Zum Inhalt springen

Hanna M.

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    272
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Hanna M.

  1. Oh, das kenne ich gut, auch ich lebe in einigen vollständigen Welten. Jede einzelne davon bietet Genuss: entweder genüsslichen Schmerz, genüssliche Lust, genüssliche Trauer, usw....

    kein Antwortgedicht(lach):

    den Hai und die Kuh verspeist das Gnu im Nu - ausgewrungen wird der Scheuerlappen des Unsinns im Sinne des Sinns.

    Ich finde deine Texte unverschämt und gut.

    Bis bald, ich will unsere kleinen Begegnungen nicht mit Langeweile überfrachten.

    LG

     

     

    • in Love 1
  2. @Herbert KaiserNun will ich auch noch meinen Senf in diese Runde geben.

    Hallo Herbert, als Klinik - Clownin habe ich Kinder und Erwachsene in den Tod begleitet, einige Jahre lang.

    Nach dem letzten Atemzug öffne ich das Fenster und lasse alle Phantasien und Pseudowahrheiten mit einem Gebet hinausfliegen. Mich interessiert dieses "Danach" nicht wirklich.

     

    Mein Trost ist : mein Körper hat einen großen Nutzen, er wird eingeäschert, meine Asche wird zu Humus, dient als Nahrung für Pflanzen, die werden gefressen von wem auch immer. In einer Kuh mit sieben Mägen werde ich gerumpelt, gestreichelt,geknetet und endlich ausgesch......

     

    Seele und Geist verschwinden wieder im großen Ganzen, was auch Gott, oder, oder...genannt wird.

    Ich teile die Ansicht deines LI nicht, doch in meinem Herzen ist ein Platz für dich und deine Lebens - und Todesauffassung.

    Ja, du hast recht . eine Zusammenkunft von vielen Aspekten, Gefühlen und Gedanken ist eine Gewissheit auch für mich.  Ein Narr (Clown) denkt nicht nach, er fühlt und spinnt Geschichten.

    Sehr gerne gelesen.

    Hanna

    • Danke 1
  3. danke, liebe Uschi,  haben wir aber nicht auch solche Geschichten und Erzählungen in uns, die uns auf unseren eigenen inneren Krieg und Frieden aufmerksam machen. Ich glaube, wenn gerade auch wir Schreiberlinge uns mit unserer Wortgewandtheit an uns selbst erinnern, schreiben, unsere Kunst auch in ein wenig Privatheit münden lassen, kann das ein Bausteinchen zu einer guten (was immer das ist)

    Welt sein.

    LG Hanna

    • Gefällt mir 1
  4. Oh, danke Miserabelle :

     

    Gewittersturm

    um meine Schultern ein Tuch

    von Großmutter

     

    ja, so fühlt es sich gut und richtig an.

     

    Diese feine Zusammenarbeit von erstaunlich vielen Menschen an diesen Textbeispielen zeigt mir, wie gut und richtig es ist,sogar auch hier im Netz,(was ich mir nur schwer vorstellen konnte), Begegnungen zu üben. Das brauchen wir notwendig, um in uns selbst und damit in der Welt Frieden zu finden.

    Gerade fühle ich mich zufrieden, froh und ein wenig glücklich und stolz, im Sinne von :

    ewas erkannt zu haben, gelernt und gearbeitet zu haben mit anderen und ein wundervolles Ergebnis zeigen zu können.

    Ich danke Euch allen und besonders auch denen, die mit ihrem Mitlesen den Energierahmen gehalten haben

    @Josina, die das alles angestoßen hat@Claudi für deine Ermutigung @Darkjuls

    @Monolith

    • Gefällt mir 1
    • in Love 2
  5. vor 16 Minuten schrieb Wannovius:

    Liebe Hanna M., du hast das Schreibtalent von deinem Vater geerbt. Bei dir müsste unsere deutsche Sprache Vatersprache und die Heimat Mutterland heissen. Wie selbstverständlich damals noch der Kirchbesuch war. 

    LG Stephan

    @Wannoviusdanke, lieber Stephan, deine Worte kriechen in meine Haut, räkeln sich wohlig und lassen sich nieder. Ich fühle mich gesehen und erkannt. Du bist ein guter Beobachter..

