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Ode / ohne


Empfohlene Beiträge

ohne Titel

 

 

 

wir schufen eine knospe beiseite

zu erblühen - ton in ton

schrieben ein gemeinsames lied

notenbeschwert verlor sich - die freude

an meinem schönen gottes funken

fruchtige asche verstäubt

der augen blick:

 

ich habe dein herz geleimt

zusammen - das scheue wort

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo, Frohnatur,

 

ich möchte mich meinen beiden Vorkommentatoren anschließen; mit Perry teile ich die Favorisierung der beiden letzten Verse.

 

Allerdings inhaltlich.

 

In, wie soll ich es nennen, 'texttechnischer'? Hinsicht finde ich diesen Vers am besten:

 

 

wir schufen eine knospe beiseite

Ich erkenne hier eine doppelte Bedeutung; für mich versteckt sich hier 'hinter den Wörtern' sowohl

 

wir schufen eine Knospe

 

als auch

 

das Beiseite'schaffen'.

 

 

Das führt mich auf einen alternativen Gedankenweg: Geht es hier um einen Verlust, der gemeinsam bewältigt werden musste? (Mit 'beiseite schaffen' meine ich nichts Negatives; meine Intention geht eher in Richtung Überwinden.)

 

Im Gedicht geht Freude verloren, ist die Rede von fruchtiger Asche. Auch das unterstützt für mich die von mir gefundene Lesart. (Ebenso 'schöner Gottes Funken' und 'Gottes Funken', sowohl zusammen als auch separiert zu lesen und doppelt aufzufassen.)

 

Ebenso der Schluss. Sowohl die Verdeutlichung von Zusammen durch die Kursivsetzung als auch das 'scheue Wort'. Ein noch etwas zaghafter Neuanfang? (In der Hinsicht, dass hier zusammen das Leben nach einer Tragödie wieder gemeinsam weitergeht - ein Zulassen, Akzeptanz und neugewonne Hoffnung.)

 

Mir gefällt sehr die Doppelung - zwei Sinnebenen, miteinander verbunden. So, wie auch Musik und Gedicht hier miteinander vereint sind. (Was übrigens noch eine dritte Bedeutung ergibt - die, dass Gedichte ursprünglich, in der Antike, eigentlich eine Art Lieder waren; sie wurden mit musikalischer Begleitung vorgetragen.)

 

Ohne Titel - aber ich lese 'Ode / ohne'. Vielleicht. Aber nach dem Lesen doch auch (wieder) 'mit', zumindest für mich als Leserin.

 

Sehr gerne gelesen!

 

LG,

 

Anonyma

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Liebe Anon,

 

ich bin extrem erstaunt und sehr verwundert.

Es ist nicht das erste mal dass du mit unglaublicher Sensibilität Texte liest, annimmst, dich einfühlst und es in rascher Zeit als Antwort gibst.

Es freut mich, dass du meine Texte treffend interpretierst.

Oft sind sie durch vielerlei Sinnigkeit und meine Neigung zur Hermetik, sicherlich nicht so einfach.

 

Ich habe mir eben vorgenommen, künftig langsamer zu lesen. Besten Dank an Dich und Grüße

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