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Anaximandala

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Beiträge erstellt von Anaximandala

  1. Hallo Ralf, ich möchte dir

    Lob, verfasst in ein paar Reimen,

    schicken, denn, so dacht ich mir,

    könnt ich mich vielleicht einschleimen 😄

     

     

    Der Diener schimpfte wütend "Schluss!
    Vorbei mit Demut. Rutscht mir mal
    den Buckel runter, Leute!"
    Er buckelte wie'n Buckelwal,
    sah, dass man hier mal fegen muss
    und dachte "Nur noch heute".

     

    Dann sprach er froh und munter
    "Ihr wisst ja, was geschehen soll,
    ich freu mich da schon riesig drauf!"
    Er buckelte erwartungsvoll,
    bloß keiner rutschte runter,
    auch richtete er sich nicht auf.

     

    Und wenn sie nicht gestorben sind ..
    dann wird er wohl noch warten,
    vielleicht poliert er grad Besteck,
    zupft Unkraut draus' im Garten,
    übt Mathe mit des Herren Kind.
    .. zumindestens ist er nicht weg.

     

     

    Liebe Grüße

    Delf

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  2. Hallo Cornelius,

     

    das ist eine interessante Idee, ich habe den Text mal umgestellt und finde ihn so auch sehr stimmig. Sowohl Der Frühling erwacht, als auch Ein mystisches Fest ergeben ein schönes Ende 🤔

     

    Hm da sagst du was .. ich meine, es ist natürlich logisch, da ja Karthago schon zerstört ist und auch Cato längst nicht mehr im Senat sitzt 😄

     

    Aber du hast recht, das widerstrebt zwar meiner ausschweifen wollenden Dichterseele, aber eigentlich sind 3-5 Strophen ein schönes Maß.

    Eine Idee hatte ich noch, die einzubringen möglich wäre, ich hab sie einfach mal vornan gestellt, ob sie das Bild in passender Weise ergänzt, weiß ich aber nicht genau.

     

     

    In himmlischer Ferne
    und düsterem Kleid
    erstrahlen die Sterne,
    durchwirbeln die Zeit.

     

    Der Mond küsst die Bäume
    mit silbernem Licht,
    verschenkt seine Träume:
    Ein stilles Gedicht.

     

    Solch schimmerndes Glänzen
    der Blüten bei Nacht
    in taktvollen Tänzen:
    Der Frühling erwacht!

     

    Aus einer Alraune,
    gewachsen am Hang:
    Der flötenden Faune
    harmonischer Klang.

     

    Es flüstern sich Winde
    durchs späte Geäst,
    ich lausche, empfinde:
    Ein mystisches Fest.

     

     

     

    vor 22 Minuten schrieb Cornelius:

    P. S. Komme gerade von einem kleinen Nachtspaziergang zurück und habe auf der Wiese im Mondschein tanzende Rehe beobachtet...

     

    Ein Spaziergang schwebt mir gleich auch noch im Sinn 😊

    Das klingt auf jeden Fall nach einem sehr schönen Erlebnis!

     

    Ich bin vor ein paar Wochen Nachts draußen gewesen und habe etwas auf mich zulaufen hören, dann hab ich mich umgedreht und ein paar Sekunden gewartet und so 10 Meter vor mir ist, ich schätze ein Marder oder so, vor mir aufgetaucht, der auf der Straße laufend direkt auf mich zugerannt kam. So fünf Meter vor mir hab ich ey gerufen und zack, weg war er im Knick 😄 ich geh jetzt seit 10 Jahren hier spazieren und das hab ich noch nicht erlebt.

     

    Liebe Grüße

    (hoffnungsvoll, auch Rehe tanzen zu sehen)

    Delf

  3. Hallo Cornelius,

     

    hab vielen Dank für deinen Vorschlag, ich habe selber eben gerade noch daran gesessen nach einer Möglichkeit zu suchen und glaube eine schöne Variante gefunden zu haben, die sich vielleicht zwischen die letzten beiden Strophen schieben lässt.

     

    Ich bin sehr gespannt, was ihr dazu sagt, als zweite Strophe hab ich für den Moment Sids zweiten Vorschlag eingesetzt, damit könnte das Gedicht so aussehen:

     

     

    Der Mond küsst die Bäume
    mit silbernem Licht,
    verschenkt seine Träume:
    Ein stilles Gedicht.
     
    Es flüstern sich Winde 
    durchs späte Geäst,
    ich lausche, empfinde:
    Ein mystisches Fest.

     

    Aus einer Alraune,
    gewachsen am Hang:
    Der flötenden Faune
    harmonischer Klang.
     
    Solch schimmerndes Glänzen
    der Blüten bei Nacht
    in taktvollen Tänzen:
    Der Frühling erwacht!

     

     

    Oder aber sie könnte auch die zweite Strophe sein 🤔

    Mal sehen, vielleicht lässt sich das Gedicht ja sogar noch mehr erweitern 😄

     

    Ich bin gespannt auf eure Meinung!

     

    Harmonisch geflötete Grüße 

    Delf

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  4. Hallo Claudi,

     

    vor 3 Stunden schrieb Claudi:

    Moin Delf,

     

    sehr schön finde ich hier die kurzen Verse! Zweihebig lässt sich der amphibrachische Rhythmus für das Ohr weit länger aushalten als vierhebig. Auch die zwischengeschalteten männlichen Kadenzen sind eine Wohltat, weil sie die Schaukelbewegung am Versende  kurz pausieren lassen.

     

     

    Ja, da gebe ich dir definitiv recht, der zweihebige Amphibrachys ist in seiner "Kompaktheit" sehr angenehm runterzulesen. Ich weiß garnicht, warum ich dieses Schema nur so selten verwende.

