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rupert.lenz

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Beiträge erstellt von rupert.lenz

  1. Leichter verständlich wollte ich auch nicht werden' date=' lediglich komprimieren, verdichten. Das macht es wahrscheinlich sogar i'schwerer/i, aber es sollte ja in der Poesie nicht der Schreiber allein herausgefordert werden, sondern auch der Leser :mrgreen:

     

    Du sagst es... hatte mich nur nicht getraut, Dir "vorzuhalten", dass Deine Fassung den Leser möglicherweise noch mehr herausfordert !

    Inhaltlich sehe ich übrigens eine kleine Abweichung, und zwar hindeutend auf mein anderes Gedichtlein "Diese Sehnsucht" ( hattest Du das auch gelesen ? ),

    mit der "getragenen Heimat"... statt "kein Zuhause" macht Dein "nicht wie Zuhause" für mich einen Unterschied...

    gefällt mir aber !

     

    Physikalisch wäre es auch eine Unmöglichkeit, würde es Dich jucken, wenn ich an mir selbst herumspiele. Aber das nur nebenbei

     

    LG

     

    Beteigeuze

     

    So ist es :lol:

     

    LG

    Rupert

  2. Lieber Sascha,

    Deine "Rumspielerei" gefällt mir sehr gut,

    auch wenn es in "Deiner Version"

    für "Aussenstehende"

    auch nicht leichter zu verstehen ist...

    denn klar, die Schreibfee hat Recht,

    das ist ein "Insider"-Ding

    ( über eine private Geschichte,

    die mir nachhängt,

    und das schon etwas länger ).

    Welche Version ist jetzt die "weibliche" ?

    Meine ?

    Eine von beiden sollte es sein...

     

    Danke

    LG

    Rupi

     

    P.S.:

    An Dir selber kannst Du selbstverständlich auch rumspielen, soviel Du willst,

    es juckt mich nicht :wink:

  3. Diese Sehnsucht

     

    Diese Trunkenheit, die jedes Mal entsteht,

    wenn festgeschriebene Gedanken

    dich verankern wollen...

    an der Mole einer eitlen Sicherheit

    sie sagt dir: „Reiß dich los ! Die Wahrheit

    ist so billig nicht zu haben !

    Besser wach sein, als ein Sklave

    Ist die Herrin dir auch hold,

    sie schmeichelt dich ins Grab !“

     

    Diese Einsamkeit, wenn keiner dich versteht

    aus allen Brücken werden Schranken...

    sollst Tribute zollen,

    doch der höchste Wert hat keine Gültigkeit,

    sonst hast du nichts als deine Arbeit.

    Wär’s auch Honig in den Waben

    deiner geistigen Enklave,

    wär dein Herz aus reinem Gold,

    man säh’ auf dich herab.

     

    Dieses Licht, das man erstickend fortbegehrt,

    bis nur als Schatten du noch aufstehst,

    ein Fanal der Unlust,

    ganz beraubt um deine Leidenschaft...

    es flackert wild und unbeständig,

    mild erscheint es nur den Toten.

    Sie befolgen stets Befehle

    von der Wiege bis zum Schrein

    und du von dannen ziehst.

     

    Diese Sehnsucht, die dir immer wieder lehrt,

    dass, ganz egal, wo du auch hingehst,

    du ein Fremder sein musst.

    Deine Heimat ist mit dir auf Wanderschaft

    und ist sie noch so sehr lebendig

    bist nur einer ihrer Boten

    trägst ihr Abbild in der Seele

    findest Ruhe nur allein

    wenn du die Augen schließt.

     

    Rupert 14.1.2004

    ( Anm.: Das "zweite Gedicht", das Liane in ihrem Kommentar meint, heißt "andere Welten"

    und steht jetzt, da "Mehrfachposts" nicht erlaubt sind, in einem Extra-Thread )

  4. Liebe Leute,

     

    ich gebe zu, dass auch ich sofort an die "zehn kleinen Negerlein" denken musste ( ! ),

    das Problem ist aber, dass der Begriff "Neger" für die so genannte Bevölkerungsschicht

    derart negativ besetzt ist, dass man furchtbar aufpassen muss,

    vor allem als "Weißer", und ihn besser nicht benutzt,

    wobei der an sich harmlos gedachte Abzählreim auch unters Tabu fällt !

    Und genau dewegen hatte ich mir erstmal "verboten", hier überhaupt einen Kommentar zu schreiben.

    Nun hat sich die liebe Schreibfee in genau diese Nesseln gesetzt...

    und sitzt immer noch drin,

    denn es geziemt sich auch nicht, den alten Abzählreim noch zu benutzen

    ( oder zu rezitieren ).

    Wieso ?

    Ich hab das Wörtchen vor vielen Jahren ( 1989 ) ohne jegliche herabwürdigende Absicht

    mal einem dunkelhäutigen Arbeitskollegen gegenüber in den Mund genommen, der dann ausrastete.

    Er klärte mich, nachdem ich ihn beruhigt hatte, darüber auf, dass man "Schwarze" sagt,

    weil das Wort "Neger" für seinesgleichen eine beleidigende Herabwürdigung darstellt.

    Er machte mir eindringlich klar, dass dies auch für Kunstwerke gilt,

    denn die sind - aus Sicht der Opfer - durch rassistisches Gedankengut beeinflusst.

    Ein Kinderreim wie dieser dient dann, dieser Sichtweise folgend, auch zur

    subtilen, frühzeitigen Manipulierung der Kinder - und damit zum Weiterleiten rassistischen Gedankenguts/Verhaltens

    an die künftige Generation, für die sowas "normal" und damit selbstverständlich sein soll !

    Mein Kollege riet mir, die Biografie von Miles Davis zu lesen,

    um besser zu begreifen, was Rassismus auch heute bedeutet

    ( habe ich übrigens ein paar Jahre später auch getan,

    es handelt sich dabei um eine in vielerlei Hinsicht sehr harte aber lohnenswerte Lektüre ).

    Dann habe ich selbstverständlich, um niemanden zu beleidigen, Jahrelang "Schwarze" gesagt,

    bis mich nun wiederum bei einem Einkauf ein Afro-Amerikaner darüber aufklärte.

    dass es "Farbige" heißt und "Schwarze" bereits rassistisch besetzt sei.

    Ich will mich hier über niemanden lustig machen, schließlich ist es eine Erblast

    des weißen Rassismus, die alle Weißen tragen müssen,

    aber da sich vor kurzem sogar jemand bei mir beschwerte,

    weil ich "Farbige" gesagt habe,

    benutze ich nun - ratlos geworden -

    auch schon mal

    den in meinen Ohren überheblich klingenden

    Ausdruck "maximal Pigmentierte"

    und "warte" dabei insgeheim darauf,

    dass wir irgendwann wieder beim Wörtchen "Neger" landen.

    Will sagen:

    Worte können negativ besetzt sein und dadurch zum Tabu werden,

    schlecht oder per se rassistisch sind sie aber nicht.

