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rupert.lenz

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Beiträge erstellt von rupert.lenz

  1. Kompliment.

    Ich sitze nun schon seit über einer Stunde hier und lese in der "Humorecke",

    mein Ziel dabei war, dem ersten Schreiberkollegen, der mich wirklich zum Lachen bringt,

    mein Lob auszusprechen.

    Es hat länger gedauert als erwartet ( womit ich nichts gegen die anderen Autoren gesagt haben will,

    die Frage war ja, wer meinen Humor trifft ), aber dafür traf es mich doch wie ein Blitz...

    jo ! Dein Gedichtlein ist wirklich lustig.

    Ebenso Corazons Kommentar. Dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen außer:

    Danke.

    Der Samstag Abend ist gerettet !

     

    LG

    Rupert

  2. Weißt Du ?

     

    ( Prolog: Matthäus Kapitel 22 Vers 14 )

     

    Weißt Du, was Liebe ist ?

    Ein Sturm, der unvorhergesehen aufbraust

    und plötzlich ist es still

    damit Du Schweigen lernen mögest.

    Eine Meereswoge, die tief im Inneren schlummert

    Und mit einem mal nach Oben schnellt

    damit Du in Bewegung gerätst.

     

    Weißt Du, was Glaube ist ?

    Ein Fieber, das Dich gnadenlos ergreift

    und in einer anderen Welt aussetzt

    damit Du Sehen und Hören lernst.

    Ein Ziehen, gegen das Du Dich nicht wehrst

    obwohl Du weißt, dass es Dich aufzehrt

    damit Du Deine Angst überwindest.

     

    Weißt Du, was Hoffnung ist ?

    Ein Ort, an den Jeder kommen will

    aber der unbegehbar bleibt

    damit Du ihn nicht zerstören kannst.

    Ein Klang, der die Seele streift

    und eine unbeweisbare Spur hinterlässt

    damit Du ihn im Loslassen findest.

     

    Das Leben eine Schmiede des Herzens

    In deren Hitze Du erkaltest

    um unverlierbaren Wert zu erhalten

    damit Du eins seiest

    wissend nur um jene drei Dinge

    durch Opfer und Leiden teuer erkauft

    als Hort für die Seligen

    Mensch.

     

    Rupert 2.12.2003

  3. Es wäre zum Aushalten

     

    Es wäre zum Aushalten,

    wenn sie nicht das Moos und die Steine

    missbrauchten als Bilder für ihren toten Gott,

    wenn sie ihn nicht vor, hinter und über alles stellen würden,

    das sie tun und andere ihrer Meinung nach tun sollten.

     

    Es wäre zum Aushalten,

    wenn sie ihre wahren Helden nicht

    ein Leben lang leiden ließen, um sie nach ihrem Tod

    zu Göttern zu stilisieren und zu entrücken, oder, ebenso populär,

    sie feiern würden und ihnen zuapplaudieren, nur um dann, eines Tages,

    mit dem geballten Neid des Erfolglosen zuzuschlagen

    und sie zu ermorden.

     

    Es wäre zum Aushalten,

    wenn sie nicht aus jedem gutgemeintem Ratschlag

    eine realitätsferne Philosophie machen und aus jedem

    aufrichtigen Ideal eine Ideologie zimmern würden,

    an der die durch sie Geretteten zugrunde gehen.

     

    Es wäre zum Aushalten,

    suchten sie nicht den Tod im Leben sondern das Leben

    Im Tod, würden sie den alten Wörtern,

    die in den Mündern gewissenloser Zauberlehrlinge

    zu leeren Staubfängern verkommen sind,

    ihren Sinn zurückgeben, statt immer wieder neue zu erfinden.

     

    Es wäre zum Aushalten,

    wenn sie nicht aus jeder guten Idee ein Marketingkonzept

    und aus jedem Genius eine Hyäne machen wollten,

    wobei sie, wenn es ihnen denn gelingt, wie selbstverständlich

    dazu übergehen, in jeder Hyäne einen Genius zu wittern

    und dann den Himmel vor Selbstergriffenheit mit Geifer überschütten,

    denn schließlich hätten sie den Genius auch in sich gefunden...

     

    Es wäre zum Aushalten,

    wenn sie nicht den Umweg über andere nehmen sondern

    sich selbst geißeln würden und nicht statt sich selbst in Frage zu stellen

    alles Fremde brandmarken, wenn es ihnen nur nahe genug dafür kommt,

    bis sie auch in jedem einfachen, ehrlich gemeinten Wort,

    ob nun gesprochen oder geschrieben, ihre eigene Verlogenheit entdecken müssen.

     

    Es wäre zum Aushalten,

    ist es aber nicht, kann es gar nicht sein, auch nicht für die Liebe, die alles erträgt und

    an die wir doch bitte glauben sollen, weil sie darauf natürlich setzen, statt es selbst

    zu tun, denn dies ist dann der letzte Strohhalm und das allerletzte Mittel,

    um jedes auch noch so niedergeschlagene, halbtote Opfer ihrer Grausamkeit

    zu erpressen, noch mehr Lasten zu übernehmen.

