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Cheti

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Alle erstellten Inhalte von Cheti

  1. Cheti

    Mein bester Freund

    Hallo Herodot, du versuchst mit deinem Gedicht ein sehr schönes Erlebnis einzufangen. Die Zeilen lesen sich allerdings nicht so leicht, wie es der Thematik zugutekommen würde. Das Versmaß ist sehr unregelmäßig dafür, dass "Mein bester Freund" ein klassisches, paargereimtes Gedicht sein soll. Des Weiteren könnte man auch an einigen Reimen selbst noch ein wenig arbeiten – v.a. in den ersten sechs Versen, danach scheinst du besser ins Gedicht "hineingekommen" zu sein. LG Cheti
  2. Hallo Patrick, ich finde den Ansatz wie Perry interessant, allerdings denke ich, dass die Pointe besser zünden könnte, wenn der Vorlauf nicht so monoton in die Länge wird. Der Leser schaltet sonst emotional ab. Eine Variation der Verse wäre vielleicht ein Ansatz, um die Spannung aufrechtzuerhalten. LG Cheti
  3. Hallo Carla, ich finde, dass die Wiederholung des Wortes "jetzt" ein sprachliches Mittel ist, das dem Gedicht durchaus guttut. Das LI kann so seine Gedanken zu verschiedenen Zeitpunkten der Gegenwart, die nun Vergangenheit sein mögen, ausdrücken und macht so die Etappen des Sterbens kenntlich, das in den Versen thematisiert wird. – auch insgesamt ein äußerst schönes Epigramm – LG Cheti
  4. Hallo Alex, der Inhalt deines Gedicht macht deinem Namen alle Ehre. Es ist sehr emotional geschrieben und gewinnt daraus seine Wirkkraft. Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass es nur selten so kommt, wie du es mit dem Text voraussiehst: Irgendwer ist immer da, der dich dabei stützen oder dir die Hand reichen wird, ob Freunde, Familie oder jemand anderes. Selbst wenn es manchmal so scheint, als ob alle "vorbeiziehen"... Formal vielleicht noch der Hinweis, dass mir – wie auch Berthold – die erste Strophe am besten gefallen hat. Das liegt vor allem daran, dass sie neben den Parallelismen auch ein einheitliches und interessantes Versmaß aufweisen, nämlich ein daktylisches (mit unbetontem Auftakt), was die Dynamik deines Gedichtes sehr unterstützt. In den meisten andren Strophen wird das Metrum dann zunehmend unregelmäßig. Wenn du die Lust dazu hast, könntest du noch einmal über das Gedicht drüberschauen und die anderen Verse ggf. angleichen. Aber auch so hat es mir sehr gefallen. LG Cheti
  5. Cheti

    Jahreskreis

    Hallo alterwein, ein Gedicht, in dem viel wahres steckt. Besonders bei den schnell gesunkenen Temperaturen hat man das Gefühl, der Herbst ist in diesem Jahr nur eine kurze Zwischenstation zwischen Sommer und Winter. Formal hätte man das Gedicht auch vollends jambisch aufbauen können, damit die Sprachmelodie dessen Worte noch mehr unterstützt: ...nur als Anregung LG Cheti
  6. Cheti