    Ich hab mal gesagt: "Es gibt keine schlechten Worte, nur böse Gedanken".

    Das ist letztlich meine tiefste Überzeugung, aber trotzdem benutze ich nicht alle Worte.

    Ich hoffe, dass die Wunden, die wir Menschen einander zufügen,

    eines Tages alle heilen mögen,

    solange das nicht so ist,

    müssen wir mit der Sprache tatsächlich sehr vorsichtig sein...

    aaaaber: da ich selber keine bösen Gedanken hege und meine, die Liane

    gut genug zu kennen, lege ich hiermit meine Hand für sie ins Feuer:

    Ganz sicher hat sie all dies in kindlicher Undschuld getan !

    Und das Schlimmste, was wir tun könnten,

    ist nun ausgerechnet diese Unschuld anklagen,

    weil sie eigentlich genau der Zustand ist,

    zu dem wir im Idealfall eines Tages wieder zurückkehren.

     

    Zum Gedicht:

    Ja, auch mir ist es eindeutig zu kurz.

    Ich hätte doch gerne mehr erfahren,

    um zu verstehen, was hier genau passierte

    und warum.

    Dass im "Kick-Boxen" für die fünf Protagonisten ein Akt der Befreiung liegt,

    leuchtet mir ein,

    aber der Konkurrenzkampf, das Kräftemessen...

    ist doch auch eine Quelle des Drucks

    und damit der Einengung.

    Wodurch also genau fühlen sie sich frei -

    und was hat sie vorher beschränkt,

    was ist es, dem sie durch den Sport "entkommen" ?

    Ja, und warum sind es fünf ?

    Kannten die sich schon vorher ?

    Haben sie sich beim Kick-Boxen kennengelernt ?

    Kennen sie sich überhaupt ?

     

    Naja.

    Man muss in einem Gedicht ja nicht alles sagen,

    aber hier ist's mir eindeutig zu wenig...

     

    LG

    Rupert

  5. :lol:

     

    Warum wurden im Tittenhurst Park die Frauen ausgeschlossen, wenn es doch genug Sexuelles dabei gab?

     

    Bestimmt hätte das weibliche Geschlecht gerne mit "abgemischt" :x

     

    Sorry, herzlichst Liane!!!

     

    Warum da keine Frauen dabei waren - keine Ahnung !!!

    Auf jeden Fall waren nichtmal die "Nonnen" welche...

    und u.A. diese Tatsache nahm ich zum Anlass,

    eine weitere "Verbindung" zum Katholizismus "herzustellen"...

    wenn Du so willst, nehme ich hier die "Männerwirtschaft" der Amtskirche mit auf's Korn...

    was sich die Künstler damals dabei gedacht haben ?

    Wahrscheinlich nicht halb so viel wie wir !

    Der Film als Ganzes kommt aber natürlich nicht ohne Frauen aus,

    denn die sind wichtig - schließlich besteht er nicht hauptsächlich aus solchen,

    dazwischengeschobenen Szenen wie der "Garten Party",

    sondern aus Aufnahmen eines Konzerts...

    und Marc war ja ein Teenie-Star...

    zu dem gehören bis heute die kreischenden Mädels beim Konzert dazu...

    weshalb er lange von den Musikkritikern nicht ernstgenommen wurde,

    erst 1980 kam es zur "Rehabilitation" im "Sounds",

    seither sind sich ( fast ) alle einig:

    Marc war was Besonderes und seine Kunst war eine große !

     

    LG

    Rupi

  6. Vorrausgeschickte Anmerkung des Autors:

    Achtung !!!

    Es handelt sich hier um eine teilweise etwas holprige

    Eindeutschung meines ursprünglich in Englischer Sprache

    verfassten Textes

    “Mad Hatters Garden Party at Titten Hurst Park”,

    den ich aber nicht vertont habe !

    Deshalb fällt der Text für mich unter "Historisches"

    und landete nicht in der "Lyric's"-Abteilung...

     

    Die Garten Party der verrückten Vögel im Titten Hurst Park

     

    Marc und Ringo 72 im Titten Hurst Park

    drei männliche Nonnen, eine mit Bart...

    und Geoffrey Bayldon als Butler, der Gedichte aufsagt

    komplettiert wird das seltsame Kabinett

    durch Mickey und ein Streichquartett

    zu den Hamburgern wird Wein serviert,

    vergnügt wird vor sich hindiniert,

    das ganze wird gefilmt, man ist beim Späße machen

    elf Kinder, die ausgelassen spielen und lachen...

    für kurze Zeit sind sie der Nabel der Welt

    denn John Lennon hat sein Grundstück zur Verfügung gestellt.

     

    „Get it on“ kommt nicht als Botschaft von den Kanzeln herab

    auch in Geschichtsbüchern findet man nichts über diesen Tag

    weil so was an Bedeutung einfach nicht gleichkommen mag

    mit der Auferstehung Jesu, Hitler und Napoleon,

    man lernt auch nichts dabei, aber vielleicht was davon,

    beim Live-Konzert gibt’s Stromverbrauch,

    die Teenies kreischten damals auch,

    nur dass zu jener Zeit noch viel mehr möglich war,

    denn heute ist dafür der Glaube nicht mehr da

    und die Beatles und wer da nach ihnen kam

    sind, trotz den Warnungen des Papstes*, gar nicht schuld daran.

     

    Die Moralisten fragen: „Wo bleibt da der Ernst des Lebens ?“

    doch ihre Zeigefinger heben sie doch stets vergebens.

    Der Glaube ging verloren wegen eines anderen Strebens,

    das kam von anderen Verführern,

    die für Geld auch Kriege schüren,

    und deren Unsinn nicht zum Lachen ist.

    Man kann nur wünschen, dass der liebe Gott bei ihnen nicht vergisst,

    wenn’s vorbei ist auch ein Kind zu schicken, das die Hand berührt

    und sie von der großen Bühne dann nach Hause führt**...

    denn vielleicht denkt er gar nicht dran und schaut stattdessen

    lieber ein paar verrückten Vögeln zu beim Essen.

     

    Marc und Ringo 72 im Titten Hurst Park

    „Jesu Bräute“, leicht enthemmt, ein „Dracula“, ganz ohne Sarg,

    plus jemand, der als Zauberer „Catweazle“ den Kindern heilig war,

    und niemand, der – wie heute üblich – daran Anstoß nimmt,

    dass hier mal wieder Frauen völlig ausgeschlossen sind...

    unterschwellig Sexuelles ist genug dabei,

    die Musik gar ungeprobt und trotzdem einwandfrei,

    klassischer Rock’n’roll und Boogie, Balladeskes zum Buffet

    niemand stört diese Idylle und sie tut auch keinem weh,

    trotz aller „Anarchie“ dabei beschleicht mich der Verdacht,

    dass jemand hier fürn Katholizismus kräftig Werbung macht !

     

    Rupert 26.2.2010

    Übersetzung: 4. April 2011

     

    Für Marc Bolan

    Den „Star“ meiner Kindheit,

    ohne den ich vielleicht nie zum Musiker geworden wäre.