     

    Zitat

    Den Flüstervers sehe auch ich problematisch, nicht allein wegen des Pleonasmus. Schleichen ist sprachlich auch keine wesentliche Verbesserung, metrisch aber einen Tick günstiger.

     

    Das metrische Problem ist bei "flüstern" das zweisilbige Verb in der Doppelsenkung. Das ist eigentlich ein Unding, weil die Stammsilbe eines Verbs einfach zu mächtig gegen die ultraleichte Ableitungssilbe ist.  Ein zweisilbiges Pronomen wie "seine" lässt sich nach der schweren Stammsilbe von "verschenkt"  leichter in die Doppelsenkung drücken:

     

     

    Dem kann ich natürlich nicht widersprechen. Stört dich in dem Zusammenhang das küsst in der ersten Zeile garnicht? das wäre mir zumindest ziemlich schwer vorgekommen.

     

    Vom Sprachfluss her hätte ich mich eigentlich für die Variante 

     

    Es flüstern sich Winde 

    durchs späte Geäst,

    ich lausche, empfinde

    ein mystisches Fest

     

    entscheiden müssen.

    Hier ist für mich der Punkt, dass küsst, seine, seine und (takt)vollen alle auf dritter Silbe schwer(er) sind ausschlaggebend gewesen, darüber hinwegzusehen. Obwohl es sich eigentlich um das Erbe einer Spielerei handelt, die für "richtige" Gedichte nie gedacht war und mehr einen intensiveren Inhalt stützen sollte, also dazu noch falsch genutzt ..

    Empfindest du das als sehr störend?

     

    Zitat

    Hier stört das Ungleichgewicht der Senkungssilben nicht so sehr. Am günstigsten wäre in diesem Vers wahrscheinlich eine größere Umbaumaßnahme oder ein einsilbiges Verb an zweiter Position in der Doppelsenkung, z.B.:

     

    Ein Lüftchen geht leise

    durchs Blättergeäst,
    und zieht seine Kreise:
    Ein mystisches Fest.

     

    Was ich auch noch nachbessern würde, wären die "taktvollen Tänze". Das ist sprachlich und metrisch nicht ideal gelöst, obwohl die Alliteration natürlich gut passt.

     

    Wie wäre es mit 

     

    Ein Flüstern weht leise

    durchs Blättergeäst

     

    obwohl mit Lüftchen und leise ja wieder eine subtile Alliteration dastehen würde.

    Mir fehlt aber eine kleine Vermenschlichung.

     

    Vom Textfluss und mystischen würde ich dann fast zu Sids zweitem Vorschlag tendieren, damit fiele auch das seine in Z3 fort und die Möglichkeit bestände, aus taktvollen Tänzen ..

    ok Mist, nein, im Takt ihrer Tänze passt mit Glänzen nicht und im Takt von den Tänzen klingt wenig elegant 🤔

     

    Zitat

    Im nächtlichen Raunen

    der Winde erklingt

    ein Spiel von den Faunen

    das Harmonie bringt

     

    klingt in den ersten beiden Versen gut, schwächelt aber beim umgangssprachlichen "von den" und der falsch betonten Harmonie.

     

    Ich mach mir auch nochmal Gedanken. So ad hoc habe ich nichts Besseres.

     

    Mach das sehr gerne! Ich werde mir auch noch ein paar Gedanken machen, die Zeilen waren mehr eine spontane Dichtung für Juls, weil mir die Faune sehr gefallen hätten. Bloß, ich finde das n am Ende macht es schwierig, vielleicht ja 

     

     

    Aus einer Alraune,
    gewachsen am Hang,
    der flötenden Faune
    harmonischer Klang.

    (/das Flöten der Faune

    harmonisch im Klang)

    ...

     

    Aber wenn du noch Ideen hast, sehr gerne her damit! 😁

     

    Liebe Grüße

    Delf

  5. Hallo Cornelius,

     

    da kann ich nur zustimmen, deine Verdichtungen biblischer Geschichten sind große Klasse! Sehr angenehm zu lesen, kreativ verfasst mit Witz und Tiefe und was mir an deiner Dichtung allgemein sehr gefällt: ich glaube ich habe noch nie eine Wortverkürzung gelesen, die nicht in der Form dem Allgemeingebrauch entsprechen würde (ich hätte nie geschrieben, wenn ich nicht beim Lesen über Volks gestolpert wäre 😄)

    Das ist beeindruckend!

     

    Ich empfinde den Verlauf der Klangfarbe deiner Worte als sehr fließend und harmonisch und dazu sind deine Zeilen stets ein Beweis entgegen jedem, der behauptet, der Paarreim sei nur für Oberflächliches geeignet.

     

    Sehr schön und gerne mehr 🙂

     

    Liebe Grüße

    Delf

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  6. Hey Sid,

     

    vor 4 Stunden schrieb Sidgrani:

    Hei Delf,

     

    Vielleicht so, um bei der ersten Version zu bleiben:

     

    Der Wind schleicht sich leise
    durchs Blättergeäst,
    er zieht seine Kreise:
    Ein mystisches Fest.

     

    oder

     

    Es flüstern sich Winde 

    durchs späte Geäst,

    ich lausche, empfinde

    ein mystisches Fest

     

    LG Sid

     

    ich ringe noch mit mir 😄 beide Vorschläge gefallen mir sehr gut und so ganz entscheiden kann ich mich nicht.

    Während der erste Ansatz die letzte Zeile für sich stehen lässt, finde ich den Zweiten etwas mystischer.