    LG Hanna

    @Josina für heute erscheinen mir solche Erinnerungen wichtig. LG Hanna

    • in Love 1
  6. guten Morgen, liebe Josina, eine feine Zeitreise, die du mir anbietest. gerne lese ich diese auch mir bekannten Erinnerungen. Vorwärtsgewandt sehe ich meine Herausforderung darin. immer wieder Begegnungen zwischen uns Menschen und der Welt zu initiieren, sowohl ganz persönlich, also live, als auch hier in "unserem" Forum. (Du erlaubst, das ich "unserem" schreibe, obwohl ich ein Neuling hier bin.)

    LG Hanna

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
  7. eine kleine Anmerkung : du weißt ja, ich übe noch....

    ein Vergissmeinnicht im Gleisbett, wie ist es dahingekommen ? Wachsen kann es dort nicht...

    Ich hoffe, ich bin nicht zu vorlaut und anmaßend. Ich würde mich freuen, wenn wir aneinander und miteinander üben können. Bist du einverstanden?

    LG Hanna

    • Danke 1
  8.  

    Das mein Vater ein Krüppel war, fiel mir in meiner Jugend nicht auf. Es gab viele Männer, denen ein Arm oder die Beine fehlten oder deren Gesichter zerschossen waren.

    Wenn er mit seinem umgebauten Fahrrad die Kopfsteinpflasterstrasse entlangfuhr, beschützten ihn die Panzer der Alliierten. Der Krieg war vorbei; auch an Vater war er vorbeigegangen.Als behindertes Kind hatte er in der Hitlerjugend mitspielen dürfen, zu mehr war er nicht nütze,wie man zu Hause sagte.

    Vater war selbständig. Das klingt zynisch, Vater war nie selbständig.

    Werktags fuhr er in seinem Auto herum und verkaufte als Großhandelsvertreter Papier und Papierformulare.

    Sonntags brütete er zunächst über seinen Steuererklärungen und anschließend beschäftigte er sich mit seiner Briefmarkensammlung. Dabei paffte er eine gute Zigarre.

    Er liebte meine Mutter unbeholfen und aussichtslos. Als junger Mann schrieb er Naturgeschichten.

    Er war mir fremd.

     

    Das hat sich geändert.

    In Mutters Nachlass fand ich folgenden Text von ihm:

     

    „Der Sonntagmorgen 1945

     

    Langsam ist das Dunkel der Nacht der Helle des anbrechenden Tages gewichen, aber noch ist der Himmel grau und verhangen, als ich zu meiner Fahrt durch Feld und Wiesen aufbreche. Die ersten Sonnenstrahlen wollen mit Macht durch das Wolkengedicht brechen, aber es gelingt ihnen nicht.

    Der leichte Morgenwind schiebt immer wieder Gewölk in das kleine Sonnenfeld hinein. Es scheint doch langsam zu herbsten. Taufrisch sind die Wiesen, in denen die Grummed kurz vor dem Schnitt stehen und rechts und links des Weges liegen die abgeernteten Felder mit ihren Stoppeln als Sinnbild der langsam absterbenden Natur.

    Dazwischen liegen die frisch gefurchten und dunklen Äcker, in die der Bauer wohl noch gestern mit einigen Wünschen und göttlichem Vertrauen die neue Saat gelegt hat.

    Am Feldrain hütet ein alter Mann eine Kuh.

    Langsam geht er mit ihr Schritt und seine Gedanken weilen sinnend bei seinem Sohn, der noch nicht aus dem Kriege zurückgekehrt ist.

    Er weiß nicht, wo er steckt und hofft auf ein baldiges Wiedersehen. In den langen Kriegsjahren ist er sehr gealtert und kann die schwere Landarbeit nicht mehr gut verrichten. Darum möchte er seine kleine Stelle seinem Sohn vermachen, auf den er jetzt wartet.

    Wie der alte Mann so Schritt für Schritt mit dem Tier dahinschreitet, heben aus dem Dorf die Kirchenglocken zu leuten an. Da bleibt er einen Augenblick stehen, hebt den Kopf und lauscht.

     

    Sonntagsmorgen – Friedensmorgen

     

    Kein Hasten der Menschen zur Arbeit oder zu anderen Diensten. Friedlich treten die Menschen vor ihre Haustür und schreiten über die alten Wege der Kirche zu.

