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rupert.lenz

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Beiträge erstellt von rupert.lenz

  1. Zugabend

     

    Alles ist anders und dennoch vertraut

    Noch zu entdecken doch in uns seit ewigen Zeiten

    Noch zu gebären, ja, aber vollendet noch ehe wir waren

    Den Himmeln entnommen um niederzukommen

     

    Wie seltsam, dies Streben, es will nicht vergehn

    Gleich wie oft man verfehlt zu begreifen

    Wie viele Äonen des Scheiterns noch warten

    Je näher der Sucher – das Ziel will sich mit ihm entfernen

    Und Antwort heißt: Fragen vermehren sich, nur

    Einzeln, im Schmerz, kommt man ihr auf die Spur

    Um zu Teilen im Lernen und doch unverstanden zu bleiben.

     

    Du Rätsel lehrst uns doch zuerst und zuletzt

    Wie bedürftig wir sind und vom Wert alles Wissens geschieden

    So wir doch nicht glauben, verlangend vertrauen

    Geschöpfe dem Atem des Gottes entgegen aus dem sie geronnen

    Uns selbst zu erkennen im Licht des Erlebens.

     

    Kommen doch nicht zur Ruh im Gefängnis der Zeit

    Reduziert zum Geräusch, ob nun leise, ob laut

    Oder stumme Bewegung, gleich Tropfen, die fallen

    Auf fühlende Haut und gesehen, gehört dann in Liebe vergehen.

    Menschheit, wie lange noch liegst du in Wehen ?

     

    Lässt von der Liebe dich ziehen du oder ins eigne

    Verderben von leblosen Imitationen ?

    Blick dir selbst ins Gesicht, du ermüdende Masse,

    dieses Ich, dieses Du – sie sind ohne einander

    nichts wert als die Dämmerung nah um den Tag zu vollenden.

    Wird der Sensenmann dir stets das selbe verkünden

    Und wirst du nicht wach eh die Endgültigkeit

    Du geschaut ?

     

    Alles ist anders und dennoch vertraut

    Alles ist anders und dennoch, und dennoch vertraut.

     

    Rupert 5.6.2006

  2. Anmerkung: Dies ist eigentlich kein Gedicht, sondern ein verdichteter Prosa ( Sprech )-Text von anno dunnemal, aber meiner Ansicht nach gehört er trotzdem hier zur "Schattenwelt" !

     

    Einbuch der Dunkelheit

     

    Es gibt Dinge, sag ich Dir,

    die lassen Dich verstummen

    und es ist so, als ob Du nie etwas gesagt hättest

    oder geschrieben, ja, Du bist Dir dann

    fast schon sicher, dass es jemand anders

    gewesen sein muss,

    der sich auf unerklärliche Weise

    Deines Mundes bedient hat, oder

    Deiner Hände.

     

    Und was ist mit Deinen Augen ?

    Haben die je etwas Schlechtes gesehen ?

    Hast Du je etwas Schlechtes gesehen ? Nein ?

    Siehst Du, dann hat jemand anders

    die Nachrichten angesehen, Tag für Tag,

    Jahr für Jahr, denn Du bist ja nicht blind oder schaust weg,

    hast ja in Deinem Leben nie was Schlechtes gesehen, um

    Deine Kindheit herüberzuretten durch all

    diese Alpträume.

     

    Mach Dir nichts vor, deswegen bist Du kein Lügner,

    auch wenn sie’s alle gern so hindrehen würden...

    die Besserwisser, die aus Dir so gerne einen Großverdiener

    gemacht hätten, nach ihrem Gusto, lächelnd,

    in einem geräumigen Kerker mit allerlei Tand

    und Luxusgütern eingeschlossen, mit Pflastern auf Mund und Seele,

    denn so hättest Du sie nie gestört,

    dabei hast Du doch eigentlich

    nie etwas gesagt.

     

    Und nun sind sie da, die Pflaster, ganz wie

    von selbst, und sie verhüllen Metastasen groß wie Kürbisse,

    und da ist auch ein Schloss an der Tür,

    und es fällt dir auf: Du hättest Großes verdient,

    aber bist gekettet an Dinge. Dinge, von denen ich

    ja schon gesagt habe, was sie machen

    und das tun sie und Du kannst nur eines tun:

    Warten, warten, warten... und jetzt möchtest Du nur

    noch wissen, worauf. Da wäre vielleicht...

     

    ...ein professioneller Einbrecher, der jedes Schloss knackt

    und nebenbei Entfesslungskünstler ist,

    der Dich losmachen soll von all diesen Dingen,

    jemand, der die Pflaster runterreißt und

    ein Wundermittel dabei hat, von dem sich

    die wuchernden Ungetüme in Dir eindämmen

    und vernichten lassen. Aber das einzige,

    was da dämmert, ist der jüngste Tag, und das einzige,

    was da einbricht, ist Dunkelheit.

     

    Rupert 1.11.1998

  3. Tänzerin

     

    Tänzerin, wo schwebst Du hin,

    bist wie die Motte Du im Licht ?

    Bist Käfer Du auf frischem Grün

    um Dir ein Ballkleid anzuziehn

    und doch sieht es Dein Liebster nicht ?

     

    Primadonna, willst Du führen

    oder ganz alleine glänzen ?

    Lässt Du Dich nur von Luft berühren,

    ist das der Grund für die Allüren ?

    Man sieht sie nicht bei Deinen Tänzen !

     

    Ballerina, Du bewegst

    viel mehr als Deine eignen Glieder.

    Wie heißt die Herrschaft, die Du pflegst,

    wo ist der Garten, den Du hegst

    und wer schreibt Deiner Anmut Lieder ?

     

    Tänzerin, wo schwebst Du hin,

    baut Deinesgleichen Dir ein Nest ?

    Die Blumen haben Dir verziehn

    dass sie nun welken am Kamin

    wenn auch ihr Schenker Dich verlässt.

     

    Rupert 14.1.2004

  4. Entzauberte Stadt

     

    Schön bist Du gewesen

    Auch Dein Stolz war angemessen

    Bis die Hände sich verweigerten

    Dem Bittenden zu helfen.

    Aller Reichtum, alles Wissen

    Nichts davon war Dir missgönnt

    Doch dass es Gnade ist zum Weitergeben

    Wolltest Du nicht glauben.

     

    Den Kreis durch Angst zu schließen

    Um ein Leben zu behalten

    Das von Selbstlob sich ernährt

    Und anderes zu verachten

    Nimmt den heiligsten Gefühlen

    Die im Inneren flammen mögen

    Jede Atemluft zum Ziehen

    Und Du stirbst mit ihnen.

     

    Schön bist Du gewesen

    Doch der Zauber ist erloschen

    Alles Mühen hilft nicht mehr

    Es bleiben leere Worte.

    Aller Reichtum, alles Wissen

    Ward vom Urquell aufgesogen

    Und der Überfluss gestaut

    Durch steten Mauerbau.

     

    Der Kreis ist längst durchbrochen

    Nur die Mauern stehen eisern

    Und der Überfluss ergießt sich

    Dorthin, wo man glaubt.

    Kreise schließen durch Vertrauen

    Heißt, ein Wagnis einzugehen

    Solcher Zauber bleibt bestehen

    Der Schönheit unberaubt.

     

    Rupert 2.12.2002

  5. Galgenstrick ( Jailbird )

     

    Glaubst Du wirklich, dass Du dem Galgen entgehst, Kleine ?

    Glaubst Du, dass Du`s schaffen wirst ohne anständigen Mann ?

    Ich weiß wohl, was Du willst... ich hab`s bereits gesehn...

    Und ich weiß, ja ich weiß, wozu Du fähig bist

     

    Du verkaufst den Eifelturm, ohne dass er Dir gehört

    Kannst einen Opferstock ausrauben in einer Minute

    Einem Fremden die Geldbörse stehlen und in der Menge verschwinden

    Aber wenn Du mit Mord davonkommen willst, dann spielst Du zu hoch

     

    Galgenstrick...

    Galgenstrick, hübsch bist Du ja, aber nicht gerissen genug,

    um auch mich reinzulegen...

    Galgenstrick, Galgenstrick... verärger` mich bloß nicht

    Eine wie Du tanzt nur für einen Sommer...

    Und davon gibt`s genug da draußen

    Galgenstrick, Galgenstrick, also werde erwachsen !

     

    Glaubst Du, dass ein Lächeln genügt, um Deine Unschuld zu beweisen ?

    Dass es Geschworene gibt, die Dich mit der Masche freisprechen ?

    Oh ja, mir ist klar, dass es Dir schon ein oder zwei Mal gelungen sein muss...

    Nur leider will ein Mädchen wie Du dann immer noch mehr

     

    ...und Du wirst mit Deiner Weisheit am Ende sein, sobald es Beweise hagelt

    Auch wenn`s noch so sehr stimmt, dass die Narren nicht weniger werden ( ganz

    bestimmt nicht, Du hast ja Recht ! )

    Du kannst versuchen, Dich durchzumogeln mit Deinem kriminellen Verstand

    Aber bald wirst Du älter werden und wer löst Dich dann aus diesem Leben aus ?

     

    Galgenstrick...

     

    Denn wenn die Nacht kommt, wird sie Deinen Hunger verstärken

    Ja, die Nacht wird kommen und sie kommt wie ein Dieb

    Ja, wenn die Nacht kommt, dann brauchst Du jemanden, der stärker ist...

    Ja, die Nacht wird kommen, und dann wirst Du jemanden brauchen, der

    genauso ist wie ich

    Ein wenig klüger... ein bisschen mutiger auch... nein, Du kannst Dich nicht ausweinen an der Schulter eines Schwächlings

     

    Galgenstrick...

