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Cheti

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Alle erstellten Inhalte von Cheti

  1. Cheti

    orange,rot,gelb

    Wann kommt der nächste Blog-Eintrag über gute, wortwörtliche, unmetaphorische lyrische Sprache?
  2. Cheti

    orange,rot,gelb

    Hallo Vergissmein nicht, mir gefällt dein kleiner Aphorismus, der mit relativ wenigen Worten sehr aussagekräftig ist. Als Vorschlag würde ich vielleicht unterbreiten – da du schon die Struktur gewählt hast – das Wort "färbenden" als Akronym/Akrostichon zu gestalten. Das hätte sicher aus seinen Charme. LG Cheti
  3. Cheti

    Träume

    Hallo eiselfe, ein wirklich schönes Gedicht. Ohne Träume zufrieden zu sein, ist ein wunderbarer Gedanke, den wahrscheinlich recht wenige Menschen in die Tat umsetzen können. Ich finde auch die Form des Gedichts sehr interessant – drei ungereimte Verse, zwei gereimte und das Aufgreifen des jeweils ersten Verses im Schlussvers der Strophen gefällt mir ebenfalls außerordentlich gut. LG Cheti
  4. Hallo Vergissmein nicht, auch wenn ich die Gedanken sehr schön finde, die du mit dem Gedicht transportierst, würde ich über selbiges noch einmal drüber schauen. Es wirkt in seiner Form etwas unentschlossen: mal Endreime, mal keine, mal zwischen den Strophen – dann noch ein Binnenreim... Auch einige Formulierungen sind etwas unglücklich gewählt oder erzielen nicht den Effekt, den die Worte ausüben könnten: z.B. Kann man als Polyptoton auslegen, klingt aber nicht wirklich gut. Oder Hier würde man, denke ich, eher "kannten" sagen. Die erste Strophe gefällt mir aber sehr – sowohl in ihrer Struktur als auch in ihrer Wortwahl (hier finde ich das Polyptoton auch stimmiger). Vielleicht kannst du dich an ihr orientieren. LG Cheti
  5. Cheti

    Der weise Baum

    in meinem Fall waren es die Versanfänge, die mich ins Stocken gebracht haben. In der ersten Strophe sind sie noch allesamt unbetont, in den beiden folgenden Strophen wechseln aber unbetonte mit betonten Silben. Beim Schlussvers hätte ich das als sprachliches Mittel verstanden, da vor dessen Beginn sicherlich eine Pause erzeugt werden soll, in den anderen Fällen finde ich den Klang durch den betonten Verseingang allerdings suboptimal. LG Cheti
  6. Cheti

    Angst

    ...würde ich nicht gänzlich sagen. Ich sehe auf jeden Fall, dass außer zwei gepaarten Versen allen Versen, die sich reimen, das gleiche Metrum zu Grunde liegt. Da wäre der Hinweis auf den Blog in jedem zweiten Foreneintrag besser angebracht. Es fehlen zugegeben sieben Kürzen, um das Versmaß zu vereinheitlichen (abgesehen von den Kadenzen, sonst 15), aber nur drei, um die Paare anzugleichen. Das allein würde bereits harmonisch klingen. ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ LG Cheti
  7. Cheti

    Der weise Baum

    Hallo Lichtsammlerin, Ich bin noch an ein paar mehr Stellen ins Stolpern geraten, deswegen würde ich das auf jeden Fall ankreiden – besonders, weil das Gedicht mit einem einheitlichen Rhythmus eines der schönsten Werke werden würde, die ich in den letzten Wochen gelesen habe. Mir bleibt nur noch die Frage, ob es sich bei den Szenen um ein Naturbild handelt oder das Gedicht doch eine Allegorie darstellt. In jedem Fall sehr gern gelesen... LG Cheti
  8. Cheti