    Infos:

    Geschrieben

    nach „DVD-Viewing“ des Films „Born to Boogie“

    Marc ist natürlich Marc Bolan, bürgerlich Feld

    Ringo ist Beatle Ringo Starr, Produzent des Films und „T. Rex“ – Fan

    Geoffrey Bayldon war Hauptdarsteller der Kinderserie "Catweazle"

    Mickey Finn war Marc Bolan's "Sidekick" bei T.Rex

    und spielte mehr oder minder gelungen Percussion

    ( sein Vorgänger, Steve Took - noch bei Tyrannosaurus Rex -

    war darin deutlich besser und konnte auch stimmlich mehr beitragen,

    aber das ist eine andere Geschichte und vor allem war es andere Musik ).

    Mickey schlüpfte für die "Garten Party" in die Rolle eines Vampirs !

    "Get it on ( Bang a Gong )" war - nach "Ride a white Swan" und "Hot Love" -

    der dritte große Hit für T.Rex,

    dem in der kurzen Zeit von 1971 bis 73 noch viele weitere folgen sollten...

    es ist, wie viele Lieder Bolans, voller sexueller Innuendos,

    so auch das bei der Garten Party ebenfalls vorgetragene

    "The Slider": "...and when I'm sad... I slide !".

    Bolan starb 1977 im Alter von 29 Jahren bei einem Autounfall ( er saß auf dem Beifahrersitz ).

     

    *Papst Paul VI warnte damals vor den

    „Verführern der Jugend“,

    und nannte auch explizit Marc Bolan

    ( den Mann, der „T. Rex“ war ).

    Der war deswegen tief verletzt,

    und dichtete in seinem „besten Text“

    ( sagte er damals selbst über "Teenage Dream" )

    als “Antwort”:

    „Believe me, Pope Paul, my toes are clean“.

    Bill Legend, der Schlagzeuger und einzige Überlebende der

    erfolgreichsten T. Rex – Besetzung ( wenn man den Produzenten

    Toni Visconti nicht mitzählt ), spielt heute übrigens in einer „Kirchenband“

    das, was man so im allgemeinen „christliche Rockmusik“ nennt.

    **Ende des Films, Marc wird von einem Kind "abgeholt" !

  7.  

    Schwindet, wenn die Stare singen

    Überm Haus.

     

     

    Hier würde ich anstatt, wenn die Stare singen übern Haus

     

    schreiben: ........................, wenn die Stare ziehen übern Haus.

     

    Hallo Liane !

    Gefällt mir auch mit "ziehen", aber nicht unbedingt besser,

    weshalb ich's doch lieber beim "singen" belasse

    ( obwohl es ja wirklich bildlicher wäre ).

    Das hat einen Grund...

    nein, nicht den, dass ich Sänger bin :lol: !

    Es ist ein egoistischer Grund,

    ich sag das nämlich mir selbst zum Trost !

    Und ich werde, sobald es Frühling wird,

    oft und gerne von unüberhörbarem Vogelgezwitscher geweckt,

    was mir sehr viel Freude macht...

    Zufall:

    ich höre auch gerade solches, ist aber spärlich im November !!!

    Wohne in einem höheren Haus in fast der obersten Etage

    ( war lange Jahre die oberste, wurde aufgestockt )

    und habe gerne das Fenster gekippt,

    nicht nur wegen der Frischluft...

    wenn also, sobald es wärmer wird, das Trillern und Pfeifen da draussen

    zum chaotisch-lieblichen Chorgesang anschwillt,

    spitze ich freudig meine Ohren,

    um aus erster Hand die neuesten Klatschnachrichten zu hören...

    am Verstehen derselben muss ich aber noch arbeiten...

     

    ich zitiere mich hierzu aus meinen ( hier noch nicht abgelegten ) Aphorismen:

     

    "Wer das Spiel der Liebe und des Lebens durchschaut hat und korrekt spielt,

    kann irgendwann alles, was die Spatzen von den Dächern pfeifen,

    Wort für Wort verstehen !"

    ( Rupi 2006 )

     

    Ich glaube, dass es auch am Reimschema liegt

    ( nicht nur, dass hier jemand, der - wie Du ja weißt - gerne um die Ecke denkt, zu sich selber spricht ),

    dass dieses Gedichtlein etwas schwer zu lesen ist...

     

    ( Danke -) schön, dass Du Dir trotzdem die Mühe gemacht hast !

     

    LG

    vom egoistischen Selbsttröster

    und Voyeur Rupi,

    der nicht immer

    das Hingucken dem Hinhören vorzieht

  8. Ich finde das Gedicht von der Form her sehr gelungen, es liest sich auch sehr schön :wink:

    Allerdings muss ich auch sagen, das ich den Sinn nicht zweifelsfrei erkenne :oops:

     

    Hallo "süßer kleiner Poet" !

    Um den inhaltlichen Deutungen anderer LeserInnen nicht mit meiner Interpretation vorzugreifen,

    schicke ich Dir dazu eine PM, okay ?

    Da ich die aber erst schreiben muss, kann's noch etwas dauern...

    ( stell Dir jetzt den Rupert - zum Amüsement ! - einfach als einen Dichter vor,

    der nun, da er ertappt wurde, zur Vertuschung eine Interpretation schreiben muss,

    die den Sinn ergibt, der seinem Gedicht in Wahrheit fehlt :wink: ),

    bis dahin auf jeden Fall Daaaanke für das Lob für Form und Sprache !

     

    LG

    Rupert

  9. Hallo Sascha...

     

    naja, das mit dem Kopfkino... um es vorsichtig auszudrücken:

    es könnte mein eigenes und damit von mir beabsichtigt gewesen sein.

    Je nach dem, wie man(n ?) beliebt zu denken,

    entstehen sowieso aus den harmlosesten Sätzen

    im Kopf

    Anzüglichkeiten,

    diese hier ist aber letztlich doch - finde ich - sehr offensichtlich :wink: !

     

    Inversionen gehören meiner Ansicht nach vor Allem in die Lyrik,

    da mögen sich meinetwegen gerne alle Lyrikforendichter drauf stürzen und mich niedermachen

    ( ist ja gottlob noch nicht geschehen ),

    ich aber bestehe darauf,

    denn nirgends können sie einen solchen Sinn machen

    wie bei der Formgebung und Ästhetik eines Gedichts !

    Ich zitiere Wikipedia:

    "In der deutschen Dichtung hat die Lyrik eine viel größere Lizenz, die Inversion zu benutzen, als die Prosa."

    Solange die "Grammatik noch lebt", wie Du so schön sagst...

    sehe ich das genau so,

    bleibt aber letztlich Geschmackssache.

     

    Auf jeden Fall freut es mich, dass Dir meine "Tänzerin" gefällt.

    Als Lied - vor allem, um es dann selbst zu singen - würde "sie" mir nicht so sehr liegen,

    und das tasächlich wegen der Sprache !