     

    Copyrights Rupert Lenz 2006

  6. Lieber Sascha,

    ich bin ja schon froh, dass ich es so hinbekommen habe ;-), denn "längere" Geschichten schreiben ist eigentlich nicht so mein Ding ( und diese ist für mich schon ganz schön lang geworden ). In meinen Augen besteht die "Weisheit" des Häuptlings vorrangig in der erfolgreichen Vermittlung der Lösung... der Trapper ist ja nicht blöd, sondern nur ratlos... außerdem hab ich die Story gar nicht geschrieben wegen dieser Sache, und das gibt's bei mir oft, auch mit Songtexten:

    das Thema ist hier nur ein Mittel, um alternative Sichtweisen ( zu den unseren ) aufzuzeigen/deutlich zu machen... und die Indianische Kultur gibt da sehr viel her,

    über das sich nachzudenken lohnt... ja, eigentlich möchte ich nur, dass man drüber nachdenkt... und das dann so unterhaltsam wie möglich erreichen.

    Das Thema, das ich wähle, ist - manchmal ebenso die Perspektive des "Ich"-Erzählers - also eine Art "Aufhänger", damit ich überhaupt dem nahe kommen kann,

    was ich sagen möchte... ich denke aber, dass ich mit "Der große Bogen" nicht so leicht mißverstanden werde wie mit einem Lied so wie mein "Jailbird" eins ist...

    ( dessen Deutsche Übersetzung ich versucht bin, hier bald "abzulegen", allein schon, weil ich gespannt bin, was Du dann dazu sagst lol... ).

    Auf jeden Fall freut es mich, dass Dir - im Großen und Ganzen - die Geschichte gefallen hat. Ich hab sie übrigens zu 100% erfunden ! Dass man sie besser erzählen könnte - geschenkt...

    ich hab's halt auf meine Art gemacht, weil sie mir eingefallen ist... Veränderungen würde ich höchstens vornehmen, wenn ein Verlag dran Interesse hätte, sie rauszubringen, ansonsten bin ich einfach zu ungeduldig mit solchen, längeren Sachen und feile lieber an Gedichten und Liedern rum...

    LG

    Rupert

  7. Der Schönheit Fluch

     

    Wie kann man was so schön ist wie Gesänge aus der Himmelswelt

    denn lieben ohne herabzuziehen

    und zu nehmen, was es einzig macht ?

    In unserer Welt, von Not betäubt, genügt ein Schwelen jener Harmonie

    damit der Teufel rät, davonzufliehen.

    Schon ist es in Verruf gebracht.

     

    Es ist das Alter nicht der wahre Feind, auch nicht der Lauf der Zeit.

    Nur Illusion bleibt von der Schönheit,

    die man so sehr Angst hat, zu verlieren.

    Noch eine andere gibt es, die ein Sehnen weckt und heiligste Gefühle

    und sie spricht die Seelen an mit Reinheit,

    doch das Böse nützt sie aus, um Schwache zu verführen !

     

    Die Engel schenken Segensbäche, als reinster Quell verlassen sie die Ewigkeit

    um tumben Herzen, tauben Ohren

    und lasterhaften Zungen zu begegnen.

    Auf, dass wenigstens doch einer Mensch ist, sie ungetrübt erhält,

    um rein bewahrt und neu geboren

    andere wie sich damit zu segnen.

     

    Der Schönheit Fluch ist, dass der längst Gefallene ihr nicht trauen kann

    und einen Makel sucht, bis er ihn ihr

    als Fleck der Schande selbst verleiht.

    Die Finger greifen nach dem Schatz, um ihn dem Weltsinn gleich zu machen.

    Vor Missbrauch und fehlendem Gespür

    schützt nur die Unberührbarkeit.

     

    Rupert 12.12.2003

  8. Das Herz der Frau

     

    Ein jeder ist doch gern ein Großer von Format

    Beim weiblichen Geschlecht.

    so mancher zählt, was an Eroberung

    er vorzuweisen hat.

    Die Quantität in Ehrn – ein Könner, der denn hat,

    kann prahlen auch zurecht.

    Es ist nicht immer gleich Beleidigung

    steht Mannesstolz parat.

     

    Nur hütet Euch, ihr Herrn ! Im Hahnenkampf erliegen

    nach Selbstbeweis und – Lob

    zieht manches ab, was hier an Ruhm und Ehr

    nur Einbildung gewesen.

    Die Schmach noch zu vermehrn – lässt man sich schon besiegen ! –

    beweist, dass dann noch, grob

    verachtend Frau und Pflicht, man nur zur Kür

    sich selbst hat auserlesen.

     

    Wie das ? Ich sag es hier ! Wohl ist recht zu bedauern

    wenn Glanz und Stolz erlischt.

    Im rohen Streit sind sich Rivalen gleich,

    doch Mitleid kann auch blenden !

    War’s Liebe oder Gier ? Worüber wird man trauern

    und wen hat es erwischt ?

    Ein Gottesurteil über Hart und Weich

    kann auch die Not beenden.

     

    Die Augen auf die Dame ! Ein Recht hat die Natur,

    doch will es dazu kommen ?

    schon oft hat man’s gesehn und sich ereifert,

    wie schnell gar und bereit.

    Ist’s so war’s nur ein Name und auch ein Treueschwur

    der mit dem Tod genommen.

    Das Herz der Frau kämpft mit und wenn es scheitert

    erfuhr es zu viel Leid.

     

    Darum schweigt mit und hofft, dass jener, der obsiegt hat

    von edlem Mut gewesen,

    damit sich dieser auch als wahre Gunst

    über den Siegerpreis ergießt !

    Es hat das Schwert schon oft zu Fall gebracht die Schandtat,

    im Tod zeigt sich das Wesen

    und es zu unterscheiden bleibt die Kunst

    des Gottes, der die Herzen liest.

     

    Rupert 8.12.2003

  9. Besucherpech

     

    Die Sopranistin in der Operette

    in die ich ging nur wegen der Annette

    sang gar schrecklich für mein Ohr

    „Ach hätte ich es doch zuvor

    gewusst und wär daheim geblieben“

    dacht ich, nunmehr

    hab ich’s aufgeschrieben.

     

    Rupert 2002

  10. Ich habe nun doch einen "neuen Topic" eröffnet,

    ( und das zunächst hier gepostete, eigene Gedicht mit gleichem Namen wieder entfernt ) -

    aber zu dem Deinen: ich finde Deinen "Engel", lieber "Buschutu", recht schön, auch wenn

    "er" nichts anderes aussagt als Deine Sehnsucht nach "überirdischer Begleitung",

    während meiner eine Art Engel in einem Menschen "beschreibt" und dabei ins Fantastische gleitet...

    ( die Frau, für die ich das getextet habe, hieß Angela ! ).

     

    LG Rupert

  11. Zwei Gesichter

    ( für Gabi )

     

    Zwei Gesichter hat die Liebe

    Wachs, zerfließend...

    festes Erz

    eines heil

    das andre wund

    ein ganzes und

    auch ein gebrochnes Herz.

     

    Zwei Gesichter muss die Liebe

    für uns Menschen sein.

    Eines lacht

    das andere weint

    sind da mit uns und

    warten dennoch

    auf uns ganz allein.

     

    Und nur wer liebt

    mit ganzem Herzen

    kann verstehen lernen

    dass die zwei

    Gesichter eines sind

    sieht den Fremden

    und zur gleichen Zeit das Spiegelbild.

     

    Rupert

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  12. Vertraute Gebiete

    ( Familiar Plains )

     

    Ihre Art, den Kopf zu drehen und Dein Lächeln zu erzeugen

    und wie Du stundenlang in ihre Augen gesehen hast...

    Es gab Dir den Eindruck, als wären die Zeit

    und die Welt, in der wir leben nichts anderes als eine Illusion.

    Aber wie dieselbe auf Dich zurückfiel, mit Deinem wirren Verstand,

    geradezu wie ein Fallbeil, das mit dem Abschiedswort herabkam...

    auf einmal war nichts mehr wirklich außer Schuld und Druck,

    und wer das nicht kennt, ermisst es nie.

     

    So hat der Wettlauf begonnen... Du bist gestrandet

    und es gibt auch keinen Weg zurück, wenn niemand auf Dich wartet.

    Jetzt siehst Du Dich selbst – zum ersten Mal wie Du wirklich bist –

    Du kannst die Ketten der Schwerkraft nicht abschütteln, denn Du bist hier

    und genau da bleibst Du auch !

     

    Ganz alleine stehst Du da, wie ein Soldat vor den Toren der Hölle

    aber wenn Du das erst mal hinter Dir hast, wirst Du’s genau wissen:

    Man braucht nicht mehr tun als zu warten, bis der Regen fällt !

    Es gibt keine Schande, die nicht abgewaschen werden kann.

    Lass Deinen gebrochenen Willen ruhen auf einem brandneuen Tag,

    sei einfach tapfer und still und lass los, dann mögen Dir

    all diese Flächen zu vertrauten Gebieten werden.

     

    Nun wusstest Du sicher, dass Du nie Befriedigung finden oder

    Dein Herz neu verschenken würdest, ehe die Welt im Lot ist...

    nein, Du lernst, das Spiel zu spielen wie all die Anderen

    und entlang dieser Landstraße findest Du Deine Brüder,

    versteckst Gefühle, bis Du sie nicht mehr wiederfindest,

    beide Augen weit geöffnet und immer geradewegs an den ( Bezahl- ) Preis denkend

    und so vergehen die Jahre, Du wirst älter wenn nicht sogar

    dreister, je mehr Du kapiert hast.

