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Cheti

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Alle erstellten Inhalte von Cheti

  1. Hallo Anonyma, vielen Dank für dein Lob. Es ist immer schön, wenn die Mühe gewürdigt wird. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ein so enges, an strikte Regeln gebundenes Versmaß "abschreckend" sein kann. Jedes Gedicht darin zu verfassen, wäre auch mir zu viel. Aber es ist eine schöne Beschäftigung und mal eine richtige Aufgabe, sich daran zu versuchen. (Meine ersten Versuche waren aber auch alles andere als perfekt ). Dazu, seiner Seele freien Lauf zu lassen, ist es allerdings nicht geeignet. Ich finde es ein wenig schade, dass so viele alte Gedichtformen in Vergessenheit geraten. Insofern hat es mich gefreut zu hören, dass dir der Dróttkvætt immerhin ein Begriff ist. LG Mesochris
  2. Hallo Detlef, schön, dass dir das Gedicht gefällt und noch schöner, dass dich die Bilder haben reisen lassen. Und ich denke, zu weit kann man mit den Gedanken gar nicht reisen LG Mesochris
  3. Nach längerer Abstinenz habe ich mich in diesem Gedicht (zum zweiten Mal) mit dem skaldischen Versmaß "Dróttkvætt" auseinandergesetzt.: An die Nacht Rabenrufe loben Ruhig die dunkle Stunde, Wenn die Geister wandern, Wachend, schaurig lachend. Heiser heult im alten, Hundertjähr'gem Schlunde Waiser Haineswesen Wind, er lockt die Kindlein. Tränen, Tropfen hüpfen – Tanz im Mondesglanze – Armer Schimmer Erben Aus dem Sternenheere. Golden war ihr Garten; Grau nun, matt von Schatten. Lichter löscht die Nacht aus – Leben bringt ihr Klingen. Zwischen Zweig und Büschen Zeigen sich Gesichter Aller Zauberalben Oder wohl des Todes. Wild erstrahlt im Walde, Was wie Glutes Blute Hell den Hain bewohnet: Hauch der Meeresperlen. Pfeifend zieht am Pfade, Pferdgezogen, her die Kleine Kutsch im Matsche – Klamm von Wasserflammen. Trotz der tristen Lasten, Trällernd froh und gellend, Fährt der Droschkenführer, Für die Schwingen singend: »O du schöne Ahnin Aller weiten Zeiten, Welche alte Welten Wahrhaft schön bewahrten, Schütztest meinen Schatze Schon seit vielen Monden; Hieltst mit kühlen Hüllen Heiß, was lange pranget. Schätze sind den Schändern Schier Gold und Saphire, Nur des Neids (Ge)Schwüre, Nichts ist mehr im Herzen; Meines merkt die Sehnsucht – Marter, brennend Trennung! – Sehnsucht nach dem sanften, Süßen Mund der Wunder. « __________________________________________________________________________________________ Zur Erläuterung des Dróttkvætt-Versmaßes: -> Beginn einer betonten Silbe -> Stäbe (Stabreim) -> Binnenreime -> {Kenningar; ~Metaphern} An die Nacht Rabenrufe loben Ruhig die {dunkle Stunde, Wenn die Geister wandern,} Wachend, schaurig lachend. Heiser heult im alten, {Hundertjähr'gem Schlunde Waiser Haineswesen} Wind, er lockt die Kindlein. {Tränen, Tropfen hüpfen – Tanz im Mondesglanze –} Armer Schimmer Erben Aus dem Sternenheere. {Golden war ihr Garten;} Grau nun, matt von Schatten. Lichter löscht die Nacht aus – Leben bringt ihr Klingen. Zwischen Zweig und Büschen Zeigen sich Gesichter {Aller Zauberalben Oder wohl des Todes.} Wild erstrahlt im Walde, Was wie Glutes Blute Hell den Hain bewohnet: {Hauch der Meeresperlen.} Pfeifend zieht am Pfade, Pferdgezogen, her die Kleine Kutsch im Matsche – Klamm von {Wasserflammen.} Trotz der tristen Lasten, Trällernd froh und gellend, Fährt der Droschkenführer, Für die {Schwingen} singend: »O du schöne Ahnin {Aller weiten Zeiten, Welche alte Welten Wahrhaft schön bewahrten,} Schütztest meinen Schatze Schon seit vielen Monden; Hieltst mit {kühlen Hüllen} Heiß, was lange pranget. Schätze sind den Schändern Schier Gold und Saphire, Nur {des Neids (Ge)Schwüre,} Nichts ist mehr im Herzen; Meines merkt die Sehnsucht – Marter, brennend Trennung! – Sehnsucht nach dem {sanften, Süßen Mund der Wunder. «}
  4. Cheti