    Aber es ist nicht zum Aushalten, es ist zum Davonlaufen,

    denn ihre vermeintliche Stärke, mit der sie das Unaushaltbare

    auszuhalten meinen, ist

    nichts

    weiter

    als

    Dummheit.

     

    Rupert 23.3.1997 ( überarbeitet 15.3.2011 )

  4. Tja... als ich beim Durchstöbern meines "Gedichte"-Ordners auf dieses gestoßen bin, musste ich sofort an Dich denken.

    Ein bißchen weiß ich also schon, was Dir entgegenkommt...

    meine älteren Gedichte ( so von 1998 bis ca. 2005 ) haben, wenn ich so ins Vergleichen komme,

    oft ein "mehr" an Imagination... danach bin ich etwas davon abgekommen, auch die Sprache wurde trockener,

    aber das lag einfach nur an meiner Maxime, lieber Neues auszuprobieren als es mir in dem Musentempel bequem zu machen,

    in den es mich damals verschlagen hatte.

    Trotzdem sind die Gedichte aus jener Zeit auch für mich ( mehrheitlich ) die schönsten,

    und mittlerweile strebe ich danach, wieder ein bißchen mehr von dieser Sprachmagie "zurückzugewinnen",

    was sicher auch daran liegt, dass Deine Sachen mich sehr ansprechen.

    Brauchst Dich nicht entschuldigen, wenn Deine Kommentare mal etwas knapper oder seltener ausfallen.

    Ich lese Deine Sachen auch sehr gerne mehrfach durch und hab mich trotzdem mit Kommentaren bisher sehr zurückgehalten...

     

    freut mich sehr, dass Dir "Im Dämmerschlaf" gefällt.

    LG

    Rupert

  5. Gitarrensaiten

     

    Ich hab sie wieder aufgespannt

    und muss noch etwas spielen,

    damit sie dann auch klingen werden

    so, wie’s mir gefällt.

    Noch sind sie dafür viel zu neu

    und ständig am Verziehen,

    sie brauchen nicht nur Stimmung

    sondern was, das sie erhält.

     

    Sag, sind nicht wie Gitarrensaiten

    menschliche Gefühle ?

    Es kommt mir vor, als ob

    man da genauso spielen kann.

    Nur spannt man sie nicht selber auf,

    damit man darauf spiele.

    Man spielt dann aber doch,

    sofern sie schön sind, irgendwann !

     

    Ansonsten ist’s dasselbe.

    Wenn sie neu gekommen sind,

    dann bringt man sie zum Klingen

    und man hofft auf Harmonie,

    die will gegriffen werden,

    bis der Klang vorzüglich stimmt,

    und nur mit Arbeitswillen und Know How

    erhält man sie.

     

    Rupert 24.3.2011

  6. Dies ist nun das älteste Gedicht von mir...

    ...zumindest wenn man die Versuche aus der Schulzeit nicht mitzählt :lol:

    Es hatte nie einen Titel... vielleicht nun die Überschrift des Threads ?

     

    ( Ohne Namen )

     

    Als ob das Herz nicht sehen könnte

    Die Gefühle

    Nicht mehr lauschen

    Keine Gestalt mehr

    Hat die Liebe

    Worte stammeln sich das Leben aus

    Leere Hülsen stülpen

    Sich über Gesichter

    Das Gesetz kennt

    Keine Namen mehr

    Festgetreten in das verschmutzte Straßenpflaster

    Das Lamm über das

    Die Welt hinweggeht

    Einkaufen

    Sonntagsspaziergang

     

    Wir machen Zahlenspiele

    Aus unbezahlbaren Rechnungen

    Versteinertes Blut

    Verweigert sich dem Ausguss

    Das Gewicht auf der Waage lästert die Schwerkraft

    Die Waage zerbricht

    Die große Uhr

    Hat zum Vergessen geschlagen

    Menschen

    Fliegen

    Vegetieren

     

    Mitten in den Wehen

    Wird die Schwangerschaft zum Todfeind

    Erklärt

    Ein unsichtbares Waisenkind

    Nachts in der Wüste

    Macht Kopfstand

    Ein Stern hat Mitleid und fällt

    Aus dem Bild

    Die Karawane ist orientierungslos

    Der Stern ist beim Kind

    Das Kind

    Lacht.

     

    Rupert 9.6.1992 für Bernhard G.

  7. ...mit dem ich zufrieden war.

    Ich schrieb es für eine Frau mit Neurodermitis.

    Sie liebte es auch sofort... es geht ihr seit längerer Zeit auch wieder richtig gut,

    und sie meinte, mein Gedicht hätte dabei "geholfen"...

    naja.

     

    Ein Kuss ( aus der Ferne )

    Susanne K. zugeeignet

     

    Aus der Ferne sind wir klein

    doch unser Licht kann in ihr strahlen

    und erhellt die Welt

    für die gestrandet sind

    solch ein Licht wirst Du einst sein

    bis in die Ferne alter Qualen

    wie hineingestellt

    doch bist Du ihnen fremd.

     

    In der Nähe wird ein Netz

    das uns in Sicherheit empfangen

    wie ein Flickwerk wund

    und seine Maschen sind

    so wie ein uraltes Gesetz

    vertraute Fallen, feste Schranken

    und die Welt wird rund

    für einen – den – Moment.

