, der kniete vor dir in mönchischem Gewand: der tiefe, dienende Levite, den du erfüllt, der dich erfand. Die Stimme einer stillen Zelle, an der die Welt vorüberweht, - und du bist immer noch die Welle die über alle Dinge geht. Es ist nichts andres. Nur ein Meer, aus dem die Länder manchmal steigen. Es ist nichts andres denn ein Schweigen von schönen Engeln und von Geigen, und der Verschwiegene ist der, zu dem sich alle Dinge neigen, von seiner Stärke Strahlen schwer. Bist du denn Alles, - ich der Eine, der sich ergiebt und sich empört? Bin ich denn nicht das Allgemeine, bin ich nicht Alles, wenn ich weine, und du der Eine, der es hört? Hörst du denn etwas neben mir? Sind da noch Stimmen außer meiner? Ist da ein Sturm? Auch ich bin einer, und meine Wälder winken dir. Ist da ein Lied, ein krankes, kleines, das dich am Micherhören stört, - auch ich bin eines, höre meines, das einsam ist und unerhört. Ich bin derselbe noch, der bange dich manchmal fragte, wer du seist. Nach jedem Sonnenuntergange bin ich verwundet und verwaist, ein blasser Allem Abgelöster und ein Verschmähter jeder Schar, und alle Dinge stehn wie Klöster, in denen ich gefangen war. Dann brauch ich dich, du Eingeweihter, du sanfter Nachbar jeder Not, du meines Leidens leiser Zweiter, du Gott, dann brauch ich dich wie Brot. Du weißt vielleicht nicht, wie die Nächte für Menschen, die nicht schlafen, sind: da sind sie alle Ungerechte, der Greis, die Jungfrau und das Kind. Sie fahren auf wie totgesagt, von schwarzen Dingen nah umgeben, und ihre weißen Hände beben, verwoben in ein wildes Leben wie Hunde in ein Bild der Jagd. Vergangenes steht noch bevor, und in der Zukunft liegen Leichen, ein Mann im Mantel pocht am Tor, und mit dem Auge und dem Ohr ist noch kein erstes Morgenzeichen, kein Hahnruf ist noch zu erreichen. Die Nacht ist wie ein großes Haus. Und mit der Angst der wunden Hände reißen sie Türen in die Wände, - dann kommen Gänge ohne Ende, und nirgends ist ein Tor hinaus. Und so, mein Gott, ist jede Nacht; immer sind welche aufgewacht, die gehn und gehn und dich nicht finden. Hörst du sie mit dem Schritt von Blinden das Dunkel treten? Auf Treppen, die sich niederwinden, hörst du sie beten? Hörst du sie fallen auf den schwarzen Steinen? Du musst sie weinen hören; denn sie weinen. Ich suche dich, weil sie vorübergehn an meiner Tür. Ich kann sie beinah sehn. Wen soll ich rufen, wenn nicht den, der dunkel ist und nächtiger als Nacht. Den Einzigen, der ohne Lampe wacht und doch nicht bangt; den Tiefen, den das Licht noch nicht verwöhnt hat und von dem ich weiß, weil er mit Bäumen aus der Erde bricht und weil er leis als Duft in mein gesenktes Angesicht aus Erde steigt. Rainer Maria Rilke, 18.9.1901, Westerwede Bild: Piotr Topolski Rilke Ich bin derselbe noch 1.mp4
  3. Hallo Mike, erstmal ein aufrechtes Dankeschön. Ich gab das Video mit der Musik dazu um den Text möglicherweise nachvollziehbarer zu machen. Auch die Visualisierung darin hat natürlich zur Gestehung meines Textes beigetragen. Es wundert mich ein wenig, denn ich muss ja um zB. auf fb posten zu können, aber auch auf meinem YouTube Kanal, den gesprochenen Text einer mp3 Datei in eine mp4 Datei umwandeln, vielleicht daher. Ich bin technisch leider völliger Laie um nicht zu sagen ein absolutes Antialent, habe mir nur die unabwendbaren Dinge angeeignet, die unbedingt erforderlich waren. Es wäre durchaus möglich, dass ich mich sozusagen 'von hinten kratze' 😉 und alles auf andere Art und Weise viel leichter ginge. Ich freue mich wenn es gefällt. Den heutigen Nachmitag verbrachte ich mit einer Rilke Vertonung, die ich noch später bei den 'Alten Meistern' einstellen werde. Ein jeder der schreibt und dies auch veröffentlicht, egal wo auch immer, stellt sich damit auf eine Bühne. Es dann noch zu vertonen ist wohl ein weiterer Schritt. Lieben Dank und einen beschaulichen Abend! Uschi
