Platz des Dichters
inmitten der Mitte
von Denken, Fühlen, Wahrnehmen
schwebend, meditativ
leicht und beflügelt
farbige Worte, empfindsame Bilder
Umrisse, Ahnungen, aus denen
fern Begreifbares tropft
es gilt
zur rechten Zeit
wachsam dein Gefäß
dorthin zu halten
das im Geist Flatternde
sich setzen
und das Netz deines Stiftes
die besten Schmetterlinge
fangen und bannen
zu lassen
alles ohne zu tun
geschehen lassen
dürfen
wie Wellen
eines fernen Meeres
die deinen Fluss
hochfluten
plötzlich ganz nah
und eigen vertraut
jetzt, da endlich
die Mündung offen
und dein Geist zum Gehör wird
still lauschend:
dem Fließen, Kräuseln, Schäumen
und irgendwann ausschwappen
in Frieden
dich und
die weite Decke
deines Papiers
dankbar beschenkt
zurück
lassend