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Hanna M.

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Beiträge erstellt von Hanna M.

  1. @Josina liebe Josina,

    das eine ist die äußere Aufmachung des Gedichts. Es freut mich, dass es dir gefällt.

    Das Wichtigere aber ist der Inhalt, wie du ganz richtig schreibst.

    Für mich bedeutet das : ich komme aus einer Art Ursuppe, genannt Lebensenergie, in die ich wieder zurückkehre. Diese Energie lässt sich sogar physikalisch messen. Darin fühle ich mich geborgen.Wie alles Lebendige wird mein toter Körper, also das biologische Haus, in der die Energie eine Weile wohnt, zu Humus, zur Nahrung anderer Lebewesen. So bin ich immer in einen Kreislauf integriert, das ist tröstlich.

    Aber das sehr langsame Abschiednehmen von diesem "Haus" löst bei mir Gedanken und Gefühle aus, die ich sehr unterschiedlich erlebe. Auf jeden Fall ist es ein Abschied, den ich würdigen will.

    Das Gedicht ist eine Momentaufnahme, in der ich traurig bin über die Schwächen, die sich in mir seit einiger Zeit einstellen.

    Morgen freue ich mich wieder über die Zeitlosigkeit meines Alltagslebens. Ich genieße das. Ich lebe an einem Wald/Feldrand in einem winzigen Dorf mit Hasen, Füchsen und Wildschweinen. Selten kommt mal ein Mensch an meine Tür. Aber wir sind zu Zweit, meine Liebste und ich.

    LG Hanna

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  2. Hallo!

     

    manchmal denke ich so und manchmal denke ich so über schwarzes Verschlingen dieser Welt. Und ja, die Erde mit ihrer Natur liebe ich auch. Die Erde und die Welt sind für mich nicht das Gleiche.

    LG Hanna

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  3. @ Wannovius

    eine klare Einsicht, wir sind nur ein Staubkorn, ein bunt schillerndes, in allen Regenbogenfarben leuchtendes Staubkorn im feucht - schimmernden Auge des größeren Betrachtens.

    Ich teile deine Zweifel und bin mir doch deines Wertes bewußt. Ich kann "dich" sehen unter deinem Deckmantel deiner Beiträge hier.

    ein wunderbares tiefgehendes Gedicht.

    Liebe Grüße

    Hanna

  4. @Wannovius, lieber Stephan. Genau das will ich mit dieser Geschichte aufzeigen. Solche konkreten Anlässe wie eine Sterbebegleitung in der Familie, haben immer eine lange Vorgeschichte.Aber auch  der Egoismus der alten Frau hat seine Vorgeschichte in der Angst und Verzweiflung von zwei Weltkriegen.

    Diese zärtliche Geste aus den Tiefen des Unbewußten zeigt mir deutlich die Not der Verdrängung und der Unfähigkeit zu lieben.

    Niemand in dieser Geschichte hatte die Chance, so zu werden wie wir meinen, dass Gott den Menschen gedacht hat. Ich bin nicht religiös und ersetze für mich den Gottesbegriff mit Lebensenergie, das klingt fröhlich und zuversichtlich.

    Für mich ist es wichtig, solche Geschichten zu schreiben, legen sie doch den Finger auch in die Wunden unserer Zeit.

    Wir sind doch auch genau heute im Krieg mit unserem eigenen Inneren, hysterisch mit den Nachbarn und ungeduldig mit unserem Hund und den Kindern und der tüddeligen Oma.Da fängt es bereits an.

    Kaum jemand will etwas über diese Wahrheiten des Lebens wissen,  deshalb schreibe ich gegen Windmühlen, gegen Mauern, gegen verschlossene, vermauerte Herzen, weil auch sie nur ihre Vorgeschichte haben und gesehen werden wollen und müssen.

    Ich danke dir für deine klare Antwort und überhaupt, dass du antwortest und dich dem Thema stellst.

    LG   Hanna

    • in Love 1


  5. „Verlassen Sie mein Haus, sofort! Gehen Sie!“ Mamas Stimme bebt, wird brüchig, kreischt jetzt:
    „ Geh'n Sie, sofort. Meine Tochter hilft mir, geh'n Sie, sofort.“
    Die Frau vom Pflegedienst zuckt ratlos mit den Schultern und wendet sich zur Tür. Sie hat genug.

    Sofie hält den uralten, zittrigen Körper in ihren Armen, summt beruhigend vor sich hin.
    Es ist viertel nach sieben und Mama hat diese Nacht wieder die Schuhe geordnet, die Schmutzwäsche gebügelt und war nur mit Mühe daran zu hindern, im Nachthemd
    in den Garten zu laufen.

    Heute ist der vierte Versuch mit der Hilfe eines Pflegedienstes eine Entlastung zu finden, gescheitert.

    Mama will sie, immer nur sie, immer nur ihre einzige Tochter, immer nur Sofie.

    Die zwei rutschen erschöpft an der Wand herunter auf den Boden und halten sich fest umschlungen.
    Mamas dürren Finger werden zu Klauen, Sofie ringt nach Atem, lacht hilflos.

    Da, plötzlich kichert Mama, ein breites Lächeln huscht über ihr Gesicht. Vorsichtig beginnt sie, Sofies nackte Beine zu streicheln. Das hat sie noch nie in Sofies Leben getan. Sie murmelt zärtliche Worte und wird dann langsam still.

    Sofie macht das Frühstück, wie jeden Morgen seit zweieinhalb Jahren,
    öffnet die Fenster und lässt die Sonne in Mamas Zimmer.

    Morgen wird sie sich um Hilfe bemühen, ja, vielleicht morgen.

    Nun ist Mama gestorben, ganz still für sich, Sofie war gerade einkaufen.

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    • in Love 1
    • wow... 1
  6. @StavangerFür Senioren gibt's auch Dreiräder mit bequemem Sattel.

    Vielleicht ein ungewünschtes Zugeständnis. Ich verstehe dein Gedicht als Sehnsucht nach Vergangenem. Es ist eben nicht dasselbe, jung an Körper und Seele zu sein oder anerkennen müssen, dass wir ausschließlich jung in Geist und Seele sind.

    Ich lese in deinem Gedicht die Leichtigkeit des Humers.

    Ein Danke - Schön für diesen Text.

    Hanna

    @Josina bei diesem statement sehe ich ein breites Lächeln in deinem Gesicht. Dein Humor ist köstlich...

    LG Hanna

    • Danke 1
    • Schön 1
  7. @Herbert Kaiser   Ich sehe einen alternden Mann (wie Goethe z.B.) der in der Verehrung einer fernen Angebeteten

    seine Erfüllung findet. Ich finde das wunderbar. Mann kann seine Liebesillusionen behalten und ausweiten und wird dabei durch nichts gestört oder verstört.

    So gerne gelesen.

    LG Hanna

    • Danke 1
  8. @WannoviusDanke für deine Aufmerksamkeit, Stephan, manchmal,und ich glaube, das ist in meinem Alter erlaubt, schleicht sich eine Sehnsucht nach Heimat und Stillsein ein, das jenseits meines irdischen Körpers liegt. Das ist keine Todessehnsucht, sondern ein nach Hause gehen wollen.

    Liebe Grüße an dich von Hanna

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