    Ich habe aber eins, das "Dancer" heißt, und das ich aus der Sicht einer Frau ( ! ) geschrieben habe,

    denn ich wollte es ( so der Plan schon beim Schreiben ) Carole King "schenken", die ich sehr verehre.

    "Du kannst gerne Geschenke für sie schicken, wir leiten sie bestimmt weiter," kam als Antwort von ihrem Team,

    "aber bitte keine CDs und keine Songtexte".

    ( Meine Reaktion:

    "Hey ! Ich bin ein Mann und fühle mich hier geradezu impotent,

    wenn ich nicht von meinem Besten geben kann,

    aber selbstverständlich respektiere ich das" - und das war's dann eben ).

    Also singe ich's seither selbst

    und nehme mich gerne auf den Arm, wenn ich es als

    "mein schwules Lied" ansage... denn irgendwie ist es schon eins, wenn es ein Mann singt...

    "Wir würden ja auch noch

    Woman in Love für euch singen" sagten die Bee Gees ( sinngemäß, ich zitiere aus der Erinnerung )

    zu einem entsprechenden Zuruf aus dem Publikum auf "One Night only",

    "...aber das würde sehr seltsam aussehen, weil wir keine Frauen sind"...

    nun, ich hätte es, als stolzer Komponist und Texter dieses Welthits, doch getan,

    egal, wie es aussieht, und genau deswegen singe ich auch lieber meinen "Dancer",

    statt die "Tänzerin" zu vertonen.

    Könnte immerhin noch ein Welthit werden,

    zumindest, solange ich die einzig davon existierende ( Live )-Aufnahme nicht veröffentliche,

    denn da hab ich's vergeigt !

     

    Ich selbst mag das Ende des Gedichts übrigens.

    Ich glaube, dass Pflanzen Emotionen haben, ja, sogar ein Bewußtsein,

    aber ein anderes als wir - schließlich haben sie kein "Gehirn"

    ( ich will jetzt aber nicht noch,

    um das Thema weiter zu vertiefen,

    eine inhaltliche Interpretation von Stevie Wonder's

    "Journey through the secret Life of Plants"

    anfügen :roll: ) !

    Und das steckt da mit drin, wenn auch "vermenschlicht" ausgedrückt...

    und diese Art Unbeholfenheit, finde ich, macht das Gedicht umso menschlicher,

    obwohl man sie mir auch als sprachliches Manko ankreiden könnte.

     

    Hab' Dank für Deine lieben und anregenden Worte

    LG

    Rupert

  10. Der Geist eines Besessenen.

     

     

    Der Geist eines Besessenen begann, aus ihm zu sprechen:

     

    „Im Sturmgebiet ist ein kleines Schiff, das man sein eigen nennen kann,

    mehr wert als große Ziele.

    Wo will man hingehen, wenn man des Laufens müde ist ?

    Unter den Tränen eines Freundes zerbricht das Männerherz.

    Das wagemutige Spiel des Lebens ist sowohl in Uniformen als auch in den Verkleidungen eines Narren stets ein Lobgesang.

    Wer dankt, der lobt, doch für böse Taten ist nur Hohn und Spott

    als Lohn vom Dankenden bereitet.

    Wer aber will tatsächlich vor dem Anfang wissen, was hinter dem Vorhang

    auf das Publikum wartet ?

    Verhängnis ist es, sein Schicksal vorauszusehen und außer Erwartung

    keinen Deut hinzutun zu können.

    Voller Geigen hängt der Himmel für die Liebenden, die sich gefunden haben

    und einander zugeneigt bleiben.

    Der Liebende, der zwar gefunden hat und dennoch nur für sich alleine bleibt,

    sorgt selbst dafür, dass in ihm das Feuer erkaltet. Besser wäre es jedoch,

    er fände einen Weg, es zu löschen !

    Lenkt der Mensch seine Augen in eine einzige Richtung, sehen sie nicht mehr,

    was um ihn herum geschieht: Er weiß nicht, wie ihm geschieht und gelangt zur Erkenntnis. Schmerzhaft ist die Erkenntnis nur, wenn die Blickrichtung

    auf Ideelles und nicht auf Tatsächliches gerichtet ist.

    Ein Wunder ist nichts weiter als die Aufhebung eines Fehlers.

    Wer Fehler korrigieren will, hebt Steine auf !

    Wo Menschen einen gemeinsamen Feind haben, kann es Frieden geben.

    Wo Menschen einander Feind sind, ist es Krieg.

    Ausgesorgt hat der, der seinen wahren Freund erkennt.

    Sagt dir jemand: „Du brauchst Hilfe !“ so will er Dich nur in die Irre führen,

    er selbst weiß nicht um seine Position !

    Entweder man hilft Dir unerkannt, oder Du bittest darum.

    Wenn Du bittest, nehme an, was man Dir gibt.

    Ist es nicht, was Du erbeten hast, so wird es zum Gericht für Deinen Helfer !

    Ein Mensch allein kann sagen, wer sein bester Freund ist.

    Solange er dies nicht gesichert hat, soll er schweigen.

    Wenn Dir aber jemand sagt: „Ich will Dein bester Freund sein !“,

    so weise ihm die Tür, da er der Freiheit keinen Dienst tut.

    Erst werden Menschen füreinander zu Freunden,

    dann können sie für sich selbst die Wahl des Besten treffen.

    Erst wählt sich der Mann eine Frau aus, dann entscheidet sie sich für oder gegen ihn.

    Wählt sich die Frau den Mann, so muss sie auf seinen ersten Schritt warten oder

    sich um-entscheiden. Macht die Frau den ersten Schritt, so wird sie bestraft für ihre Dreistigkeit oder empfängt einen Mann, der ihr zur Frau wird !

    Nahrung der Seele ist es, woran es mangelt. Wer auf Erden hungert im Leibe,

    der tut es schuldlos, wer aber nicht teilt, verteilt Leiden und besitzt die ganze Schuld allein.

    Es wird wohl gegessen, was auf den Tisch kommt, aber was nicht mundet soll ausgespieen oder stehen gelassen werden. Nur, was man sich selbst vorsetzt,

    soll ganz aufgegessen sein !

    Nur der, welcher andere zwingt, alles aufzuessen, muss es selbst tun.

    Ein Mahl ist nicht nur zur Sättigung, sondern auch zur Freude da.

    Die Freude ist jedoch nur denen vorbehalten, die Spaß verstehen können.

    Ist jemand ausschließlich auf Spaß aus, so kennt er keine Freude !

    Worte können töten und lebendig machen. Man schmiedet aus ihnen

    Gefängnisse im Glauben, doch mit dem Glauben können die Häftlinge frei werden.

    Aus dem Glauben werden Worte angenommen oder verlassen.

    Im Glauben kann geschwiegen werden, durch den Glauben aber kann man frei sprechen !

    Glaubensverlust ist schmerzhaft, Vertrauensentzug tödlich.