    Ich glaube für den Moment übernehme ich deinen ersten Vorschlag, aber da denke ich sicher noch drüber nach.

     

    Danke für deine Mühe! 🙂

     

     

    Hey Juls, 

     

    vor 49 Minuten schrieb Darkjuls:

    Sehr schön Delf. Ich meine, den Wind schon einmal leise raunen gehört zu haben. ( Der Wind raunt dir leise..., Der Wind, er raunt leise...) Deine Zeilen stimmen auf das Erwachen im Frühling ein.

     

    Sei gegrüßt von mir, Juls

     

    Raunen ist auch ein wirklich schönes Wort, das ich gerne ans Zeilenende gestellt hätte, wenn ich etwas mit Faunen gefunden hätte 😄

     

    Im nächtlichen Raunen

    der Winde erklingt

    ein Spiel von den Faunen

    das Harmonie bringt

     

     zum Beispiel 🤔😄

     

     

    Liebe Grüße

    Delf

  7. Hey Sid,

     

    dankesehr, ich habe nach dem Einstellen noch ein paar mal Kleinigkeiten hin und her ändern müssen, bis ich soweit zufrieden war, aber wenn du das Bild harmonisch findest, freut mich das zu lesen!

    🙂

     

    vor 37 Minuten schrieb Sidgrani:

     

    Hier könntest du dir ein anderes Wort für "leise" einfallen lassen, das Flüstern allein sagt schließlich schon aus, dass es leise ist.

     

    LG Sid

     

    Ich überlege gerade, welche Möglichkeiten sich anbieten würden. Du hast schon recht die Dopplung ist eine kleine Verschwendung ..

     

    So ganz glücklich bin ich noch mit keiner Alternative

     

    Es flüstern sich Winde 

    durchs späte Geäst

    hier steh ich, empfinde

    ein mystisches Fest

     

    Ich glaube, das ist für den Moment die schönste Idee, die mir in den Sinn kommt, was hälst du von dem Ansatz? 🙂

     

    Liebe Grüße

    Delf

     

     

     

     

     

  8. In himmlischer Ferne
    und funkelndem Kleid
    erstrahlen die Sterne,
    durchwirbeln die Zeit.

     

    Der Mond küsst die Bäume
    mit silbernem Licht,
    verschenkt seine Träume:
    Ein stilles Gedicht.

     

    Das schimmernde Glänzen
    der Blüten bei Nacht
    verkündet in Tänzen:
    Der Frühling erwacht!

     

    Im Schutz der Alraune,
    verborgen am Hang,
    schwingt flötender Faune
    harmonischer Klang.

     

    Es flüstern sich Winde
    durchs Blättergeäst,
    ich lausche und finde
    ein mystisches Fest.

     

     

    -

     

     

    *Erstfassung

     

    Der Mond küsst die Bäume

    mit silbernem Licht,
    verschenkt seine Träume:
    Ein stilles Gedicht.

     

    Der Wind schleicht sich leise
    durchs Blättergeäst,
    er zieht seine Kreise:
    Ein mystisches Fest.

     

    Solch schimmerndes Glänzen
    von Blüten bei Nacht
    in taktvollen Tänzen:
    Der Frühling erwacht!
     

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  9. Mist, ok dann versuche ich doch lieber nochmal in Prosa darzulegen, was genau ich meine.

    Die Zahl der Beispiele für solche Kritiken, die ich erlebt habe, sind zwar eher klein, aber das ist auch gut so!

     

    Eine Form der Kritik, an der ich mich sehr störe, ist, wenn beispielsweise zwar sehr harte Worte verwendet werden, aber schlussendlich das Gefühl bleibt, dass kaum mehr gesagt wurde als "Ich mag das nicht", dem Geschriebenen eine Argumentation zu Grunde liegt im Sinne von "Das ist schlecht, weil es schlecht ist, deshalb ist es schlecht".

     

    Als persönliche Beispiele, die mit Menschen zu tun haben, denen ich viel Kompetenz zuschreibe, gäbe es zum Beispiel einen Bekannten, der sich der politischen Dichtung verschrieben hat, aber Standpunkte, die sich nicht mit seinem decken, einfach mit "Was ist denn der Sinn hinter diesem Wirrwarr" o.Ä. zu beantworten, oder Texte nach seinem Gusto umzuschreiben.

    Oder aber im Bereich mystischer Gedichte, über die ganz sicher oft genug eine Diskussion angebracht wäre, dass Menschen, denen das Thema nicht zusagt, Kritiken hinterlassen, die die Frage aufwerfen, ob es hier um berechtigte Kritik, oder Meinung und Prinzip geht.

     

    Aber das sind persönliche Erfahrungen, von denen ich eine lyrische Betrachtung gerne soweit es geht freihalten möchte, das macht es mir vermutlich nur schwer, wirklich auf den Punkt zu bringen, worauf ich mich beziehe 😅

     

    vor 51 Minuten schrieb Claudi:

    Danke für das Textbeispiel, mein Lieber. Ne, ehrlich gesagt, ist das Kritisierte hier genauso allgemein formuliert wie im ersten Gedicht. Ich kann mir die Verärgerung, die den Text vermutlich befeuert hat, auch nicht erklären, weil ich mit dir ganz andere Erfahrungen gemacht habe. Tatsächlich bist du einer der ganz wenigen User hier, bei denen ich mir keine Samthandschuhe anziehen muss und einfach meine Bemängelungen raushauen kann, wie mir der Schnabel gewachsen ist, ohne dass du jedes Wort auf die Goldwaage legst. Ich empfinde das als sehr angenehm, weil es mir eine Menge Zeit und Mühe spart. 