    orange,rot,gelb

    Das viel zu naheliegende Gegenargument habe ich ja bereits vorausgesehen. Dann sollten wir jetzt wohl unsere gesamte Sprache umstrukturieren und keine neuen Metaphern schaffen, die wir falsifizieren können, egal ob sie die Sprache künstlerisch bereichern? Zumindest sagst du offensichtlich, die Korrektheit sollte die Wahl der Worte bestimmen... Genau so gut könnte man (auf das Beispiel des obrigen Gedichtes abzielend) erklären, dass weder die Blätter, die jährlich neu sprießen, zurückkehren noch die Färbung. Diese ist nichts anderes als der durch verschiedene bio-chemische Vorgänge verursachte Abbau von Chlorophyll, der jedes Jahr durch bestimmte äußere Umstände ausgelöst wird und andre eingelagerte Farbstoffe sichtbar macht. Aber auch diese Vorgänge sind nicht jedes Jahr mit sich selbst identisch, da die Ausführung logischerweise von den nicht zurückgekehrten, neuen Blättern abhängt. Also kehren die Prozesse selbst auch nicht zurück. Das einzige, was in diesem Fall wiederkehrt, ist die in der DNA der Bäume festgelegte Reaktionsform auf die äußeren Reize. Zumindest ist diese gespeicherte Information mit sich selbst identisch und kann daher sprachlich korrekt zurückkehren (...wobei eigentlich auch nur aufs Neue wirksam werden; sie ist ja nie verschwunden.) Insofern zwingt die Korrektheit der Sprache uns alle zur Schilderung eines vollkommen unästhetischen und zusätzlich sinnlos komplizierten Sachverhaltes. Das könnte übrigens auch der Grund sein, warum wir immer noch sagen "die Sonne geht auf" anstatt "die Erde hat ihre Drehung um die eigene Achse soweit fortgeführt, dass uns das Sonnenlicht an unsrem geographischen Punkt erreicht". So kann eine Wiese auch nicht stehen, der Mond nicht auf dem Horizont thronen, der Nebel nicht hängen und auch alle anderen schönen Verben sind verdammt, nur in wenigen begrenzten Fällen benutzt zu werden. Oder wo ist die Grenze, in der ich meine Beine verliere? LG Cheti
  7. Cheti

    orange,rot,gelb

    Ich bin nicht der Meinung, dass die Formulierung ein Fehler des Ausdrucks ist, dann schon eher ein sprachliches Bild wie das der "aufgehenden" Sonne, die – wie wir alle wissen – auch nicht wirklich auf- oder untergeht. (Und ich bin mir bewusst, dass diese Phrase schon lange existiert.) Manchmal muss man die Natur nicht erklären, sondern ihren Schein nutzen... wie eben in der Poesie. Man kann es selbstverständlich auch umformulieren in: »..und die Nichtigkeit der Dinge wird dir erst mit der Rückkehr der F Ä R B U N G der Blätter bewusst..« ...oder ähnlich – je nach sprachlichem Empfinden. LG Cheti
  8. Cheti

    orange,rot,gelb

    Wann kommt der nächste Blog-Eintrag über gute, wortwörtliche, unmetaphorische lyrische Sprache?
  9. Cheti

    orange,rot,gelb

    Hallo Vergissmein nicht, mir gefällt dein kleiner Aphorismus, der mit relativ wenigen Worten sehr aussagekräftig ist. Als Vorschlag würde ich vielleicht unterbreiten – da du schon die Struktur gewählt hast – das Wort "färbenden" als Akronym/Akrostichon zu gestalten. Das hätte sicher aus seinen Charme. LG Cheti
  10. Cheti

    Träume

    Hallo eiselfe, ein wirklich schönes Gedicht. Ohne Träume zufrieden zu sein, ist ein wunderbarer Gedanke, den wahrscheinlich recht wenige Menschen in die Tat umsetzen können. Ich finde auch die Form des Gedichts sehr interessant – drei ungereimte Verse, zwei gereimte und das Aufgreifen des jeweils ersten Verses im Schlussvers der Strophen gefällt mir ebenfalls außerordentlich gut. LG Cheti
  11. Hallo Vergissmein nicht, auch wenn ich die Gedanken sehr schön finde, die du mit dem Gedicht transportierst, würde ich über selbiges noch einmal drüber schauen. Es wirkt in seiner Form etwas unentschlossen: mal Endreime, mal keine, mal zwischen den Strophen – dann noch ein Binnenreim... Auch einige Formulierungen sind etwas unglücklich gewählt oder erzielen nicht den Effekt, den die Worte ausüben könnten: z.B. Kann man als Polyptoton auslegen, klingt aber nicht wirklich gut. Oder Hier würde man, denke ich, eher "kannten" sagen. Die erste Strophe gefällt mir aber sehr – sowohl in ihrer Struktur als auch in ihrer Wortwahl (hier finde ich das Polyptoton auch stimmiger). Vielleicht kannst du dich an ihr orientieren. LG Cheti
  12. Cheti

