feedback jeder art Faust und Alžběta. Ein Drama - Der Kurort im Frühling

[Marc Donis]

Faust und Alžběta. Ein Drama - Der Kurort im Frühling

 

FAUST (an der Klippe stehend, bereit zum Sprung)

Vorüber, vorüber sind die Tage,

es reicht, kein Licht, keine Klage.

Jeder will mich bloß necken,

ich bin bereit zum Verrecken.

 

Faust setzt an, springt aber nicht und lässt den Freitodversuch sein.

Er läuft Berg hinunter und betritt die tschechische Kurortstadt, die er von dem Berggipfel gesehen hatte.

 

FAUST (in der Stadt umherlaufend, glücklich)

Herrlich klingt der Glockenklang,

die Messe, der Kirchgesang.

Frühling, der will mich streichen

und mir die Freude wieder reichen.

 

Wie fesch die Pflanzen sich hier winden,

den Frieden werd‘ ich finden.

Die Blumen, welche Zier

und ich steh‘ einfach hier.

 

Kann‘ auf diesen Erden,

ein schönrer Ort aufgefunden

werden?

 

Faust lässt sich auf einer Bank nieder und schaut, wie die Teplá fließt.

 

FAUST (glücklich, die Straße und Häuser betrachtend)  

Die Teplá, das sanfte Fließ,

dieser Ort ist das reinste Paradis.

Diese engen, alten Gassen,

die will ich gar nicht erst verlassen.

 

Diese lebendigen Fassaden

durchziehen sich wie ein Seidenfaden.

Keine Fassaden, die sich gleichen,

welcher Schmuck, welche Zeichen.

 

Diese Berge, welche Zierde,

sie erwecken mein‘ Begierde.

Liegen würd‘ ich unter Föhren,

um den Vögel zu zuhören.

 

Kurz gesagt, bei allen Dingen,

unglaublich ist, was Menschen

hervorbringen.