    Den Weg gehen sie, den Generationen vor ihnen in gleicher Andacht gegangen sind. Als die Welt noch keinen solchen grausamen Krieg kannte.

     

    Heute ist er vorbei.

    Die Not und die Angst hat ein Ende.

    Freier und seelisch froh gehen sie durch den Kirchgarten in das alte Gotteshaus, um Stunde der Einkehr und Besinnung zu halten.

     

    Leiser ist das Geläut geworden und ist inzwischen verstummt als ich durch das Dorf fahre. Sonntagsruhe liegt über Haus und Hof.

    Feiertag von harter Handarbeit.

    Frohsinn und Glückseligkeit liegt auf den Gesichtern der sonntäglich gekleideten Kinder, die vor den Hoftoren spielen.

    Alle Menschen haben Freude im Herzen. Sie wollen sie weitergeben und verschenken.

    Ich nehme sie bei meiner Morgenfahrt auf und bin mit ihnen freudig und froh.“

     

    Ich liebe diesen fremden Mann, der mein Vater ist…

    Mehr ist nicht zu sagen.

    Es ist ganz still in mir.

    Ich wische etwas Feuchtes aus meinem linken Auge.

    Es ist wohl der Wind...

    • Gefällt mir 6
    • Danke 1
    • in Love 5
  9. Danke, liebe Miserabelle, das ist wirklich eine feinsinnige Kunst. Ich will dranbleiben, die Fachbücher, die du empfohlen hast lesen und mit Freude daran arbeiten.

    LG  Hanna

    • Gefällt mir 1
  10. Danke @Claudi. ich lerne:

    keine Metaphern

    präzise Realitäten

    im hier und jetzt

    überraschende pointe

     

     

    neuer Versuch:

    ein Gewittersturm

    um meine Schultern ein Tuch

    ein Stuhl zerbricht (nicht gerade erhellend)

     

    Gewittersturm

    um meine Schultern ein Tuch

    Großmutterliebe              (das geht auch noch pfiffiger)

     

     

    ich bin fiebrig

    hoffentlich nerve ich euch nicht...

    Gruß  Hanna

     

  11. Hallo!

     

    späte Begeisterung von

    Hanna

    Ich bin fast neu hier  und habe großen Respekt vor den japanischen Gedichtformen.

    Irgendwie schreibe ich ganz anders, würde aber gerne so schreiben lernen. Dieses Kurzgedicht

    bietet alles, was ich mir als Leserin wünsche. Um so schreiben zu können, fehlt mir anscheinend ein Gen. Wo wächst so eins? Claudi hat mich auf dich aufmerksam gemacht.

    LG Hanna

  12. Oh,liebe Josina, danke für deine Hilfe.Deine Erklärung finde ich sehr wertvoll und verständlich.

    Ich bin bei diesen Gattungen sehr unsicher. Irgendwie entrutschen mir immer die Kriterien.

    Mein Kopf begreift das einfach nicht.

    mein zweiter Versuch mit deiner Hilfe :

    Ein Gewitter naht

    mein Schultertuch hält mich warm

    im Haus bricht ein Stuhl

     

    was meinst du??

    • Schön 1
  13. Liebe Monolith, mit großem Respekt nähere ich mich diesen japanischen Gedichtformen. Danke für deinen Hinweis.

    Ich erkenne deine sesitiven Fähigkeiten in deinen Texten. Das ist mir sehr nah.

    LG Hanna

    • Gefällt mir 2
  14. @Herbert Kaiser spät, aber hoffentlich nicht zu spät hat mich dein Text gefunden.

    Jeder Krieg ist "erzeugt" worden von Menschenhand, davon bin ich fest überzeugt.

    Kein Gott wird die eine oder andere Partei segensreich unterstützen.

    Ob eine Berichterstattung, auch mit Bildern, über Kriegsgeschehen sinnvoll ist oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen.

    Dein Text bewegt mich, über dieses Thema nachzudenken.

    Ich bemühe mich um friedvolle Gedanken und Gefühle in mir, vielleicht gibt es irgendwann eine Welt, in der keine Kriegsberichtserstatter mehr gebraucht werden.
    LG Hanna

    • Danke 1
    • in Love 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.