  4. @Mike G. HyrmLieber Mike, ich denke, es ist beinahe bei allen kreativen Menschen so, muss wohl so sein, dass man manchmal himmelhoch jauchzend und manchesmal zu Tode betrübt ist. Wobei es eigenartigerweise meist im 'dunkelgrauen Modus' bei mir zu den tiefsinnigsten Texten dabei kommt, warum auch immer. Vielleicht erklärt sich mein Text, und dessen Entstehung, wenn man die Melodie, bzw. das Video ansieht, zu dem er entstanden war. Ich danke dir und wünsche einen kreativen Sonntag! 😉 Mit lieben Grüßen zu euch beiden! Uschi
  5. @CarlosHallo Carlos, ich schreibe und schrieb niemals nach dem was sich so mancher Leser möglicherweise wünschen würde, sondern immer tief aus meinem Herzen, meiner Seele heraus. Wenn dies für den Leser nachvollziehbar und erfassbar ist, so ist es gut und erfreut mich sehr - wenn nicht, so ist es ebenso in Ordnung. Gerade bei diesem Text, der nach einer Melodie meines lieben Komponistenfreundes Stefan Kraus entstanden war habe ich mich in die Melodie, die Töne einfach hineinfallen lassen. Leider war diese Melodie als 'Background' für meine Vertonung zu heftig, zu intensiv und zu laut, sodass ich mich für Erik Sati entschied. Es mutet mich ein kleinwenig eigenartig an, dass gerade du mir so etwas schreibst. Schriebst du doch vor noch gar nicht allzulanger Zeit, du würdest dir meine Vertonungen ja gar nicht anhören. Ich kann nur erneut versichern, dass alles was ich jemals geschrieben habe, immer direkt aus mir herauskam und dies habe ich auch vor genau so weiterhin zu halten! Abschließend noch kurz erneut erwähnt, nur für den Fall, dass es in Vergessenheit geraten scheint - meinen Linedanceunterricht, auch eine meiner großen Leidenschaften, kann ich leider verletzungsbedingt nicht mehr abhalten, warum sollte ich also darüber noch schreiben, es schmerzt mich auch so genug.
  6. Wenn endlos weit bis ganz hinauf, so hoch und immer höher. Vergönnt gar federzart im Mühelos zu schweben. Es ist die Freiheit über Allem, nur sie vermag man dergestalt erleben. Um auszubreiten weit, im Endlosweit die Schwingen, gleich dem Adler spielend leicht. Entgegen alledem im tiefsten Unten, wo doch der Schatten stetig immer stet. In diesem Schatten, der uns wohl niemals weicht - selbst dann nicht, wenn wir im Irgendwann, dereinst das Ziel erreicht... © Uschi R. text/bild music:erik-satie-gymnopedie-no-1-dark-version-132736Music by SamuelFrancisJohnson Im Endlosweit1.mp4
  7. Lieber Mike, wie schön wenn dem so ist... und zweimal am Tag stimmt sie ja wirklich! 🕖 Was E.K. berifft, so haben wir offensichtlich die gleiche Vorliebe, habe ich ihn schon über 80 x vertont (andernorts), hier bei den Alten Meistern leider noch nicht gestattet wegen der 70-Jahre Regel. Yorokonde ⛩️
  8. Hallo Perry, doch auch der Schnee schmilzt dahin, wenn die zarten Strahlen der Frühlingssonne sich liebkosend seiner annehmen... Im Traum zu frieren - ein traurig wehmutsvolles Gefühl, das du in Prisen nahezu in allen deinen Texten einzustreuen vermagst. Hab gerne hineingefühlt! LG Uschi