    Angst

    Hallo Gutmensch, ein Text, der deinem Namen alle Ehre macht Ich finde, er fasst relativ kurzweilig einige Probleme der heutigen Gesellschaft zusammen, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Allerdings weiß ich nicht, ob Perry das "uns" im abschließenden Vers missverstanden hat und es den Leser in die Gruppe der Angst-habenden inkludiert, die das LI im ersten Vers verspürt oder ob tatsächlich die Angst vor dem Fremden etc. gemeint ist. (So hatte ich es ebenfalls zuerst rausgelesen). In dem Zusammenhang wäre eine kleine Erklärung ganz schön. Walthers Standardkommentar kann ich hier nicht zustimmen. Die Wortwahl könnte vielleicht ein bisschen kreativer ausfallen, würde ich jetzt aber keineswegs kritisch anmerken. Das Metrum ist noch leicht ausbaufähig, aber zumeist stimmig zwischen den Versen. Vermeiden würde ich den relativ häufigen Wechsel von Jambus und Trochäus als Auftakt der Verse; die Betonung sieht momentan so aus: —◡—◡—◡—◡ —◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ —◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— ——◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡—◡ ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— ◡—◡—◡—◡— —◡—◡—◡— —◡—◡—◡— LG Cheti
  9. Hallo Aaronius, willkommen hier im Forum. Ich habe lange über das Gedicht nachgedacht, aber ich verstehe seinen Inhalt nicht ganz. Offenbar wurde dem LI das Herz von einer Frau gebrochen und die letzten Worte sind an ein anderes Mädchen gerichtet, mit dem es sich getröstet hat? (Wenn das richtig ist), sollte der Umbruch nicht so abrupt erfolgen. Ein paar Verse mehr und auch insgesamt ein besser strukturierter Schreibstil (Metrum, gleichförmige Strophen, ...) wären förderlich für Verständnis und Nachempfinden. Zusätzlich würde das reflektierte Schreiben natürlich auch helfen, die Inhalte besser zu verarbeiten, falls das geschilderte Ereignis auf eigenen Erfahrungen beruht. LG Cheti
  10. Cheti

    Keil der Worte Schlund

    Hallo C_Funk, ich möchte Walthers impliziter Kritik anschließen. Auch auf mich wirkt das Gedicht unharmonisch und nicht genug reflektiert. Ein festes Versmaß wäre hier empfehlenswert, da die Ungleichheit der Betonung nicht den „Ausdruck“ des Gedichts befördert, sondern das ganze etwas gezwungen erscheinen lässt. Gleiches gilt für die genutzten Endreime. Alternativ hätte die Möglichkeit bestanden, „Keil der Worte Schlund“ direkt im Vers-libre-Stil zu verfassen. Das käme sicherlich auch der Sprache und Wortwahl entgegen. Wahrscheinlich soll das Gedicht sehr abgehackt klingen (schließe ich zumindest aus dem Inhalt); das schafft es auch. Aber wenn ich nach jedem Versende nachdenken muss, wie er mit dem Rest zusammenpasst, spricht auch das für eine gewisse Ausbaufähigkeit. LG Cheti
  11. Eigentlich hatte ich keine Verbindung geplant. Aber im Nachhinein fallen mir zwischen fehlgedeuteter Liebe und Herbst natürlich auch einige Parallelen auf... ein scheinbar goldener Anblick, die Kurzlebigkeit der Schönheit oder das Motiv des Vergehens und Dahinfliehens usw. LG Cheti
  12. Cheti

    Der goldene Herbst [Aurumik]

    Bald erwacht aus den flüchtigen Träumen der Wald, Sinnt nach herzlichen Tänzen des Abends im Wind: Kalt ist‘s schon, da das sonnige Liedlein verhallt. Lind vergeht, was vom Schatten der Strahlen beminnt. Auch der Prinz der Naturen erfand einen Brauch: Stund‘ um Stund‘ gab er Ewigkeitszauber dem Rund, Strauch um Strauch hat bestäubet der göttliche Hauch Und das Antlitz der bebenden Buchen ward bunt! Gold und Blut von Rubinen verzieren nun hold All die Kronen im Haine, im rauschenden Schall. Tollt die Brise denn aber durchs Zweigwerke, zollt Wall wie Dickicht Tribut mit dem schwebenden Fall! Nicht ein Blatt wird entkommen dem sanften Gericht Und sie schlummern wie lockende Schätze am Grund! Licht entsteht aus den Schimmern gleich einem Gesicht (Wund vom Tau, doch mit Rosen behangenem Mund). Sag, welch Gott hat geschaffen den lieblichen Tag, Der den Haine bereichert mit Schönheit so sehr; Mag von Sehnsucht wohl künden dem sinnenden Hag? – Ehr‘ gebühret dem Herbst samt dem flammenden Heer! ____________________________________________________________________________________________________________________ Aurumik, Versmaß im goldenem Schnitt nach @kirtapcemen: 20 Verse: Minor = 8 Worte pro Vers, Major = 12 silben pro Vers *gerundet 12 Silben: Minor = 5 Hebungen, Major = 7 senkungen *gerundet --> Metrum: —◡—◡◡—◡◡—◡◡— Reimschema: Kreuzreim + Anfangsreim + Überschlagender Reim --> a…a / b…b / a…a / b…b // …
      • 1
      • wow...
  13. Cheti