     

    Und mit dem gewonnenen Wettlauf wirst Du erstaunen

    beim Blick zurück auf jeden Deiner Schritte

    und Du siehst Dich selbst – ein weiteres Mal nur ( von vielen ) – ja, es sind

    dieselben, alten Erdenböden, auf denen Du Deine Reise tust, aber

    nicht länger verlassen.

     

    Ganz alleine stehst Du wie ein Soldat vor den Toren der Hölle...

    und wenn Du da mal durchkamst, weißt Du’s ein für allemal:

    Alles, was Du tun musst, ist warten, bis der Regen fällt.

    Es gibt keinen Schmerz, der nicht fortgewaschen werden kann,

    lass Deinen neugefundenen Stolz ruhen auf diesem brandneuen Tag...

    es sind die Tapferen, die auf diesen räuberischen Feldern überleben,

    und für Dich sind es alles vertraute Gebiete.

     

    Rupert 22.4.2005

    Übersetzung 27.4.2005

  13. Der allerbeste Minderwertigkeitskomplex

     

    Der allerbeste Minderwertigkeitskomplex

    ist der, nicht viel zu wissen.

    Da kannst Du Dir sehr

    sicher sein darüber,

    dass es andern nicht viel besser geht.

    Und je sicherer Du wirst,

    um so weniger wirst Du den Wert vermissen,

    geb es zu, wenn Du nichts weißt,

    das ist viel klüger,

    als ein Dummkopf sein, der oben steht

     

    ...und letztlich doch versagen muss.

    Denn irgendwann kommt

    sowieso ja alles raus.

    Und wenn es rauskommt, zeigt sich dann,

    wer ehrlich war hat sich nie schämen müssen,

    es ist so mancher „Genius“ am Ende

    nicht gescheiter als ne tote Maus.

    Du kannst dich jetzt schon

    trauen, Dich zu zeigen,

    den Komplex dabei vergessen.

     

    Rupert 5.4.2011

  14. Anmerkung des Autors:

    Fast hätte ich diesen Text in der "Philosophenrunde" abgestellt,

    aber er ist nunmal kein "Gedicht".

    Und ich weiß, es ist nicht unbedingt ein Text, der Hoffnung macht.

     

    Zurückgeworfen

     

    Da war ein Mann

    Dem hat jemand vor Jahren

    einen schönen, großen, bunten Ball

    zugespielt, und auf diesem schönen,

    großen, bunten Ball stand in allen Sprachen

    der Menschheit das Wort

    „LEBEN“ drauf.

     

    Staunend nahm er ihn in seine Hände

    Und er blickte auf das große Feld,

    in das der Ball zu ihm hineingefallen war,

    und ihm wurde klar, dass dieses große Feld

    um ein Vielfaches größer war, als

    der schöne, große, bunte Ball

    in seinen Händen.

     

    Ja, das Feld, nun erblickt von den Augen des Mannes,

    war so groß, dass er weder Anfang noch Ende

    erkennen konnte, so groß, dass er glaubte,

    dass der Ball ihm aus dem Nichts

    zugespielt worden sein musste, denn

    der Mann konnte niemanden sehen,

    nichts und niemanden außer sich selbst, den Ball

    und das Feld.

     

    „Aber vielleicht ist da doch jemand“,

    begann der Mann dann, mit sich selbst zu sprechen,

    „Vielleicht muss ich ja nur weit genug gehen und

    dann finde ich heraus, woher der Ball kommt,

    oder finde jemanden, dem ich ihn zuspielen kann.

    Ja, wieso nicht ?“ waren seine gesprochenen Gedanken.

    „Vielleicht können wir gemeinsam lernen, mit dem Ball

    umzugehen !“

     

    Der Mann nahm ein Stück Kreide aus seiner

    Hosentasche und malte ein Kreuz auf den Boden,

    einen Strich nach oben mit Verlängerung nach unten,

    einen nach links mit Verlängerung nach Rechts, stellte sich darauf

    und wählte als Laufrichtung „Oben“ aus, dann

    machte er sich auf den Weg. Ganz gerade führten ihn seine

    Schritte so weit, bis er nicht mehr geradeaus laufen konnte.

    „Das“, sagte er zu sich, „muss die obere Grenze des Feldes sein“,

    hielt eine Rast und ging zurück.

     

    Als er sein Kreuz wieder erreicht hatte, ging er gerade aus in

    Richtung „Unten“, wo ihm dasselbe wiederfuhr. Und so ging

    Er von seinem Kreuz aus auch nach „links“ und nach „rechts“,

    ohne einem Menschen zu begegnen, und als er das vierte Mal

    wieder auf seinem Kreuz stand, nahm er den schönen,

    großen, bunten Ball und warf ihn mehrere Male zu Boden.

    Vom Boden aus kehrte der Ball immer wieder

    in die Hände des Mannes zurück.

     

    Als ihm das langweilig wurde, warf er den Ball seitlich Richtung „oben“,

    mit aller Kraft, die er noch hatte, und blickte

    ihm hinterher. Er sah regungslos zu, wie der Ball

    wieder verschwand im Nichts,

    aus dem er gekommen war.

    Er hörte keinen Aufprall.

     

    Rupert 1998

  15. Das Rad am Kreuzweg

     

    Sternenklare Nacht und leichter Wind

    Du fragst Dich, wo die Kindertage sind

    Von einem Daunenkissen zugedeckt ?

    Von eines Narren Rassel fortgeschreckt ?

    Da ist ein Rad aus Holz, das vor Dir steht

    Ein Traum ist es. Doch Du fragst Dich warum

    Die Menschen laufen weiter im Gebet

    Und Du bleibst stehen, wunderlich und stumm.

     

    Das Rad – wofür noch sollte es sich drehen ?

    Kein Wagen, keine Kutsche braucht es mehr.

    Es kribbelt in den Fingern und den Zehen

    Im Geist siehst Du’s schon rollen auf dem Teer,

    von Deiner Kraft gehoben und beschwingt

    gelenkt von Deinem Willen bis ins Ziel

    wer hat den Glauben, dass es ihm gelingt ?

    Ach, wärst es Du, und sei es nur zum Spiel.

     

    Oh Demut, hilfst Du oder setzt Du Schranken ?

    Ist das Gewissen nichts als eine Last ?

    Wie bringt der eigene Wille es ins Wanken ?

    Ist denn nicht er es, der das Rad erfasst ?

    Wie viele dieser Wege stehn dazwischen ?

    Gebete, Kreuze, Leid und Hoffnungsstrahl ?

    Wie viel davon, um Spuren zu verwischen ?

    Sag nicht das Rad am Weg: „Du hast die Wahl !“ ?

     

    Oh Gott... die Anderen sind nicht mehr zu sehen

    Jetzt rennst Du los. Vielleicht holst Du sie ein.

    So lässt auch Du das Rad am Kreuzweg stehen,

    nur kurz warst Du mit ihm und Dir allein.

    Noch heute denkst Du an den Traum zurück,

    da bist du Kind. Er lädt Dich wie ein Gast ein,

    als sei es Dir gefolgt, das Rad zum Glück.

    Wer hat es angeregt ? Es muss der Wind sein...

     

    Rupert 9.8.2002 für Hans Küng

     

    Der "zweite Teil" ergab sich durch die "Lästerung" eines ( mittlerweile ehemaligen ) Freundes,

    der den Titel meines ach so schönen Gedichts "umzudrehen" pflegte... vor gar nicht allzu langer Zeit

    sagte ich mir dann: Wieso nicht ? Es ist ein ernstes Thema für sich genommen, hat aber

    ebenfalls mit dem Glauben zu tun:

     

    Das Kreuz am Radweg

     

    Blumenvasen standen einmal hier

    Nun ist es ein Kreuz, auf das ich stier

    Ist es nicht doch ein bitteres Symbol ?

    Was wird’s seinem Betrachter sagen wohl ?

    Es soll den Tod und seine Überwindung

    In einem zeigen, und das tut es auch

    Nur eines fehlt: ne schlüssige Begründung,

    doch wenigstens durch einen Fahrradschlauch.

     

    Für wen ist hier der Heiland auferstanden ?

    Für sich allein verließ er nicht das Kreuz !

    Zum Trost den nahen Freunden und Verwandten

    Ist’s mir zu kahl, und niemanden erfreut’s.

    Das Unfallopfer hat es nicht verdient

    So anonym zu bleiben als Testat

    dafür, dass man, nur weil es sich geziemt,

    zeigt, dass die Welt den Tod vergessen hat.

     

    Als ob es den beflissnen Potentaten

    Die sich nur mit Symbolen dekorieren

    Im Tod noch schuldig wär, der Welt zu raten

    Demütigst jeden Leichtsinn zu verlieren

    Dann macht man aus dem Herrn einen Despoten

    Und nimmt’s zur eigenen Rechtfertigung...

    Ach bitte, lasst doch ruhen diesen Toten

    Und bringt ihn nicht ein zweites Mal noch um !

     

    Die Zeigefinger – lasst sie lieber stecken

    Sonst zeigen sie am Ende ganz auf EUCH !

    Wozu die Menschlichkeit so überdecken ?

    Sich hilflos zeigen macht Euch wohl nicht reich ?

    Doch hilflos ist, was uns ein Unfall macht

    Spart Euch doch die Erklärung durch den Glauben

    Das Opfer hat’s ja hinter sich gebracht

    Ihr musstet’s nicht der Mitsprache berauben.

     

    Rupert 17.3.2011

  16. wunderbar, wie Du hier mit der Sprache spielst,

    von denen ( Deiner Gedichte ), die ich bisher gelesen habe,

    das beeindruckendste für mich.