    Wer zu Unecht das Vertrauen entzogen bekommt, wird irre, wenn er nicht das Weite sucht. Wer zu Unrecht das Vertrauen entzieht, wird zum Irrlicht !

    Ein Irrlicht ist ohne Besonderheiten im eigenen Körper gefangen und füllt nicht den ganzen Raum aus, in dem es leuchtet. In den Ecken, wo das Licht nicht hindringt,

    warten Schlangen auf ihre Beute. Ein Irrlicht, das nur an sich selbst glaubt, ist verloren.

    Wer die Ruhe bewahrt, fühlt sich überlegen, wer sie behält, der ist es.

    Keine Schlacht wird ohne Tücken geschlagen, kein Sieg wird ohne jede List errungen ! Im Krieg wird aus dem Menschen ein Gefangener der Natur.

    Er sieht im Gegner nicht sich selbst, sondern im Schießeisen.

    Jeder Schuss erlöst aber nur der Friede befreit.

    Kompromisse sind für Geschichtslehrer gut.

    Nur wer den Sieg anstrebt, hat ihn verdient.

    Kein Remis !

    Geschichte lehrt uns nichts, wo wir uns ihr verwehren.

    Da wehrhaft die Geschichte ist, kann sie uns nichts mehr lehren !

    Jeder Tag ist neu, so schreibt sich die Geschichte fort.

    Klug ist also der Morgenruf des Vogels, denn er begrüßt den neuen Tag

    und lässt Vergangenes vergessen.

    Was Schmerzen heilt und Freuden bringt, muss nicht vergessen werden,

    doch lernt der Mensch zuvor das Beste aus dem Leid.

    Ein Mann soll so gut sein wie sein Vater und seine Brüder.

    Ist er es nicht, wo ist dann seine Männlichkeit ?

    Eine Frau soll so gut sein wie ihre Mutter und ihre Schwestern.

    Ist sie es nicht, wo ist dann der Schutz ihres Mannes ?

    Alle Wege sind gut, nur schlecht ist es, wenn keiner sie betreten will.

    Wer auf ausgetretenen Wegen läuft, der hüte sich vor zu großen Fußstapfen !

    Wer im Kreis läuft tut es, um sich selbst besser kennen zu lernen.

    Wer um Ecken geht, der tut es, um sich selbst besser zu vergessen.

    Alle aber können wandern, wohin ihre Füße sie tragen !

    Kein Mensch muss immer wieder denselben Weg gehen.

    Du wirst immer wieder Deine eigene Zeit finden, solange Du am richtigen Ort bist.

    Am falschen Ort angelangt bist Du nur, wenn für Dich dort keine Liebe zu finden ist.

    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist Du nur,

    wenn Du nicht alles mit Dir machen lässt !

    Jeder schreitet seinen Weg ab.

    Am rechten Ort zur richtigen Zeit bist Du, solange Du glaubst, dass mit Dir alles gut ist. Zur rechten Zeit am richtigen Ort bleibst Du, wenn Du glaubst, dass durch Dich alles gut geworden ist. Aber zur rechten Zeit am rechten Ort kannst Du nur sein,

    wenn alles vorhergegangene bereits stimmt und Du nicht alles mitmachst.

    Was für ein launisches Ding ist doch das Glück... nur der Zufall kann es festhalten !

    Hilfst Du ihm nach, so gibt der Zufall Dir Unterricht. Wenn Du ihm aber nachhelfen willst, so unterrichtest Du ihn, aber er macht, was er will !

    Wer glaubt, dass alles vorherbestimmt ist, befindet sich auf dem Weg zur Wahrheit.

    Wer glauben kann, dass alles Zufall ist, der ist in ihr angelangt.

    Zufälle sind auch Ursachen und Wirkung, aber unumgänglich ist kein einziges Naturgesetz, in Ewigkeit bestehen bleibt allein das Gesetz Gottes,

    die goldene Regel.“

     

    In einem fort hatte der Geist gesprochen, nun begann er, zu schweigen,

    aber der Besessene bestand darauf, dass er noch immer in ihm sei,

    und lehnte es zeitlebens ab, exorziert zu werden.

     

    Rupert 21.10.2001

  11. Hallo !

     

    Verzeiht mir, wenn es nicht so gelungen ist... ist mein erstes Gedicht

     

    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen,

    auch wenn das "lyrische Ich" sich hier bestimmt so fühlt...

    mit ziemlich hartem Aufprall...

    am Gedicht selbst kannst Du ja noch arbeiten - wenn Du willst.

    Schön wäre es aber in jedem Fall, wenn Du nach diesem einen nicht

    die Flinte ins Korn wirfst, worauf ich hoffe, schließlich hast Du Dich hier angemeldet !

     

    Was die Metrik u.a. "sprachtechnische" Dinge betrifft,

    gibt es hier andere Mitglieder,

    die Dir bestimmt hilfreicher mit Tipps zur Seite stehen können,

    als ich es kann...

    ich hab zwar "alles gelernt",

    es dann aber wieder "vergessen"...

    entweder das, was mir im Blut liegt und davon dort übriggeblieben ist, reicht aus,

    oder eben nicht :lol: !

     

    Was den Inhalt betrifft,

    bin ich ein großer Freund von Meister Rilke's Maxime,

    dass des Dichters' Ziel die Deutlichkeit sein sollte

    ( d.H.: Das, was der Dichter sagen will, sollte deutlich drinstehen,

    nicht, dass man es auch Erstklässlern verständlich machen müsste ! ).

    Und obwohl ich Dich mit Deinen Worten - glaub ich jetzt mal -

    im Großen und Ganzen gut verstehen kann,

    hapert es inhaltlich - meiner Ansicht nach - vor allem hier.

    Du fängst mit etwas sehr Wichtigem an:

     

    "Ich habe mit dem Kostbarsten gespielt"...

     

    aber was Du ( das "lyrische Ich" ) da gemacht hast, erfährt man nicht,

    obwohl es doch nach einem "Schuldbekenntnis" klingt.

    Gut, man muss es nicht erfahren,

    aber da man es irgendwie automatisch als ein

    "Schuldeingeständnis" wahrnimmt,

    wirken die später folgenden Fragen

     

    "Lag es an mir ?

    An Dir ?

    An einem neuen Freund ?"

     

    nicht mehr richtig schlüssig,

    weil man zumindest eine "Mitschuld" als Erkenntnis vorraussetzt.

    Will sagen:

    Man ist verwirrt,

    es wird eben nicht wirklich klar,

    wie Du es meinst.

    Dann kann man zwar zum Schluss kommen,

    dass Du ( nochmal: das "lyrische Ich" ),

    wegen der Verletzung und dem Verlust,

    selber so sehr verwirrt bist,

    dass Du diese Erkenntnis gleich wieder vergessen hast,

    wodurch es wieder logisch wird.

    Aber beabsichtigt von Dir ist das bestimmt nicht, oder ?

