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Der launische Leser


Empfohlene Beiträge

hallo freiform,

 

angesichts der laune des LI bin ich versucht, meinen kommentar auf morgen zu verschieben. :classic_wink:

 

aber das gute an launen ist ja, dass man selbst nicht betroffen ist. oder wer möchte schon zugeben, launisch zu sein. auch dein LI ist ja überaus angenervt davon, dass ihn die beiträge nicht so erreichen können, wie es das gerne hätte. und diese gereiztheit, die es an den tag legt, ist ja auch ganz bestimmt ein eintagsgefühl, so redet es sich ein. sehr schön ironisch und mit dem schuss realismus erzählt, der die geschichte für mich glaubwürdig macht, obwohl sie ja überspitzt daher kommt. aber genau so ist es ja - fühlt man sich nicht wohl und hat schlechte gedanken, kann man die schönen dinge nicht mehr so richtig wahrnehmen und genießen.

 

deine geschichte hat mich schmunzeln lassen und mir meine laune emporgehoben, danke dafür. :classic_smile:

 

lg

sofakatze

 

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Hallo Freiform,

 

fein geschrieben, mit einer launigen Prise an Selbstironie, die auch mich schmunzeln ließ und das sicher den ganzen Tag.

 

Wärt ihr doch gestern kommen, aber heute - neee, nicht heute - heute geht ja gar nicht. Aber morgen, ja morgen, morgen könnt ihr wiederkommen -

 

 

LG Sternwanderer

 

 

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Hallo Freiform,

 

ich kann mich meinen VorkommentatorInnen eigentlich nur anschließen. 

 

Trotzdem versuche ich natürlich, auch noch ein paar eigene Worte zu finden. Interessant war für mich, dass ich den Text auch anders interpretieren kann (wenn auch ein bisschen 'um die Ecke'), wenn ich den Titel 'wegdenke'. Dann könnte der 'Protagonist' hier auch selbst ein humorvolles Liebeswerk, am 'Vortag', geschrieben haben und auf entsprechende Kommentare dazu 'heute' reagieren. Diese Möglichkeit 'steckt' hier auch mit drin, finde ich. In dem Fall ging da wohl etwas 'schief' und dadurch die Laune entsprechend mit in 'Schieflage'. Am Tag davor hätte er sicher mit 'nur her mit euren positiven Rückmeldungen' reagiert, denn da hing ja der 'Himmel noch voller Geigen'. 

Im 'Heute' dagegen erinnert ihn das lediglich daran, dass die Geigen unsanft auf den Boden fielen und die Schmetterlinge sämtlich davongeflogen sind. 

 

In beiden 'Auslegungen' finde ich den 'Frust' gut dargestellt, der kommt deutlich zu mir herüber. Der Protagonist ist 'stinksauer'. Das Leben ist nicht fair, besonders nicht zu ihm! 

 

Hier schwingt im Text eine gute Portion Selbstironie und Humor mit - Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Auch, wenn es eigentlich gar nichts zum Lachen gibt. Damit kann man sich 'über Wasser halten'. Auch 'zornige Frustration' ist eine Methode, Kummer zu verarbeiten. Das ist ganz verschieden, so verschieden wie die Menschen ist auch ihr Umgang mit 'unschönen Dingen'.

 

Trotzdem fällt mir hier auch auf, dass gerade der Schluss in mir, also ganz persönlich-individuell, etwas 'ambivalente' Gefühle auslöst. Eigentlich möchte ich gerne Mitgefühl haben, kann ich auch, denn auch Wut ist für mich verständlich, als eine 'Abwehrhaltung'. Aber dann die letzten Zeilen - deren 'Quintessenz' mir sagt, dass der 'Verlust', der Grund für die 'schlechte Laune / die Frustration / den Zorn' wohl - doch nicht so wirklich 'tiefgehend' gewesen sein kann.

 

Dann wiederum ändert sich für mich die 'Geschichte' hier doch etwas. Vielleicht sogar dahingehend, dass hier der 'Erzähler' wohl gar nicht so 'tiefgehend' betroffen war - sondern das lediglich sein wollte. Und vielleicht diese 'Wahrheit' deshalb so heftig abwehrt - eine Abwehr mehr sich selbst gegenüber. 

 

Oder es trifft das genaue Gegenteil zu: Hier wird deshalb in so eine heftige Abwehrhaltung gegangen, weil es so tiefgehend war. Weil eine echte, tiefe Verletzung der Gefühle vorliegt und das LI hier echten Schmerz abwehren möchte und diesen mit Wut kompensiert. Bei einer vorhergehenden Liebesgeschichte wäre das ebenfalls eine passende Erklärung - Selbstschutz.

 

Hier bekomme ich einiges geboten, kann unterschiedlich interpretieren. Und das schätze ich sehr!

 

Ein paar kleine Korrekturen möchte ich noch anbieten:

 

vor 17 Stunden schrieb Freiform:

Man, ist das heute wieder ein Dreckstag

'Man' mit einem n ist nicht falsch, das ist ja Jugendsprache, da fehlte nur ein Komma.

 

 

vor 17 Stunden schrieb Freiform:

Aber nein,
ihr müsst heute kommen, wo alle Kanäle schwarz und auf nicht verbunden stehen.

... wo alle Kanäle schwarz sind und ...

 

Hier fehlt ein Hilfsverb.

 

vor 17 Stunden schrieb Freiform:

Denn morgen scheint bestimmt wieder die Sonne und mein Fenster zur Seele steht weit offen.

Und hier war ein Komma zu viel - nach 'morgen' gehört keines hin. Ein Komma würde dort hingehören, wenn z. b. 'Denn morgen, da scheint bestimmt ... geschrieben stünde. 

 

Gerne gelesen! :smile:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Hallo zusammen,
bei so vielen und schönen Kommentaren, musste ich das erst einmal auf mich wirken lassen, bevor ich überhaupt zu einer Antwort fähig war :classic_wink: :grin:

Ich freue mich riesig, das ihr den Text so positiv angenommen und auch aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet habt. Der Text ist zugegebener Maßen schon etwas angestaubt, aber ich habe ihn erst vor kurzem überarbeitet.

 
Die Idee zu dem Text ist der Tatsache geschuldet, dass es vorkommt, dass ich, ein und denselben Text, an verschiedenen Tagen, völlig unterschiedlich annehme und verarbeite. Je nach Stimmungslage. Das ganze habe ich dann versucht ordentlich zu überzeichnen, um diesen wahrscheinlich allgemeingültigen Prozess, für den Leser interessanter zu gestalten.
 
Gut, das ich das Original nie veröffentlicht habe, denn dort habe ich den Bogen deutlich überspannt und keine richtige Balance gefunden. In der Überarbeitung habe ich versucht, das Augenzwinkern und die humorvolle Note stärker herauszuarbeiten. Das scheint mir gelungen zu sein.

@ Anonyma
Einen herzlichen Dank,
ich habe die Korrekturen gerne eingearbeitet und deine Textanalyse ist mir ein dickes Lob Wert! :attention:

Dankeschön und noch einen schönen Samstag! :smile:
 

grüßend Freiform

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