    Finitur hic Deus

    In engen Klostergängen Verhallt ein müder Ruf Aus Angst vor Teufelssängen, Vor Qual, die eh‘mals schuf Ein schwarzes Herz aus Schmerzen In tiefster Dunkelheit. Und nicht ein Meer von Kerzen Durchbricht den Bann der Zeit! Gebete halten nimmer, Was sie noch einst bewirkt. Zerfressen ist ihr Schimmer Von dem, was sich verbirgt, Gefangen hinter Türen, Mit Segen rasch geschützt, Mit tausend heil‘gen Schwüren, Die nicht dem Heil genützt! Verboten ist die Pforte. Die Warnung bald vergreist – Dort, an dem dunkeln Orte: »Hier endet Gott / und Geist!« Verbannt, verbrannt die Seelen – Was sei, ist nicht. Es war; War nur ein grimmes Fehlen Am schwelenden Altar. Der letzte Leib erhangen, Dämonenhaft erstarrt. Und doch ist nun gefangen, Was lüstern lauernd harrt Der rosenroten Wangen, Die oftmals schon begehrt; Von giftzerpeitschten Schlangen Gar götzengleich verehrt. Kein Kindlein kann entkommen Dem Korridor zum Tod – Die Unschuld bald genommen, Die sie zu fesseln droht. O ist denn auch Erlösung, Was durch die Flure flieht, So bringt doch nur Verwesung Das stille Abschiedslied: Pater noster, qui es in caelis, Quietum nomen tuum! Pavidae atris sumus melis! Quare faves vacuum? Caligine victis ruinaque, Mutata dicti res: »Finitur hic Deus / spiritusque – Itidem omnis spes!« _____________________________________________________________________________ Übersetzung: Vater unser im Himmel, Verstummt ist dein Name! Verängstigt sind wir durch die unheilvollen Gesänge! Warum begehrst Du die Muße? Als die Finsternis und das Unheil siegten, War das Wesen des Spruches gewandelt: »Hier endet Gott / und Geist – und ebenso jede Hoffnung.«
  14. Cheti

