Zum Inhalt springen

Timo

Autor
  • Gesamte Inhalte

    296
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Timo

  1. ein künstlicher Untergang

     

    alles ist Schlachtfeld

    ist Umhäuten von ermüdeter Haut

    sowie die weinenden Geigen

    die elenden Augen ausm Himmelsbett peitschen

    sie sollen ihr Innerstes zu deinem Kriege

    der unendlicher Intrige und Angriff auf Postulat der Zeit

    nochmals ins Wasserrad der Kunst beigeben

     

    du musst als Dieb ins jahrhundertalte Haus schleichen

    die Türen hinter dir schließen

    die Kerzen ausmachen, deinen Leib aushöhlen

    fürs Wasser, das sich selbst ein Durstender ist

     

    alles wird zu deinem Grab

    zu deiner unendlicher Tiefe

    ins Maul der Tragik streust du Sommersprossen aus

    zu Monumenten, Säulen von mürrischem Alten ungefasst

    doch hätten sie Zungen wären ihre Nächte weder dich

    gen ihre verlorenen Würde, dem gescheitertem Halbdunkel

    dass der Wind aus seiner Eitelkeit lehrt und Sturm wird

    und Schweigen wird vor dem Berg, lehrst du nie

     

    an einen Tag lang hast du die Schönheit zitiert

    zarte Zeilen von des schlafenden Geäst des Himmels abgebrochen

    standest im Blühen und hast Marmor gewaschen

    um darauf allen Blumen ihr irdischen Wandel zu rauben

    alles war deine Chance

  2. Hallo Josephine,

     

    ich kann nur aus der Sicht einer kunstverfressenden Statue bewerten.

    dieses Hier ist sicherlich in seinen Inhalt weiter über den eigentliche Wortgebung zu spinnen.

    und dass der Text diese Qualität besitzt, kann man schon sehr hoch einstappenln.

    es freut mich, dass du nicht jedenseits von meiner Kritik eine Gegenbewegung äußerst,

    sowie dass du auf meine Sicht zu gehst

    zeigt also ein Streben, vielleicht, eine kunstverfressendes - poetisches Ungeheuer zu werden

    dass soll ich dir anhand deines Kommentares sehen und anrechnen.

    und da sich hier niemand dir einen Willkommensgruß äußerte.

    sag ich ma

     

    WILLKOMMEN

     

    & beziehe doch mal Stellung zu anderen Werken hier. Du hast ziehmlich viel für

    den Anfang hier eigenes reingestellt.

     

    Gewiß das ist wichtig, ich möchte mit meinen Texten viele erreichen und nicht nur die "Betroffenen". Irgendwie war das auch ein Experiment so zu schreiben. Ich habe bei allen meinen Texten Aussagen.

     

    das wird hier richtig interessant.

  3. das Problem an diesem Gedicht ist die mangelnde Textur zwischen Leser und dem hier Offenbarten.

    Es sind ja Wörtstrukturen die hier auftretten, aus einzelnen Bausteinen.

     

    Schwimmend im Meer der Gefühle,

    kein Land ist in Sicht.

     

    Sicherlich ist die assoziative Kraft dieses Bildes - eine Unendlichkeit an Glück -

    doch dann wieder in die einzelnen Bestandsteile zerfallende

     

    Treibend in den Wellen der Träume.

     

    Badend im Wasser der Zärtlichkeit,

    Weichheit und Sinnlichkeit.

     

    hier als die Auspendelung der Glückswahrnehmung. In diesem minimalen Raum gestellt

    bleibt mir natürlich der Weg über Anstrengung und Zeit dahinter zu steigen, was Du oder diese lyrische Arbeit

    machen will. ~ die Vermittlung bricht in mir aber bei den Worthüllsen, die ich nur als - verpoetisierend Scheinen

    Polarität zwingen wollen, bezeichnen kann

     

    Zärtlichkeit,

    Weichheit und Sinnlichkeit

     

    Fühlend die Leidenschaft der Lust

    und des Geniessens.

     

    ist mir hinwieder zu plump und sprachlich einfach zu sehr dahin gestellt, weil es Worte mit Bedeutung

    bemessen sind, die man so ahnt, wenn man dieser Sentimalität (dem Gefühl des Gedichtes) auf die Schliche kommen will

    du arbeites mit Wörtern, setz sie aber keiner Umgebung aus!

