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Ein Bett aus Rosen

 

Ich wache auf aus Rosenträumen,
ein Stachel sitzt tief mir im Herz.
Im Schlaf kann man so viel versäumen,
mir blutet die Seele vor Schmerz.

Ich seh mich auf Rosen hier liegen,
mein Bett ist aus Blüten gemacht.
Mit Dornen, die mich heut besiegen,
in dieser so endlosen Nacht.

Ich quäl mich durch finstere Stunden,
ich schreie ganz leis und doch laut.
Ich spüre ganz deutlich die Wunden,
spür Stiche tief unter der Haut.

Der Silbermond scheint mir ins Fenster,
die Einsamkeit ist hier zu Gast.
Ich seh überall schon Gespenster,
ich bin mir heut selbst eine Last.

Ich weine so bittere Tränen,
sie rinnen kalt übers Gesicht.
Ich träume von zwei weißen Schwänen,
und irgendwo seh ich ein Licht.

Es brennen ringsum tausend Kerzen,
mir wird es ganz plötzlich so heiß.
Ich spüre das Feuer im Herzen,
ich zahl einen sehr hohen Preis.

Ich spüre die Rosen noch immer,
ich liege in Blüten so rot.
Der Stich ihrer Dornen wird schlimmer,
ich fühl schon den nahenden Tod.


© Kerstin Mayer 2021

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Schön, liebe Kerstin,

 

sind Bett und Schlaf mit der Ambivalenz roter Rosen, Liebe zu versprechen, aber zu stechen, versehen. Der Daktylus passt, weil er das unruhige Sich-Wälzen im Halbschlaf betont.

 

Allerdings sträuben sich ein paar der Verse gegen dieses Metrum (xXxxXxxXx). Gleich der erste liest sich natürlicher im Jambus (xXxXxXxXx) und dasselbe gilt für die Verse 3 und 21.

 

Die Betonung sollte im Gedicht grundsätzlich der des normalen Sprachgebrauchs folgen. Dort liegt der Ton auf dem Wortstamm, dem Verb oder einem für die Satzbedeutung wichtigen Wort. In Vers 18 zum Beispiel ist „kalt“ wesentlicher als „übers“, doch zwingt der Daktylus dazu, die Silbe „üb“ zu betonen.

 

Dennoch sehr gern gelesen.

Grüße von gummibaum   

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