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TEPLÝ A LŽIVÝ

 

VSTUP - EINSTEIG

Liebster Engel; Lass‘ mich schlafen,

bin ich doch kein Alchimist,

während Kummer mich betrafen,

mag ich wissen, wo du bist.

War’s die Liebe, die wir mögen,

während Schmerz sich hinterblieb,

zeichnet sie sich durch die Bögen,

liebster Engel; Hab‘ dich lieb.

Gibt es das, was wir auch möchten,

sicher, sicher – Ganz belegt,

schien das Herze sich zu flöchten,

liebster Engel; Ganz erregt.

Liebster Engel; Scheint’s verlogen,

mag ich wissen, wo du bist,

scheint die Liebe so verflogen,

liebster Engel; Nicht so trist.

 

 

               PRŮPOVĚĎ - LEITSATZ

               Schien es ziehen und zu zerfallen,

               jene Hoffnung, jenes Licht,

               schien zu leiden, Herzgeballen,

               rühmt das Herz der Liebe nicht.

  

 

PRVNÍ ČÁST - ERSTER TEIL            

Es war schon spät, zur späten Stunde,

Regen fiel so kalt und schwer,

zeigte sich vielleicht die Wunde,

zog ein Junge durch das Meer.

Müde schien er matt zu schleichen,

liebste Klage, liebste Nacht,

schien der Winde ihn zu streichen,

glich der Kummer jener Pacht.

Glich das Leiden den Gebärden,

so verneigt und so verstellt,

rollten Perlen auf den Erden,

schien das Dunkel nicht erhellt.

Müde war die späte Stunde,

so verschlafen, so erbleicht,

möglich brachte sie die Kunde,

trieb das Elend viel zu leicht.

Schliefen Wunder ihm zuliebe,

jene Hoffnung nichts bewies,

waren Leiden jene Diebe,

regten Tränen über dies.

War das Herz ihn im verdorren,

so ermatten, still und schwach,

möglich hat‘ er das geschworen,

gab die Liebe schließlich nach.

War er nun durch Liebe Tote,

sterben wird er nicht erneut,

Lehre brachte er als Bote,

Liebe hat‘ er sehr bereut.

Schien gar diese ihn zu quälen,

war der Dorne ihm zu scharf,

kannte er auch andre Seelen,

die die Liebe unterwarf.

Schien das Herze karg zu schorfen,

Wunde, Wunde, Blut um Blut,

war er auch dem unterworfen,

jene Liebe Leiden tut.

Schien das Herze ihn zu beizen,

was die Seele auch ergriff,

wollten Lügen ihn auch reizen,

was die Liebe dann abschliff.

Wurde nun sein Herze stummer,

immer kälter, Tag für Tag,

legte sich in ihm dann Kummer,

ruhte dann in ihm der Schlag.

Schien er innerlich erschlagen,

jenes Herz, das sich gebot,

starb es einfach an den Klagen,

jenes Herze - trieb so tot.

Legte Kälte in ihm nieder,

ertränkt in Eise und dem Teer,

lieben tut er nicht schon wieder,

jenes Herz, verbraucht so leer.

Lief der Junge mit dem Rauchen,

schien das Leiden so beherzt,

wollten sie im Rauche tauchen,

war die Lunge so verschmerzt.

Selbst im Elend blühten Rosen,

war sein Leben bitter trist,

glichen Schmerzen den Leprosen,

war die Freude nur vermisst.

Schienen Leiden ihn zu küssen,

so verliebt; Bloß auch geheim,

liebste Sorgen, wie sehr müssen,

zogen jene durch den Seim.

Flossen regelrecht die Tränen,

zwischen Tugend und dem Pein,

spiegelten sich müd‘ Fontänen,

zwischen Wissen und dem Sein.

Ahnte er bedrängte Weisen,

wusste er auch, was geschah,

wollte liebste Lieb‘ nicht preisen,

– war das Tote immerdar.

Glichen Pfützen tiefen Teichen,

waren sie mit Angst bewegt,

lief der Junge – nicht zu weichen,

ohne Gunst und Mut erregt.

Lief er kalt – gar ohn‘ Bedenken,

Eilte er; Durch Regen fiel,

weder Lächeln noch ein Schenken,

– lief er hastig zu dem Ziel.

Schien er nicht die Kält‘ zu spüren,

kühl war es – so bitterkalt,

trieb in ihm der Tod; Ein Rühren,

liebstes Leben starb schon bald.

Möglich war sein Hauch erfroren,

Frost war das; Was ihn so zog,

schien er sich zwar nicht verloren,

– jenes Leben, das verflog.

Trauer war, was ihn so schwächte,

liebster Kummer – welcher Ton,

schlaflos blieben seine Nächte,

Müdigkeit war nun sein Lohn.

Trübe Augen, die nicht schliefen,

sahen Engel – dicht an dicht,

hörte er das, was sie riefen,

jeden Tag – im Dämmerlicht.

Spielten sie mit ihm wie Harfen,

– spielten Saiten jenen Klang,

mitten Noten und dem Scharfen,

spielten sie wohl auch zu lang.

Glich das Herze einem Bronnen,

jeder Kummer mit dem Hass,

möglich hat das Leid gewonnen,

sprang das Leben wie ein Glas.  

Sah man auch wohl seine Scherben,

drückend, drückend in dem Sein,

– lieber würde er auch streben,

als zu leben in dem Pein.

Schien er nicht das zu ertragen,

jenes Leben – fliehe, flieh‘!

Leben kann man ohne Klagen,

sagt dem Jungen einfach wie!

 

 

               KONEC PRVNÍ ČÁSTI - ENDE DES ERSTEN TEILS

               Floh‘ verträumt die letzte Blüte,

               hängt die Freiheit nicht im Raum,

               weder Liebe noch die Güte,

               liebste Engel gibt es kaum…

               Schimmern Tote müd‘ und leise,

               jenes Leben – fliehe, flieh‘!

               Kann man leben mit der Weise?

               Sagt dem Jungen einfach wie!

 

 

Berlín-Biesdorf-Süd, 10. prosince 2023

Berlin-Biesdorf-Süd, 10.12.2023

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Hallo @Marc Donis,

 

dein Gedicht gefällt mir, ich habe es jetzt einmal gelesen und kann den Kontext noch nicht ganz greifen, aber der Stil in dem du es erzählst lässt stimmig, und auf angenehme Weise schwer, Emotionen mitschwingen, das ist cool.

 

Gibt es dazu evtl eine konkrete Geschichte, oder ist der Inhalt und Verlauf mehr abstrakt zu sehen?

 

Ich werde es gleich auf jeden Fall nochmal lesen. Das Gedicht ist ja ziemlich lang, das bringt immer die Gefahr mit sich, dass Leute sich die Mühe nicht machen wollen es zu lesen und so gerne ich lang und ausschweifend schreibe, so sehr sträubtves mich davor sowas zu lesen 😄

Das Problem hatte ich hier aber nicht, sehr nice

 

LG Delf

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