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Beiträge erstellt von Timo
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(hörst du wohl auf den letzen post für dich zu beanspruchen (: )
nein. Du trittst mir nicht zu nah. und natürlich ist darin mein Innerstes.
nur wenn man etwas produktiver sein will und dieses forum zu schütten.
heist das auch - das man nicht mehr Anläße, oder Inspiration suchen, warten
kann, aus Zeitgründen, also bis etwas passiert, das den Anstoß für ein Gedicht einleitet.
da ist ein Fenster durch das wir blicken und sein Glas ist unsere
Ansichen und Werten, Prägungen. ich brauche meinen rauchenden
kopf nur sehr sanft dagegen
zu lehnen und schon bricht es, ich falle in eine andere Welt und und schaue auf
gewöhliche Dinge mit einem anderen Blick.
ja. so ist das. (:
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also ich bin nicht verliebt.
ich denke aber man schreibt sich in einen zustand rein. jedes wort
und im gefüge muss für das gefühl bürgen, es nicht sein. wörter können
nichts sein, sie könen etwas darstellen. und in diesem posieren, ist es wie ein
foto eines menschen in einer bestimmten pose, gesichtsausdruck...etc. machen.
ich habe gemerkt, dass es wichtig ist
- liebesgedichte müssen aus dem raum führen, traurige darür in den raum hinein.
traurigkeit ist demnach etwas beengendes. wenn ich solches schreibe, dann
gehen meine dicherischen knochen durch wände. andes als bei traurigen, tiefen,
dunklen, einsamen, da ist es wichtig
- das man sich sozusagen wegsperrt, in eine enge und alles um sich herum einzieht
bis ein bewusstsein, ein melancholisches, für allen raum anspruch erhebt und ihn
gleichzeitig wertet mit "dunklen"attributen.
- solches wie oben, ist eine weite und eine dimension. herrlich kann man die liebe
ent - klären, statt verklären. aus einer unbestimmtheit im geist schreiben
und ihn neuformieren. das sind aber nur meine erfahrungen.
das das Gefühl des Verliebtseins zu spüren ist und das ist es bei deinem Werk.das ist das worauf es ankommt!
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danke. man kann keine Liebesgedichte schreiben, ohne dabei verliebt zu werden.
das habe ich hier gemerkt!
und achtung! zwischen lyr. Ich und mir unterscheiden, bei allen meinen Werken!
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ich wollte dich was fragen
in unscheinbarem
luftschnappen
verstecke ich
ihr sehnlichst
gewidmete seufzer
ahnt sie es etwa?
und dass
der spiegel mir
heute viele küsse schenkt
mich klüger, größer
darstellt
weiß sie es etwa?
rotierende kreisel
vermischen
alles mit
blumenfarben
und meine zuge
mit wassern der liebe
meine finger
pflücken den mond
tuscheln
mit hoffnungsstollen
silhouetten
von grasspitzen
auf pulsierenden
schienen
als wäre die welt
ein noch unentdeckter
nervenballen
fühlt sie das auch?
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ja. ich muss lernen in kleinerem gang zu fahren.
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nur für und vom einfachen fußvolk, ja.
sonst stehen da kleine sätze, aus ihnen kann man eine ganzes weltgefüge erklären.
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eine blaue Fotokopie
es geht um nichts
höchstens um solche Muscheln
die vom vermissten Lachen rauschen
es geht manchmal um nichts anderes als
- man schließt jetzt die Augen
weil innere Himmel sich am Tageslicht schämen
ja, vielleicht um eine Wirklichkeit
die ohne erklärbaren Grund, plötzlich
so verletzlich und auf Hilfe angewiesen ist
der Griff erscheint besonders kurz
nach diesen bunten Giftfläschchen
- den nie versendeten Liebesbriefen
wenn nächtliche Blicke reifen
an den Nuancen von gelocktem Haar
an Zwei, die liebesplätschern in weltentrückter Ferne
es geht um nichts, außer
zu vergessen die Kühle der Einsamkeit
- diesen Künstler der Narben
und zuletzt geht es um
langsam alle Schatten abzuschälen
nackt sein, besonders auf den blauen Lippen
zu verhindern, dass die inneren
Wüsten ihren Sand mehren und
zu träumen, als wäre das der zweite Atem
ihn innehalten für einen kleinen Moment
von einer unausgesprochenen Zeile
…
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@angel: danke vielmals.