    Entschuldige bitte auch die blöde Frage,

    ob "sie" nun sich selbst oder "Dich" respektieren sollte,

    denn mit Worten sagst Du das ERSTE von Beidem

    und ich glaub mal, Du wolltest das ZWEITE sagen.

    Das wirkt dann ganz arg unbeholfen.

     

    Noch ein Punkt:

    Du verleihst der Verletzung und jeder an "sie" gestellten Forderung durch

    Ausrufungszeichen Nachdruck.

    Je deutlicher Du aber lernst, in Worte zu fassen, was Du sagen willst,

    umso weniger wird es die zum Unterstreichen brauchen.

    Nix gegen diese Dinger, aber es sieht schon komisch aus,

    wenn sie ein Gedicht durchfluten.

    Das erscheint dann eher wie ein persönliches Mahnschreiben !

     

    Also denke dran:

    Je deutlicher Du mit der Sprache wirst, umso besser tut es dem Gedicht,

    trau Dich ruhig, ins Detail zu gehen,

    rauskürzen kannst Du dann immer noch,

    genauso wie das Ganze in eine Struktur bringen,

    in der es sich reimt.

     

    Ich glaube, die Leidenschaft, aus der Dein Gedicht geboren wurde,

    ist gleichzeitig auch das,

    was dazu beiträgt,

    dass es Dir "nicht so gelungen" ist,

    weil Du zu viel, zu schnell in wenige Worte fassen "musstest",

    um's Dir von der Seele zu schreiben.

    Aber immerhin hat sie, diese Leidenschaft, Dich zum Dichten gebracht !

     

    Und genau deswegen hoffe ich, dass Du meine Kritik nicht als "Verriss" begreifst,

    sondern dass ich Dich anspornen kann.

    Es ist wichtig, dass Du selber damit zufrieden bist,

    und mit Deiner "Entschuldigung" am Ende zeigst Du,

    dass es Dir nicht unbedingt so geht,

    obwohl Du genausogut meinen könntest,

    dass es "von anderen als

    nicht so gelungen gesehen wird",

    weil es eben Dein erstes ist.

    Ich tippe auf eine Mischung aus Beidem.

     

    Nun, ich finde, dass es kein schlechter Anfang ist.

    Aber es ist eben "nur" ein Anfang.

     

    Mein Tipp:

    Lass Dir Zeit !

    Nur die Ruhe !

    Es steht niemand mit ner Peitsche hinter Dir und ruft:

    "Mach fertig !"

    Du kannst immer wieder anschauen, was Du auf Papier hast,

    und Du kannst drüber nachdenken, solange Du willst.

    Und erst, wenn Du Dir selber sicher bist,

    dass es wirklich das sagt,

    was Du sagen wolltest,

    und Dir auch die Form / der Sprachfluss gefällt,

    dann komm damit raus,

    ohne "Entschuldigung".

     

    Die hätte es hier auch nicht gebraucht,

    aber selbstverständlich sorgt sie dafür, dass man Dich mit Milde "beurteilt".

     

    Ich hoffe, ich war mild genug,

    denn ehrlich wollte ich trotzdem bleiben

    ( deutlich war ich hoffentlich auch )

    und jetzt hast Du's überstanden

     

    LG

    Rupert

  12. Liebe Corazon,

     

    ich mag's ja letztlich auch,

    aber kann mit ein paar Stellen,

    die einfach nur so geworden sind,

    weil ich unbedingt das Reimschema einhalten wollte,

    - vor allem das "erstarrte Wollen"

    und der übersentimentale Ausruf vom "Hoffnungstern",

    der "ermattet"* -

    nicht wirklich glücklich sein.

    Hab's eben nicht besser hinbekommen,

    irgendwann verlässt mich beim Suchen nach

    weniger gekünstelt klingenden Alternativen

    die Geduld:

    "Fertig. Basta. Is ja sonst gut."

    Ja, die letzte Strophe ist wohl die schönste,

    hier hab ich auch nichts auszusetzen,

    ausserdem find ich's immer toll, wenn jemand "auch den Rest" mag.

    Bin nämlich ein Übriggebliebener :wink:

     

    Ist übrigens Van Gogh gewidmet...

    denn ich musste komischerweise an seinen "Sämann" denken,

    als ich 2004 das "Weihnachtsgeschäft"

    als Strassenmusiker "ausnützte"...

    wo's eher um's Abernten ging,

    denn ohne diesen Anreiz wär's mir zu kalt gewesen...

     

    LG

    Rupert

     

    *Immer, wenn ich das lese,

    sehe ich Kevin Kline vor mir,

    wie er in der Verfilmung des "Sommernachtstraums",

    wo er ja einen Amateurschauspieler mimt,

    mit Worten und Gesten derart übertreibt,

    dass einfach alles nach Verulkung klingt...

    eignet sich sicher hervorragend für eine Parodie !

  13. ... und zwar "selbstverständlich" ,

    denn bei dem, was "wir Männer" so verbrochen haben ( und immer noch verbrechen ),

    nur weil wir a ) irgendwann mal das Zepter übernommen haben ( es gab ja mal ein Matriarchat )

    und b ) in unserer Angst, Schwäche und vor allem Unbeherrschtheit

    im weiblichen Gegenüber das Opfer ( statt die Gefährtin ) suchen,

    kann es zu solchen Fehlinterpretationen erst kommen.

    "Woman in Chains" von Tears for Fears ist heut Abend mal wieder angesagt...

    btw:

    Das Zitat kenne ich.

    Aber aus einem Lied von Marillion...

    und damit ist der gute Steve Hogarth, der den Text zu "Rich" geschrieben hat,

    des Diebstahls überführt,

    denn es gibt weder Credits für Anäis Nin noch einen Hinweis oder Dank.

    Unverschämtheit !

    Bin auf FB mit der Managerin in Kontakt und werde diesem Frauenliebling,

    der bereits eine Ehe auf dem Gewissen hat

    ( man "muss" ihn einfach lieben :wink: ),

    mal kräftig den Marsch blasen müssen,

    denn so geht's ja nun wirklich nicht,

    oder ?

     

    Der Beweis:

    "We don't see things as they are

    We see them as we are"

    Marillion / Rich

     

    ansonsten, das weiß auch er:

    Kunst ist die beste Therapie...

    ... denn da haben andere auch was davon !

     

    LG

     

    ( der romantische Pferdewirt aus "Bauer sucht Frau" ?

    Ne, nur der hoffentlich liebe )

     

    Rupert

     

    ( der zwar froh ist, ein Mann zu sein,

    aber manchmal...

    nun, ich hab's gelernt, ich bin nix "Besseres". )

  14. Der Sämann im Winter

     

    Wenn die Wintertage, die dir zeigen

    Wie kalt es wird und werden kann

    In der Seele wie im Freien

    Ihren Nebel bringen

    Halte aus.

    Deine Betrübnis weicht dem Lebensreigen

    Sieh nur, wie der Kälte Bann

    Wird er der Welt auch Frost verleihen

    Schwindet, wenn die Stare singen

    Überm Haus.