    Über den Inhalt bin ich noch am Rätseln, aber das ist sehr positiv gemeint

    Freiheitsgedanken, denen wir im Lieben Ausdruck geben, kommen mir in den Sinn, aber mehr,

    denn explizit handelt es sich für mich auch um eine Würdigung positiver Früchte des Widerstands Liebender aus den Zeiten vor uns,

    die sich in feindlicher Welt eine Insel schufen, die in transzendenter Form weiter existiert,

    in der sie nun "ewig" schlummern, über den Tod hinaus...

    ja, eine Verbindung zu meinem "Feuer und Schutz" sehe ich auch, nur gehst Du weiter,

    und das gefällt mir außerdordentlich !

  17. Das Verschwinden des Weihnachtsmanns

     

    Der Weihnachtsmann hat sich verirrt

    Mit all seinen Geschenken

    Das Hungerkind hat protestiert

    Das PC-Spiel nicht akzeptiert

    Nun kommt der Mann ins Denken

    Und ist, wen wundert’s, leicht verwirrt !

     

    Der schöne Coca Cola – Schriftzug

    Leuchtend auf dem Schlitten

    Er stillt den Armen nicht den Durst !

    Und macht man aus den Elchen Wurst

    Wird trotzdem noch gelitten.

    Ist denn sein Weihnachtsfest Betrug ?

     

    Hi Ho, auf nach Amerika

    Und gleich zum Präsidenten !

    Der sitzt geschützt im Weißen Haus

    Kennt nicht den echten Nikolaus

    Ein Zustand zum Beenden...

    Wird unsrem Roten langsam klar.

     

    „Dann werde ich halt arbeitslos...

    ich sag mich von Sponsoren los !

    Ich bin doch längst ne Witzfigur !

    Ein Bote der Profitsucht nur...

    Auch wenn die reichen Kinder weinen

    entweder allen oder keinen

    mach ich das Fest zum Freudentag.

    Nur ob der Bush* das hören mag ?“

     

    Das Weihnachtsfest ins Wasser fällt

    Dank Terror-Attentaten

    Der Weihnachtsmann kann es nicht fassen:

    Man hat ihn gar nicht reingelassen

    In die vereinigten Staaten

    ...denn plötzlich war da der Verdacht

    Dass er gemeinsam Sache macht

    Mit einem, der das Weihnachtsfest

    Nicht feiert, weil er Moslem ist

    Und dieser Herr nun, wiederum,

    hat laut Geheimdienst hintenrum

    nen sehr suspekten Freundeskreis

    von dem der Weihnachtsmann nichts weiß...

    ... und meidet künftig unsere Welt.

     

    Rupert 24.11./4.12.2004*

    Ist eben damals entstanden, und "Obama" passt jetzt nicht mehr ins Metrum lol

  18. Der große Bogen

    ( Eine Kurzgeschichte )

     

    Ein Trapper, der sehr gut mit den Indianern konnte,

    hatte ein Problem mit seiner ältesten Tochter.

    Während das Nesthäkchen immer abends ausgegangen war

    und schon bald einen redlichen Mann gefunden hatte,

    war diese daheim geblieben und schien auch mit 25 Jahren

    kein Interesse daran zu entwickeln, am gesellschaftlichen Leben

    teilzuhaben. Lieber half sie ihrer Mutter bei der Hausarbeit

    und verbrachte so gut wie keine Zeit draußen in dem kleinen Städtchen,

    in dem ihre Familie sich vor vielen Jahren niedergelassen hatte.

    Auch half sie ihrem Vater, wenn er von der Jagd nach Hause kam,

    gerne, die verschiedenen Tierfelle zu gerben

    oder was sonst noch so an Sachen anfiel, sie schleifte sogar Messer

    oder ritt mit ihm zusammen in den Wald, um Fallen aufzustellen,

    aber zum Einkauf in die Stadt musste meist die Mutter gehen.

    Der Trapper begann, sich zu sorgen,

    dass aus ihr womöglich eine alte Jungfer würde,

    denn da sie nun mal nicht gern unter Menschen ging, wusste auch kein

    heiratsfähiger Mann in der Stadt, wie schön sie war.

    In seiner Frau fand er keine Unterstützung, wenn er dieses Thema

    zur Sprache brachte. „Lass sie doch, sei doch froh, dass wir sie haben,

    ihre Schwester macht doch so gut wie gar nichts daheim und ist

    immer unterwegs“, sagte sie dann immer.

     

    Nachdem alle Versuche, mit seiner Tochter allein darüber zu sprechen,

    gescheitert waren, erzählte er einem alten Indianerhäuptling

    von seinem Problem, und der alte Häuptling lächelte nur.

    „Bringe Deine Tochter mit zu mir, wenn der Mond sich ganz verdunkelt hat,

    und dann werde ich mit ihr sprechen !“ sagte er nach einer Weile.

    „Um Gottes Willen !“ antwortete der Trapper, „sie geht ja schon so

    fast nie aus dem Haus, wie soll ich sie dann ausgerechnet zu Dir

    mitbringen ? Sie braucht nur einen Indianer zu sehen und schon

    werden ihre Schritte noch schneller, als sie es sowieso schon

    automatisch sind, wenn ein Mann auch nur in ihre Reichweite kommt !“

    Wieder lächelte der Häuptling.

    „Schenke ihr diese Kette von mir und sage ihr, dass jeder der

    Kojotenzähne, aus denen sie besteht, ein Jahr meines Lebens symbolisiert.

    Und dass man die Einladung eines Häuptlings der Cherokee nur

    ablehnen darf, wenn man keine Angst vor den Geistern der Verstorbenen hat,

    denn sobald der Häuptling gestorben ist, wird er selbst all jene

    besuchen kommen, die ihn zu Lebzeiten so beleidigt haben.“

    Jetzt lächelte der Trapper: „Das ist ein guter Trick, der wird funktionieren !“

    Der Häuptling aber wurde mit einem Mal sehr ernst.

    „Nun, ob es ein Trick ist oder nicht, Hauptsache, es funktioniert tatsächlich !

    Du kannst ihr sagen, dass Du mein Wort hast. Außer uns dreien und ein paar Squaws wird niemand zugegen sein, wenn wir hier beim Feuer sitzen und

    miteinander sprechen. Von den ansonsten noch anwesenden Geistern brauchst

    Du ihr ja nichts erzählen...“.

    Der Trapper war nun leicht verwirrt und dachte an die vielen Abende, die er zusammen mit dem Häuptling am Feuer verbracht hatte, fing sich aber schnell

    wieder und machte sich dankend auf den Heimweg.

    Der „Trick“ sollte funktionieren. Nach anfänglich heftiger, verbaler Gegenwehr

    und mehrfachen, überlauten Ausrufen wie:

    „Es gibt keine Geister ! Es gibt keine Geister !“,

    erklärte sich die junge Frau überraschenderweise recht schnell bereit,

    ihrem Vater doch zu gehorchen.

     

    Als der Neumond anklopfte, machten sich die Beiden

    am frühen Morgen für den Ritt zu den Cherokee bereit.

    Die vom Häuptling der Cherokee so unerwartet eingeladene

    junge Dame trug eine Kette mit Kojotenzähnen um den Hals,

    denn der sollte auf gar keinen Fall von ihr denken, dass sie

    sein Geschenk nicht angemessen zu würdigen wusste.

    Ihren ursprünglichen Plan, ihm die Kette freundlichst wieder

    zurückzugeben, hatte sie mittlerweile wieder vergessen.

    Sie schwieg unterwegs.

    Ihr Vater schwieg ebenso.

    Sie bemühte sich, an nichts zu denken.

    Er dachte an die „Geister“, von denen er „ihr ja nichts erzählen brauchte“

    und dabei wiederholten sich in seinem Kopf die Schreie seiner Tochter.

    Es hätten nunmehr auch seine sein können,

    aber er beruhigte sich damit, dass es nie zu

    besonderen Vorkommnissen gekommen war,

    wenn der Häuptling und er gemeinsam am Feuer saßen.

    Auch von Geistern hatte er da nie gesprochen.

    Wie hinterhältig doch die Rothäute sein konnten !

    Die Sonne versank schon hinter den Hügeln,

    als sie das Lager der Indianer erreichten.

    Es wehte ein gespenstischer Wind, aber man hörte ihn nicht pfeifen.

    Der jungen Dame wurde von zwei bildhübschen Squaws, die

    in etwa ihr Alter hatten, aus dem Sattel geholfen.

    Ihr Vater wartete, bis das Prozedere erfolgreich abgeschlossen war,

    und dann liefen sie zu zweit mit behänden Schritten Richtung Feuerstelle,

    denn die Abendluft hatte schon begonnen, sich abzukühlen.

     

    Der Häuptling hatte seinen prächtigen Kopfschmuck aufgesetzt

    und saß alleine mit einer Pfeife am lodernden Feuer.

    Er machte ein Handzeichen zu den zwei Squaws,

    die nur darauf gewartet zu haben schienen,

    und bat seine Gäste mit einem weiteren Handzeichen, Platz zu nehmen.

    Als der Trapper und seine Tochter sich setzten, wurde ihnen

    sofort wieder warm.

    „Vater, willst Du mich nicht vorstellen ?“ fragte sie ihn leise ins Ohr.

    „Er weiß, wer Du bist, und er kennt Deinen Namen“ antwortete er

    flüsternd zurück, „wir müssen warten, bis er seine Stimme erhebt !“.

    Die Squaws brachten indessen einen großen Topf mit Suppe, den sie

    an der Aufhängung über dem Feuer befestigten, als ob es gar nicht brannte.

    So geübt waren sie darin, dass jeder Handgriff saß und sie keine Schwielen

    davontrugen, obwohl die Feuerszungen beachtliche Höhen erreichten.

    Es ging blitzschnell, und sie waren wieder verschwunden.