@h.d. faust ist auch (!mittlerweile!) opium für volk. ließ homer.
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Hallo Thomas,
ich danke Dir vielmals für diese Einschätzung, und dann noch eine Kompetente, wenn man Deine Leistungen
hinzuzieht.
(man rutscht so leicht ab in Geschleime, anders lässt sich so was schlecht ausdrücken, auf den Punkt bringen)
Du bist nah genug an der richtigen Auslegung, des Sinns und Intension – dieses Werkes.
Ja, vollkommen, die drei Pünktchen stören. Das ist immer so ein Ding, ich setze manchmal solches, rein aus meiner Leseart, wenn ich eine Pause mache. Dass da nichts hingehört übersehe ich umso leichter.
LG
Timo
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ich weiß ja das solche Themen, sich um harte Wirklichkeit dreht.
und mir liegen solche Gedichte nicht sonderlich
- kein wirklicher, persönlicher Bezug und immer diese Kälte, aber
ich denke da an benns "Gammastrahlenlamm". und seine Weise
die Verbrüderung mit dem Leser einzugehen.
das ist ein Gedicht, das minimal in die Weite schießt und indem
ist es gut!
Wir tauen Kopfsalat auf,
aber nur den klugen.
das ist ein verdammt starker Moment!
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Hallo, Danke für die Etikettierung
- interessantes Werk -
es dauer wohl zu lang, Dir alle Facetten dieses Gedichtes aufzuzeigen.
Es geht um die Frage nach der (einer allgemeinen) Natur des Menschen
und hier im Besonderen um eine persönliche Natur. ich beziehe hier
eine Meinung über Mystik Meister Eckhards und etwas Gnosis - wenn
man so will um einen "Seelenfünklein" oder ein "göttliches Licht" in uns...
da ist eine Oktave
aus sieben schwarzen Tasten
und einer Weißen, das ist mein Gebet
Eine Oktave ist musiktheoretisch der achte Ton in einer Tonleiter.
Sieben Töne umfasst eine Tonleiter.
Die Zahl Sieben ist einem Spruch von Shakespeare* entnommen.
Der achte Ton wäre dem nach die Wiedergeburt. - Ewas was wieder hergestellt wird
in seinen vorheringen Zustand (hier wohl der Mensch, im Körper)
Schwarze Tasten sind z. B. auf dem Klavier die Halbtöne,
in Bezug mit den Lebensalter heißt es wirklich Halbtöne, etwas das unvollkommen, unzureichend
– ein Unterstellter oder Angewiesener auf Etwas ist –
das ist der Ganzton, die weiße Taste, mein Gebet.
Wenn man das jetzt in einem mehrdeminsionalen Bezug stellt.
Könnte das Leben nur eine Laune sein, etwas was wirklich Bestand hat,
das ist die weiße Taste, etwas was nicht wiedergeboren werden muss,
sondern eine Stimmung ist, die fortwährend in einem Menschen wird.
*All the world's a stage,
And all the men and women merely players:
They have their exits and their entrances;
And one man in his time plays many parts,
His acts being seven ages. At first the infant,
Mewling and puking in the nurse's arms...
folge und erleide alle Zeichen
und Wandlungen bis
Erkenntnis keine Wiederkehr kennt
Die Erkenntnis wird gewonnen so z. B. aus Erfahrung
- Das Wort erleide deutet darauf (auch darauf, wenn
etwas in seinen Ürprünglichen Zustand wieder versetzt wird
dann hört das Leiden auf)
das Ding ist, wann kehren Erkenntnisse nicht wieder - wenn,
wir glauben, im Handhabung des Dinges, bescheid zu wissen.