     

    Das frohe Licht der Sonne wird sich melden

    Um zu Wärmen, wie des Freundes Wort

    Das du so lang erwartet hattest

    Dass du dachtest: Nein ! Es

    Bleibt dir aus.

    Der Sämann teilt das Schicksal seiner Helden

    Er weilt einsam an verlassenem Ort

    Oh Hoffnungsstern, wie Du ermattest !

    Wie viel Zeit braucht Gutes

    Unterm Reif des Taus ?

     

    Von der Ferne aus beäugt er Kinder tollen

    Schlitten, Schneegestöber, Kerzenlicht

    Das aus erwärmten Stuben

    Dicke Nebelwände

    Ganz durchdringt.

    Dahin lässt er los, bezwingt erstarrtes Wollen,

    das, zu Eis geworden, klirrt und bricht.

    Ganz wie die jungen Buben

    Öffnet er die Hände

    Neu beschwingt.

     

    Das Vertrauen, so gewonnen, lässt sich neigen

    Erst, wenn jedes Werk getan.

    Bereitschaft, zu verzeihen

    Fällt von Engelsschwingen

    Tilgt die Schuld.

    Wenn die Wintertage, die dir zeigen,

    Wie kalt es wird und werden kann

    In der Seele wie im Freien,

    Ihren Nebel bringen...

    Hab Geduld.

     

    Rupert 29.12.2003

  15. Sorry rupi,

     

     

    Bislang habe ich von dir auch noch nichts Abartiges oder gar Frauenverletzendes gelesen und wäre es so, hätte ich scharf zurück geschossen, da kannste dir sicher sein. Ob es dir gefallen hätte, steht dann aber auf nen anderen Blatt.

     

    LG Schreibfee

     

    Da bin ich mir sicher !!!

     

    LG

    Rupi

    ( der sich zur Vorsicht schonmal duckt )

  16. Hallöle liebe Schreibfee !

     

    Je nachdem, was mein Gedicht im Leser / der Leserin anspricht, kann es eben doch brutal sein,

    das wurde mir ganz deutlich durch Corazons Kommentar,

    der mich erschüttert und zugleich zutiefst beeindruckt hat...

    lieber Himmel, diese Offenheit - sie könnte manchem Leser ebenfalls zu viel sein,

    ich empfinde größten Respekt vor ihr.

    Natürlich sehe ich das Gedichtlein so harmlos wie Du.

    Nur: Du hast die Anführungsklammern übersehen !

    Es ist die Stute, die dem Hengst antwortet:

    "Soweit ich weiß... " !

    LG & thx a lot

    Rupi

  17. @Corazon:

    Oh je, wenn man dieses Gedicht so versteht, dann ist es ja grauenvoll...

    und da muss ich selbstverständlich mangelndes Einfühlungsvermögen/fehlende Vorstellungskraft meinerseits eingestehen,

    denn mit diesen Ängsten zu spielen kam mir gar nicht in den Sinn,

    ebenso wollte ich die Pferde nicht derart vermenschlicht gesehen haben...

    aber das ändert nichts daran, dass auch mir nun mein Lachen im Halse stecken bleibt,

    konfrontiert mit diesem Erbe des Patriarchats, das ich zu tragen habe - ganz egal, was meine Absicht war.

    Zurück zum Gedicht - und dazu, wie ich es verstanden haben wollte.

    Hengst und Stute sind tatsächlich Pferde.

    Die Rute des Reiters ist für die Pferde zuallererst jene, durch die das Pferd dem Menschen gefügig gemacht wird -

    sofern es nicht "spurt" oder "Tempo braucht".

    Bei der Frage: "Traf Deinen Reiter Ungemach ?" schwingt die Hoffnung des Hengstes mit,

    dass dem so sei, denn die Pferde wären ja gerne unter sich und damit frei.

    "Auch das ist fein" ( nicht nur, falls es dem Reiter schlecht geht )

    zeigt, dass der Hengst es "nur für Gerecht" hält, wenn die Menschen ihrerseits unter sich bleiben,

    wobei natürlich die Stute hier anzüglich denkt...

    wirklich mal so, dass Du vorm geistigen Auge zwei Pferdchen miteinander labern siehst.

    Der Hengst hier will definitiv nichts vom "Menschenweibchen", hat aber selbstverständlich second thoughts,

    genauso wie die Stute. Die Tiere amüsieren sich !

    Naja, so hatte ich's gemeint, "böser" Humor ist es dennoch,

    und an "Pfählen" hab ich keine Sekunde gedacht.

    Trotzdem,

    allein schon, weil ich ein Mann bin:

    Mea Culpa.

    Jetzt müsste wohl ein Engel kommen und "Do not fear" sagen, weil

    dem "Menschenmännchen" ( zurecht ) nicht geglaubt würde.

    Ashamed

    Rupert

  18. Das glaube ich nicht !

    Der Mann / das lyrische Ich ist da,

    mit seinen favorisierten Vorlieben

    ( meiner Ansicht nach zumindest in diesem Punkt ),

    an "die Richtige" geraten.

    Wer weiß... mir scheint es so, als sei "er" sehr bemüht, es ihr Recht zu machen,

    weil er mehr oder weniger erst "durch" sie "auf den Geschmack" kam

    und ihn u.A. das in einen Zwiespalt treibt.

    Ich glaube, dass er sich ihr unterlegen fühlt

    und sehr abhängt von der Bestätigung, die er bei ihr

    wenigstens auf diese Weise erfährt,

    denn er ist gar nicht der "dominante Typ",

    fühlt sich aber gefordert,

    zu dem Mann zu reifen/werden,

    den sie gerne hätte...

    der Typ ist doch verliebt, oder ?

    Und arg unbeholfen.

    Das, als was er sich da erfährt, holt sie aus ihm raus.

    Dass er sich für "zuviel Sulz" bei ihr entschuldigt,

    hat sicher einen Sinn...

    sonst würde er es nicht tun.

    Für ein romantisches Seelchen halte ich diese Dame nicht.

    Im Gegenteil, das bißchen Romantik,

    zu dem unser "awkward Lover" hier fähig ist,

    könnte der Lady auch vermitteln, dass es

    - ausser der beidseitigen Prioritäten -

    noch andere schöne Dinge im Leben gibt.

    Ich glaube nämlich, dass seine zweite "Entschuldigung",

    die da wäre:

    "ich weiß, ich sag es jetzt schon wieder",

    sich gar nicht auf den Inhalt der dann folgenden Worte,

    sondern eher auf ein

    "Zu viel an Worten"

    bezieht,

    weil das Mädel ihm zur Genüge signalisierte, dass der Mann

    bei ihr handeln muss...

    sonst kommt ein anderer dran,

    mit ziemlicher Sicherheit,

    und genau davor hat unser lyrisches Ich die allermeiste Angst.

    Das macht ihn zum "Getriebenen",

    er ist bei ihr nicht mehr der Herr über sein Leben !

    Stimmt's ?