    Gesang der Lichtalben

    Hallo Ydalir, deine Gedichte gefallen mir äußerst gut. Wenn du es willst, solltest du dich – da du ja thematisch offensichtlich der altnordischen Mythologie zugeneigt bist – auch einmal an der altnordischen Dichtung ausprobieren (mit ihren ganz speziellen Formen: Ljóðaháttr, Fornyrðislag, Dróttkvætt, usw.). Deine Sprache und Wortwahl kommt dieser sicherlich sehr entgegen. weiterhin ein frohes Dichten LG Cheti
  15. Hallo eiselfe, wenn alles weiß ist und im Licht der tiefstehenden Sonne funkelt, dann finde ich den Winter auch bezaubernd. In diesem Ups... Im letzen Jahr war es allerdings leider eher regnerisch als verschneit. Da ist es schön in höher gelegenen Gegenden zu wohnen. Ich hoffe aber, du genießt den Winter egal bei welchem Wetter. LG Cheti
  16. Es tänzeln zarte Flocken dort im Wind Vom Glanze gleich dem reinen Bergkristall Und schweben voller Lust im jungen Glück. Ein Blick gar nur hinab auf‘s bunte Spiel, Bevor die Bö‘ sie wieder weiterführt. Nur eines dieser Sternlein fällt zur Welt. Wie prächtig, froh belebt ist jene Welt, In die das kleine Sternlein von dem Wind Ganz sanft im inn’gen Kuss der Nacht geführt: So bunt und reich wie Lichter im Kristall Ward sie getaucht vom Schwarz ins Farbenspiel, So lieblich wie des Regenbogens Glück. Und auch das Kind samt Eltern ist vom Glück Erfüllt – ja, alle Menschen, alle Welt, Die hier versammelt sind zum lust’gen Spiel, Zu Speis und Trunk – erwärmend von dem Wind, Der alles längst bedeckt mit Eiskristall – Ein Wintertraum, der jeden bald verführt. Sowie der Duft des Weines uns verführt – Von heißer Glut – ein Tropfen mildes Glück, Das rosig glänzt wie blutiger Kristall, Der selten ist in dieser weiten Welt; Gefunden nur vom alten, weisen Wind, Der leise singt vom hohen Engelsspiel. Auf Erden klingt das Musikantenspiel – So weich, dass es den letzten Sinn entführt, Wie auch das Flöckchen weggelockt vom Wind. Was bleibt, das ist der Menschen schönstes Glück Im Lichterspiel der munt’ren Weihnachtswelt. Es spiegelt sich im gläsernen Kristall. Ein jedes Auge leuchtet wie Kristall Von Zweisamkeit, vom süßen Herzensspiel; Und ein‘ Moment des Lebens schweigt die Welt. Die Liebe ist’s, die uns zusammenführt, Die uns geschenkt die Freude und das Glück, Die Wärme gibt statt eisig kaltem Wind. Doch jener Wind spend‘t Leben dem Kristall, Der alles Glück umprangt im Sternenspiel. Wir sind verführt von seiner Wunderwelt. – leider ein rarer Moment in der vergangenen Adventszeit; dafür umso schöner –
  17. Hallo Sushan, keine Sorge, für konstruktive Kritik muss man sich nicht entschuldigen. Dein Hinweis auf die Vereinfachung des Sachverhaltes war ja durchaus berechtigt. Die Ursachen werden all zu oft außen vor gelassen, wenn die Thematik beleuchtet wird. Diese ist aber in dem Fall so umfassend, das Zusammenwirken ihrer Kontext-Faktoren so komplex, dass sie nur schwer in ein knappes Gedicht verpackt werden kann. Daher ist es einfacher auf die Ursachen hinzuweisen. Um eine Erklärung ging es mir nicht einmal unbedingt. Wofür der einzelne kämpfen will, darüber kann nur er entscheiden. Was mich als Autoren dieses "knappen" Gedichts allerdings von der Politik unterscheidet, ist, dass diese sehr wohl die Möglichkeit hat, die Ursachen zu ergründen und zu bekämpfen. Ihr Mittel sind nun mal umfassende, teils ausschweifende und kontroverse Debatten. Im Zuge dieser kommt oder kam es in den letzten Jahren aber nicht all zu oft zu brauchbaren Erkenntnissen, Verständnissen – oder sie wurden ganz einfach ignoriert. Wobei ich nicht die gesamte Politik in einen Topf werfen will. In den Debatten wurden die Ursachen sehr wohl das ein oder andere Mal beleuchtet; allerdings eher von den Oppositionsparteien. Und wenn diese nicht gehört werden, so laufen die Menschen zur nächsten Opposition über. Insofern kann ich deine Aufregung hinsichtlich der meisten Parteien verstehen. Aber auch für sie ist es nicht zu spät zu handeln! Ebenso einen schönen Sonntag(abend) LG Cheti
  18. Hallo Sushan, In dem Punkt möchte ich dir nicht widersprechen. Die Probleme dieser Welt – auch hier in Deutschland – sind definitiv komplexer. Den Nutzen ziehen zur Zeit aber im überragenden Maße eben die blauen Hasspediger und darum soll diese Anklage auch an diejenigen gerichtet sein, die diesem Treiben zusehen. Ich wollte ein wenig dieser Ohnmacht einfangen, die sich so auch in ähnlichem Maße vor den Weltkriegen wiedergefunden hat, eine Fin de Siècle-Stimmung, die viel zu viele immer noch bestreiten. Sicherlich könnte das Gedicht auch die wachsende Schere zwischen Arm und Reich behandeln, die Zerstörung der Umwelt, die Unfähigkeit der Regierung einen konstruktiven Konsens zu finden, der die Interessen des Volkes nicht nur tangiert, sondern umsetzt. Aber all diese Probleme, die in jedem Fall auch dazu beigetragen haben, dass AfD, PEGIDA, usw. groß geworden sind, all diese Probleme würden unzweifelhaft noch anwachsen, wenn der Trend, blau zu unterstützen, gar zu wählen, weiter anhält. Deswegen beziehe ich die Verse in erster Linie auf ihre Propaganda des Hasses. Das heißt aber keineswegs, dass der Kampf um die Gerechtigkeit ein bloßer Kampf gegen die genannten Gruppen sein muss. Er kann genauso gut bei einer Verbesserung der Lebensumstände der Kleinsten beginnen, bei sozialer Gerechtigkeit, bei ökologischer Gerechtigkeit etc. Die Haptsache bleibt, dass die Gesellschaft erkennt, dass sich durch hasserfüllte Schimpftiraden und kriegstreiberische Märsche nichts verändern wird. LG Cheti
  19. Hallo Karlo, deine Sichtweise gefällt mir sehr. Dennoch glaube ich, dass es ebenso wichtig ist, das Schlechte anzusprechen, wie das Gute zu betonen. – Natürlich kann es durch das immerwährende Hinweisen auf die Probleme unserer Gesellschaft zur Verstärkung ihrer Präsenz kommen. Sie gar nicht zu erwähnen, führt aber zur Gefahr, sie eines Tages zu ignorieren. Vergessen heißt aber nicht verschwunden. – Dennoch möchte ich es dir nicht absprechen von dieser Welt zu schreiben. Auch dieses friedvolle Bild würde vergessen, wenn es nicht immer wieder in unser Gedächtnis, in unseren Sinn gebracht würde. Und vielleicht schafft es dieses Motiv doch irgendwann die Gedanken des Hasses zu ersetzen. LG Cheti
  20. Cheti

