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DavidPessoa

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Alle erstellten Inhalte von DavidPessoa

  1. Hallo Darkjuls, vielen Dank für deine liebe Einschätzung. Ich habe schon viele gute Anregungen hier bekommen, das hätte ich als Neuling hier so gar nicht erwartet, bei der Fülle an Werken hier. Wahrscheinlich wäre es besser, zwei Varianten bestehen zu lassen, eine für mich und eine Allgemeinverständlichere. Das hätte ich vorher bedenken sollen, dann hätte ich es gleich etwas zurechtgestutzt veröffentlicht. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer . Also danke und Grüße! David
  2. Hallo Markus, vielen Dank für das wunderschöne Gedicht. Es hat mich wirklich sehr berührt. Es beginnt schon mit der Überschrift, die du sehr passend gewählt hast. Vielleicht sind in der ersten Strophe ein paar Hilfsverben zu viel bzw. doppelt. Eins der beiden "ist" könnte man ganz weglassen. Ebenso klingt danach das "da ist" und "da bist" etwas wiederholend. Alternative: Auch wenn der Himmel sternenlos, Die Dunkelheit grenzenlos am Himmel ist, weiß ich, dass die Sterne da sind, genau wie du, mein Seelenverwandter, es bist. Die anderen Zeilen erscheinen mir flüssig und rund, die Metaphern sehr gefühlvoll gewählt. Richtig klasse! Gruß, David
  3. Ach so tut mir leid, ich nahm zuerst einen Bezug zu meiner Anonymität im Internet an. Da hatte mich der Satz, dass die nicht möglich ist, etwas beunruhigt. Und dann noch der Hinweis, dass Pessoa erst posthum entdeckt wurde... Da geht die Phantasie mit einem durch . Nun freue ich mich aber, einen Kenner meines persönlichen Helden gefunden zu haben. Genau diese Eigenschaften von ihm, die du beschrieben hast, machen ihn mir so sympathisch. Gerade das Uneitle, das unedeckte Genie. Hier eins meiner Lieblingspassagen von ihm: "Der Mensch sollte sein eigenes Gesicht nicht sehen können. Nichts ist schlimmer. Die Natur verlieh ihm die Gabe, sein Gesicht so wenig sehen zu können, wie er sich in die eigenen Augen sehen kann. Nur im Wasser der Flüsse und Seen konnte er sein Gesicht betrachten. Und die Haltung, die er dabei einnehmen musste, war symbolisch. Er musste sich bücken, beugen, um die Schande zu begehen, sich zu sehen. Der Schöpfer des Spiegels hat die menschliche Seele vergiftet." (Fernando Pessoa)
  4. Hallo Carlos, danke für deine Meinung mit dem Schlusssatz. Aber was meinst du mit deiner Aussage zu Pessoa und der Anonymität?
  5. Hallo Hase, lieben Dank für deine Einschätzung und dass du auch konkret sagst, was dir gefallen hat . Es ist, wie du sagst. Als junger Mensch sehnt man sich zum einen nach Sicherheit, Verlässlichkeit und vielleicht auch nach Prinzipien, an die man sich halten kann. Je nach dem, wie man erzogen oder nicht erzogen wurde, denn meist sucht man das, was man daheim nicht bekommen hat, was oft in einer Protesthaltung mündet. Dann gibt es scheinbar stabile Persönlichkeiten, die einem vermeintlich genau das versprechen. Irgendwann aber wird man auch von ihnen enttäuscht werden und steht plötzlich ganz allein da. Dieses Gefühl, nicht nur den Menschen zu verlieren sonder auch den Halt, den man durch dessen Vorbild bekam, macht einem in der Jugend Angst. Nun kann man natürlich blindwütig diesen Menschen ablehnen und es sich leicht machen, indem man sein Verhalten leichtfertig verurteilt. Daran würde man aber nicht wachsen. Man muss versuchen, zu verstehen. Spinoza drückte das so aus: "Nicht weinen, nicht zürnen, sondern begreifen." Du hast dich wirklich sehr weit eingedacht und eingefühlt in meine Zeilen, vielen Dank dafür! Es tut ziemlich gut, wenn man auf diese Weise verstanden wird . Liebe Grüße, David
  6. Danke für die Hinweise und eure Zeit. Es stimmt, die letzten beiden Zeilen bilden eine Schlussfolgerung. Nach eurem Feedback fällt mir tatsächlich auf, dass es etwas schwer ersichtlich ist, wieso "verstehen" Sünde sein soll . Der Gedanke war wohl etwas zu weitreichend, für mich damals aber notwendig. Die angedeutete unausgesprochene Erwartung, meine Interessen "zu begraben" lag in Wirklichkeit in etwas dogmatischen Erwartungen von außen begründet und hängt mit Umfeld, Familie und Glaube zusammen. Deshalb auch der Bezug zum Terminus Sünde. Für mich lag die Essenz als Mittel zur Auflösung darin, die Perspektive zu verändern, Mut zu mir selbst zu entwickeln und weniger auf menschliche Erwartungen als auf höhere Prinzipien Acht zu geben. Für manche ist tatsächlich allein die Beschäftigung mit gewissen Themengebieten Sünde oder zumindest "gefährlich". Wenn man ein Leben lang derartiges Misstrauen gegenüber dem Unterscheidungsvermögen des Einzelnen gewöhnt ist, fällt es schwer, zu seinen Leidenschaften und Interessen zu stehen, ohne gleich mit allem anderen radikal zu brechen, was man für wahr hält. Also vielleicht soweit zum Hintergrund. Allgemeinverständlich ist das natürlich nicht und wahrscheinlich werde ich das noch ändern. Danke und liebe Grüße!
  7. Hallo Alexander, danke für dein Willkommen und dein Feedback. Es ist tatsächlich sehr lang. Es ist mein Erstlingswerk und noch dazu quasi therapeutisch zu verstehen. Ich habe darin sozusagen mein bisheriges Leben bis zu einem einschneidenden Ereignis aufgearbeitet. Es ist also ursprünglich eher für mich als für die Öffentlichkeit gedacht. Die Weiteren werden aber kürzer, keine Sorge Und bitte nie hinter dem Berg halten mit konstruktiver Kritik.
  8. DavidPessoa