  9. @PerryHallo Perry, ich denke ein jeder hat wohl seine ganz besondere und individuelle Art und Weise des Herangehens an das Schreiben an und für sich. Nur so kann es gehen, dass so viele völlig unterschiedliche Texte entstehen können. Und ich finde, dass das auch genau so gut ist wie es ist! Wie langweilig und fade wäre es wohl, würden wir alle im Ausdruck gleich und möglicherweise sogar uniform sein. Jedenfalls betrachte ich es als eine Art ganz besonderes Geschenk, eine Gabe die es uns ermöglicht, unsere Gedanken auf Papier zu bringen, sie vielleicht sogar wie in unser beider Fall einzusprechen und zu vertonen. Ich freue mich, dass ich dich da auf den Geschmack bringen konnte und du nun auch daran Freude gefunden hast, auch dies machst du ganz großartig du Zauberer der Worte und Emotionen! Hach einen Bildgedichtband würde ich auch gerne einmal zusammenstellen ist doch die Fotografie auch eine weitere ganz große Leidenschaft von mir. Also an Bildern würde es nicht mangeln. 😉 Ich werde auch weiterhin gefühlvoll Träumen, versprochen lieber Poetenfreund! LG Uschi
  10. ...und aus der Wanduhr tropft die Zeit... Liebe Grüße, Uschi
  11. 😉 😉 Lieber Mike, dies freut mich, so wars gedacht... 😉
  12. @PerryJa Perry, genau so war auch meine Intention, meine Gedanken dazu. Es ist doch tatsächlich so, dass wir permanent überhäuft, ja geradezu überschüttet werden mit mehr oder weniger ernstzunehmenden sog. 'News'. Viele stumpfen möglicherweise auch ab und werden resistent gegen all das was tagtäglich, stündlich, minütlich auf uns herniederprasselt. Ich gebe dir recht, die Stimme des Einzelnen wird oft nur schwerlich wahrgenommen, speziell wenn man vielleicht gegen den Strom schwimmt. Gibt es denn wirkliche Demokratie heutzutage denn überhaupt noch? Oder ist es nicht auch da so, dass wir mit Vorgestanztem überfrachtet und zugedröhnt werden.... Danke fürs Reflektieren! LG Uschi
  13. Hallo! Doch wenn das, was du denkst, nicht du wärst, dann wärst du, weil du denkst, dass du du bist vielleicht jemand ganz anders...
  14. Es schrieb einstmals wohl ein Poet, von Liebe und noch allerlei, beglückt mitunter dann, war froh, wie rasch geht solcherlei vorbei! Bei mir ist's ähnlich, denke ich, des Nachts, wenn Träume oftmals fliegen, Verse, Zeilen,Worte binden sich, ganz leicht, selbst wenn sie schwer auch wiegen. Gefühl durchdringt mich, auch mein Herz, es aufzuschreiben, ist nicht schwer, wohl von der Liebe und dem Schmerz, wenn sehnsuchtsvoll der Platz blieb leer... Der Platz, in meinem Herzen wohnt und den bewahrt ich doch so lang, vielleicht hat es einmal gelohnt und ist mir irgendwann nicht bang! So schreib auch ich meist mit Gefühl und mit Empfindung geht's einher, doch sicherlich nie aus Kalkül und Blätter bleiben nie lang leer! © Uschi R. (Text/Bild) Des Nachts1.mp4
  15. Wenn eines Menschen Seele du gewonnen Und in sein Herz hast tief hineingeschaut Und ihn befunden einen klaren Bronnen, In dessen reiner Flut der Himmel blaut: Laß deine Zuversicht durch nichts dir rauben, Und trage lieber der Enttäuschung Schmerz, Als daß du grundlos ihm entziehst den Glauben – Kein größer Glück als ein vertrauend Herz! Laß adlermutig deine Liebe schweifen Bis dicht an die Unmöglichkeit heran: Kannst du des Freundes Thun nicht mehr begreifen, So fängt der Freundschaft frommer Glaube an. Felix Dahn (1834 - 1912) gesprochen von Uschi Rischanek Bild: Uschi R. Felix Dahn..mp4