    „Eine gute Suppe“ sagte der Häuptling in bestem Englisch,

    „aber sie wird erst richtig warm sein, wenn wir alles besprochen haben.“

    Dann sah er der weißen Frau mit einer tiefen, für sie deutlich

    spürbaren Ernsthaftigkeit in die hellblauen Augen.

    „Um Dich geht es. Ich hörte es nicht gerne, dass Dein Vater Sorgen um Dich hat.

    Aber als mir klar war, was es für Sorgen sind, wurde mir dann doch schnell

    wieder leichter ums Herz. Ich kann mir denken, dass Deine Sorgen größer sind.

    Wie ich sehe, hast Du meine Kette dabei. Ich hoffe, dass ich nicht unhöflich

    erscheine, wenn ich Dich bitte, sie mir wieder zurückzugeben.

    Jeden einzelnen Kojoten, dessen Zähne daran prangen, habe ich selbst erlegt,

    auch wenn das schon eine Weile her ist.

    Ich trenne mich auf Dauer nur ungern davon und hatte eigentlich erwartet,

    dass Du sie gar nicht behalten willst. Es würde mich aber freuen, wenn

    Du nach unserer Unterhaltung eine Perlenkette meiner Tochter als bleibendes Geschenk annimmst. Sie hat sie extra für Dich angefertigt.“

    Die junge Frau fühlte plötzlich zwei zarte, unsichtbare Hände um ihren Hals gleiten,

    die sie von der Kette des Häuptlings befreiten. Sie ließ es regungslos geschehen,

    auch, weil es mit einer unglaublichen Zärtlichkeit geschah.

     

    „Dein Schweigen zeigt Respekt, aber ich bitte Dich, nun einfach zu sagen,

    was du denkst, als ob ich gar kein Fremder wäre“, fuhr der alte Häuptling fort.

    Die Worte entfuhren nur langsam, fast gestottert, ihren Lippen, nachdem sie sich gewahr wurde, dass sie nun sprechen muss:

    „Ich ? Was soll ich sagen ?“

    „Nun, zum Beispiel, dass Du Angst hast.“

    „Angst ? Ich habe keine Angst !“ sagte sie nun in einem Zug.

    „Hat Dir Dein Vater nichts von den Geistern erzählt, die wir heute Nacht hier

    um ihren helfenden Rat beten werden, oder hast Du keine Angst vor Geistern ?“

    Das junge Fräulein wurde plötzlich kreidebleich und ihr Vater starrte erschreckt in des Häuptlings Gesicht.

    „Also hast Du Angst... und Dein Vater auch, aber ich kann es Euch nicht verdenken.

    Der weiße Mann pflegt leider keinen angemessenen Umgang mit den Geistern seiner

    Verblichenen, obwohl ihr Beistand doch so wertvoll ist. Wenn wir Cherokee

    eine solche Angst vor dem Tod und den Toten selbst hätten, dann wären wir

    keine Cherokee. Aber fürchtet Euch nicht, ihr werdet sie weder sehen noch hören,

    denn ich werde alleine durch den Geist mit ihnen kommunizieren, so wie ich das eigentlich ständig tue.“

    Nun meldete sich der Trapper zu Wort.

    „Wir werden später noch darüber reden, was sich heute hier abspielte,

    darauf hast Du mein Wort, großer Häuptling, denn so war das nicht abgemacht !“

    „Was war abgemacht ? Nur, dass ich Dir helfen will. Wenn Du diese Hilfe nicht

    in Anspruch nehmen willst, kannst Du ja mit Deiner Tochter wieder gehen.

    Ich werde dennoch Dein Freund bleiben, Spurenleser.“

    Endlich lächelte der Häuptling, und der Trapper bemerkte, wie seine Tochter ihn anblickte. Er kannte diesen Blick. So schaute sie immer, wenn sie ihm signalisieren wollte, dass weitere Worte von ihm nicht willkommen waren. Diese stummen

    Signale waren, solange es bei ihnen blieb, für ihn jetzt durchaus noch zu ertragen,

    er beschloss aber, nicht weiter zu sprechen, damit es bei ihnen bliebe, denn das,

    was sich üblicherweise zuhause anschloss, wenn er dies nicht tat,

    wollte er auf gar keinen Fall außerhalb des trauten Heims von auch nur einem

    seiner Freunde bezeugt wissen... schon gar nicht vom alten Häuptling der Cherokee.

    „Nein, wir werden bleiben !“ sagte nun die junge Dame,

    „aber ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, großer Häuptling.

    Ich habe mir ja schon von meinem Vater sehr viel angehört, aber er muss doch

    akzeptieren, dass ich einfach noch nicht so weit bin wie meine jüngere Schwester.

    Ich kann das nicht so. Ich kann nicht einfach rausgehen da hin, wo ich als Frau doch

    nur Freiwild bin. Ich bin einfach nicht so wie sie. Selbstverständlich sehne ich mich auch nach einem guten Mann. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als ihm dann

    auch eine gute Frau zu sein. Ja, so ein Zuhause, wie es meine Eltern haben,

    in dem ich dann ungefähr genau so leben kann wie jetzt, das stelle ich mir

    für meine Zukunft vor. Aber mir wäre es am Liebsten, die Freier würden

    von selbst zu uns nach Hause kommen, und das tut in unserer Stadt eben keiner.“

     

    „Kind, ich habe für alles Verständnis, was Du mir da sagst. Aber es wird kein

    Freier kommen, wenn Du Dich in Eurer Stadt so gut wie überhaupt nicht zeigst.

    Das Korn auf den Feldern muss seine Farbe haben, damit es abgeerntet wird.

    Wenn der Farmer die nicht sieht, bleibt es stehen und die Ernte bleibt aus.“

    „Verehrter Häuptling, Sie wollen mich doch nicht mit Getreide vergleichen ?“

    „Wieso nicht ? Eine meiner Töchter heißt, in Eurer Sprache, Gerstenkorn.

    Sie ist stolz auf diesen Namen und weiß, wie wertvoll das Getreide ist.

    Wir Cherokee wissen alle, wie wertvoll das Getreide ist, da musste nicht erst

    der weiße Mann kommen, um uns zu zeigen, wie er das Brot backt.

    Alles, was lebt, ist von vergleichbarem Wert, jedenfalls für uns.

    Und die Pflanze ist uns Schwester, so wie das Tier uns Bruder ist.

    Wenn wir den Büffel jagen, weil sein Fleisch uns Kraft gibt,

    so töten wir ihn mit allem Respekt, den das Leben uns gebietet, aber das Töten ist stets das Selbe und wir töten letztlich doch wie und warum ihr es auch tut.

    Wenn wir Getreide ernten, so töten wir es ebenfalls, denn wir reißen es heraus

    aus der Wurzel seines Lebens, aber obwohl ihr das selbe tut, gesteht ihr dem Leben selbst hier noch weniger Wert zu, als ihr es schon bei den Tieren tut, wenn ihr sie jagt, obwohl ihr keinen Hunger habt sondern mit dem Fleisch Geschäfte machen wollt. Ich würde das ja besser verstehen, wenn ihr meint, ihr dürftet mit den Tieren

    so verfahren wie mit dem Korn, das abgeerntet werden muss, wenn die Zeit da ist,

    und von dem man einen Vorrat hält. Aber da ihr nicht einmal bewusst darüber seid,

    dass auch dieses Ernten ein Töten ist, nur weil Euch die Tiere ähnlicher zu Euch selbst erscheinen, will ich nicht alles lesen, was in Euren Büchern steht !“

     

    „Verzeiht mir bitte, Ihr seid wirklich ein Mann von großer Weisheit.“,

    sagte nun die junge Frau mit allem Respekt, und sie wollte nun wirklich wissen, welchen Rat er denn für sie bei seinen verstorbenen Ahnen erfragen würde.

    Ihre Scheu war zumindest für diesen Augenblick ehrlicher Bewunderung gewichen,

    auch ihr Vater, den langsam der Hunger plagte, hatte aufmerksam zugehört und

    dabei immer wieder gedacht, dass er leider in der falschen Zivilisation aufgewachsen war. Wenn es trotz des Feuers nicht so dunkel gewesen wäre, dann hätte seine Tochter genauso wie der Häuptling gesehen, dass ihm die Tränen gekommen waren.

    Er hatte so viel von den Indianern gelernt, und noch immer kam er sich wie ein Schuljunge vor. Aber dass der Häuptling und er nun seit Jahren gute Freunde waren,

    es erfüllte ihn mit Stolz, obwohl er ahnte, was der weiße Mann mit der Kultur

    der Cherokee und anderer Stämme noch alles anstellen würde, wenn Trapper wie er ihm das ganze Land erschlossen haben werden. Der Häuptling war sich bewusst

    über die Macht seiner Worte. Er wusste auch, dass es Zeit wurde, dem Mädchen

    nun einen Rat zu geben, denn allein, dass sie sich zeigen sollte, damit potentielle Freier überhaupt wissen, dass es sie gibt, nun... das war das Mindeste, was er

    an Ratschlägen auch ihrem Vater zugetraut hatte. Er erhob sich kurz aus seinem Sitz, klopfte die Tabakreste aus der erloschenen Pfeife am Rand der Feuerstelle aus

    und steckte sie in einen länglichen Lederbeutel. Dann setzte er sich wieder.

     

    „Ich hatte Dich vorhin Kind genannt, obwohl Du längst eine erwachsene Frau bist,

    und Du hast nicht protestiert, also werde ich zu Dir sprechen wie zu meiner Tochter.

    Es ist nicht so, dass ich vom weißen Mann gar nichts gelernt habe.

    Da ist ein Tor, das nur sichtbar wird, wenn es regnet während die Sonne scheint.