     

    Das wollte ich einfach mal gesagt haben. 😄 Wie es die Kritiker machen, die du im Gedicht auf die Schippe nimmst, und was genau sie kritisieren, kriege ich hier nicht zu packen. Mal sehen, was die Diskussion ergibt.

     

    LG Claudi

     

    Hab ganz großen Dank dafür, dass du das schreibst, damit gibst du mir nämlich die Möglichkeit zu schreiben dass und warum ich deine Kritiken sehr schätze:

     

    Einmal ist es die Tatsache, dass sich dein unglaubliches Wissen und Talent einfach nicht abstreiten lassen. Ich mag deine Art, dich klar auszudrücken, vor allem weil sie in meinen Augen immer sehr konstruktiv ist.

     

    Auch sehe ich bei dir garnicht den Grund, etwas auf die Goldwaage zu legen, weil ich eine Kritik von dir als große Wertschätzung sehe, die ich auf jeden Fall ernst nehme!

     

    Ich weiß beispielsweise, dass ich in meiner Konsequenz, Mängel herauszuarbeiten, unbeständig bin, da finde ich es sehr anspornend, so etwas vorgehalten zu bekommen, vor allem da ich weiß, dass du den selben Anspruch, vermutlich sogar einen noch größeren, an dich selbst setzt.

     

    Deshalb, um es einmal kurz auf den Punkt zu bringen, liebe Claudi, hast du meine größte Wertschätzung und deine Worte verhallen bei mir auf jeden Fall nicht.

    Außerdem bist du mir dazu auch sehr sympathisch 😊

     

    Liebe Grüße

    Delf

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  10. Am 20.4.2024 um 22:16 schrieb Claudi:

     

    Ja, ich glaube kaum, dass das jemandem entgangen ist. Dass du den Gedanken dann nicht, wie ich annahm, verworfen hast und es tatsächlich mit unserer Hilfe vervollständigen wolltest, hättest du aber sagen müssen. Normalerweise gehe ich davon aus, dass ein fertiges Werk vorliegt, wenn kein Wunsch formuliert wird.

     

     

    Nein, verworfen hatte ich ihn nicht. Ich wollte nur ungerne die Richtung, in die es gehen soll, klar festlegen, lieber wollte ich die Möglichkeit offenlassen, dass der Text doch eine Erweiterung findet.

    Aber du hast es schon richtig gedeutet, dass es mir in der Form mehr um den Scherz ging.

     

    Zitat

    Wunderbare Idee! Besonders das Zwischenschalten eines oder zweier  Diskussionsfäden vor dem ersten Entwurf. Ich freue mich schon auf die Diskussion!

     

    Ich hätte zwar schon einen Entwurf, der sich der Textkritik in Sonettform nähert, aber bei dem soll es sich mehr um eine ironische, oder sarkastische, Betrachtung im Sinne der Zeilen oben handeln, also ein Diskussionsfaden zur Kritik wird auf jeden Fall noch folgen!

     

    Zitat

    Ja? Ich finde Textkritik aussagefähiger. Das Irreführende in deinem Vers war ja nicht das Wort "Kritik", sondern die Formulierung "Ich wünsche mir beim Äußern". Das führt auf das Subjekt "ich" zurück, sprich: "Ich wünsche mir, wenn ich Kritik äußere". Aber lass dich nicht aufhalten. Hauptsache, du verklickerst uns kurz, was du an der Kritik genau kritisieren wolltest. Das hat, glaube ich, nur Gummibaum verstanden. Dass man Gedichte anders interpretieren kann als vom Autor beabsichtigt, dürfte doch klar sein? Ich denke (hoffe!) aber, das meinst du hier nicht?

     

    Gut, deine Erwähnung des Wortes Textkritik hab ich nicht im Kopf gehabt, je nach Kontext haben beide Worte ihren Reiz, aber du hast schon recht, Textkritik ist wohl die allgemeinste aber konkret treffendste Formulierung 😄

     

    Zu deiner Frage, um Gottes Willen, nein! 

    Vielleicht ergeben die Zeilen hier ein verständlicheres Bild, welche Art der Kritik ich meine 

     

     

    Man sagt ich solle einen Ruck mir geben.
    Da kommen Leute, deren Kompetenzen,
    die stoßen bei Kritik schon an die Grenzen;
    nicht jene, sich voll Anmut zu erheben,

     

    nur dass sie harte Worte halt erstreben,
    um dann, statt Substanzielles zu ergänzen,
    den Worten Wert zu geben, lieber schwänzen.
    Ich finde auch, so lässt es sich doch leben.

     

    Nein ehrlich, diese Kenntnis ist erheblich,
    erbeten gar an Universitäten!
    Ok, dann will ich mich voll Demut neigen.

     

    Wie käme ich denn sonst zu Qualitäten,
    erklärt nicht wer, ich mühe mich vergeblich?
    Wie's besser geht, darf er mir gerne zeigen!

     

     

    Ich hoffe mal das bringt es besser und widerspruchsfreier auf den Punkt

     

    Liebe Grüße

    Delf

  11. Hallo in die Runde, ich bin sehr positiv überrascht von der Beteiligung hier im Faden 🙂

     

    Einmal vorweg, ich habe hier bei jedem Kommentar das einfache Like verwendet, da mein Internet es aktuell einfach nicht anders zulässt. 