    Schöpferkind

    Hallo DAO, eine bemerkenswerte Beschreibung eines Lebens, in dem sich wohl viele - zumindest teilweise - wiedererkennen. Wirklich großartig geschrieben. Eines der Highlights auf diesem Forum; schade dass du es noch nicht 2017 hier veröffentlicht hast. LG Mesochris
  5. Es war einmal ein Pferd, das kriegte einen Schreck Vor einem Löwenmaul; vor dem lief es dann weg. O hört die Zeit, sie singt von einem alten Mann. Der kämpfte mit dem Tod – jedoch der Tod gewann.
  6. Hallo leviathan, wirklich schöne Worte für ein erstes Werk hier im Forum. Deinem Namen entgegen sehr emotionale, oft verspielte Worte, auch wenn ihr Ausklang doch etwas bedrückend wirkt. Vielleicht könntest du die Sätze aber noch als Verse arrangieren, damit sie mehr Struktur bekommen und besser auf uns wirken können. In jedem Fall gern gelesen LG Mesochris
  7. Rosiger Wein versprüht den fruchtigen Duft junger Beeren, Blutroter Samt umspielt wohlig die Lippen beim Kuss Mit dem schillernden Glas. Ganz zärtlich liebkost er die Zunge, Dass ihres Wortes Klang gleichet dem Musengesang. Seine Tropfen ein Flusse, wie Blütentränen der Venus, Die im Winde gedeih'n, tanzend und springend im Lenz.
  8. Hallo reimereien, ich finde das Gedicht auch vortrefflich. Die Stimmungen der einzelnen Monate kann ich sehr gut nachvollziehen. Dazu handwerklich perfekt gemacht. Überaus gern gelsen LG Mesochris
  9. Cheti

    Frühlingsschnee (Villanelle)

    Hallo Rose, schön, dass es dir gefällt. Auch wenn ich die unverhoffte Winterlandschaft äußert idyllisch finde, muss ich zugeben, wäre mir ein bisschen mehr Wärme doch lieber. Hallo Muehlenthal, es gibt tatsächlich auch weiße Opale (musste ich aber auch erstmal nachlesen ). Im Gedicht meinte ich allerdings eher das Farbenspiel der Sonne im Eis des zugefrorenen Sees. LG
  10. Cheti

    Expression

    Vielen Dank, Wilde Rose. Letztendlich sollten wir alle versuchen, die Welt nicht zu Staub werden zu lassen. LG
  11. Cheti

    Frühlingsschnee (Villanelle)

    Der Friede strahlt in hellem Weiß; Bedeckt die Flur mit frischem Schnee, Dass alle Welt verträumt und leis. Versteckt der erste Ehrenpreis, Durch Flockenreigen huscht ein Reh; Der Friede strahlt in hellem Weiß. Wie ein Opal erstrahlt das Eis, Wo einst erquickt der süße See, Dass alle Welt verträumt und leis. Die Amsel baut ihr Nest voll Fleiß – Auch ob der Kälte – ohne Weh. Der Friede strahlt in hellem Weiß. Und auf der Mutter Wohlgeheiß Es schläft die Ros, es schläft der Klee, Dass alle Welt verträumt und leis. Vom Weidengrund entflieht die Geiß Zu ihrer Herde: »Frost, adé!« Der Friede strahlt in hellem Weiß. Kristalle tanzen lieb im Kreis. Sie glitzern wie die gute Fee, Dass alle Welt verträumt und leis. Am Fenster sitzt der frohe Greis Und trinkt mit seiner Frau Kaffee. Der Friede strahlt in hellem Weiß, Dass alle Welt verträumt und leis.
  12. Cheti

    Expression

    Danke, Scathach. Ich hab einfach genau die Bilder zu Papier gebracht, die mir grade so im Sinne waren. LG
  13. Cheti

    Illusion

    Hallo Emjay, dein Gedicht gefällt mir wirklich sehr. Die Gedanken werden geradezu fassbar. Besonders schön finde übrigens das Wortspiel mit der "falschen Hoffnung" und "echten Enttäuschung". Ich denke, diese Verse zeigen wirklich gut, dass jede Illusion etwas Reales an sich hat. Wie sollten wir sie sonst wahrnehmen und empfinden? LG Mesochris
  14. Cheti