    Der weise Baum

    in meinem Fall waren es die Versanfänge, die mich ins Stocken gebracht haben. In der ersten Strophe sind sie noch allesamt unbetont, in den beiden folgenden Strophen wechseln aber unbetonte mit betonten Silben. Beim Schlussvers hätte ich das als sprachliches Mittel verstanden, da vor dessen Beginn sicherlich eine Pause erzeugt werden soll, in den anderen Fällen finde ich den Klang durch den betonten Verseingang allerdings suboptimal. LG Cheti
  13. Cheti

    Angst

    ...würde ich nicht gänzlich sagen. Ich sehe auf jeden Fall, dass außer zwei gepaarten Versen allen Versen, die sich reimen, das gleiche Metrum zu Grunde liegt. Da wäre der Hinweis auf den Blog in jedem zweiten Foreneintrag besser angebracht. Es fehlen zugegeben sieben Kürzen, um das Versmaß zu vereinheitlichen (abgesehen von den Kadenzen, sonst 15), aber nur drei, um die Paare anzugleichen. Das allein würde bereits harmonisch klingen. ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ LG Cheti
  14. Cheti

    Der weise Baum

    Hallo Lichtsammlerin, Ich bin noch an ein paar mehr Stellen ins Stolpern geraten, deswegen würde ich das auf jeden Fall ankreiden – besonders, weil das Gedicht mit einem einheitlichen Rhythmus eines der schönsten Werke werden würde, die ich in den letzten Wochen gelesen habe. Mir bleibt nur noch die Frage, ob es sich bei den Szenen um ein Naturbild handelt oder das Gedicht doch eine Allegorie darstellt. In jedem Fall sehr gern gelesen... LG Cheti
  15. Cheti

    Angst

    Hallo Gutmensch, ein Text, der deinem Namen alle Ehre macht Ich finde, er fasst relativ kurzweilig einige Probleme der heutigen Gesellschaft zusammen, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Allerdings weiß ich nicht, ob Perry das "uns" im abschließenden Vers missverstanden hat und es den Leser in die Gruppe der Angst-habenden inkludiert, die das LI im ersten Vers verspürt oder ob tatsächlich die Angst vor dem Fremden etc. gemeint ist. (So hatte ich es ebenfalls zuerst rausgelesen). In dem Zusammenhang wäre eine kleine Erklärung ganz schön. Walthers Standardkommentar kann ich hier nicht zustimmen. Die Wortwahl könnte vielleicht ein bisschen kreativer ausfallen, würde ich jetzt aber keineswegs kritisch anmerken. Das Metrum ist noch leicht ausbaufähig, aber zumeist stimmig zwischen den Versen. Vermeiden würde ich den relativ häufigen Wechsel von Jambus und Trochäus als Auftakt der Verse; die Betonung sieht momentan so aus: —◡—◡—◡—◡ —◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ —◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— ——◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— —◡—◡—◡— —◡—◡—◡— LG Cheti
  16. Hallo Aaronius, willkommen hier im Forum. Ich habe lange über das Gedicht nachgedacht, aber ich verstehe seinen Inhalt nicht ganz. Offenbar wurde dem LI das Herz von einer Frau gebrochen und die letzten Worte sind an ein anderes Mädchen gerichtet, mit dem es sich getröstet hat? (Wenn das richtig ist), sollte der Umbruch nicht so abrupt erfolgen. Ein paar Verse mehr und auch insgesamt ein besser strukturierter Schreibstil (Metrum, gleichförmige Strophen, ...) wären förderlich für Verständnis und Nachempfinden. Zusätzlich würde das reflektierte Schreiben natürlich auch helfen, die Inhalte besser zu verarbeiten, falls das geschilderte Ereignis auf eigenen Erfahrungen beruht. LG Cheti
  17. Cheti