Du? das Gesammte Gedicht ist so komplex, wir müssten uns mind. 3 Tage
in einem Zimmer einsperren...
Worauf es mir ankommt - Das (ein) Du die Gedichte fühlst -
Grüße
Timo
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von einem Vorüberziehenden
Da ist ein dünner Faden
gleicht einem kleinen Winkel
wo man die Überbleibsel der Nacht verstaut
da ist eine Oktave
aus sieben schwarzen Tasten
und einer Weißen, das ist mein Gebet
alle meine Türen
aus Wunschholz, streiche ich mit
lebensmüdem Blut
folge und erleide alle Zeichen
und Wandlungen bis
Erkenntnis keine Wiederkehr kennt
mein Gesang ist schuldlos
verwoben in diesen Kammern
diesem Hell, das sich selbst kein Licht ist
schreite mutig
meinen letzen Gang, ziehe mich
hinauf an einen dünnen Faden
schwinde friedvoll
gleich den Vögeln am Horizont
unter applaudierenden Sternen
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wäre da nicht
vielleicht mag man sich wieder sehen
in späteren Büchern über
– Hauptschlagadern der Liebe -
zusammengeknüllt auf den Boden liegen
und denken: morgens frühstückt man
zu zweit im Bett
heute werde ich unter die Decke
kriechen, versuchen mich aufzuwärmen
mit schockgefrorenem Tee aus jungblütigen
Sehnsuchtsblättern
werde nochmals die Platte
auflegen, diesen Kreis, der sich schließt
wenn mein Herz deinen Namen
im Wiederholmodus spielt
vielleicht, wenn mein Kreisel
der Sinnlichkeit seine Dienstbereitschaft
wieder aufnimmt und uns beide in
schwindelerregender Geschwindigkeit
wieder zurückgibt das Lachen
von verrückten Kindern mit einem eigenem blauen Ballon
einem Platz, wo man dicht am Herzen bleibt
auch im Industrieviertel der kalten, waagerecht
in Lügen hängenden Dächern, hinter das Faire
denkender Handdrücke
vielleicht, dann werde ich kommen
um bei dir zu bleiben
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bald
Realitätskühle braucht keine Widmung
braucht einen Vorhang in bunten Farben
eines Gedichtes über die Erfindung: Scheuklappen
getragen im Ansturm auf das Ideal der Schönheit
Diese Kühle bedeutet: jeder Morgen ist
ein verlängertes Glied der Trostlosigkeit
wir wurden ausgezahlt und gebraucht
im Sinne einer Batterie, die Bühnenlichter speist
wir sind auf ihr aufgetreten und haben uns
hinter Helden -und Narrenmasken versteckt
wir sind aufgetreten und sind älter geworden
in dem Gewerbe, bis unsere Popularität sich
auf nur Einen, ganz Besonderen, bezog
an seiner Seite unternehmen wir Spaziergänge nah am Fluss
und doch, ich vergesse nicht
ich bin immer noch eine Feder im Wirbelsturm
meiner eigenen Seele und fühle mich stark
wenn ich ein Gedicht schreibe - das Hinweisende
auf einen Winkel, der trotz aller
Berechnungen im Verborgenen bleibt
und so nehme ich dich fester an meine Seite
und wir spazieren nah am Fluss, der wiederkehrt
aus fernen, namenslosen Hafen mit Flaschenpost
vom baldigen Ankommen unserer Flügelschlagen
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danke Dir für die Empathie
war tatsächlich nahe sämtliche Wasser hinter meinen Augen
loszuwerden beim Schreiben.
Der Titel bleibt!
Gute Nacht Dir
Timo
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offtopic
@kari: was?
