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Hanna M.

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Beiträge erstellt von Hanna M.

  1. Lieber Bernd, lieber Wannovius,  ich möchte doch noch etwas anmerken. Ich hoffe, dass es für euch in Ordnung ist, sonst pfeift mich einfach zurück.

    Nachkriegsknaben spielten in den Ruinen scheinbar frei und unabhängig, weil nicht genügend Aufmerksamkeit für sie zur Verfügung stand, auch von den überforderten Müttern nicht. Das freie Gefühl entstand meines Erachtens auch, weil sie dort frei von den liebenden Müttern waren und Raum bekamen, sich selbst allein und durch Freundschaften zu erkunden.

     

    Lieber Bernd, aus deinem Gedicht spricht so viel Liebe, dass ich (selbst eine Mutter, Großmutter und Urgroßmutter)

    ganz berührt bin.

    Und doch, dass ist meine Meinung, empfinde ich diese engen, ganz besonderen Bindungen von Müttern und Söhnen der Nachkriegs auch einengend und nicht wirklich förderlich, um ein wirklicher Mann (was immer das heißen mag) zu werden.

    Ganzer Mann heißt für mich auf jeden Fall : bindungsfähig und begegnungsfähig. Und es zeigt sich auch in diesen späten Tagen heute, dass da in der Entwicklung noch viel Luft nach oben gewesen wäre und ist.

    Ich hoffe, euch nicht zu überrollen mit meiner Ausführlichkeit, ich drücke nur meine Not als Frau und Lebenspartnerin aus.

    LG Hanna

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  2. @Bernd Tunn - Tetje  "Junge darf ein Kind noch sein", da bin ich anderer Meinung. Dein ins Herz gehendes, liebevolles Gedicht beschreibt sehr genau, dass die körperliche Sättigung im Vordergrund zu stehen hatte. Für Sättigung seelisch - geistiger Art war einfach kaum Raum und sie wurde verständlicherweise ignoriert. Aber genau dieses Leid manifestierte sich in den Kindern, besonders in den Knaben von Kriegswitwen, die den Vater emotional ersetzen mussten, ganz besonders.

    So war der Junge eben nicht Kind, sondern in der ständigen Überforderung, für das Leben eine Verantwortung zu übernehmen, die ein Kind nicht leisten kann.

    Ich hoffe, du verzeihst mir die "Erschütterung" deines feinen, liebenden Gedichts.

    von Herzen geschrieben von Hanna

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  3. @horstgrosse2ein Fass ohne Boden vielleicht auch ein Brunnen, aus dem das Wasser von Weisheiten zu schöpfen ist. Ob Mensch das will oder nicht, hängt von ihm selber ab.

    @Mannovius Ja, zum Bösen verleitet zu werden ist auch eine Option, die Ursachen im Aussen zu sehen und sich selbst damit zu entschuldigen. Wahrheitsfindung fängt bei mir selber an, wenn ich mich verleiten lasse, bin ich selber gefragt.

    LG Hanna

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  4. renne rase raste

    niemals schöpfe

    Atem ohne Pause

    mit der Gabel sause

    rauf die Leiter

    Leistungslevels

    weiter hoch und

    höher tritt nach

    unten kick die Loser

    und die User

    von Modulen

    grösster Ruhe

    alles tue nur zum

    Besten und sei

    eisern meister Alles

    bis zum Knall

    Fall durchs All

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  5. @SidgraniDieser Therapieansatz ist wirklich der Durchbruch. Danach suchte ich mein ganzes Leben lang.

    True Colors (Cindy L.), Baumwolle für Deprimomente, reine Wolle für die Traumdeutung.

    Ach, mir fallen unendlich viele Interpretationen ein.

    Danke, auch für den wunderbaren Humor.

    LG Hanna

  6. @Monolithrücksichtslos rammt ein Geräusch einen Gedanken. Bilder stellen sich ein, umwickeln mich, die Leserin, ja, betäuben sogar den Moment des Erkennens, erinnert an andere Zeiten und Begebenheiten trudeln in die Stille des geschwängerten Kaffeedufts. Aus dieser Bummserei entsteht eine tief emotionale Geburt des Irrsinns, ein Kind der Töne, der Musik aus Himmel und Hölle. Ein Sonnenkind.

    LG Hanna

  7. Hallo!

     

    @Wannovius, Bösartigkeit schillert in allen Farben, wie ein Mistkäfer, falsche Schönheit gehört wohl auch dazu. Aber woher kommt sie, was sind die Ursachen für diesen Zustand?

    Gibt es wirklich einen Teufel? Wohnt es seit Anbeginn im Menschen oder ist es eine soziale Entwicklung?

    Wie fühlt es sich an, böse zu sein, ist es lustvoll oder quälend?

    Dein Gedicht erzählt mir von Unsicherheiten, mit diesem eigenartigen Umstand umzugehen, ist das Böse in mir oder kommt es von außen, kann ich lernen, damit konstruktiv umzugehen?