    Von Euch habe ich erfahren, dass dieses Tor aus den Grundfarben besteht,

    in welche die Lichtstrahlen der Sonne gebrochen werden.

    Und auch Deine Augen können die Farben dieser Lichtstrahlen sehen,

    wenn der große Bogen am Himmel erscheint,

    doch Du kannst mit denselben Augen nicht erkennen,

    wo er anfängt und wo er endet, er scheint einfach irgendwo zu verschwinden.

    Und nun sehe ich den großen Bogen in Deinen Augen.

    Ich sehe, wie Du vom Leben draußen abgeschnitten träumst, denn das befindet

    Sich hinter dem Tor. Deshalb bist Du noch so weit entfernt, Dich zu trauen, denn wer sich traut, der schreitet durch das Tor, und Du bist Dir nie sicher, ob Du das auch tun kannst, solange Du es siehst !“

     

    „Dann sehe ich also die ganze Zeit einen Regenbogen ?“

     

    „So ist es. So lange Du nur träumst, siehst Du einen Regenbogen.

    Und alle, die sich trauen, so wie Deine jüngere Schwester, die schreiten

    durch das Tor dieses Regenbogens hinaus ins Leben, in ein neues, fremdes Leben, das Dir Angst macht. Aber was da draußen auf Dich wartet, das ist gar kein so neues, fremdes Leben, mein Kind, egal, wie neu und fremd es jetzt erscheint.

    Es ist Dein Leben, es ist in Dir, es hat mit allen, die vor Dir durch das Tor geschritten sind, gar nicht so viel zu tun, denn Du musst überhaupt nicht mit ihnen mithalten.

    Du hast den Regenbogen in Deinen Augen. Alles, was dahinter ist, das ist ebenso in Dir. Es ist ja auch ein Regenbogen, den nur Du gesehen hast, bevor nun ich ihn sehen konnte. Du allein hast ihn gesehen, solange Du doch lieber träumtest, statt Dein Leben endlich zu beginnen, Dein eigenes Leben. Du hast ja auch gesagt, wie Du Dir das vorstellst, aber ich sage Dir, dass all diese Vorstellungen Dich nur bei Deinem Regenbogen halten, denn Du wirst erst wissen, was Du wirklich willst, wenn Du hinausgehst. Du hast Angst vor Männern, für die eine Frau nur Freiwild ist. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich Dir sage, dass dies nur die Angst vor Dir selbst ist, die Angst vor dem Freiwild, das Du Dir in Deiner Not bereits ersehnst, zu sein,

    weil Du einen Mann brauchst und bisher keiner um Dich gefreit hat.

    Natürlich willst Du nicht als Freiwild leben, aber auch Du brauchst Deinen

    männlichen Widerpart, und solange Du ihn nicht für Dich gefunden hast,

    könnten es alle sein.

    Dieser Tatsache musst Du Dich stellen, denn sie ist der wahre Anfang Deines eigenen Lebens. Du warst beeindruckt von unserem Wissen über die Natur.

    Erkenne Deine eigene Natur und höre endlich auf das, was sie von Dir verlangt,

    und wenn das heißt, dass Du Deine Eltern allein zurücklassen musst, um völlig

    ohne ihre Aufsicht und Wertung in einer anderen Stadt zu leben, in der Dich sonst

    niemand kennt.

    Du musst dort ja nicht hinausgehen, um Männer mit nach Hause zu nehmen,

    obwohl Du, wenn Du ehrlich zu Dir bist, diesen Gedanken haben wirst.

    Nein, aber wenn Du so gezwungen bist, einer Arbeit nachzugehen, um

    selbst Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann lernst Du allein dabei schon

    genügend Männer kennen, um für Dich den einen Widerpart zu finden,

    denn Du kannst Dich nicht mehr verstecken.

    Verlasse also ganz Dein sicheres Nest. Warte nicht mehr auf einen Mann,

    der Dich von da wegführt. Der eine große Schritt kann leichter fallen als viele kleine

    Schritte hintereinander, wenn Du all Deinen Mut zusammen nimmst und

    dem folgst, was schon lange in Dir ist. Du bist nur die ganze Zeit davor weggelaufen.

     

    Das ist mein Rat.

    Und ich habe mir das gut überlegt, denn ich würde ihn auch meiner

    eigenen Tochter ans Herz legen, obwohl es mir genau so schwer fiele, sie

    Gehen zu lassen, wie es Deinen Eltern schwer fallen wird bei Dir.

    Du hast es ihnen zu leicht gemacht, sie haben sich an ihre träumende Regenbogentochter gewöhnt und so wurden sie auch mitschuldig am Problem,

    denn auf die naheliegendste Lösung sind sie dann nicht gekommen.

    Du warst ja immer nützlich daheim, und an eine solche Stütze bei der Arbeit dort

    gewöhnt man sich, erst Recht, wenn das andere Kind so gut wie nie dafür da ist.

    Höre auf, auch Dir selbst die Bequemlichkeiten dieses Zustands so zunutze zu machen, dass Du gar nicht hinaus musst.

    Die ganze Zeit läufst Du davor weg, aber Du bist eine Frau.

    Du bist kein Kind mehr, obwohl Du natürlich immer das Kind

    Deiner Eltern bleiben wirst. Der Regenbogen aber war für das Kind da,

    die Frau braucht einen Mann. Und das spürt diese Frau,

    aber das Kind läuft immer wieder zurück zum Regenbogen,

    sobald es die Gefahr der Erregung durch die Erregung selbst erspürt.

    Und weil es das so auch viel zu leicht tun kann.

    Und nun lasst uns von der Suppe essen, ehe sie wieder kalt wird,

    denn das Feuer ist am Erlöschen !“

     

    Die Tochter des Trappers fühlte sich bis ins tiefste Innere durchleuchtet und ertappt.

    So, wie der Häuptling ihr den Spiegel zeigte, konnte sie dem, was sie sah,

    nicht mehr entgehen. Ihr Vater saß stumm und ernst neben ihr, denn er spürte,

    dass sein Freund mit diesen Worten erreicht hatte, was er die ganze Zeit über

    für seine Tochter gewünscht hat, nun aber wurde ihm auch schmerzhaft bewusst,

    was es bedeutete. Er wusste, dass es nun nicht mehr lange dauern konnte,

    und seine Tochter würde durch einen ganz großen Bogen schreiten, ganz

    weg von daheim, und das hatte er sich natürlich nicht gewünscht.

    Mit ihrem Dickkopf aber war da nichts mehr zu machen.

    Und dass der sich meldet, nachdem der Regenbogen nun verschwinden sollte,

    das schien ihm nun fast so selbstverständlich wie der jahrelange Widerspruch,

    den er damit immer geerntet hatte.

    Die Squaws erschienen kein weiteres Mal, der Häuptling selbst füllte seinen Gästen

    die schmackhafte Suppe in längst dafür bereitgestellte Schalen,

    und schweigend aßen sie zusammen. Es gab keine Beilagen und keine Getränke,

    aber niemandem fehlte etwas an diesem Mahl. Und als sie es beendet hatten,

    wies abermals der Häuptling selbst dem Trapper und seiner Tochter ein extra hergerichtetes, kleines Tipi für die Nacht zu.

    Alle waren müde, auch der alte Cherokee.

    Der war froh, seinem bleichgesichtigen Freund noch so einen Dienst erweisen

    zu können, bevor er seinen Ahnen nachfolgte. Er spürte, dass die Zeit dafür

    nicht mehr weit war. Er spürte auch, dass sein Volk eine schwere Zeit vor sich hatte und dass er dann nicht mehr persönlich für es da sein kann, aber sein Geist,

    der würde es nie alleine lassen.

     

    Die Tochter des Trappers trug für den Rest ihres Lebens, weit ab von ihrer Heimatstadt, eine wunderbare Perlenkette.

    Vor allem der Mutter war es schwer gefallen, ihr großes Kind gehen zu lassen,

    aber sie stand mit ihren Zweifeln, ob das nicht doch in einem

    Unglück münden würde, allein. Der Trapper ging ihr künftig gern zur Seite,

    wenn ihr im Haus eine Arbeit schwer fiel, und bald schon waren beide sehr

    stolz auf ihr Mädchen. Dieses schrieb so oft es konnte nach Haus, um die

    Mutter zu beruhigen, und so blieben nach dem Tod der Eltern viele Dokumente über das Leben dieser Frau zurück. Später erzählte sie die Geschichte mit dem Häuptling auch ihren Kindern, die erzählten es weiter an ihre eigenen,

    und so wurde mir all dies, was ich hier geschrieben habe, von einem ihrer Nachfahren überliefert, den ich zufällig kennengerlernt habe.

    Er hat mir dies ausdrücklich erlaubt, als ich ihn danach gefragt hatte,

    und stellte mir die Dokumente dafür zur Verfügung. Aus denen

    ging an unbedingt Wissenswertem noch folgendes hervor:

    Nachdem seine Ahnin eine Zeitlang in einem kleinen Lebensmittelladen

    als Verkäuferin gearbeitet hatte, heiratete sie einen ihrer Kunden,

    denn der war auffällig oft zu ihr in den Laden gekommen, täglich mehrere Male.

    Fast schon hätte sie ihn darauf angesprochen, da hat er sich dann doch getraut

    und den „ersten Schritt“ gemacht, „bevor es jemand anders tut“,

    wie er ihr später bekannte. Fantasielos, wie Männer sein können,

    wollte er sie „Mausi“ nennen, aber sie bestand darauf, sein „Gerstenkorn“ zu sein, denn sie gehörte ja „nicht zu seinen Brüdern, sondern zu seinen Schwestern“.