     

    Ist die Ferne Schutz und Ziel

    bleibt sie dennoch immer Ferne

    nur ein anderer Ort

    nimmt ihren Namen an

    und wer Deine Nähe will

    ist Dir Regen und Zisterne

    aller Schmutz ist fort

    wenn er Dich finden kann.

     

    Aus der Nähe sind wir groß

    und in der Liebe sind wir Alles

    und wir seh'n das Licht

    das aus der Ferne strahlt.

    In der Ferne ist ein Schoß

    und im Falle unseres Falles

    hält ein Netz ihn dicht

    von Gott ins All gemalt.

     

    Rupert, 25.8.1998

  8. Hi rupi!

     

    PS. Ich möchte mich berichtigen, habe es ja auch garnicht als Gedicht gesehen...

     

    War halt dumm ausgedrückt. Sorry

     

    LG

     

    Es gibt hier keinen Grund, sich zu entschuldigen... schließlich erwartet man im "Dichter-Forum" Gedichte...

    zurecht. Ich bin allerdings sehr dankbar, hier unter "Lyric's" ( müsste eigentlich Lyrics heißen )

    und bei der "Prosa" auch Texte posten zu können, die nicht wirklich Gedichte für mich sind...

    die ursprüngliche Definition von "Lied" allerdings ist ja "vertontes Gedicht".

    Also war's gar nicht so dumm...

     

    LG

    Rupi

  9. Die "Selbstbegegnungen" sind ursprünglich ein ( englischsprachiger ) Liedtext, den ich dieses Jahr ins Deutsche übertragen habe,

    und hierauf bezieht sich das "Überarbeiten"... ich hab "nur" die Übersetzung verbessert, weil ich sie teilweise für zu schwer zu verstehen hielt

    - am Inhalt wurde nichts geändert.

    Schön, dass diese Übersetzung von Dir als Gedicht wahrgenommen wird und ja,

    es läuft darauf hinaus, dass man in meinen "Selbstbegegnungen" tatsächlich mir begegnet,

    das ist wahrscheinlich der Sinn des Ganzen... einigermaßen unterhaltsam zu erzählen von einem Leben voller Brüche,

    bei dem immer wieder ein hoher Preis zu entrichten war - und es durch die Aufarbeitung und das Mitteilen für mich erträglicher zu machen.

    Deine Interpretation ist sehr geglückt. Ich spezifiziere im Text ja nicht näher, was genau für einen "Wettlauf" ich meine...

    diesen im Kontext dann als "Wettlauf mit der Zeit" zu verstehen - das ist prima.

    Wie oft bei Liedern, deren Texte mir sehr lang geraten sind, habe ich selten Lust, es zu singen,

    für deren spannungsvolle Umsetzung bräuchte ich eine Band -

    solange ich ohne eine solche unterwegs bin, fühle ich mich mit ihnen überfordert,

    weshalb die Eindeutschungen ein willkommenes Mittel sind, um in der Zwischenzeit

    diese Texte nicht "verlorengehen" zu lassen.

    Und ja, es sind oft die "authentischsten" meiner Werke, in denen sehr viel Arbeit steckt,

    weil hier noch mehr als sonst eine "Wand" besteht zwischen dem, was ich sagen will

    und dem, was ich in Worte fassen kann... und hierbei muss ich an Vincent Van Gogh denken,

    der für seine Malerei eine vergleichbare Theorie aufstellte, denn

    diese Wand zu ertasten und dann "Stück für Stück abzutragen, bis so wenig wie möglich von ihr übrig ist" -

    das ist der eigentliche Prozess, der dabei kreativ durchlaufen wird.

    Dein Kommentar zeigt mir, dass es mir mit den "Selbstbegegnungen" geglückt ist,

    obwohl ich selbst den Text nicht wirklich als Gedicht sehen kann.

    Was mir wohl nicht so gut geglückt ist: einen der Grundgedanken des Textes deutlicher zu machen -

    dass die "Selbstbegegnungen" durch die Begegnungen mit anderen Menschen geschehen...

    ob man sich nun in ihnen spiegelt oder von ihnen bis zur Abgrenzung unterscheiden möchte.

     

    Dankeschön, dass Du Dich geöffnet hast, um an meinem Leben teilzunehmen,

    auch an weniger bequemen Dingen. In parts, you may even have been meeting yourself...

     

    LG

    Rupert

  10. Selbstbegegnungen

    ( Meeting Yourself )

     

    Je älter ich werde um so näher komme ich

    den einfachen Wahrheiten, die ein junger Mann gerne ablehnt, zu glauben,

    erforsche die Tiefen der Kälte und Wut,

    kämpfe um die Kraft, die einst wie von selbst in mir war.

    Ich ringe meine Angst nieder und werde mit Gemeinheiten fertig,

    sehe all diesen Spiegeln in die Augen und nehme sie gelassen:

    All die Dinge, die sie mir erzählten, all die Dinge, die ich gelernt habe,

    unter einer Oberfläche, die versucht, hochzuhalten, was ich für mich erreichte...

    manchmal erscheinen sie dir wie nichts, manchmal sind sie alles, was du weißt,

    während du die Jahre schnell vorbeigehen siehst und trotzdem so furchtbar langsam unterwegs bist.