     

    Am 18.4.2024 um 23:01 schrieb Cornelius:

    Hallo Delf,

     

    deine Zeilen regen mich zum Nachdenken an - und dazu, ein paar Zeilen zu improvisieren, von denen ich nicht weiß, ob sie als Antwortgedicht passen, aber ich werfe sie hier einfach mal hin:

     

    Kritik schlägt oft mit Absicht tiefe Wunden,

    dieweil sehr oft, wer sie zu äußern wagt,

    im Schein von fremdem Geistesblitz empfunden:

    Das hätt ich gerne selber so gesagt.

     

    Der arme Tropf, der Lorbeerblätter schneidet,

    für die ich selbst die Sichel schon gewetzt,

    wird just für seinen Glücksgriff sehr beneidet.

    Er kam zuerst. Das ists, was mich verletzt.

     

    Gruß

    Cornelius

     

     

    ich empfinde deine Zeilen auf jeden Fall als Bereicherung, Cornelius, da sie Facetten in das Thema bringen, die sich durchaus aus für eine gemeinsame, vielschichtige, Betrachtung des Thema eignen würden. Auf jeden Fall übernehme ich sie, wie die meisten Kommentare in Versform, in meine Archive und möchte dir gegenüber großen Dank ausdrücken, dass du das Thema mit deinen Zeilen erweitert hast 🙂

     

    Am 18.4.2024 um 23:49 schrieb Claudi:

    Moin Delf,

     

    zuerst mal eine Anmerkung zum Label: Ich finde es ungünstig, dass du dir gleichzeitig Textarbeit und Antwortgedichte wünschst, weil das die Kommentierenden leicht in die Irre führen kann. Bei Textarbeit geht es ja gerade darum, Eindrücke zur Gestaltung in Klartext, also in verständlichen Prosasätzen, zu formulieren und alles, was nicht zur Textarbeit beiträgt, bewusst aus dem Faden herauszuhalten.

     

    Da ich aber ziemlich sicher bin, dass du Cornelius' Kommentar (den ich eigentlich löschen müsste) in deinem Faden behalten möchtest, schlage ich vor, du änderst das Label auf "Feedback jeder Art".

     

    Wenn ich Zeit habe, schreibe ich später noch was zu deinem Gedicht. Auf die Schnelle kann ich sagen, dass mir der Titel zu allgemein gehalten und einfach langweilig scheint. Da geht bestimmt mehr! Es geht hier  wohl speziell um Textkritik und da vordergründig um Inhaltliches ("falsch zu liegen")? Tja, und wieder finde ich deine reimbedingten Konjunktive, noch dazu mit abgeschnittener Endung. Die würde ich dir ja zu gerne abgewöhnen. 😄

     

    Die von der Kritik eingeforderte Klarheit fehlt mir in deinem Text. Ich ahne, wo es hingehen soll, bin aber von der sprachlichen Handhabung nicht überzeugt, die mir weitgehend wie "mit der Zange hingebogen" scheint. Da müsste mehr Biss und sprachliche Finesse rein! 

     

    Schon der erste Vers ist recht schwammig:

     

     

    Da kann man sich zwar denken, dass es um Kritik von außen geht und nicht um die selbst formulierte Kritik an andere Personen, aber dein Satz löst das nicht präzise. Messerscharfe Verse müssen das leisten, sonst ist der Leseeindruck eher enttäuschend.

     

    Vielleicht könntest du ja mal die wichtigsten Punkte, die du ansprechen möchtest, in Prosa zusammenfassen und probierst es nochmal Schritt für Schritt? Bei solchen pointierten Sachen ist es meist am günstigsten, hinten anzufangen und dann die restlichen Verse gezielt auf die Pointe zuzuspitzen. Der Schluss gefällt mir inhaltlich gut. Da würde ich an einer Formulierung arbeiten, die nicht unbedingt auf -ieg endet und mit ein paar unterschiedlichen Reimen testen, was sie inhaltlich hergeben..

     

    Ich glaube, mit Cornelius hättest du hier einen guten Berater und ich würde auch mitmachen.

     

    LG Claudi

     

    Erstmal zum ersten Part, natürlich hätte ich das Thema unter dem Aspekt betrachten können, vermutlich müssen. Deshalb bin ich dir sehr Dankbar, dass du Cornelius Kommentar hast stehen lassen 🙂

    Mein Gedanke in diesem Fall war, dass ich das Gedicht als nicht vollständig sehe, ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht jemand erkennt, dass es ein Sonett hätte werden sollen, dem aber die Synthese fehlt, und einen Vorschlag unterbreitet, der das Thema angemessen zum Abschluss bringt

     

    ABER 

    für den Moment muss ich sagen liebäugel ich mehr damit, es in der jetzigen Form als humoristisches Gedicht zu behandeln und als Ergebnis dann später ein Sonett zu verfassen, eventuell noch unter Einbindung eines Diskussionsfadens, oder zwei, um die Anforderungen an eine gute Kritik und vielleicht auch die an ein gutes Sonett.

    Deshalb werde ich mir erstmal deinen Tipp zu Herzen nehmen, in Prosa zu verfassen, was ich ausdrücken möchte und mich dann, sehr gerne mit Unterstützung von von dir und, so sie es möchten, Cornelius, Sid, Gummibaum und anderen Mitgliedern ein humoristisch schönes Gedicht entstehen zu lassen, welches in klarer Sprache und mit deutlichen Aussagen gute Kritik darstellt, schlechte aufs Korn nimmt und vielleicht sogar ein, zwei Gedanken übrig lässt, die sich später in ein Sonett fassen lassen, das einer guten Kritik würdig ist 🙂

     

    Für den ersten Blick könnte ich es mir natürlich einfach machen und wieg und lieg zu wiegt und liegt umformulieren, aber ich glaube ich halte mich da lieber an deine (wie ich finde genau richtige 😄) Kritik und versuche das Thema noch einmal geordnet, sortiert und messerscharf formuliert neu aufzuarbeiten, das schaffe ich hoffentlich morgen im Laufe des Tages 🙂

     

    Am 19.4.2024 um 06:29 schrieb Sidgrani:

    Moin Delf,

     

    auf die Schnelle hätte ich schon mal einen Vorschlag für den ersten Vers in S1, der Claudis kleinem Rüffel den Wind aus den Segeln nimmt: 😉

     

    "Ich wünsche mir bei jeder Fremdkritik"

    Später mehr.