  16. Lieber Mike, ich danke dir herzlich für deine Reflektionen. Weißt du ich denke ein jeder von uns, ganz gleich in welcher Lebensphase er sich gerade befindet, beginnt irgendwann einmal zu reflektieren und möglicherweise auch zu hinterfragen. Wie arm im Geiste wären wir wohl, wenn wir zu Denken aufhören würden. Natürlich gibt und gab es zu jeder Zeit auch Menschen, denen man alles einfach so hingeworfen hat und die alles für wahr und tatsächlich angenommen haben. Es ist der Schnelllebigkeit geschuldet, die immer intensiver uns mit immer mehr tagtäglich 'überfrachtet'. Der Grat zwischen 'akzeptieren' und 'resignieren' ist ein ganz, ganz schmaler, da gebe ich dir absolut recht! Liebe Grüße Uschi PS: schön, dass es nunmehr noch jemanden hier gibt, der sich auch ans Sprechen wagt 😉 auf YouTube bei dir war ich schon! Falls es dich interessiert, hier gibt es auch noch eine eigene Rubrik die sich mit den Klassikern beschäftigt, leider und zu Unrecht ein bisschen in Vergessenheit geraten... https://poeten.de/forums/forum/127-lesungen-alter-meister/
  17. In einer Welt sich zu behaupten, die grade so ist wie sie ist. Was haben wir denn zu verlauten, fernab von jeglich Sinn und Frist? Wenn man Realität besieht, all unsre Wünsche so banal. Was rund um uns alles geschieht, ist es nicht vollkommen egal? Der Mensch gewöhnt sich schnell an viel, was ihm tagtäglich vorgemacht. Was ihm einstmals erschien als Ziel und was letztendlich er vollbracht. Was haben wir denn zu verlauten, fernab von Sinn und jeglich Frist? In einer Welt sich zu behaupten, die grade so ist, wie sie ist. © Uschi R. Behaupten1.mp4
  18. Hach lieber Perry, so einer charmanten Einladung möchte ich gerne folgen... und dennoch schwingt durch deine Zeilen eine traurigschöne Melancholie durch, du ewiger Wortmaler! Gerne hineingespürt! LG Uschi
  19. @horstgrosse2Servus, eigentlich nicht, aber danke für deinen Ansatz - weil manchesmal morgens die Sonnenstrahlen wirklich noch recht scheu daherkommen. Da ginge schon eher gegen Ende das 'liebkosendzart' aber ich belasse es so wie es ist. Liebe Grüße in deinen Tag mit einem 'Vergelts Gott' zu dir! 😉
  20. @PerryAber lieber Perry, sollten wir nicht aus dem was einmal gewesen ist auch unsere Schlüsse ziehen, im besten Fall sogar daraus lernen um künftig möglicherweise die gleichen Fehler zu vermeiden? So gesehen ist das Reflektieren gar keine so schlechte Sache denke ich und man kann sich dessen auch nicht wirklich erwehren. Wenn man ins Grübeln und Nachdenken kommt, vorzugsweise in der Nacht, so ist das halt so... Ich habe mich da auch ein kleinwenig in die ganz wundervolle Musik von Stefan hineinfallen lassen, hier nur ein kleiner Auszug davon... Danke für dein Reflektieren! LG Uschi
  21. Nun liebe Eleonore, gekonnt wie ein Trobador in nahezu spielerischer Leichtigkeit, jedoch mit dem nötigen Maß an Dramatik, dennoch lyrisch erzählend die traurigschöne Geschichte des tragischen Clowns. Dazu fällt mir aus einem meiner frühen Gedichte ein Satz ein, der dies alles umfasst: ...Bis er dann abtritt still und leise, auf seine ganz besondre Weise~ Gerne hineingespürt! Liebe Grüße, Uschi Dies ist einer jener Texte, der mich reizen würde, einmal einzusprechen 😉
  22. @EleonoreWeißt du liebe Eleonore, ich habe eine große Sehnsucht nach Blüten, schönen Pflanzen und erliege nur allzuleicht deren Zauber. Leider gab ich im Vorjahr meinen Zaubergarten, mit einer Unzahl an Rosen, Hortensien, Funkien, Magnolien usw. aufgrund der Hanglage und der damit schon etwas mühevoll gewordenen Pflege auf. Nun ich bin aber auch hier umgeben von Auwäldern und der wunderschönen Promenade entlang der Donau mit ihren mannigfaltigen Sträuchern und Blumen, die nun alle schön langsam wieder hervor kommen. Was liegt also näher, als sich von solchen Stimmungen einfach verzaubern und inspirieren zu lassen... Ich danke und schicke liebe Grüße in die neue Woche zu dir! Uschi
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