    Sie hatte auch keine Angst mehr vor Geistern, im Gegenteil,

    gerne hätte sie noch Kontakt gepflegt zu ihren Eltern, als die nicht mehr waren,

    aber wie das ginge, nun... das hatte ihr der alte Häuptling leider nicht beigebracht.

    All ihre Versuche, in ihren Gedanken mehr zu erspüren als Erinnerungen,

    endeten erfolglos. Dafür aber wurde aus ihr eine sehr einfühlsame Mutter von drei Kindern. Menschenkinder natürlich, aber für sie, das Gerstenkorn, waren alle daheim „ihre Tiere“, denn eine weitere „Pflanze“ sollte leider nicht dabei sein !

     

    Rupert, geschrieben vom 26.8.1998 bis zum 9.3.2011

    ( Gut Ding will Weile haben ).

  19. Lieber Beteigeuze/Sascha,

    in meinem Inneren ist es oft alles andere als schön lol...

    man muss schon bereit sein, auch Unangenehmes anzuschauen,

    dazu gleich hier noch ein weiteres Gedicht, eine Art "Vorläufer" zu "Die blöde Dichterei"...

    aber grundsätzlich, das fällt mir jetzt doch auf nach Deinem lieben Kommentar, verbindet

    auch das meine Lieder und Gedichte:

    Es geht um die Reise ins Innere, exakt !

    Schade aber, dass Du keine Lieder mehr schreibst !

    Vom Georg Danzer sind grad - zum 65. Geburtstag, den er ja leider nicht mehr hier feiert -

    eine ganze Menge CDs remastered wieder erschienen, darunter mein persönlicher Favorit "Jetzt oder nie"...

    welche ich hiermit besonders empfehle...

    bis auf bald

    Rupi

     

    Der Dichter

    ( für Konstantin Wecker )

     

    Schon wieder hör ich: „Du bist Dichter ?

    Du singst Lieder voller Trauer !

    Gott zur Ehre sollst Du singen

    Und uns Hoffnung bringen !“

    Doch die Tage meines Lebens

    Haben viel zu viele Farben

    Um bei einer zu verweilen.

    Stets ist es ein Ringen !

     

    Was Du auch von mir erwartest

    Wenn ich’s Dir nicht so erfülle,

    Dass Du nur siehst, was Du möchtest,

    freu Dich umso mehr.

    Sind es Ängste auch und Schatten...

    Sag, wie willst Du sie vertreiben,

    ohne sie recht anzusehen ?

    Das ist mir zu schwer.

     

    Was ist Leben ? Willst Du, dass ich

    seinen Schöpfer mir halbiere

    und mich selber reduziere

    auf ein Freudenlied ?

    Er hat Augen mir gegeben,

    hier, mein Kopf, und da, mein Herz

    Ich nehme alles an. Freu mich

    an jedem Unterschied.

     

    Kommt der Frühling ist die Kälte

    eines Winters schnell vergessen

    und die Leichtigkeit des Lichts

    fließt in die Worte ein.

    Du wirst Alles bei mir finden:

    Tauchst Du mit mir in die Tiefen

    Wird auch keine Oberfläche Dir

    Zu dürftig sein.

     

    28.11.2002 Rupert

  20. Ein kleines Lächeln

     

    Ein kleines Lächeln,

    dem Mund entschwoben,

    erreicht ein Herz

    unmittelbar,

    wird aufgenommen

    und nicht gewogen,

    weil’s ja so leicht

    erhältlich war

     

    Das kleine Lächeln

    das dann zurückkommt,

    es ist ein Ja

    mit viel Gewicht.

    Schenkst Du mir Deines

    und kommt’s von Herzen,

    versenkt’s in meinem

    Dein Gesicht.

     

    Rupert 29.3.2011

  21. Nachklapp:

    Ich finde deine Lieder auf deiner Homepage schön, auch wenn die Aufnahmequalität ab und an nicht so der Hammer ist.

    Singst du auch auf deutsch? Manche Melodien, allen voran Stellen aus Lied 2 sagen mir wirklich zu. Deine Stimme,

    ohne jetzt anderherum zu wirken, finde ich auch schön.

    Danke auch für deine weiteren Ausführungen.

    Lieben Gruß

    onkie

     

    Lieber Onkie,

    auch DAS geht mir runter wie Öl... und keine Angst: es gibt doch einige Jungs, die meine Stimme mögen, ohne andersrum zu sein ;-)

    was die Aufnahmequalität betrifft, muss ich Dir leider zustimmen, manche Sachen wurden vor Urzeiten per Tascam-4-Spur-Recorder bei Proben mitgeschnitten und ich hab später die Aufnahmen von einer alten MC "gerettet" und bearbeitet, das meiste allerdings ist ursprünglich LIVE aufgenommen und später von mir zuhause overdubbed worden... außerdem musste ich viele der MP3s nochmal auf kleineres Format konvertieren, sonst hätte ich was fürs hochladen bezahlen müssen und so gut sieht's bei mir finanziell grad nicht aus... ich höre übrigens gerade in diesem Moment einen "Direkt"-Livemitschnitt von "Mockingbird" ( direkt vom Mischpult ) von John Lees' BJH ( John hat den Song ja geschrieben ) aus England von diesem Jahr an... die Soundqualität könnte auch hier besser sein, aber hey, die Athmosphäre...

    und nein, ich singe schon lang nichts mehr Deutsches, nur privat in engerem Freundeskreis das ein oder andere "anzügliche" Lied hehe...

    pssssst !

    Intermezzo beendet. zurück zur ernsthaften Kunst und zur Dichterei lol

    LG

    Rupi

  22. Lieber Sascha,

    Deine Worte gehen mir runter wie Öl...

    dankeschön !

    Die "vergnügliche Reise", von der Du sprichst, kann es ja nur sein, wenn jemand mit mir

    auf die Reise geht...

    herzlichsten Dank dafür !

    Ich hab mir natürlich Dein Profil angeguckt und neugierig zwei Deiner Werke gelesen,

    aber bitte lass mir etwas Zeit mit den Kommentaren...

    ist gar nicht so einfach !

    Ich will mich erstmal in Deine Gedanken- und Sprachwelt einfinden,

    bevor ich etwas sage.

    Toll, hier einen Musiker-Kollegen zu finden bzw. von ihm gefunden zu werden...

    schreibst Du Deine Songs in Deutscher Sprache ?

    Ich bin da irgendwie "schizo", weil ich mich im Alter von 6 Jahren in den Klang der Englischen Sprache verliebt habe.

    Kann sein, dass ich auch ein paar "deutsche Übersetzungen" hier bei den "Liedtexten" abstelle,

    doch für mich sind die Bereiche "Gedichte" und "Songtexte" allein schon durch die verschiedenen Sprachen getrennt,

    die ich benutze ( obwohl ich in den 80er Jahren zwischendurch auchmal für ein Liedermacherprojekt in Deutsch textete,

    das aber war ein Kompromiss, der mich als Musiker nicht befriedigte, also bin ich wieder - als Solokünstler -

    zu dem zurückgekehrt, was ich ursprünglich machen wollte ).

    Sagt Dir Georg Danzer was ? Nun, ich hatte das Glück, ihn 1985 persönlich kennenzulernen,

    und ob Du's glaubst oder nicht, er hat mir damals erzählt, dass er ursprünglich genau dasselbe machen wollte wie ich:

    "Lovesongs mit schönen Melodien" auf Englisch...

    ( d.h. wiederum, dass ich provokante Sachen eher in Gedichtform schreibe lol... )

    es war nur ein Gespräch, aber es dauerte über 4 Stunden,

    er war nach einem Konzert in meine damalige "Stammdisco" gekommen

    und ich hatte zuvor Straßenmusik gemacht, weil ich Geld brauchte...

    wir haben bis zur Schließung des Schuppens über Gott und die Welt ( wörtlich ) gequatscht,

    werd ich nie vergessen...

    LG & Bis Bald

    Rupi

  23. Kalorienbomben.

     

    Rohkost

    soll gesund sein.

    Aber unablässig

    wollen wir

    die Süße

    schmecken:

    Wohlgefühle

    Wonnen

    wie Kalorienbomben

    konsumieren.

     

    Müsste

    gar nicht schlecht sein,

    doch erst mal abhängig

    könnten wir

    auch dran

    verrecken.

    Untätig

    durch Erwartung

    und gewöhnt daran, dass andere

    produzieren.

     

    Rohkost

    ist zu wenig.

    Doch deftiges Schlemmen,

    dann baden

    in gefüllten

    Becken ?

    Das ist auch

    kein Leben.

    Höchstens eins, ums schleunigst wieder

    zu verlieren.

     

    Rupert 7.4.2011

  24. Huhu Monsieur Lenz,

     

    das war mehr auf den ersten Post bezogen, als auf deinen Vorschlag, den ich, wie gesagt, nicht schlecht finde. (Schwäbisch: Nicht schlecht = gut)

    Dein Gedicht ist ein Gegenbeispiel; es ist in einem fast vollständig sauberen Metrum verfasst und das Reimschema ist ebenfalls durchgängig, wenn es auch

    "nur" ein Paarreim ist, der ab und an ins unreine abdriftet. ("tapferen" bricht aus, aber das könnte man verkürzen und auch so flüssig lesen.)

    Ich habe jedoch schon so sehr viel gelesen, und zumeist ist es in den Foren wirklich so. Da kann ein Gegenbeispiel meine Weltsicht nicht mehr ändern.

    Aber ich danke dir für das Herauskramen. Wieso bist du nicht bei den Reimen geblieben? Auch gerne per PN, weil es mit dem Werk hier wenig zu tun hat.

    Ich habe gesehen, dass aber auch deine freien Worte ab und an Binnenreime tragen.