     

    Ich erinnere mich nicht, was genau es war, das mich weiterziehen ließ,

    ich weiß auch nicht mehr, was mich zum Bleiben bewegte...

    meine eigenen Entscheidungen, so unbewusst noch in der Jugend,

    bildeten die Fundamente für das, was zu meinem Weg werden sollte

    und gestrandet dabei bin ich mehr als einmal, wurde mit jedem mal härter,

    hinein- und hinauswandernd bei diesem Wettlauf, bis mir klar war, was mein ist,

    lernte, es zu schützen, auch, es zurückzugewinnen nach Verlust...

    dir selbst zu begegnen, da draußen auf diesem Weg, ist sehr verwirrend...

     

    Wie oft schon hast du Verständnis angeboten,

    jemanden Freund genannt und doch Alles für Nichts gegeben

    bis der Kredit, den du gewährtest zum Kredit wurde, den du brauchtest ?

    Und der ist so schwer, zu bekommen, wenn du geschlagen am Boden liegst,

    schwer wie all die Kompromisse, die du kein weiteres Mal machen willst...

    hast dich als Arbeiter gesehen, der am Ende keinen Lohn bekam,

    ihre Anschuldigungen angehört, wirst die Schuld aber nicht mehr übernehmen,

    sobald du sie endlich durchschaut hast und weißt, wofür du lebst...

    manchmal erscheint es dir wie nichts, manchmal ist es alles, was du weißt,

    es sind Hinterlassenschaften von Unterwegs, die dich haben weiser werden lassen.

     

    Ich erinnere mich nicht, was genau es war, das mich weiterziehen ließ,

    ich weiß auch nicht mehr, was mich zum Bleiben bewegte...

    meine Selbstsicherheit kann sich auf keinerlei Beweise verlassen,

    nur auf das, was ich mir ausgewählt und aufgebaut habe auf dem Weg...

    und gebrandmarkt wurde ich mehr als einmal, nahm jedes Mal die Tür hinaus.

    Der Preis der Freiheit besteht aus Konsequenzen, als hättest du jedes Mal

    ein Verbrechen begangen, nur indem du ihren Käfigen entflohen bist...

    während deiner Selbstbegegnungen gelangst du immer wieder ans Umblättern der Seiten...

     

    Noch immer rufe ich gelegentlich all den Schmerz und Ärger erneut in mir hervor,

    der mich Zäune bauen ließ, alles zurück an die Absender schickend...

    würde es doch wenigstens nach irrigen Erwartungen riechen,

    wenn ich einsam die Asche einstiger Anhöhen durchforste:

    All die Ziele, die fallen mussten zugunsten der wahren, die man findet...

    manchmal hasste ich die Lösungen, die man mir anbot von außen...ehe ich

    meine eigenen gefunden, würde ich mein Vertrauen nicht mehr verschwenden.

    Mein Stolz begann, sich zu erheben, wurde zum Wächter an meiner Türe...

    manchmal erscheint er mir wie nichts, manchmal ist er alles, was ich weiß,

    doch alle guten Dinge, die zu mir kommen, nehmen sich ihre Zeit, um zu reifen.

     

    Ich erinnere mich nicht, welche genau es waren, die mich weiterziehen ließen,

    ich weiß auch nicht mehr, welche mich zum Bleiben bewegten,

    alles, was mir klar erscheint, ist, dass ich verfolgt wurde von ihrer Wahrheit

    und all den Antworten, die ich auf meine Gebete bekommen sollte.

    Ich schätze, ich hatte mehr als einmal großes Glück, bin dabei höher gestiegen,

    nicht immer die Vernunft bewahrend, doch dem Sinn meist treu geblieben

    dem Sinn all dessen, was ich liebe... und hier bin ich nun, wach und leuchtend,

    Selbstbegegnungen innerhalb dieser Güter kommen oft sehr überraschend...

     

    Je älter ich werde um so näher komme ich

    den einfachen Wahrheiten, die ein junger Mann gerne ablehnt, zu glauben,

    erforsche die Tiefen der Kälte und Wut,

    kämpfe um die Kraft, die einst wie von selbst in mir war.

    Ich ringe meine Angst nieder und werde mit Gemeinheiten fertig,

    sehe all diesen Spiegeln in die Augen und nehme sie gelassen:

    All die Dinge, die sie mir erzählten, all die Dinge, die ich gelernt habe,

    unter einer Oberfläche, die versucht, hochzuhalten, was ich für mich erreichte...

    manchmal erscheinen sie dir wie nichts, manchmal sind sie alles, was du weißt,

    während du die Jahre schnell vorbeigehen siehst und trotzdem so furchtbar langsam unterwegs bist

    und wenn du erst mal eine Aussicht erreicht hast, von der aus die Enden

    verschmelzen, dann sind sie auch sehr unterhaltsam, deine Selbstbegegnungen.

