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Purpurne Nächte - Das erste Kapitel


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Purpurne Nächte - Das erste Kapitel

Nach einer wahren Begebenheit

 

 

Es war Winter, der Schnee fiel in Flocken,

der Abend lag, die Luft viel zu trocken,

ein Fest war es, zwischen Wunder und Drängel,

Berlin, eine Stadt mit 3 Millionen toten Engel‘.

 

Bereits der Abend still im Himmel hängte,

am Fenster saß eine Kummergetränkte,

sie saß und starrte hinaus im weißen Kleid,

sie war für ein besonders Treffen bereits.

 

Sie saß in Gedanken, doch wollte dann gehen,

doch ihre Mutter durfte das Mädchen nicht sehen,

–  so wartete sie, bis die Mutter einschlief,

sonst würde sie schlagen, die Wunden war’n tief.

 

Nach Minuten des Denkens, sie sich schließlich erhob

und dachte an ihn – mit Liebe und Lob,

so eilte sie entlang, so ruhig und schleichte,

bis sie die knorrige Tür wohl endlich erreichte.

 

So umklammerte sie den errettenden Knauf

und drehte ihn – die Tür sprang dann auf,

sie lief dann weiter und förmlich schleichte,

besorgt sie aus ihrem Zimmer entweichte.

 

Sie lief blind durch die verschlingende Schwärze,

ihre Seele tobte – genau wie das Herze,

so eilte und hoffte sie im eisigen Gang

und schwebte diesen ganz ruhig entlang.

 

Und endlich erreichte sie den Absatz der Stiegen,

der Erflog würde nun an der Treppe wohl liegen,

das Knarzen würde die Mutter dann wecken,

dieser Gedanke begann sie zu verschrecken.

 

So machte sie zaghaft, verunsicherte Schritte,

auch flüsterte und hauchte sie eine Bitte,

die Bitte, dass ihr Vorhaben gelang,

plötzlich ein Laut die Stille durchdrang.

 

Es war kein Knarren, sondern ein bitteres Schreien,

so zynisch und zornig – ein giftiges Weinen,

das Mädchen erschrak und sich auch umdrehte,

die Angst in ihr um Gnade wohl flehte.

 

Die Mutter stand, erstarrt am Treppenfuße,

das Herz, es schrie mit voller Buße,

sie glich einem Geist mit weißem Gewand

und schaute gerichtet als sie dort stand.

 

Die Stufen, sie eisig und förmlich glitt,

sie setzte bedacht den ersten Schritt,

das Mädchen stand, vereist und gefroren,

sie wusste nun, sie war jetzt verloren.

 

So stand das Mädchen, die einfach Erstarrte,

während die Angst sich ihr offenbarte,

so kroch und lief die Frau so langsam hernieder

und schrie dann erneut – schon wieder.

 

„Ich verbiete dir das Schreiben mit Jungen,

jedes Elend ist aus der Liebe entsprungen“,

schrie die Frau bereits auf’s Neue,

„Dir fehlt die Kühle und deine Scheue!“  

 

„Ich will ihn sehen, ich geh‘ jetzt fort…“,

ein Schrei durchschnitt ihr brüsk das Wort,

die Frau, sie griff ihr an den Rücken

und begann sie an die Wand zu drücken.

 

„Du bleibst hier!“, die Mutter sprach,

eine Pause folgte dann auch danach,

so griff sie sie und stieß das Mädchen,

es stockte schwer – ihr Herzrädchen.

 

Die Tochter fiel und blieb‘ dann liegen,

die beiden sich dann still anschwiegen,

das Blut, es tropfte, erstarrt die Glieder,

die Tochter schien und schloss die Lider…

 

Zur selben Zeit geschah die Trauer, überdies,

ein Junge die U-Bahn einsam, still verließ,

Bahnhof Rotes Rathaus mit schwarzen Fliesen,

er suchte eine Bank und schaute dann zu diesen.

 

In seinen Händen hielt er einen Strauß

und hoffte, das Mädchen steigt gleich aus,

doch sie kam nicht, sie einfach nicht erscheinte,

er hatte das Gefühl, er mit der Zeit dann weinte.

 

Er blickte auf den Strauß aus Rosen und Lupinen,

dieser sollte ihm bloß der Liebe dienen,

doch inzwischen war eine Stunde verflogen,

noch stärker wurde er in ein Loch gezogen.

 

Denn er sah ein Paar, das sich innig küsste,

er hoffte, dass seine Liebe auch kommen müsste,

doch sie kam nicht, was für ein schwaches Wunder,

so schaute er auf des Rosen Burgunder.

 

Diese Farben, sie seine Seele milde untermalten,

seine Hände wurden müde, den Strauß zu halten,

denn nach einer Stunde folgte eine zweite,

er schaute herum, zu jeder seiner Seite.

 

Er seufzte und wählte schließlich ihre Nummer,

gerieben von dem sehnlichsten Kummer,

der Anruf begann zu piepen und zu wählen,

innerlich begann er, die Zeit mitzuzählen.

 

Plötzlich meldete sich eine tiefe Stimme,

mit der verbannt er wirklich nur das Schlimme,

„Hier ist die…“, die Stimme dann entfuhr,

dreimal ließ er laufen diese abgespielte Spur.

 

Und dann drückte einfach auf‘s Beenden,

er schrieb‘ ihr und drückte dann auf Senden,

doch sie kam nicht an, sie wurde nicht verschickt,

der Junge fühlte sich, als ob er gleich erstickt.

 

Die Ermüdung kam und übernahm den Jungen,

diese hat ihn einfach fast nur bezwungen,

doch er machte daraufhin einen großen Fehler,

aber der Schmerz ist wohl der beste Lehrer.

 

Denn er griff behänd in seine Ledertasche,

zog ein Energy heraus, klickte mit der Lasche,

durch die Vermischung der ganzen Themen,

vergaß er sein Herzmittel einzunehmen.

 

Er vergaß, dass er litt unter Herzschwäche,

er trank und brach‘ zusammen auf der Fläche,

das Coffein brauchte das Herz aus dem Takt,

er griff‘ nach dem Mittel, es war abgepackt.

 

Er konnte das Mittel mit der Hand zwar ballen,

doch er ließ die Filmtabletten wieder fallen,

er versuchte diese mit den Hände zu streichen,

doch er konnte diese nicht mehr erreichen.

 

Es lähmte ihn, es floss ein kalter Schweiß,

er machte einen Fehler und zahlte dann Preis,

es regte sich am Ende nur seine Fingerkuppe,

umgeben war er nun von einer dichten Gruppe.

 

Ein Mitleid missbrauchte daraufhin die Chance,

der Junge am Boden lag einfach in der Trance,

dieser griff nach dem Mittel und warf es dann beiseite,

der Junge am Boden war nun der Todesgeweihte.

 

Ein Mädchen fand das aber einfach nur beschämend,

in ihrem Kopf Widerstand, sie fand das wirklich grämend,

so riss sie sich aus ihren Freundes Fängen,

von ihr würde nun ein Leben abhängen.

 

So gab sie dem Jungen das Medikament,

daraufhin hat sich ihr Freund von ihr getrennt,

doch sie weinte keine Tränen aus Kajal,

denn ein Leben war ihr halt nicht egal.

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