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woran man sich erkältet
bin ich ganz einsam hier?
in meinem Zimmer
an der Decke klebt schon wie lange
müder Lebenskerzen matter Ruß?
und auf den Fußboden schlafen Schlangen
noch solange
bis meine Seele wieder die Sterne grüßt
es wäre Zeit aufzuwachen
die Lippen wieder lebensfarben
zu schminken, doch für sich
selbst schickt das nicht!
vielleicht kommt
jemand, jemand anders
mit einer Romanze auf der Haut
in die Tür
gefallen, ich würde
die Selbst – Spiegelungen
die gebrochen sind durch die Nacht
selbst wieder sammeln
sie dicht an meiner Brust anzünden
sodass etwas zu verstehen wäre
in dem sinnlosem Schiffen durch
bin ich denn einsam hier?
ich bin so schwach
ich trinke etwas Mitgefühl
aus eigenen Adern
den kühlen
den aussortierten
zu trostlosem Verbleib addierten
in meinem Zimmer
an der Decke klebt schon wie lange
alten Freunde letzter Gruß?
woran man sich erkältet
das ist der Besuch
den man nicht erwartet
man schließt die Augen
und sieht sich nackt und wahr
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also ich bin Vertretter der "modernen Lyrik" (was das auch immer heißt)
ich sage Dir was mich stört. Es ist die Sprachwahl und die aufeinanderfolgende
auf sich aufbauende Logik. Du hast du mal den Panter von Rilke vorgeschlagen
schau mal hin, wie jede Zeile für sich steht aber dann doch ins Konzept passt.
ich lese ihn und wundere mich über die Formulierungen und Wendungen und
überhaupt, im Allgemeinen die Abfolgen. Da spürt man einerseit die Nähe zu Inspiration
und dann aber das Kleid, also die Form.
Mit so festem Schritt in toten Kreisen drehend
das alles Staub sich nicht zu legen wagt
und nach einem neuen Morgen sehnend
an dem erhoert wird des Koenigs Gang
das ist mir einfach zu starr und unbeweglich, das liegt sicherlich an den drehend
sehend, wagt, erhoert -- diese Verben müssten eingentlich schon tabu werden in
der Lyrik. Außer man interpretiert oder bezieht sich auf etwas das genauso seine
Berechtigung hat - nähmlich Geschichte. Sicherlich ist in diesem Gedicht auch eine
"ältere" Verbundenheit anzutreffen. Aber so wie es da steht wird es schneller Staub
als es eine "festliche, einfallsreiche" Form war...
ich denke, dir liegt die freien Formen mehr. Da du darin mehr mit Sprache
auch im Besonderen mit außerhalb gehenden Rhytmiken spielst.
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ich kann dir nur sagen. das dieses hier mit sicherheit keimen und wachsen
wird ( wenn du dich weiter so gibt und strebsam bist ) dann, meine liebe
wird das richtig gut. was du machen wirst.
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ein Name genügt
1.
zueinander strebende Gestirne, zwei, wie eins
das alles andere ausschließt
man kommt sich näher
Alltagsanzüge und Kleider blättern ab und
hängen beisammen, wie anfängliches Erinnern
und man geht weiter, geht
bis zum wirklichen Herzen - dem Galoppierenden, Bebenden
brüchig die Welt und die Starre der Tage wird weich
unter den Gesprächen, den zu zweit geschaffenen
Photographien über die Hingabe
den Kreisen, die sich um zwei Seelen schließen und den
Stimmen, die tanzen in sinnlichflutendem Licht
2.
im Kokon (der die Zeiten überdauern kann), hört man
die Bauchfalter pulsieren im tiefsten Rot
nie endet der Tag bis zur Berührung
- den Schubs in die Unendlichkeit
von sich vereinenden Parallelen
ein Er -Name, der Anfang einer femininen Schwäche
für zwei Hände, die einen Palast
in einem Augenblick
erbaut haben, ihn anbieten:
Das ist für dich!