     

    Rupert 15.2.2005

    Übersetzung 13.4.2011 nochmals überarbeitet heute, den 8.12.2011

  11. Schlafwandler

     

    Hartnäckig

    hält sich alles, wogegen wir

    einmal aufgestanden sind, in der Welt,

    und während wir noch denken,

    dass diese Dinge nur

    mittels künstlicher Beatmung im Diesseits

    festgehalten werden könnten, oder eigentlich überhaupt nicht,

    bleibt uns die Luft weg, und zwar ganz.

     

    So kommt es, dass wir uns im Lauf der Jahre

    die Augen wund gerieben haben,

    denn auch wir sind nicht tot,

    vielleicht können wir gar nicht mehr sterben,

    so oft, wie uns die Luft schon weggeblieben ist.

    Aber mit jedem Phantomerstickungserlebnis

    kommt uns die Welt, in der wir leben,

    toter vor.

     

    Wie hinter einer Glasscheibe, unsichtbar jedoch und

    schalldicht abgesondert,

    rufen wir geschlossenen Mundes unsere alltäglich unterlegenen

    Weisheiten hinaus: „Wacht auf ! Wacht auf !

    Ihr könntet, ihr solltet leben, ihr Menschen !“,

    doch wir haben es mit Schlafwandlern

    zu tun, die, manchmal mehr und manchmal weniger elegant,

    aber immer mit traumhafter Sicherheit, ihren Schlaf in unsere Angst verwandeln.

     

    Und würden sie aufwachen, ich meine...

    wirklich aufwachen, dann stürzten sie

    womöglich in genau das Bodenlose,

    auf dem sie sich bewegen, unrettbar hinein

    und wir sind schuld. Schlafwandler jedoch, die haben

    nie und niemals Schuld, was auch immer passiert,

    und sei es das größte Unglück.

    Solltest Du also noch vor der Frage stehen,

    ob Du leben willst oder nicht,

    ob Du aufwachen oder ein Schlafwandler bleiben willst...

    dann überlege sie Dir gut,

    Deine Antwort, und mache Dir besser

    keine Illusionen.

     

    Rupert 2003

  12. Ich weiß nicht recht, ob ich mich drüber freuen soll, dass es Dir mitunter ähnlich ergeht,

    denn schadenfroh will ich nicht sein,

    aber auf jeden Fall freue ich mich, dass Dir mein Gedichtlein gefallen hat.

    Zwei Termini nachschlagen müssen dürfte dann nicht sooo schlimm für Dich gewesen sein...

    ich würde für Dich dasselbe tun :wink: !

     

    Bei mir begann die Anhäufung der Fremdwörter übrigens in den 90ern,

    weil da ein Jounrnalist namens Wolfgang Doebeling in einer monatlichen Musikpostille

    mein Interesse erweckte. Um seine Rezensionen zu lesen und zu verstehen musste ich regelmäßig

    ein Wörterbuch zu Hilfe nehmen.

    Ich fand das okay.

    Aber es ging nicht lange, und die Mehrheit seiner Ausdrücke war in meinen alltäglichen Wortschatz übergegangen.

    Andere fanden das nicht so okay...

    "Ich finde das überheblich" z. B. war einer der Kommentare.

    Am Besten gefiel mir der: "Du hörst Dich schon so an wie der Doebeling schreibt !" -

    Volltreffer.

     

    LG

    Rupi

  13. In den besten Händen

     

    Doch,

    ich möchte glauben,

    dass es wirklich wahr ist,

    was Sie sagten,

    lieber Mann.

    Ich werde Ihnen deshalb

    meine Stimme geben,

    denn die wollten Sie ja haben,

    dafür habn Sie’s ja getan.

     

    Natürlich

    ist mir klar,

    dass meine Stimme allein,

    so auf Dauer,

    nicht genügt,

    drum bereite ich mich schon mal vor

    auf diesen schönen Tag

    an dem Sie noch mehr wollen,

    darin gut geübt.

     

    Ich

    bräucht’ noch etwas Zeit,

    um jede Angelegenheit,

    die noch nicht ganz erledigt ist,

    ins Lot zu bringen.

    Aber dann, lieber Mann

    können Sie sich ganz bedienen,

    und mit meiner Stimme

    meine Lieder singen.

     

    Natürlich

    dürfen Sie dafür

    den eignen Namen nutzen,

    denn was Ihnen gehört,

    sollen alle wissen.

    Die Stimme und die Lieder,

    aber mit dem eignen Namen

    da behalten Sie

    das eigene Gewissen.

     

    Ich hoffe

    so ist’s Ihnen recht,

    nur eine Frage bleibt,

    wollen Sie

    auch meine Pornographie ?

    Ich könnt mir niemand anders denken

    der sie eher zu schätzen weiß,

    doch vielleicht ist das dann

    doch zu heiß für Sie.

     

    Natürlich

    sind Sie da

    um jeden Missstand, den es gibt

    mit Ihrer einzig wahren Ordnung

    zu beenden.

    Ach, wissen Sie,

    Sie brauchen gar nicht wiederkommen,

    nehmen Sie gleich alles,

    's ist ja in den besten Händen !

     

    Rupert 12.3.2011

    P.S.: Ich weiß, das ist sehr böse,

    aber auch ich bringe es einfach nicht immer fertig,

    lieb zu sein,

    sorry.