    Keil der Worte Schlund

    Hallo C_Funk, ich möchte Walthers impliziter Kritik anschließen. Auch auf mich wirkt das Gedicht unharmonisch und nicht genug reflektiert. Ein festes Versmaß wäre hier empfehlenswert, da die Ungleichheit der Betonung nicht den „Ausdruck“ des Gedichts befördert, sondern das ganze etwas gezwungen erscheinen lässt. Gleiches gilt für die genutzten Endreime. Alternativ hätte die Möglichkeit bestanden, „Keil der Worte Schlund“ direkt im Vers-libre-Stil zu verfassen. Das käme sicherlich auch der Sprache und Wortwahl entgegen. Wahrscheinlich soll das Gedicht sehr abgehackt klingen (schließe ich zumindest aus dem Inhalt); das schafft es auch. Aber wenn ich nach jedem Versende nachdenken muss, wie er mit dem Rest zusammenpasst, spricht auch das für eine gewisse Ausbaufähigkeit. LG Cheti
  18. Eigentlich hatte ich keine Verbindung geplant. Aber im Nachhinein fallen mir zwischen fehlgedeuteter Liebe und Herbst natürlich auch einige Parallelen auf... ein scheinbar goldener Anblick, die Kurzlebigkeit der Schönheit oder das Motiv des Vergehens und Dahinfliehens usw. LG Cheti
  19. Cheti

    Der goldene Herbst [Aurumik]

    Bald erwacht aus den flüchtigen Träumen der Wald, Sinnt nach herzlichen Tänzen des Abends im Wind: Kalt ist‘s schon, da das sonnige Liedlein verhallt. Lind vergeht, was vom Schatten der Strahlen beminnt. Auch der Prinz der Naturen erfand einen Brauch: Stund‘ um Stund‘ gab er Ewigkeitszauber dem Rund, Strauch um Strauch hat bestäubet der göttliche Hauch Und das Antlitz der bebenden Buchen ward bunt! Gold und Blut von Rubinen verzieren nun hold All die Kronen im Haine, im rauschenden Schall. Tollt die Brise denn aber durchs Zweigwerke, zollt Wall wie Dickicht Tribut mit dem schwebenden Fall! Nicht ein Blatt wird entkommen dem sanften Gericht Und sie schlummern wie lockende Schätze am Grund! Licht entsteht aus den Schimmern gleich einem Gesicht (Wund vom Tau, doch mit Rosen behangenem Mund). Sag, welch Gott hat geschaffen den lieblichen Tag, Der den Haine bereichert mit Schönheit so sehr; Mag von Sehnsucht wohl künden dem sinnenden Hag? – Ehr‘ gebühret dem Herbst samt dem flammenden Heer! ____________________________________________________________________________________________________________________ Aurumik, Versmaß im goldenem Schnitt nach @kirtapcemen: 20 Verse: Minor = 8 Worte pro Vers, Major = 12 silben pro Vers *gerundet 12 Silben: Minor = 5 Hebungen, Major = 7 senkungen *gerundet --> Metrum: —◡—◡◡—◡◡—◡◡— Reimschema: Kreuzreim + Anfangsreim + Überschlagender Reim --> a…a / b…b / a…a / b…b // …
  20. Cheti