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vielen dank für diese Einschätzung
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das freut mich sehr Angel, wenn es Dir gefällt, Dich anspricht
Du bist eine Ausnahme in Dingen wie einen "fühlenden" Zugang
zu meiner Vermittlungsform zu finden. Und für deine Interesse
auch an anderen Stellen möchte ich Dich mal knuddeln ( :
Fakt ist. Das jeder zweite im Netz ähnlich schreibt
und die momentanen Bewegungen in der Literatur
jeher auf solche Form hindeuten. Also keine Prosa.
Ich denke da auch an Werke wie von Silvia Plath oder Sexton, Novak. Die
einen "hausüblichen" Umstand poetisch und in Prosa schreiben. Eben
nur mit Zeilenumbrüchen.
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das sowas. unbeantwortet bleibt...
sehr eindringlich und gut.
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Gedankensprunge und Auscheffrierung
doch irgendwo klirrt blaues Glas
- durch blaues Glas stromerten unsere Stimmen
hinaus in das ruhelose Rot und fanden, umarmten
und verwandelten sich zu: meine Liebste? Ja, Liebster
doch irgendwo zerschellen blaue Vitrinen
- in Vitrinen: rosige Wangen flehten um Beachtung
Augen schauten, wie kleine Diamanten jene Augenblicke
jene Beschauungsobjekte für das Hoffnungsvolle
doch irgendwo liegen Scherben von Vitrinen
in denen das Schönste vermutet wurde
und unsere Körper infiziert
aus der Gravitation des Üblichen entlassen
lagen zusammengeknüllt, wie eine regensatte Wüste
doch das Schönste wurde nicht erwiesen
dort waren nur zwei Puppen
Auftritt
1. Puppe: ich webe dir viele Küsse aus
- in einem Wintergedicht verfangenen Falter
& einem Stoff, aus dem der Vorhang meines
Innersten besteht
2. Puppe: ich ziehe deinen Vorhang auf…
und öffne meinen Schlund, in ihm sind
- alle Unterredung mit der Kälte des Tatsächlichen
& eine Tiefe: potenzierte Sehnsucht, wenn man
tiefer fällt, als man gehen würde
1. Puppe: ich will das Tiefste kennen lernen
aus allen Tiefen locke ich eine Bestimmung
- wir sind Verwandte, Wandelbare, wenn du
meine Seele als Flüchtling ausweist
2. Puppe: wir fliehen, wir fliehen schon so lange
ich will doch bleiben im irgendwo, an einem anderen
Hafen und will dich lehren
dass Abschied überall lebensfähig ist
1 Puppe überblick seine Lage, schreibt
mit folgendem Ergebnis:
Gestern...
Da bin ich über den Zaun der Welt gestiegen
als du mir sagtest, was zu sagen ist
Ich fühle es. So wie wir Passagiere eines uns nie
begreifbaren Gedichtes sind bin ich wieder nackt
- so verletzbar
& Heute...
In meinem Kopf entgleisen Züge mit deinem Namen und fallen
- irgendwohin
ich habe gelogen
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben am
ich habe gelogen
meine Vögel sind nicht krank
sie glauben immer noch an einen Süden
doch diesem bärtigen Hund im Clownskostüm
habe ich meine Sammlung
aus den blauen Knochen der Nacht nicht gezeigt
er glaubt die Welt lächelt nie für mich
ich habe gelogen
kann nie wieder einsam sein
ach, Mama, setze mir ein Epitaph
vielleicht mag dort im kleinen Spruch
Gott mir vergeben
und fang an zu erzählen
über alle meine Nächte hinweg
etwas als ich noch Kind war
als die Leute durch Küssen schwanger wurden
bitte schieb Irgendeiner diesen furchtbaren Regen
aus meinem verschuldeten Fenster
er macht einzig die Erde weich für den Sparten