  4. Biographe eines Haltbarkeitsdatums

     

    einst da litt ich durch den Türspalt

    sowie der Horizont nur eine halbe Welt beschaut

    bei flüchtenden Karos auf der Tischdecke

    wusste ich mehr meine Schönschrift zu beweißen

    das Schöne will ein Blumentopf

    auf die Brust fokussiert, bei ausgeweidetem Morgenstern

    schlief ich im geheimen Leben

    dem von einer Gitarre auf billigsten Kinositz

    Filmausschnitte blinzelten auf, kaum verstand jemand einen

    größeren Zusammenhang

    in Marihuanaqualm vor Gleisen, abgestelltem Lebenswillen

    und vor einem abfahrenden Zug

    winkte ich, doch ich weinte nicht, ich winkte mit Zeilen

    und schnaufte, gleich einer erzürnten Lokomotive

    (sie fährt lange und hält nur einmal, im Nirgendwo)

    und über Knochen im stählernen Gefüge

    einer Inszenierung heroischen Niederganges

    in der ein Kuss seinen Zauber verteidigt

    an verrauchten Abenden die Kissen weicher sind

    und einen grandiosen Schlussakt

    Auftreten eines blinden Grabschauflers

    der Vorhang fiel und keiner applaudierte

    unwirklich wurde alles, selbst das schwirrende Rätsel

    warum eine Fliege immerzu das Fensterglas sprengen will

    ich weinte nicht, ich winkte nur aus Höfflichkeit

    als die Tür aus den Angeln der Normalität schwenkte

    irgendwo abgestellt wurde neben ausgedienten Strichmännchen

    in einer Landschaft weit ab von etwas, an das ich dachte

    bevor es Tag wurde, reduziert auf den Herzschlag

    und das Kranke sehenswürdig, das Krüpplige geschminkt

    zu Rahmenbedingungen aller Weitsicht wurde

    sowie zwei Laternen näher rückten

    auf einer modernden Parkbank im runtergekommenen Mondviertel

    ein Tier, als Tier behandelt, ist ein Tier

    meine Halbwertszeit gehörte einst einem hüllenlosen Sommer

    so legt mich zu den stupfen Scherren

    und zu den Männern, die nur Handtuchhalter sind

  5. des Schreibers Fieber

     

     

    als du entstiegen bist aus deinem Schiffbruch

    gleich wirrem Greis der einen Gehstock zusätzlich

    aus Saiten atmenden Himmels geschnitzt bekommt

    und unterm Auftrieb milder Rührung spreizest du

    deine Flügel über das Nest aus Zweigen der Vernunft

    in ihm ein befiederter Berg seine Träume ausschwitzt

    sie eint mit Ozeanen ihrer wogenden Krippe

    eine Welle, Verführer sinnlich mit guter Miene getarnt

    nimmt dich mit: pures Atmen, sorglos Wachen

    an die Lagune: glühender Gebete erster, fester Schritt

    stofflos bleibt dein Auge schön und friedvoll

    gleich einem Leichnam, der eine Erinnerung behalten kann

    als du dein Schiff nur treiben ließest

    unterm titelreichen Wind, hatte das Meer nur eine Ebene

    als du ertrunken bist, hat eine Welt ihr Schweigen verausgabt

    alles hüllenlose Wissen unter Obhut des Erkenntlichen

  6. nun. angel. ich habe den schluss, etwas zu unbewusst geschrieben. hineingetippt. vor wochen habe ich es geändert

    hier jedoch nicht regrediert, sorry. ich werde dir auch keine interpretation liefern. weil es mich zu sehr berührt. und ich

    leider nicht den nötigen nakkedeigen habe.