  14. Im Dämmerschlaf

     

    Aus verworrenem Gestrüpp

    weil viel zu nah vor meinen Augen jahrelang

    legen sich feine Linien frei, so ordentlich,

    da ich Entfernung letztlich fand.

    Müde des Lebens und der Schwere

    wurde ich selber zum Gewicht

    und fiel nach oben.

     

    Und nun seh’ ich dich:

    eine mir unbekannte Blüte, auch das Licht,

    das deine Knospen öffnet

    und in meinen Augen bricht,

    bis alles sich vor mir in Rot aufträgt,

    ist von mir völlig neuem Glanz.

    Ich seh’ ein Adernnetz !

     

    Ist dies ein Traum, so will ich

    bleiben noch, verweilen hier, um mehr von dieser Schönheit

    mitzunehmen, Lüfte, tragt mich weiter hoch...

    es ist ein Herz ! Nun offen und bereit

    doch es zerschellt am Nichts

    und ohne Zahl sind seine Teilchen, sie

    verstreuen sich.

     

    Nun ist der Himmel rot

    besät mit Sternen, wie ein Rosenbeet,

    das sich zu mir senkt, ich fall'

    hinein, hinaus, erkenne nun, was ich erspäht

    hab, denn es ist mein eig'nes Herz.

    Das Nichts, das es zerbrach,

    hatte sich aufgebläht.

     

    Und doch ist alles heil

    ich kann es sehen, bin so weit, so fern,

    und, was ich fühle, glauben, denn

    es schlägt mein Herz in jedem Stern

    und flüstert: „Wach nicht auf,

    so wirst Du niemals müde werden,

    Traum bin ich.“ Und ist

    gewesen.

     

    Rupert 23.9.1998

    Ich will's im Nachhinein dem Sascha ( Beteigeuze/Schulterstern ) widmen !

  15. spontan fällt mir zu deinem Gedicht ein: Es sind nicht die selben Menschen, die alle im Boot sitzen. Nicht mal das Boot ist für alle Menschen dasselbe -

    für manche ist es nur ein armseliges Ruderboot, für andere eine Luxusjacht.

     

    ..und mir gefällt diese dezidierte Betrachtungsweise...

    ist eigentlich ein Extra-Gedicht wert,

    aber ich will die "Boot"-Metapher nicht überstrapazieren...

    vielleicht fällt mir ja noch was anderes ein für ein

    "Was ist es für Dich ?" !

     

    Dankeschön

    sagt

    Rupert

  16. Eine Untauglichkeit

     

    Ich weiß, ich tauge nicht

    zum Hochglanzlächeln,

    welches angesagtem Treiben

    die Fassade gibt,

    auch nicht zum Logo

    für was anderes als mich selbst.

    Vielleicht hab ich zu viel von dem

    gesehen, erlebt, erlitten,

    was dahinter sein kann.

     

    Früher ließ ich lange

    andere bestimmen,

    wollte nicht das Ruder

    an mich reißen

    und saß mit im Boot, sah

    mir von dort aus an, wohin die Reise geht.

    Aber immer wieder hielten sie’s für

    meine Schwäche, ihre Stärke,

    nie für meine eigne Wahl.

     

    Wenn ich dann doch endlich

    ausgestiegen, weil ihr Herrschen

    gar kein Dienst war

    und mein eigener dadurch

    sinnlos wurde,

    hielt man mich noch für verrückt.

    Jede Warnung meinerseits,

    drauf konnt' ich mich verlassen,

    wurde überhört.

     

    Wenn ich lächle, dann nicht,

    damit irgendjemand seh'n soll,

    dass es mir, weil ich nun

    irgendwo dazu gehöre,

    bestens geht,

    als Werbung für befriedigenden Kauf.

    Nein, kann sogar sein, ich zeige

    leise Freude über einen Schiffbruch,

    dem ich doch entging.

     

    Rupert 8.4.2011

  17. herzlichen Dank für Deinen Kommentar.

    Meine Verwandtschaft zu Pippi Langstrumpf, der weltbekannten Philosophin, ist hiermit auch offengelegt.

    Nun, ich sehe es ähnlich undogmatisch wie Du...

    "was immer Du sein oder tun willst ist wahr"

    meinte ich im Sinne von "... ist keine Illusion",

    weil wir ja gerne in der Realität daran scheitern,

    das zu sein, was wir sein wollen,

    das zu tun, was wir tun wollen...

    ich habe das Wörtchen "wahr" dem Wörtchen "real" vorgezogen,

    ganz einfach, weil der "Vorhof" selber eher ein "wahrer" als ein realer Ort ist.

    Und schon wieder...

    was kann alles wahr sein ?

     

    LG

    Rupi

  18. ...es war wirklich nur ein "Gefühl", Rikki,

    denn wie gesagt, vom Verstand her war ich verblüfft...

    es ist wirklich wunderbar, wie ihr Euch hier ergänzt,

    selbst als ich - durch die Farbunterscheidung- Gewissheit bekam,

    war ich mir noch unsicher,

    denn Du hättest ja auch schummeln können.

    Ein Tipp ist nur ein Tipp, auch wenn er zufällig richtig ist...

    war eher wie Lotto...