     

    Also:

    Hier geschieht nichts ohne gegenseitiges Einverständnis, und...

    solange zusammen findet, was zueinander passt...

    kein Mißbrauch,

    höchstens einer des guten Willens von Lesern,

    die derart simple Reime nicht für ein Stilmittel, sondern für ne Zumutung halten...

    von der Schockwirkung auf eher prüde/sensiblere Gemüter ganz zu schweigen...

    :lol:

     

    ich find's okay.

    Besser, als wenn "der Kerl" sich in blumigen Versen ergeht,

    die nicht zu ihm passen

    - und vor allem: die

    so ein Frauenkaliber dann wirklich abtörnen könnten...

    so besteht wenigstens noch eine Chance, dass er den "Lead" übernimmt...

    und nicht abgelöst wird.

    Na dann, auf ins Nudistencamp !

     

    LG

    vom immer auf ein "Happy End" hoffenden

    Rupi

  19. Pferdegedicht

    ( meins ist selbstverständlich das Original,

    Robert Gernhadt hat's - ein paar Jahre zuvor, Frechheit ! - gefälscht,

    trotzdem will ich es ihm widmen :lol: )

     

    Der Hengst fragt bei der Stute nach:

    "Traf Deinen Reiter Ungemach ?

    Du trabst allein !"

    "Soweit ich weiß, spürt seine Rute

    gerade eine Menschenstute !"

    "Auch das ist fein".

     

    Rupi 2005

  20. Hallo Para !

    Bin mir zwar sicher, dass der gute ( tote ) Kurt Dir nie zu Schweigen befohlen hätte,

    aber als Autorität, die Du zwar achtest, der Du aber nicht folgst, wenn sie Dir miesmacht,

    was Du gerne tust, hält er sicher gerne hin ( wo immer er jetzt auch sein mag )...

    sowas nennt man zivilen Ungehorsam !

    Von dem hat's zu seiner Zeit sowieso zu wenig gegeben,

    weshalb ich davon überzeugt bin, dass Tucholsky sich freut,

    wenn Du mit "seiner" Hilfe so den Selbstzweifeln ein Schnippchen schlägst.

    Chapeau !

    Ich liebe übrigens die "alte Sprache".

    In einem meiner Kurzgedichte kommt auch das schöne Wort "Ungemach" vor.

    Ich weiß nur noch nicht, ob ich's hier im Forum abstellen soll,

    denn erstens könnte es zu falsch verstanden werden und zweitens ist es

    "meine" Version von Robert Gernhardt's "Pferdegedicht",

    bei der es am Besten kommt, wenn "Original" ( meins natürlich ) und "Fälschung" ( seins hehe )

    einander direkt gegenüber stehen.

    Aber okay, guck mal in der "Humorecke" nach...

    ich kann nun nicht länger widerstehen.

    Falls es irgendwem missfällt schieb ich dann alle Schuld auf Dich, okay ?

    LG

    Rupi

  21. Liebe Corazon,

    ich war auch sehr froh, als mir die Tänzerin "passierte".

    Es war einfach der "richtige Moment", wenn Du verstehst, was ich meine...

    ich durfte ihn festhalten, aber er war dann schon wieder vorbei.

    Selten, dass mir die lyrische Inspiration so wunderbar, fast beiläufig dazwischenkommt.

    Das hat dann mit dem Alter nix mehr zu tun ( außerdem: ich mochte schon immer reifere Ladies ),

    wenn ich "Glück" habe, wird es irgendwann mal "zeitlos" genannt ( bzw. als solches "erkannt" ).

    Das Gedicht.

    Nicht der Typ, der's fabriziert hat, denn das wäre kein Glück.

    Wieso ?

    "Timeless is the creature who is wise

    and timeless is the prisoner in disguise"

    Stevie Nicks / The Beauty and the Beast

    ( Ich bin nämlich letzteres und wer will schon als solches erkannt werden ? ) !

     

    In der Zwischenzeit aber muss ich gucken, wie ich mit völlig unmodischer Musik mein Geld verdiene...

    und ab und an vielleicht mal wieder ein Gedicht schreibe, dass den Namen "Gedicht" verdient

     

    LG

    Rupert

  22. liebe Corazon,

    ich hab mich sehr gefreut über Deine Zeilen.

    Aber Beziehung ?

    Ich bin jetzt 46 Jahre alt und "ewiger Single".

    Das müsste als Beweis ausreichen, dass ich trotz

    temporärer Einfühlsamkeit

    nicht beziehungsfähig bin :wink:

    ansonsten: Oh ja, ich bin auch für den gemischten Strafvollzug,

    könnte die Gefängnisse attraktiver machen !

    LG

    Rupert

  23. Liebe Liane !

    Obwohl es sich hier um ein schönes Gedicht handelt,

    ist der Inhalt desselben nichts weiter als die in Worte gefasste, urtypische Sehnsucht des menschlichen Weibchens,

    wenn schon keinen Prinzen, dann doch wenigstens einen Frosch daheim bei sich im Bett zu haben.

    Ich weiß ja, dass die Gebrüder Grimm dadran schuld sind,

    aber Du kannst Dir sicher sein, dass es "Deinen Frosch" unter Unseresgleichen überhaupt nicht gibt,

    dafür Unmengen an gequälten Froschmännchen,

    die sich von Menmschenweibchen anfassen lassen müssen ( was an Sich schon schlimm genug ist ),

    um dann die Erfahrung zu machen, was Menschen unter "Küssen" verstehen.

    Frösche küssen nicht.

    Die Zunge ist unsere Waffe, mit der holen wir uns ins Mäulchen,

    was wir so als Nahrung vertilgen.

    Und dann kommt ihr.

    Jedes Mal dieser Schock, weil wir, sobald auch noch Eure Zungen ins Spiel kommen, instinktiv denken:

    "Jetzt hat mein letztes Stündlein geschlagen,

    dieses unglaublich große und völlig aus der Form geratene, hässliche Viech will mich fressen !".

    Merkt's Euch: Wenn wir Sehnsucht nach Nässe haben,

    dann geht's ab in den Teich.

    Mit Kugeln, welcher Art auch immer, können wir nichts anfangen.

    Würmer, Fliegen, Lurche...

    unser einziger Freund unter den Menschen scheint der Liedermacher Ludwig Hirsch* zu sein,

    der weiß, was wir so mögen und was nicht,

    aber sein Gesinge erweist sich immer wieder als absolut sinnlos,

    obwohl er viele Fans unter Euch Menschenweibchen hat.

    Wie oft hat er sein tolles Lied "Nicht küssen" schon gesungen ?

    Immer wieder wird applaudiert, aber keine nimmt es ernst.

    Dabei ist jedes Wort wahr.

    Lieber in ner Froschschenkelsuppe enden als in einem Bett mit Euch.

    IGITT !

     

    Im Auftrag der ganzen Froschzunft ( weltweite, im Sumpfregister eingetragene Vereinigung )

    Der Froschkingkong

     

    *r.i.p. ( editiert am 25.11.2011 )

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