  7. aufwachen (bitterkalt)

     

    ein verschwiegener Wanderer

    pfählt einen Schrei

    und die Sphären ein Lustglühen

    die Ebenen eines Mondes im Delirium

    dann

    in sich kollabierendes Schweigen

    das verdichtende Rüstungslose

    unterliegt der Gravitation der Sprache

    da gibt es Korsette für Melodien

    streng angeschnürte Formeln

    um das Hüllenlose abzusondern

    nichts bleibt beim Ursprung, dem Atom

    die Echos werden blasser

    und bleiben Schatten

    ein entschleiertes Monster

    am selben Abgrund gereift

    wie seine wandernden Gedanken

  8. so könnte es auch gewesen sein

     

    gefalle ich dir

    mit meinen zwei Augen

    die aus verzweigter Sprache

    aus dem dichtbesiedelten Zungenzirkus

    schauen, gleich zwei frierenden Erdmännchen

    unter einem Felsvorsprung

    zwei Speeren, die oft geworfen wurden

    repariert, nie töteten, oft liebten

    dich anschauen, als ob du zählen könntest

    wie viel Buchstaben meinem Sehen fehlen

    meiner Innewerdung aus einer Fläche

    mit begehbaren Schränken

    voller Anlasse und keinem vernünftigen Kleid

     

    du weißt, wie man mir gefällt

    lässt mich die Stufen spüren

    auf der Wendeltreppe aus deiner Scham

    aus deinen geheimnisvollen Garten

    ziehst du am Seil über die Mauer unserer Namen

    drehst an meiner Uhr

    die heimlich wünscht mal einer Bombe anzuhängen

    ich trage gerne eine Badewanne

    in jedem Treppenhaus und nach jedem Wort

    in Hinblick, dass sie irgendwann unsere nackten Körper kriegt

     

    so könnte es gewesen sein

    was war, ist ein Händetuscheln

    Vitrinen voller unbedeutsamer Blicke

    weiter gehen

    unter Passanten ein Kopfnicken als Gruß

    dieses Gedicht als Schmunzeln

  9. nach einer wahren Begebenheit

     

     

     

    ich schrieb

    eine wackere Truppe Spinnen

    kroch in ihren Netzen das müde Licht ab

    suchte nach einem Lächeln, einem Sinn

    der in der Textur meiner Tage

    Nähte, Knoten, Anhaltspunke schuf

    oder wie etwa einen verstaubten Schuh

    wieder an seinen Anderen erinnerte

    um sich mit ihm nach einem Wagnis zu sehnen

     

    oft klapperte ich dabei

    mit meinem Kiefer im blauen Rhythmus an der Kälte

    als ich für die Kälte einen Scheiterhaufen zimmerte

    dafür Holz des Gegebenen fällte mit meinen Äxten

    den angeheirateten Sinnfetzen

    lange blickte ich ins Feuer, wie in einen Brunnen

    aus dem entsetzliche Schreie

    wenn sie oben ankommen, wie Melodien klingen

    das Feuer verausgabte sich schnell

    die Kälte herrschte wieder als Anlass für dickes Fell

     

    ich schieb dies in Memoiren über die Niederlage

    in meinem Schädel zusammengepfercht

    belagerte dort die ungedruckten Stunden

    bis sie schließlich ein Sonnengeflecht freigaben

    in kleiner Sieg der von Niemanden je vernommen wird

    der Imstande ist den Körper der Zeit zu zersetzten

     

    vielleicht gründet dies Alles bloß

    weil eine Welt überflutet wurde durch ein launenhaftes Meer

    und vielleicht hatte ich einfach nichts Anderes zu tun

  10. aus den Angeln

     

     

    gestern sagte ich zu einem Falter

    töte mich

     

    und die Welt klappte alle Himmel zu

    wie ein Buch, das mir nie gehörte

    und jetzt nur Vorhang war

    etwas darin, dass mich erinnern sollte

    die Freiheit ist immer Durst

    und das Licht immer im Krieg

    außerdem, es ist leicht

    meine Ebenen zu vereinfachen

    pures Blut, harter Blick, nichts als Zorn

    ich erinnerte mich nicht

    ich untersagte Päckchen an das Künftige

    und verdurstete

    verdunkelte meinen Krieg

    mit anderen Blut, schreienden Blick, zertretener Milde

    die Welt klappte nur sich selber aus

    kein Himmel

    nur ein Abbild ihrer eignen Herrlichkeit

    ich betrank mich an mir selbst

    und schlief in Allem was wacht

    das Licht schien

    doch nur aus meiner Beherrschung

    alle Abgründe waren aus den Angeln

    und bedeckten meinen Geist

     