    Expression

    Hallo Martin, Beim Schreiben habe ich mir darüber ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Ich würde aber sagen, am ehesten ist es ein Ausdruck an Gefühlen wie: Kummer, Zweifel und Sorgen. Quasi an allem, worüber man sich manchmal den Kopf zerbricht; und hoffentlich nicht mehr. LG
  15. Cheti

    Expression

    Jetzt bleibt mir nur vielen Dank zu sagen.
  16. Cheti

    Expression

    Kummer bricht die Herzen: Träne! Träne! Wachs tropft von den Kerzen, dort in stiller Nacht, wo nur das Auge wacht, blutunterlaufen – Wein und Bier; im Alkohol ersaufen will der stumme Mund zu jener Teufelsstund. Und überall Gespenster: Tock! Tock! Ein Rabe klopft ans Fenster, mit Aas in seinem Schnabel, wie in düstrer Fabel – blutgetränkt, Fleisch in Fetzen. Willst du dich verletzen? Stumme Silberklingen; Hör den Teufel singen! Rost'ge Gitter ziert: Eis! Eis! Oh, die Welt erfriert, ob ihrer vielen Frevel, betäubt von süßem Schwefel; blutverschmiert liegen schlafend Leichen, die der Fäulnis weichen, bis nur der Schädel bleibt, der je zu Staub zerstäubt. Leer sind alle Venen: Klage! Klage! Hörst du die Sirenen? Wie sie leidig schrillen? Verzagt der edle Willen; blutumflossen schläft die Stadt. In ihren tristen Gossen vergilbt des Schädels Liebe im Staub der tausend Diebe. Es geht in Flammen auf: Alles! Alles! So ist der Lebenslauf, wenn niemand uns erhört und's Schicksal sie betört – blutgeflickt; die Weltuhr tickt, weil alle Zeit erstickt. Kein Schädel, stumm und taub. Der Teufel schnupft den Staub.
  17. Cheti

    Fragment III.

    Hallo Muehlenthal, schöne Worte, schöne Bilder – trotz der wenigen Verse. Mir gefallen solche epigrammatischen Formen aber sehr gut. Mit das Beste, was es momentan so zu lesen gibt. LG
  18. Cheti

    Labyrinth

    Hallo Volker, auch Dir vielen Dank für die Worte. Manchmal wünschte ich, dass mitleben und gegenleben leichter zu unterscheiden wären. Aber ich werde es dennoch versuchen. LG Mesochris
  19. Cheti

    Labyrinth

    Hallo Luise, Danke für die ermutigenden Worte; man darf auf jeden Fall nie stehen bleiben. Als excellent würde ich das Gedicht aber nicht bezeichnen. LG Mesochris
  20. Cheti

    Labyrinth

    Erblick ich nie den Weg aus tiefstem Labyrinth? Es türmt sich hoher Wall aus Leibern kalt und starr, Ein Meer von Angst und Pein, wo erst der Weg noch war. Der Schmerz hat mir verwehrt, dass ich ihn wiederfind'. Der Hagel fällt herab, es peitscht der eis'ge Wind. Gegeißelt ist mein Haupt durch wilder Raben Schar. Kein Schlaf schenkt mir das Glück, das Liebe einst gebar. So hab ich's nicht verdient, des rechten Pfades blind! Verirrt ist längst mein Geist; das Ziel erreicht er nicht. Es lauert diesem auf, worüber niemand spricht, Im Unterholz der Welt, wo leis die Zeit verrinnt. Erblick ich nie das Licht, das mir die Richtung weist - Nur Schattens kargen Trug, der mich in Stücke reißt? Oh, ist der Ausgang dort, wo dichte Dornen sind?
  21. Cheti