    LG Sid

     

    Also Fremdkritik finde ich als Wort, das muss ich einfach einmal sagen, wirklich toll!

    Ich glaube für den Moment tendiere ich in Richtung 

    "Ich wünsche mir bei jeder/guter/schöner Fremdkritik" 

    aber wie schon geschrieben, werde ich wohl versuchen das Thema noch einmal neu aufzuarbeiten. Die Chance, dass ich das Wort Fremdkritik so übernehme, sehe ich aber definitiv nicht als gering an 😄

    Ich hoffe mal, dass ich morgen schon mit einem neuen Ansatz vortreten kann und würde mich auf jeden Fallfreuen, wenn du du mit ein oder zwei Ideen dabei wärst 🙂

     

    Am 19.4.2024 um 07:51 schrieb Joshua Coan:

    Hallo Zusammen. 

     

    Ich stimme Claudi voll und ganz zu, das Rote Label dient dazu, dass am Text gearbeitet werden soll und nichts weiter.

    Für alles andere haben wir "Feedback jeder Art", dann auch gerne mit "Antwortgedichte erlaubt". 

     

    Dein "Antwortgedichte erlaubt" zählt hier nicht. 

     

    mfG 

    Das Moderationsteam

    JC

     

    Herzlichen Dank dafür, dass du einen Kommentar dagelassen hast, Josh. Ich habe dir ja schonmal gesagt, dass mir viel daran liegt, im Falle eines Eingriffs der Moderation, etwas dazu zu lesen. Und deshalb möchte ich meiner Dankbarkeit für deinen Kommentar auf jeden FallAusdruck verleihen. Danke! 🙂

     

    Am 19.4.2024 um 14:24 schrieb gummibaum:

    Lieber Anaximandala,

     

    das Gedicht drückt zunächst den Wunsch nach einem Bemühen um klare Sprache und Objektivität bei der Literaturkritik aus. Es kritisiert dann die Unsitte, dem Werk etwas überstülpen, was dem Kritiker näher liegt und dadurch ein Fehlurteil zu fällen.

     

    Bis dahin sind die Gedanken des Gedichtes klar.

     

    Die Äußerung in den letzten beiden Versen, dass sich die Dummheit ungeachtet ihrer Fehlleistungen stets weiter artikuliert, mag zwar zutreffen, ist aber, obwohl sie mit „denn“ anschließt, keine schlüssige Begründung des bisher Gesagten. Sie wirkt für mich wie  Rundschlag aus unterdrückter Wut und arbeitet dem Wunsch nach Klarheit und Objektivität entgegen.

     

    Gern gelesen

    LG g

     

    Ich bin begeistert, weil ich aus deinen Zeilen herauszulesen glaube, dass du die Unvollständigkeit meiner Zeilen erkannt hast!

    Wie schon geschrieben, es hätte eigentlich mal einSonett werden sollen, aber zum einen bin ich mit den Zeilen nicht wirklich zufrieden gewesen, zum anderen habe ich es in ein paar Monaten nichtmal im Ansatz geschafft, eine zufriedenstellende Synthese zustande zu bringen.

    Wiegesagt, ich werde versuchen Morgen einen Vorschlag vorzubringen, bei demich ich mich sehr darüber freuen würde ein wenig Unterstützung zu bekommen und zeitnah auch ein der Kritik würdiges Sonett über Kritik zu verfassen.

     

    Für den Moment möchte ich euch fünf schonmal von Herzen Danken für eure Kommentare 🙂

     

    Liebe Grüße

    Delf

  12. Ich wünsche mir beim Äußern von Kritik
    ein wenig Klarheit, objektive Sichten,
    und nicht weil was aus eigenen Geschichten
    fast ähnlich wär, dass mans zurecht sich bieg

     

    und dann, als würd es passen, man es wieg
    mit minimal verschobenen Gewichten,
    denn falsch zu liegen scheint jawohl mitnichten
    ein Grund zu sein, dass Schwachsinn jemals schwieg.
     

    • Gefällt mir 3
    • Schön 2
  13. Hey JoVo,

     

    vor 59 Minuten schrieb JoVo:

    Vielleicht ist dies auch die Sicht einiger Despoten. Sie wollen ja nur das Beste. 🤔

     

    Du wirst lachen, aber diese Zeile ist zutiefst westlich 😄

    Der bestimmende Mechanismus des Kapitalismus ist neben der unsichtbaren Hand nämlich die schöpferische Zerstörung .. und wir wollen doch nun wirklich mal nur das Beste!! 🤔😂

     

    vor einer Stunde schrieb JoVo:

    Ein besonderes Gedicht und ich bin gedanklich irgendwie abgeschweift. 

     

    Ich danke dir 😊

     

    Liebe Grüße

    Delf

    • in Love 1
  14. Man kann darum, was wahr ist, endlos streiten,
    weil wir ja stets in Richtung Willen neigen.
    Die Wahrheit lässt sich finden, nicht sich zeigen,
    und doch entfaltet sie des Geistes Weiten.