    der Falter aber, setzte sich auf eine Blume

    im kleinen Augenblick

    und schlug paar Mal mit den Flügeln

    ich wusste, ich lebe wieder

    ich liebe dieses Ding für einen Moment

    der mich in die Harmonie versetze

    der Nachklang erstreckte sich über die Nacht

     

    heute sagte ich zu einem Falter

    weck mich auf

  11. gerade aufgewacht

     

    die Welt wird ungenießbar

    schon am morgen überlege ich

    zwischen Kaffe

    und Schieflage meiner dichterischen Streiche

    ob auch ein Kutscher seine Pferde liebt

    sie manchmal an ihre Wildheit denken lässt

    und ob die Falten auf einer Haut

    eigentlich hart erkämpfte Felder sind

     

    ein Komponist sucht alte Harmonien

    Erinnerungen die Rüstung sind

    noch ist sein Lebenswirken nicht nur Laub

    abgefallen von großen Erwartungen

    wie etwas Liebes nur unterirdisch weilt

    bei dem Wurm

    der das Leben zu erfahren sucht

    in verrauchten Gitarren

    die stolz marschieren

    nirgends ankommen

    nur Sonne kennen, die eine Lokomotive nachahmt

     

    und Wolken entgleisen

    über einem Mädchen

    sie verteilt Eintrittskarten

    für ihr geheimstes Lächeln

    lässt aber die Tiger

    vor ihren Blick

    nur schnurrende Katzen sein

  12. sagt mal. arbeitet ihr bei der post?

     

    das gedicht ist klasse!

     

    @sumasa: vielleicht etwas mehr verdichtung in der 3ten st.

    das ist ein etwas schwacher teil, sinn und die vermittlung stehen

    hier zu sehr im vordergrund.

    das spiel mit den katzen sticht natürlich hervor.

    die 1st. st. ist eine anhäufung (ausdeferenzierung) gut gelungen

    nicht zu überspannt, da die letzen zeilen sich einem absurdum des lebens widmen

    was interessant ist: trotz der realitätskühle verliert dieses hier nicht das

    menschliche gesicht.

  13. Revolution

     

     

    zwischen den müden Regenbogenfarben

    bei aufkommendem Nebel

    und Legenden über unsere Körper

    wurden wir Pferde

    inmitten von Schienen ins Abgeklärte

    der Zuordnung zu windstillen Worten

    wir wurden mehr Pferd

    umso mächtiger die Mauern die Leere bewunderten

     

    wir ritten unter die Haut

    unter das nur oberflächlich Bedeutende

    zu den Flüssen

    mit unbegradigtem Atem, der

    an Saiten einer Gitarre

    an Gras unterm Schnee

    an verwundete Tiere, die sich umsorgen, denkt

     

    wir wurden fremd

    wir, die aus Feuersteinen springen

    dem Herz, diesen Muskel des Krieges

    wieder das Sehnen anvertrauen

    das Pflügen der Erde

    für einen Samen

    ein Wort

    das keinen einstürzenden Kontext bedarf

    zwischen Steinen einer Sonne Platz bietet

  14. wolken. wasser. reflexion. gedanken. nichts. schritte. wieder nichts. erkenntnis. reflexion. wasser. wolken. etwas anders als luft. etwas was nicht erde, stein, kein baum sein kann. also mensch. mensch. hunger. schlafen. hunger. sprache. kind. ein anderes. kind. frau. mann. zucker. kaffe. zigarettten. sex zwischen waschmaschienen. tod. oder ein schlaf ohne träume? schritte. schritte. schritte. religion. kriege. nationen. welt. planeten. sonne. mond. sterne. galaxien. aus dem rahmen springen. punkt. komma. strich. fertig ist das mondgesicht. künster.

     

     

    lg timo

  15. so was ist natürlich traurig, kari. aber das ist eine verwirrte welt.

     

    folgendes ist dir entgangen:

     

    es ist sonnenschein, überall bin ich nur lächelnden händen begegnet

    weit, wie breit – bin einfach glücklich, aus allen richtungen kommt du

    und wir waren schwimmen, haben fern geschaut, ich habe dir den rücken massiert

    bebe, ich will sofort liebe mit dir machen.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.