    Vita

    Vielen Dank LG
  22. Cheti

    Vita

    VITA Consectatione felicitatis nos attinemus. rectum vel falsum Est homo bonus homo bellus aut fucus beatus? captum vel liberum Est Deus boni dominus aut speculum pallidum? album vel nigrum Et quare turgida valet petitio omnium? - supplex vel erectum Dona mihi devincta optimam formam Fortuna! verum vel fictum Cantat chorus damnatus in lacrimarum lacuna; dextrum vel sinistrum Autem pectus fidele scit, solum foedum animum! probum vel malum Serpens flet et ridet turda; clare laudat patronum: Mortua est divinitas; aeterne vivit bonum! exitus vel initium __________________________________________________________________________________________ LEBEN Wir halten uns auf mit dem Streben nach Glückseligkeit. richtig oder falsch Ist der gute Mensch der schöne Mensch oder ein glücklicher Schein? gefangen oder frei Ist Gott des Guten Herr oder ein bleicher Spiegel? weiß oder schwarz Und warum ist der aufgeblasene Wunsch aller so stark? - kniend oder aufrecht Schenke mir das perfekte Antlitz, gefesselte Fortuna! wahrhaft oder erfunden Singt der verdammte Chor in der Tränen Grube; rechts oder links Aber die treue Brust weiß, dass einzig die Seele hässlich sein kann! gut oder schlecht Die Schlange weint und die Drossel lacht; laut lobpreist sie den Beschützer: Das Göttliche ist tot; ewig lebt das Gute! Ende oder Anfang
  23. Cheti

    Epode II: Tusculanum

    Es zieht ein frost'ger Windhauch über uns hinweg. Ganz finster wird die Welt hernach; Die Seele friert in zeitenloser Kälte starr Und wird erwecket nimmer mehr. Auf ewig könnt ein Feuer brennen, Wärme schenkt Ihr einzig noch der leise Sang, Der in ein Ächzen sich verwandelt hat, im Schwarz; Doch niemand sonst erhört ihn hier. / Es schleicht ein Stiche einsam durch das welke Fleisch - Wie die Narzisse längst verblüht, Dort unter heißer Sommerssonne still verbrannt. Wie rotes Wachs tropft aus dem Quell Der Schweiß unter dem Marmorblöcke berstend schrei'n, Als keiner ihre Not verstand. Es ist verloren und zerbrochen, was einst ward Mit Kraft und Last so schwer gebaut. / Das Weh ist unergründlich; lesen kann es nur Derje'nge der es schreiben muss, Sollt er noch nicht zerfressen von den Maden sein, Den Rächern jedes Wortgefechts; Nur Krieg und Ächtung auf der Bühne allen Leids, Und jedermann spielt gerne mit. Von allen Sorgen scheint befreit der Menschen Herz. Doch Vorsicht vor dem nächsten Akt! / Begierig ist die Bruste nach dem, was begehrt. Wenn es sich dann jedoch entfernt, Gedeiht der Wunsche und die Sehnsucht nach dem Ziel, Welch's uns das wahre Glücke mimt. Niemals erfüllt das Leben - nie kriegt man genug! Verstand bezwingt nun mal Verstand, Falls dieser wie verzaubert einzig nur das Bild Des höchsten Gutes bei sich trägt. / Die Frage aber, die sich stellt dem weisen Geist, Ist was es zu erreichen gilt. Denkt jeder nur an sich bloß, oder auch voraus? Und auch an das, was ringsum sprießt, An alles Leben, welches nur gemeinsam lebt? Das Herz schlägt nicht von ganz allein! Das Gleichgewicht zu halten, ist die größte Kunst; Nur glücklich ist, wer sie erlernt.
  24. Cheti

    Die Toten reiten schnell

    Im Vollmondreigen einer Nacht, Auf finstren Pfaden durch den Wald, Wo Eulen weinen, Wolfe lacht Und heiser jeder Ruf verhallt; Dort drehen Räder sich gar schnell Von einem alten Wagen nur. Im Nebel wirkt das Mondlicht grell, Es übertüncht die nasse Spur. Der Fahrer müde von dem Tag. Er sollt wie jeder andre sein. Doch's scheint, dass etwas auf ihm lag, Der junge Mann war nicht allein. Denn neben diesem, tief im Wald Es reitet schnell des Schlafs Skelett. Mit ihm ein Tross von Ungestalt, Erebnend schon das Totenbett. Das Auge zu, das Auge auf. Das Schicksal zeigt sein bös Gesicht. Nichts bremst den Hein in seinem Lauf; Der Steuermann, er sieht ihn nicht. Moment der Unaufmerksamkeit - Die kargen Bäume singen schrill - Er bringt nur grauenvolles Leid Und alles Tosen plötzlich still.
  25. Hallo Luise, das zweite Epigramm ist mein Beitrag zum Thema Frieden. LG Mesochris
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