     

    Die Macht, so war es schon zu allen Zeiten,
    thront unbestritten, hoch in ihrem Reigen,
    erstrahlt in Worten, heller noch im Schweigen,
    vermag den Willen gegen ihn zu leiten.

     

    Doch bringt die Macht schlussendlich oft nur Blöße,
    begünstigt unsre Schwächen, all das Schlechte,
    um dann an ihrer Hybris zu zerfallen.

     

    Die Suche nach der Wahrheit führt zu Größe,
    dem Pfad der Siege ohne Blutgefechte.
    Sie thront in immateriellen Hallen.

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    • in Love 1
  15. Dankesehr für deine Vorschläge, Horst 🙂

     

    Ich muss sagen, mir gefallen die ew'gen Weiten eigentlich ganz gut, obwohl die Verkürzung von ewigen vielleicht wirklich nicht soo elegant ist 😄

    Vielleicht wäre auch

     

    In die Unendlichkeiten

     

    interessant, oder aber

     

    Dort/hoch oben in den Weiten

     

    Wie gesagt, eigentlich gefallen mir die ew(i)gen Weiten , aber ich denke auf jeden Fall noch einmal darüber nach!

     

  16. vor 1 Stunde schrieb Herbert Kaiser:

    Hallo Delf

     

    Gewaltige Zeilen, die der Schönheit und Tragweite der Schöpfung geschuldet sind.

     

    Das Spiel des Lebens erschafft sich immer neu - Altes muss weichen um Neuem Platz zu machen. Eine unsichtbare Hand schöpft aus dem Vollen und schafft Welten, die im Einklang stehen. 

     

    LG Herbert 

     

     

     

    Hallo Herbert,

     

    hab vielen Dank für deinen Kommentar 🙂

     

    Ich würde meine Zeilen sogar fast als ein Stück zu kräftig sehen, aber was mir besonders gefallen hat, war das Gegenüberstellen der eigentlich ungleich gewaltigeren Kraft der Sterne in sanfteren Strophen gegen den eigentlich sanft geltenden Wind in kräftigeren Strophen 

     

    Liebe Grüße

    Delf

    • Gefällt mir 1
  17. Als ich des Nachts die Sterne rief,
    hinauf in ew'ge Weiten,
    und unter ihrem Feuer lief,
    geschah es, sie befreiten

     

    mein Herz von einem alten Leid,
    ich konnte es verstehen:
    Ein jeder Stern hat seine Zeit
    und muss zu Ende gehen.

     

    Doch wird das Meer aus ihrem Licht
    am Himmel weiter strahlen;
    harmonisch und im Gleichgewicht
    die Ewigkeit bemalen.

     

    Nun blick ich zu den Sternen hin,
    ein Anfang liegt im Ende -
    ich sehe einen Neubeginn
    und falte meine Hände.

     

    ---

     

    In den Wolken wachsen Türme.
    Oben, hoch im Himmelsweit,
    residiert der Herr der Stürme
    und beherrscht den Wind der Zeit,

     

    dass die Dinge sich entfalten
    mögen, wo er niedersinkt
    und der Kraft Naturgewalten
    Wandel in den Zeitlauf bringt.

     

    Schöpferisch am Destruieren
    zyklisch um uns kreisend weht -
    was von Wert zu reformieren 
    und die Saat des Neuen sät.

     

    Dort, wo Monumente stehen,
    kam der Wandel mit dem Wind -
    Berge mussten niedergehen,
    ehe sie gewachsen sind.

    • Gefällt mir 3
    • Schön 8
  18. Einen schönen guten Abend und herzlichen Dank an euch 🙂

     

    Horst,

    ich muss dir auf jeden Fall recht geben, schön ist metrisch ein wenig schwer für eine unbetonte Stelle. Mir hat das Wort im Zusammenhang mit dem Thema aber ganz gut gefallen, trotzdem werde ich mit Sids Vorschlag für die vorangegangene Zeile versuchen, die ganze Strophe nochmal neu zu konzipieren, ich schätze mal da wird sich der Wortlaut der letzten beiden Zeilen grundlegend ändern und ich werde bestimmt zu einer Lösung kommen, die dir metrisch mehr zusagt 😁

     

     

    Lieber Ralf

     

    Es ist wohl leider wirklich wahr
    die Menschen sind so sonderbar
    sie singen Sonnenstrahlenschein
    und hörn sie Schatten schrein sie nein

     

    bloß ist die Seele doch betrogen
    wenn alles Dunkel weggelogen
    es fängt das Licht in Wahrheit an
    wo man das Dunkle tragen kann

     

    wer nur von Licht und Liebe lacht
    verbrennt in seiner Seelennacht
    aus diesem Grund verkünde ich
    im Licht des Tages lieb ich mich

     

    doch steh ich in der Dunkelheit
    dann wachse ich von Zeit zu Zeit
    und dazu glaub ich bin ich hier

     

    mein lieber Freund, ich danke dir
    für deinen schönen Kommentar
    ich finde ihn echt wunderbar

     


    Sid,

    hab Dank für deinen Vorschlag, die Idee gefällt mir, aber ich müsste den Wortlaut der ganzen Strophe ändern, der aktuell ein Stück weit zynisch zu verstehen ist, im Sinne von Wer den Schatten verneint im Namen des Lichts, der redet ohne Verstand, weil Harmonie nicht im Extrem des einen liegt, sondern eben im Gleichgewicht. 


    Sozusagen ein kleiner Stich in Richtung der New Age Spiritualität, die so zum platzen voll von Liebe ist, dass sich ihre Ablehnung gegen alles, was nicht nach reiner Liebe klingt passiv agressiv Bahn bricht.