     

    Liebe Grüße

     

    onkie

     

    Mal reim ich, mal reim ich nicht...

    ach weißt Du, lieber Dichterfreund,

    ich schreib ja auch noch Lieder* !

    Mal schlemm ich, mal heisst's Verzicht...

    und wenn er kommt, der Überdruss...

    dann ringe ich ihn nieder...

    :wink:

     

    Rupi für Onkie

    * die Lieder sind stets voller Reime, das langt mir manchmal echt,

    dann kommen mir Gedichte ohne Reimzwang ziemlich recht !

    20.10.2011

  25. Lieber Onkie,

    herzlichen Dank für Deine ausführlichen Gedanken. Zum großen Teil verstehe ich Dich nicht nur ( denke ich ),

    sondern halte Deine Ansprüche für angemessen, auch wenn wir unterschiedliche herangehensweisen haben.

    Ich finde das gut so. Zum Einzelnen:

     

    Huhu Monsieur Lenz,

     

    Zum ersten Teil:

    Die Kunst des Dichtens liegt darin Reime zu verwenden, die nicht erzwungen scheinen.

    Nie war die Rede von Ichreimdichundichfressdich-Gedichten. Man muss die Kunst

    des Dichtens schon solange üben (und darf dabei nicht verzweifeln/aufgeben) bis die

    Reime ungezwungen aus einem herauspurzeln.

    Vielleicht unterscheidet sich die Begrifflichkeit: Für mich ist genau dieser Text prosaisch.

    Man könnte ihn hier inhaltlich als Fließtext schreiben. Nur im Vorlesen gibt es dann Unterschiede.

    Meist ist es halt so, dass die Leute einen Prosatext hinschreiben und denken, dass wäre so

    kunstfertig und vollkommen, und so verdichtet und voller Sprachfertigkeit, dass es ein Gedicht

    sein muss. Ich halte viele von meinen eigenen Sachen auch als bloße Reimübungen.

    Ein Gedicht bleibt beides im erweiterten Begriff des Gedichts schon, aber man muss mMn vielmehr

    von prosaischen Gedichten sprechen. Ich finde es sehr schade, dass dem Gedicht

    die gesamte kulturelle Entwicklung der Vergangenheit abgesprochen wird und man jedes Werk

    als Gedicht betitelt. Ein Roman kann auch ein Gedicht sein. - Heute.

     

    Die prosaische Form des Dichtens hat ihren Zweck in der Verknappung, ich finde nicht, dass es sich reimen muss, um ein Gedicht zu sein, aber selbstverständlich DARF es sich reimen. Ein Roman kann meiner Ansicht nach höchstens eine Ansammlung von Gedichten sein, nicht aber ein einziges Gedicht.

    Ich bin vom Reimen gekommen und hatte in der Schulzeit einen Klassenkameraden, der mich sehr beeindruckt hat mit Gedichten, die sich weder reimten noch an Formen hielten, die mir bekannt waren... sie wurden dadurch zu Gedichten, dass er die Sprache kunstvoll verknappte und einen eigenen Stil hatte.

    Das, was er sagen wollte, konnte er in DICHTER Form tun. Ich fände es schade, wenn diese Formen des Schreibens NICHT Gedicht genannt werden dürften.

    Wie in der Musik auch, gibt es "Traditionalisten" und "Erneuerer". Die Traditionalisten wollen Werte und Kunstfertigkeit bewahren und in diesem Sinne die Kunst und ihre Schönheit hochhalten, Weiterentwicklung aber kommt in bestimmten Perioden nur noch durch Hinterfragen von dogmatischen Regeln, mutige Neuaufbrüche und Umwälzungen. Wenn Du so willst, bin ich ein Vertreter der Auffassung, dass PUNK der Populärmusik gut getan hat und ein wenig PUNK der Dichterei nicht schaden kann, solange es auch die Bewahrer wie DICH gibt. Letztlich ist Beides wichtig, betrachte man es als Arbeitsteilung, bei der es Reibereien geben muss, damit immer interessantes, Neues entsteht.

     

    Zu Teil zwei:

    Die Frage ist, was willst du erreichen. Wenn du dein Werk niemanden zeigen willst, und keine Anerkennung für deine Gedankengänge brauchst,

    oder dich über gewisse Gedanken/Dinge nicht mit anderen Personen auseinander setzen willst, dann kannst du deine Gedichte auch nur denken.

    Oder schreiben, ohne sie jemanden zu zeigen. Das machen wir hier aber alle nicht.

    Ich finde schon, dass man bei seinen Gedichten, wie auch bei einem Bild, nach einer gewissen Schönheit streben sollte und

    die ist nunmal auch mit Kunstfertigkeit verbunden. Auch ist es so, dass Leser sich über gute Werke freuen, aber die schlechteren

    gar nicht lesen wollen, wir können unsere werke ja niemanden aufzwingen. Deshalb müssen sie durch irgendwas bestechen.

    Irgendwas muss sie besonders machen. Anders als andere. Und auch Teil wird einen normalen Leser noch nicht davon überzeugen,

    dass sie mehr wollen, dass sie deine Gedanken gerne in dieser Form aufnehmen.

    Das kann mMn auch in der freien Form sein, aber es bedarf ein allgemeines Wissen und eine allgemeine Kunstfertigkeit,

    die man erst erlernen muss.

    Entschuldigung, erstmal will ich nichts anderes erreichen, als gute Gedichte aufs Papier bringen, die MIR gefallen und das in Worte fassen, was ich sagen wollte.

    Dann kommen die Leser - oder sie bleiben aus.

    Ich hadere hier explizit mit jenen, die entweder nur nach Bestätigung für IHRE Gedanken suchen oder auf seichte Weise unterhalten werden möchten und sich deshalb nicht mit Dingen auseinandersetzen wollen, die ihnen unangenehm sind. Ansonsten: Ja: irgendetwas muss die Gedichte "besonders" machen.

    Und genau hier stößt man als "Neuerer" gerne auf das Unverständnis derer, die in der Kunst nur die Repetition von bekannten Themen und Formen suchen.

    Wieder ein Vergleich mit der Musik: "Eine gewisse Technik ist nötig" ( Van Morrison ).

    Nicht nötig ist, dass jeder Dichter zum Kompendium klassicher Lexika wird und erst Mal "alles zu lernen hat".

    Der eigene Stil und damit das erstrebte Neue ergibt sich aus der Mischung der Potenzen ( Talent und erlerntes Handwerk ) und des persönlichen Unvermögens.

    Der Rest ist Arbeit.

     

    Zum dritten Teil

    Es entwickelte sich fast eine freie Form der Reimerei, die mir vom Fluss her gut gefiel.

    Danke. Wenigstens hier war ich mit meiner Absicht bei Dir erolgreich !

     

    Zum vierten Teil

    "Die Dichter haben stets die Welt beschissen,

    als wär es von Belang, was man von ihr beschrieben hat ! "

    das finde ich zb hervorstechend aus deinem dritten Teil.

    Jedoch: Man kann mithilfe von Worten Momente, Emotionen, Gedanken teilen und andere damit bereichern, ob erfreuen oder nachdenklich stimmen.

    Deshalb würde ich dem lyrischen Ich hier wiedersprechen. Erfreu dich doch vielmehr an der ausgesuchten Wortwahl und an der Kunstfertigkeit

    und Emotion die mit den Worten schwingt, und lehne sie nicht kategorisch ab.

     

    lol... klar hast Du Recht, ich drücke hier doch nur die Frustration des Dichters aus, der nicht mehr weiß, was er machen soll, damit er vom Dichten leben kann, und dabei die Freude fast schon verloren hat. Er will tiefgründig sein und wundert sich, womit andere Erfolg hatten, er versucht hier nur, sein Ego zu massieren... es ist nicht zu dogmatisch zu sehen... und schon gar nicht zu ernst zu nehmen ! Im letzten Teil ( Ankunft ) zeigt sich meiner Ansicht nach dann deutlich, dass er den "Beschiss", gegen den er hier schwadroniert, für sein Recht hält und dass er eine Freude wiederfand... inzwischen... beim Dichten... nach dem "Dampf-Ablassen"... das "Dichter-Ich" weiß nur zu gut, dass es nicht besser ist als all die anderen vor ihm !

     

    Zum fünften

    Einige Werke von Hesse sind echt wundervoll. Wir sollten dieses Erbe fortführen, statt zerlegen.

    Chapeau !

    Ich dachte, dass ich hier zeige, wie sehr ich Hesse liebe...

    ich dachte ein wenig an Handke und was für ein Galama der vor vielen Jahren machte, um Aufmerksamkeit/Publicity zu bekommen...

    sprich: Manchmal wird der Dichter zum A...loch, nur damit er ein Publikum findet. Wenn er's hat, kann er dann irgendwann dazu übergehen,

    wieder "anständig" zu sein und sich Deinem Rat anzuschließen.

    Ich glaube Hesse hätte seine Freude gehabt an meiner "Zerlegung", die nichts weiter ist als ein Ausdruck der Verzweiflung.

    Darf ich nicht auf diese Weise vor einem der Allergrößten meinen Hut ziehen ?

    Die Geschichte mit der "Erstausgabe" stimmt.

     

    Zum sechsten

    Ja man kann nichts erzwingen, man kann das Handwerk gut erlernen, doch auf die Kreativität muss man warten.

    Ein bisschen kann man sie schon fördern. Beispielsweise durch das viele Denken, sich Einfühlen und andere Werke,

    finde ich.

     

    Wieder sind wir uns einig

    Ich hoffe, Du verstehst: das mit dem "angestrengt wirken" von teil Eins ist nur eine subjektive Wahrnehmung...

     

    Lieber Gruß und danke für deine Gedanken.

    onkie

    Herzlichste Grüße zurück und danke für Dein Feedback !!!!

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