    Finitur hic Deus

    In engen Klostergängen Verhallt ein müder Ruf Aus Angst vor Teufelssängen, Vor Qual, die eh‘mals schuf Ein schwarzes Herz aus Schmerzen In tiefster Dunkelheit. Und nicht ein Meer von Kerzen Durchbricht den Bann der Zeit! Gebete halten nimmer, Was sie noch einst bewirkt. Zerfressen ist ihr Schimmer Von dem, was sich verbirgt, Gefangen hinter Türen, Mit Segen rasch geschützt, Mit tausend heil‘gen Schwüren, Die nicht dem Heil genützt! Verboten ist die Pforte. Die Warnung bald vergreist – Dort, an dem dunkeln Orte: »Hier endet Gott / und Geist!« Verbannt, verbrannt die Seelen – Was sei, ist nicht. Es war; War nur ein grimmes Fehlen Am schwelenden Altar. Der letzte Leib erhangen, Dämonenhaft erstarrt. Und doch ist nun gefangen, Was lüstern lauernd harrt Der rosenroten Wangen, Die oftmals schon begehrt; Von giftzerpeitschten Schlangen Gar götzengleich verehrt. Kein Kindlein kann entkommen Dem Korridor zum Tod – Die Unschuld bald genommen, Die sie zu fesseln droht. O ist denn auch Erlösung, Was durch die Flure flieht, So bringt doch nur Verwesung Das stille Abschiedslied: Pater noster, qui es in caelis, Quietum nomen tuum! Pavidae atris sumus melis! Quare faves vacuum? Caligine victis ruinaque, Mutata dicti res: »Finitur hic Deus / spiritusque – Itidem omnis spes!« _____________________________________________________________________________ Übersetzung: Vater unser im Himmel, Verstummt ist dein Name! Verängstigt sind wir durch die unheilvollen Gesänge! Warum begehrst Du die Muße? Als die Finsternis und das Unheil siegten, War das Wesen des Spruches gewandelt: »Hier endet Gott / und Geist – und ebenso jede Hoffnung.«
  21. Hallo Ydalir, deine Gedichte gefallen mir äußerst gut. Wenn du es willst, solltest du dich – da du ja thematisch offensichtlich der altnordischen Mythologie zugeneigt bist – auch einmal an der altnordischen Dichtung ausprobieren (mit ihren ganz speziellen Formen: Ljóðaháttr, Fornyrðislag, Dróttkvætt, usw.). Deine Sprache und Wortwahl kommt dieser sicherlich sehr entgegen. weiterhin ein frohes Dichten LG Cheti
  22. Hallo eiselfe, wenn alles weiß ist und im Licht der tiefstehenden Sonne funkelt, dann finde ich den Winter auch bezaubernd. In diesem Ups... Im letzen Jahr war es allerdings leider eher regnerisch als verschneit. Da ist es schön in höher gelegenen Gegenden zu wohnen. Ich hoffe aber, du genießt den Winter egal bei welchem Wetter. LG Cheti
  23. Es tänzeln zarte Flocken dort im Wind Vom Glanze gleich dem reinen Bergkristall Und schweben voller Lust im jungen Glück. Ein Blick gar nur hinab auf‘s bunte Spiel, Bevor die Bö‘ sie wieder weiterführt. Nur eines dieser Sternlein fällt zur Welt. Wie prächtig, froh belebt ist jene Welt, In die das kleine Sternlein von dem Wind Ganz sanft im inn’gen Kuss der Nacht geführt: So bunt und reich wie Lichter im Kristall Ward sie getaucht vom Schwarz ins Farbenspiel, So lieblich wie des Regenbogens Glück. Und auch das Kind samt Eltern ist vom Glück Erfüllt – ja, alle Menschen, alle Welt, Die hier versammelt sind zum lust’gen Spiel, Zu Speis und Trunk – erwärmend von dem Wind, Der alles längst bedeckt mit Eiskristall – Ein Wintertraum, der jeden bald verführt. Sowie der Duft des Weines uns verführt – Von heißer Glut – ein Tropfen mildes Glück, Das rosig glänzt wie blutiger Kristall, Der selten ist in dieser weiten Welt; Gefunden nur vom alten, weisen Wind, Der leise singt vom hohen Engelsspiel. Auf Erden klingt das Musikantenspiel – So weich, dass es den letzten Sinn entführt, Wie auch das Flöckchen weggelockt vom Wind. Was bleibt, das ist der Menschen