    Aber ich muss sagen dieser zynische Ton ist auch der Grund, weswegen ich den Text in Dunkle Gedichte einsortiert habe, wegen dem ich die eigentlich sehr schöne Betitelung einer Ode an die Harmonie in dieser Form verneinen muss

     

    Wie wäre es mit folgendem Inhalt:

     

    Alles soll im Licht erstrahlen
    doch die Schatten stören nicht
    weil erst sie Kontraste malen
    Harmonie ist Gleichgewicht


    Ich hab vor Jahren mal ein Gedicht zur Harmonie geschrieben, das ich eher noch mit Ode an die Harmonie betiteln würde, 

     

    Betrachtet man die Harmonie, 
    Dann lieber die verborgene,
    Denn weit bedeutsamer ist sie, 
    Als die für jeden sichtbare. 
     
    In Zwietracht liegt noch Unklarheit,
    Doch führt sie uns zur Eintracht hin,
    In Mißklang und sogar in Streit, 
    Liegt für die Harmonie ein Sinn. 
     
    Zur Ruhe führt ihr Wechelspiel,
    Löst Widerspruch sich selber auf,
    Im Einklang liegt zwar unser Ziel, 
    Doch braucht es Mißklang erst zuhauf. 
     
    So liegt im Mißklang Harmonie,
    Im Widerspruch Gemeinsamkeit,
    Dem Auge ist verborgen sie,
    Erkennbar erst im Lauf der 

     

    dem man aber auch ein wenig ansieht, dass es schon älter ist, also den Titel Ode an die Harmonie behalte ich glaube ich mal im Hinterkopf für ein entsprechendes Sonett, das diesen Titel wirklich verdient 😁

     

    Liebe Grüße
    Delf

    • Gefällt mir 2
  19. Lieber @gummibaum, lieber @Sidgrani,

     

    habt vielen Dank für eure Beteiligungen und Ergänzungen. Leider muss ich euch mit einigen sprachlichen Unklarheiten recht geben. Besonders die erste Strophe des zweiten Quartetts hat mir einiges zu denken gegeben, aber ich glaube fast, dass mir beide Vorschläge die du, gummibaum, machst gefallen und ich sie übernehme 😁

    *Ein Muster daraus abstrahiert gefällt mir wirklich gut 🙂

     

    Laotse wird wohl wirklich keine echte Persönlichkeit gewesen sein (die Verfechter des Gegenteils behaupten teils sogar, nach seiner Emigration sei er in Indien gelandet und habe als Lehrmeister Buddhas gedient, das ist dann aber schlicht und einfach zu weit hergeholt)

    Konfuzius, das hast du schön ergänzt, gummibaum, hat wirklich seinen Teil zum I Ging beigetragen, ich glaube die 12 Flügel des Konfuzius. Besonders interessant wird es, wenn man bedenkt, dass seine eigene Lehre erst einige Jahrhunderte später von Anhängern seiner Philosophie verschriftlicht wurde.

     

    Es ist sogar ein Gedicht dabei, das Konfuzous zugeschrieben wird:

     

    Das Leben führt den ernsten Mann auf bunt verschlungnem Pfade.
    Oft wird gehemmt des Laufes Kraft, dann wieder geht's gerade.
    Hier mag sich ein beredter Sinn in Worten frei ergießen,
    Dort muss des Wissens schwere Last in Schweigen sich verschließen.
    Doch wo zwei Menschen einig sind in ihrem innern Herzen,
    Da brechen sie die Stärke selbst von Eisen oder Erzen.
    Und wo zwei Menschen sich im innern Herzen ganz verstehn,
    Sind ihre Worte süß und stark wie Duft von Orchideen.

     

    Und herzlichen Dank für das Aufmerksammachen auf meine Fehler, Einwände dieser Art sind immer gerne gesehen 🙂

     

    Viele liebe Grüße

    Delf
     

    • Schön 1
  20. Hey Cornelius,

     

    das witzige ist, dass Konfuzius, der seine Lehre auf den fünf kanonischen Büchern gegründet hat (Das Buch der Riten; Lieder; Urkunden; Wandlungen und die Frühlings- und Herbstannalen des Reiches Lu) selber mehr schlecht als recht durchs Land gezogen ist und seine Philosophie eigentlich erst durch Menzius den durchbruch gefunden hat 😄

    Der Konfuzianismus gestaltet sozusagen die Staatswelt, Taoismus die Geisteswelt aber der leitet sich alleine aus einer Interpretarion des Buchs der Wandlungen ab 

     

    Hab vielen Dank für deinen Kommentar, Cornelius 🙂

    Irgendwie schaff ich es noch jedes Thema das mir gefällt in ein Sonett zu fassen 😄

     

    Liebe Grüße

    Delf

    • Schön 1
  21. Konfuzius hat es geordnet und sortiert,
    als Teil des Kanons seiner Lehre festgelegt, -
    die als ein Fundament den Staat in China trägt.
    Die Welt ist Ordnung, systematisch konstruiert.

     

    Laotse hat daraus ein Muster abstrahiert,

    nach der man sich so sanft wie Wasser, Wind, bewegt,
    mit einem Herz, das voller Liebe friedlich schlägt.
    Die Welt ist wie ein Fluss der Harmonie gebiert.

     

    Begründet im Orakel aus der alten Zeit,
    dem man Jahrtausende der Weisheit anvertraut,
    im Rahmen mathematisch logisch; hoch geehrt, 

     

    ergänzt teils durch Persönlichkeiten die, im Leid
    gewachsen, Kaiser stürzen und ihr Reich erbaut. 
    Das Buch der Wandlungen; so kurz es geht erklärt.

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