    "Herausfinden" ist was anderes...

    ich hoffe, Du bist jetzt nicht enttäuscht

    LG

    Rupert

  19. Weisheiten der Seraphim

     

    Prolog:

    So lese, Mensch, ein neues Wort

    von einem Dir noch fremden Ort

    der nah ist wie Dein Schatten.

    Ein schlauer Blick, ein Flügelschlag

    es schallt von Gottes Thron herab:

    So sucht das Weib den Gatten.

     

     

    Das verlorene Herz

     

    Ein Herz

    das nie verloren ging

    das ließ sich auch

    nie

    finden.

     

    Der verlorene Schmerz

     

    Ein Schmerz,

    der treulos an Dir hing

    konnt Dich durch

    sich

    nicht

    binden.

     

    Die verlorene Wahrheit

     

    Da stimmt doch etwas nicht !

    Wohl hat man sich gehalten

    an Lehren fest

    doch waren’s stets die alten.

    Wo ist man hingekommen ?

    Ins gleiche alte Labyrinth

    in das die Alten mit den Fehlern

    ihrer Zeit gekommen sind !

     

    Das gefundene Fressen

     

    Jetzt sind sie schwer am Grübeln

    und müssen schlucken allerhand

    was sie doch selbst

    in Anmaßung verspeiten !

    Falls sie’s sich selbst verübeln:

    Zu ihrer Zeit war’s Jedermann

    Gebot, genau dasselbe

    zu erleiden.

     

    Der gefundene Halt

     

    Und dennoch ist da Licht !

    In Spurenelementen

    die übrig warn

    an Ecken und an Enden.

    Es hat sich freigeschwommen.

    Man greift dann eben an den Rand

    und hält sich an den Resten fest, die

    man trotz aller Lügen fand.

     

    Die gefundene Unschuld

     

    Es leuchtet wieder

    hell und rein

    was niemals

    sollt

    verloren sein.

     

    Epilog:

    Nun hast Du, Mensch, das Wort vernommen

    sollst durch es zur Ruhe kommen

    auch mal was verstehen.

    Wenn Frau und Mann endlich vereint

    so wie es die Natur gemeint:

    Braucht nicht zur Beichte gehen.

     

    Rupert 21.10.2001

    vollendet 15.3.2011

    Sir William Blake zugeeignet.

  20. ...für Deine lieben Worte.

    Mir gefällt Deine Interpretation des Gedichts sehr,

    auch wenn ich beim Schreiben gar nicht so weit gedacht habe...

    mir fällt dadurch auf, dass es trotzdem diese Weite hat !

    Nein, es ist aus ganz persönlichen Kämpfen heraus entstanden,

    auch ans "Paradies" ( im Jenseits oder an ein Paradies auf Erden )

    hab ich dabei gar nicht gedacht,

    ich dachte ans Innere des Menschen und dass

    Freiheit dort errungen werden muss...

    und nannte die Zustände, in denen sie noch nicht erreicht ist,

    den "Vorhof".

    Mit dem Blick nach Aussen habe ich dann in diesen Vorhof alle

    "Pseudo-Freiheit" im Denken eingegliedert,

    um zu zeigen, dass diese Verhaltensmuster nicht weiter in sie hinein führen.

    Ja, das waren ( religiös-sektiererische ) Ideologen, die versuchten, mich zu knechten,

    in erster Linie über andere Leute, die sich von ihnen verführen ließen und

    vor allem mit Hilfe von Ausgrenzung und Vorspiegelung erreichter

    Freiheit und Erlösung gemeint haben,

    mich irgendwie beeindrucken zu können.

    Nur... Liebe von Mensch zu Mensch ( der ich dann durchaus bereit gewesen wäre, zu folgen )

    war da keine, es waren alles Fallen... marktschreierische Formeln

    und die üblichen Machtspielchen eben.

    Ich hätte blind sein müssen, um das nicht zu sehen.

    Ich kenne doch diese Machtspiele alle... bin getaufter Katholik und war langjähriger Ministrant...

    da hatte ich dann genügend Gelegenheit, mich mit dem auseinanderzusetzen,

    was da in der Kirche nicht nur vor sich geht

    ( ich hatte ja Glück, sowohl mit dem zweiten Vatikanum alsauch mit den Pfarrern ),

    sondern auch wie's dazu gekommen war und was da ,

    zur Zeit meiner Großeletern etwa und auch meiner Eltern noch, vorausgegangen sein musste.

    Ich gebe zu, dass ich immermal wieder einen Vorteil daraus zog,

    dass man mich bei solchen "Missionierungsversuchen" stets für blöd hielt

    und meinte, man könne mich für dumm verkaufen.

    Ich hab, ohne dass es bemerkt wurde, stets auf Herz und Nieren getestet,

    Ergebnis: Katastrophe. Schon wieder ein Fake !

    Als Resultat habe ich dann stets, als eine Art "Spiegel", den konservativen Katholiken raushängen lassen,

    für gewöhnlich wandten sie sich dann schaudernd ab... :lol: !