schönstes Glück Im Lichterspiel der munt’ren Weihnachtswelt. Es spiegelt sich im gläsernen Kristall. Ein jedes Auge leuchtet wie Kristall Von Zweisamkeit, vom süßen Herzensspiel; Und ein‘ Moment des Lebens schweigt die Welt. Die Liebe ist’s, die uns zusammenführt, Die uns geschenkt die Freude und das Glück, Die Wärme gibt statt eisig kaltem Wind. Doch jener Wind spend‘t Leben dem Kristall, Der alles Glück umprangt im Sternenspiel. Wir sind verführt von seiner Wunderwelt. – leider ein rarer Moment in der vergangenen Adventszeit; dafür umso schöner –
  24. Hallo Sushan, keine Sorge, für konstruktive Kritik muss man sich nicht entschuldigen. Dein Hinweis auf die Vereinfachung des Sachverhaltes war ja durchaus berechtigt. Die Ursachen werden all zu oft außen vor gelassen, wenn die Thematik beleuchtet wird. Diese ist aber in dem Fall so umfassend, das Zusammenwirken ihrer Kontext-Faktoren so komplex, dass sie nur schwer in ein knappes Gedicht verpackt werden kann. Daher ist es einfacher auf die Ursachen hinzuweisen. Um eine Erklärung ging es mir nicht einmal unbedingt. Wofür der einzelne kämpfen will, darüber kann nur er entscheiden. Was mich als Autoren dieses "knappen" Gedichts allerdings von der Politik unterscheidet, ist, dass diese sehr wohl die Möglichkeit hat, die Ursachen zu ergründen und zu bekämpfen. Ihr Mittel sind nun mal umfassende, teils ausschweifende und kontroverse Debatten. Im Zuge dieser kommt oder kam es in den letzten Jahren aber nicht all zu oft zu brauchbaren Erkenntnissen, Verständnissen – oder sie wurden ganz einfach ignoriert. Wobei ich nicht die gesamte Politik in einen Topf werfen will. In den Debatten wurden die Ursachen sehr wohl das ein oder andere Mal beleuchtet; allerdings eher von den Oppositionsparteien. Und wenn diese nicht gehört werden, so laufen die Menschen zur nächsten Opposition über. Insofern kann ich deine Aufregung hinsichtlich der meisten Parteien verstehen. Aber auch für sie ist es nicht zu spät zu handeln! Ebenso einen schönen Sonntag(abend) LG Cheti
  25. Hallo Sushan, In dem Punkt möchte ich dir nicht widersprechen. Die Probleme dieser Welt – auch hier in Deutschland – sind definitiv komplexer. Den Nutzen ziehen zur Zeit aber im überragenden Maße eben die blauen Hasspediger und darum soll diese Anklage auch an diejenigen gerichtet sein, die diesem Treiben zusehen. Ich wollte ein wenig dieser Ohnmacht einfangen, die sich so auch in ähnlichem Maße vor den Weltkriegen wiedergefunden hat, eine Fin de Siècle-Stimmung, die viel zu viele immer noch bestreiten. Sicherlich könnte das Gedicht auch die wachsende Schere zwischen Arm und Reich behandeln, die Zerstörung der Umwelt, die Unfähigkeit der Regierung einen konstruktiven Konsens zu finden, der die Interessen des Volkes nicht nur tangiert, sondern umsetzt. Aber all diese Probleme, die in jedem Fall auch dazu beigetragen haben, dass AfD, PEGIDA, usw. groß geworden sind, all diese Probleme würden unzweifelhaft noch anwachsen, wenn der Trend, blau zu unterstützen, gar zu wählen, weiter anhält. Deswegen beziehe ich die Verse in erster Linie auf ihre Propaganda des Hasses. Das heißt aber keineswegs, dass der Kampf um die Gerechtigkeit ein bloßer Kampf gegen die genannten Gruppen sein muss. Er kann genauso gut bei einer Verbesserung der Lebensumstände der Kleinsten beginnen, bei sozialer Gerechtigkeit, bei ökologischer Gerechtigkeit etc. Die Haptsache bleibt, dass die Gesellschaft erkennt, dass sich durch hasserfüllte Schimpftiraden und kriegstreiberische Märsche nichts verändern wird. LG Cheti
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