    Sünde

    Hi Hase, dieser Part gefällt mir am Besten. Du hast wirklich tief nachgedacht. Ich bin zwar neu hier im Forum aber nicht so ganz neu im Denken und Dichten. Und ich maße mir mal an, dir einen kräftigen Händedruck für diese Arbeit zu übermitteln. Vielleicht ließe es sich noch etwas prägnanter formulieren hier und da, manches Beiwerk könnte vielleicht ganz entfallen - dann stünden die Perlen mehr am Sonnenlicht. Alles kann, muss aber nicht
  9. Du beschreibst etwas, das man wohl gemeinhin als Inspiration bezeichnet, kann das sein? Jedenfalls triffst du den Nagel aus meiner Sicht viele Male direkt auf den Kopf. Und das ganz ohne Hammer. Da spricht Erfahrung und tiefes Gefühl
  10. Der Weg zur Sehnsucht Was ich fühlte, als ich fiel? Angst. Und Sehnsucht nach Gefühl. Sehnsucht nach Bestand als der Boden meiner Kindheit unter meinen Füßen wankt'. Damals ging ich ehrfürchtig zum Strand. Erstaunt, wie Bohlen mächtig ragten aus dem Meer, als ich an dessen Ufer stand. Anders als daheim, wo die Furcht vor neuen Wegen lähmte Phantasie und Sein. Wie Halme unter Winterstürmen schien mir alles dort zu sein. So ging ich hin, begab mich an des Strandes Säulen. Beständigkeit zog mich dahin. Zum Meer, wo Fels und Stein Jahr für Jahr trotzen Sturm und Gischt. Holz, stark genug für Schiffe zum Aufbruch in ein andres Leben, das so vieles mir verspricht. Doch angefüllt mit Kisten auch, die zu bewegen brauchen mehr als nur ein Leben. Und nun, wo sind sie hin? Stützen meiner Träume, gefällt durch die Gezeiten. Vom Meer umspült und fortgetragen in unbekannte Weiten. Von einem Kind nie hinterfragt. Nie geglaubt sie könnten enden. Das Bild von einst, es stimmt nicht mehr. Der Blick liegt frei, zu frei zum Denken. Doch frei wofür? Umzukehr'n, zurück zu geh'n durch diese alte Tür? Freiheit bedeutet Werden. Statt zu werten muss ich lernen, zu versteh'n. Einen alten Weg das erste Mal – und doch nicht neu zu gehen. Einen Weg, vergessen aus Geschäftigkeit. Gegangen einst von Landschaftsmalern, Beobachtern der Zeit. Entmutigend verwachsen, doch zu wahr, zu echt um ihn zu lassen, um nicht zu folgen, der Anmut seiner Pfade. Die schroffen Klippen, statt zu meiden für ihre unwirtlichen Seiten, viel mehr zu schätzen, ja zu lieben für ihre Einzigartigkeit. Tief empfund'ne Worte, soweit das Auge reicht. Der Weg, er ist so schön, wie konnt' ich ihn nur all die Jahre überseh'n? Das Auge sieht nur, was der Verstand bereit ist zu versteh'n. Deshalb verbarg sich mir die Schönheit dieses Weges nur auf Zeit. Ich gehe weiter. Seh' aufgegeb'ne Schätze, gleich am Wegesrand. Sie sprechen zu mir, still, auf eine neue Weise. Ich fühl' mich angekommen, weil ich so weit weg bin durch die Reise von den Ängsten alter Zeit. Und in den Wogen neuer Bilder entdecke ich das Leben selbst. Kinderträume, Hochgefühle, Phantasie – ja jede Leidenschaft der Seele. Gespürt, sie zu begraben wäre Sünde. Zu lang gedacht, es doch zu müssen. Was immer schon zu mir gehörte – jetzt erst traue ich es mich zu wissen. Sünde ist nicht, zu versteh'n. Nur den Weg nicht als man selbst zu geh'n. DavidPessoa, (2017) 2019
  11. @J.W.Waldeck Sehr schön prägnant, hintersinnig und sogar mit einer Prise Humor. Gar nicht so einfach für einen Vierzeiler
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