    Mir ging es nicht so gut, und allein dieser Zustand nährte bei diesen Seelenfängern

    die Hoffnung, mich locken zu können...

    das Gedicht ist dann, als Reaktion darauf, Jahre später entstanden

    ( als es mir längst besser ging ).

    Ich dachte, dass ich "ihnen" das schuldig bin -

    quasi als "militanter Pazifist" Marke Corazon :wink:

    auf künstlerisch-philosophische Weise auszuholen

    zum "Schlag in die Fresse".

    Also hab ich's auch immer persönlich gesehen,

    aber es stimmt, es gilt für alle Ideologen...

    hoffentlich hab ich getroffen und es tut entsprechend weh !

    Um ein für alle Mal mit dem Mummenschanz aufzuhören:

    Ich bin ein Freidenker und Individualist, immer gewesen und werd's auch bleiben,

    als der Papst hier in Freiburg war hat mich das herzlich wenig interessiert.

     

    Wie ich schon im Kommentar zu Deinem Gedicht "Was gut ist" geschrieben habe,

    kann ich Deine Einstellung voll unterschreiben. Wie wohltuend, dass Du nun in meinem

    Gedicht eine Bestätigung bekommen hast - ich glaube, dass Du's verdienst,

    denn als Individuen bekommen wir sie nunmal sonst nicht ohne irgendwelchen Ideologen

    zuzustimmen, die Bestätigungssüchtig sind, weil sie selber nicht wirklich

    an den Mist glauben können, den sie verzapfen :lol: !

    Also lass Dich umarmen... Bruder

    ( oder Schwester ? Frag ich mich die ganze Zeit beim Namen Turamon...

    wird Zeit, mir jetzt die Blöße zu geben und zuzugeben, dass ich ihn nicht kenne ! ).

     

    LG

    Rupert

  21. Vorauseilende Anmerkung:

    Es sind nicht unbedingt meine Gedichte, in denen es vor Fremdwörtern wimmelt.

    Dieses Gedichtlein entstand als "imaginärer Dialog",

    als ich bemerkte, dass diverse Notizen von mir

    ( auf einem sehr bekannten "sozialen Netzwerk" )

    mal wieder voll mit Fremdwörtern waren.

    Ist aber keinesfalls notwendig, diese furchtbar langen Gedankenergüsse

    -inklusive Schachtelsätze natürlich-

    zu kennen, um mein "Kommunikationsproblem" zu verstehen oder gar zu genießen.

    Mir hat's Spass gemacht... ich nehme mich, man kann es, denke ich, auch immer wieder

    an meinen Kommentaren sehen, herzlich gerne selbst auf den Arm !

     

    Ein Kommunikationsproblem

     

    „Ach Rupert, ach Rupert

    Wie schreibst Du denn hier ?

    Die Worte... so spricht doch

    Kein Mensch sonst mit mir !

    Wer so explizit larmoyant dezidiert

    Und Kontradiktionen en Masse aufführt

    Verlangt von mir wohl,

    Dass ich um’s zu verstehen

    Bereit bin mit Wörterbuch surfen zu gehen !

     

    Die verschachtelten Sätze

    Dann auch noch Latein

    Bei Dir muss man wohl

    Mindestens Sprachdoktor sein !

    Tu nicht so, als ob Du mehr im Kopf hast als ich

    Mach mir keine Komplexe, Du Arsch mit Gesicht

    Ich brauch kein Abitur

    Um den Rotstift zu zücken

    Alles ist voller grausamer Fehler und Lücken !

     

    Wenn ich Dich so vergleiche

    Mit anderen Leut’

    Du bist echt nicht normal...

    Hilft Dir kein Therapeut ?

    Oder meinst Du im Ernst, wer so dreist provoziert

    Wird von Menschen auf Dauer als Mensch akzeptiert ?

    Warum kannst Du nicht einfach

    Wie andere schreiben

    Vielleicht könnten Dich dann auch ein paar davon leiden !“

     

    „Entschuldige Du...

    Immer gibt’s solche Sachen

    Auch ich bin dabei,

    Mich stets schlauer zu machen

    So kommen die Fremdwörter, krallen sich fest

    Ehe man sich’s versieht bau’n im Kopf sie ein Nest

    Die Eier, sie schlüpfen

    Dann ganz automatisch

    Man denkt schon geschwollen und wirkt leicht erratisch

     

    Und dann schreib ich auch so

    Weil ich wirklich so denk

    Jetzt kommst Du, willst dass

    Ich mir’s Hirn doppelt verrenk ?

    Das ist mir dann zu viel... wirk ich auch sehr uncool...

    Schenk mir doch Empathie, werd mit mir somnambul

    Lass mich introspektiv

    Bei Dir was evozieren

    Dadurch wirst Du die Unschuld nicht noch mal verlieren

     

    Ja, und bitte glaub mir...

    Ich nehm Dir auch nix krumm

    Wer mich so nicht versteht

    Ist noch lange nicht dumm

    Vielleicht lohnt sich die Mühe, es doch zu probieren

    Vielleicht nicht... dann war’s eben nur Sprachonanieren

    Gönn mir bitte den Spaß

    Ohne mich zu verdammen

    Vielleicht haben wir dann auch mal solchen zusammen !“

     

    Rupert 1. März 2011

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