    Ein tiefer Brunnen, in den du da gestiegen bist.

    Hast du Antworten bekommen, ein Echo vielleicht oder tiefe Stille?

    LG Hanna

  8. Nein, danke @ Monolith, nichts wird in die Tonne getreten, deine Anregungen sind wertvoll.

    Morgen früh werde ich daran arbeiten.

    LG Hanna

     

    Korrektur:

     

    Sie war dreiundsiebzig und er sechsundvierzig. Es kribbelte, als sie sich zum ersten Mal sahen. Verschämt schauten sie schnell aneinander vorbei. Aber es blieb, dieses Knistern, zwei Jahre lang.Es kribbelte im Bauch, die Haut brannte und Hummeln flogen im Winter. Sie tauschten die Pullover und sogen begierig den lüstern - fremden Duft ein. Blicke flogen hin und her.
    Und dann....setzten sie sich zusammen und sprachen miteinander über diese Unmöglichkeit, diese Unerhörtheit, diese Überwältigung, ja, diese Überschwemmung, diese unkontrollierbare Flut von Sinneslust. Sie redeten und schwiegen und schwiegen und schwiegen miteinander , ineinander..und es floss und floss und breitete sich aus in eine nie gekannte Weite und Stille, floss über sie hinweg in die Welt.Ihre Körper berührten sich nie.
    Ich war die Alte und es war aufregend und wunderschön. Nichts hat gefehlt. Ich bin dankbar, unendlich dankbar.....

     

    @Monolith danke nochmal für deine Hilfe, ich finde es so viel präziser, eindrücklicher.

    @Josina danke für deine Eindrücke, es war sehr tief.

    @Herbert Kaiser

    @JoVo

    Dank für eure Aufmeksamkeiten

    LG Hanna

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  9. Sie war dreiundsiebzig und er sechsundvierzig. Es kribbelte, als sie sich zum ersten Mal sahen. Verschämt schauten sie schnell aneinander vorbei. Aber es blieb, dieses Knistern, zwei Jahre lang..Es kribbelte im Bauch, die Haut brannte und Hummeln flogen im Winter. Sie tauschten die Pullover und sogen begierig den feinen, fremden Duft ein. Blicke flogen hin und her. Die Lust stieg und stieg.
    Und dann....setzten sie sich zusammen und sprachen miteinander über diese Unmöglichkeiten, diese Unerhörtheiten, diese Überwältigung, ja, diese Überschwemmung, diese unkontrollierbare Flut. Sie redeten und schwiegen und schwiegen und schwiegen miteinander , ineinander..und es floss und floss und breitete sich aus in eine nie gekannte Weite und Stille, floss über sie hinweg in die Welt, groß und frei.....Ihre Körper berührten sich nie.
    Ich war die Alte und es war aufregend und wunderschön. Nichts hat gefehlt. Ich bin dankbar, unendlich dankbar.....

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  10. @ClaudiIch habe Mühe, nicht mit einem Reimgedicht zu antworten. Ich fühle mich so eingeladen nach Teheran mit Tee und viel orientalischem, sehr süßem Gebäck mit Honig und Zimt und Safran und und.....

    Meine Seele lacht bei diesem Gedicht.

    LG Hanna

     

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  11. "Ich freue mich für jeden, der frühzeitig kapiert,

    dass man alles im Leben aus sich selber gebiert."

     

    Wie wahr, wie wahr, wozu sind dann noch Schwestern nötig?

     

     

     

    Vielleicht noch ein kleines Aufmerksamkeitsblinzeln  auf die Metrik in diesem Gedicht :

    Beispiel :

    "versorgen uns mit Wein und Brot,
    bescheren uns manch kleinen Tod.

    Was können sie uns schöneres bereiten,
    als Regel-mäßig mit uns zu streiten,"

     

    ....sie können uns nichts schöneres bereiten,

    als Regel mäßig mit uns heftig streiten

     

    ....oder ähnlich.

     

     

    • Danke 1
  12. @VogelflugVermutungen, Ideen von uns Menschen über andere Menschen begleiten uns täglich. Begegnungen finden kaum bis nicht statt. Dein poetisches Prosa - Gedicht fängt das bedrückend ein. Sehr klug verknüpft der Verfasser (du) die Einflüsse, die wir alle aufeinander ausüben, ob wir wollen oder nicht.

    Danke für diesen Text.

    LG Hanna

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  13. schönes Bild, lieber @ Herbert Kaiser,

     

    vergessen ist der Tagestrott

    der ewig  langweilig, müde Schrott

    ertrunken im vierten Humpen

    und dort, die reife, blonde Dicke

    in schicken Lumpen

    das bin icke

     

    Wir, du und ich, wir beide wissen, das wir lügen. Es ist ein Wunschtraum vom Urlaub, der sich nie erfüllt.

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