    Gott ist tot? Der Hass marschiert!

    Was ist nur draußen los? Ein schrilles Schreien fährt durchs Land; Parolen voller Hass – Wie Leichenglut ins Hirn gebrannt. Seit siebzig Jahren fort? Sie schlummerten im weichen Bett. Zerderbt ist die Vernunft, Die Geister sind vom Ruhen fett! Es hieß vor jedem Krieg: "Der W/werte Gott ist längst schon tot, Verschwunden in dem Schwarz – Geronnen aus des Blutes Rot." Doch was ist heut und jetzt, Wenn wieder steter Hass marschiert Zur Jagd auf's gute Herz, Das langsam seine Kraft verliert? O war gar ein Olymp Mit einem Schlag dem Tod geweiht, Der endlich nun verwest – Vergessen in der Dunkelheit? Sein mod'rig fauler Duft Dringt aus der blauen Mäulerschar, Die kalt wie taubes Eis, Das immer fern der Liebe war. Ach, wär es bloß getaut, Verronnen denn die blinde Wut, Die alles Elend schürt, Vergangen auch die Glut samt Blut. Wie wäre eine Welt In Frieden und in Harmonie, Die von dem Hetzerpack Erklärt zur fernsten Utopie? Niemals ist es zu spät Für's Ringen um Gerechtigkeit, Denn uns steht zum Gewinn Der Frieden aller Ewigkeit! –– Was ist nur draußen los? Ein süßes Singen wiegt durchs Land; Vom Kuss der Eintracht reich, Wie Liebesglut ins Herz gebrannt. ––
  21. Cheti

    Sozial

    Hallo Carry, Ich komme aus Ostdeutschland und studiere Geschichte. Insofern finde ich es doppelt bedauerlich, dass solche Aussagen über einen so historischen Aufschrei (zur Friedlichen Revolution) getroffen werden. Mit diesem Denken distanziert man sich nicht, man überlässt eben den "Dummerlingen" das Feld! Politische Idiotie wurde noch nie über deren Denunziation geschlagen, sondern nur durch Weitblick (vorwärts wie rückwärts). Irgendwann würde ich gerne in einer Welt leben, in der dein Text nicht mehr diese Aktualität besitzt und endlich alle Menschen in Freundschaft und Eintracht miteinander leben können. Aber das wird wohl nie geschehen. Dazu bleibt jeder Mensch zu sehr Egoist. (Das heißt natürlich nicht, dass diese Idee es nicht wert wäre, um sie zu kämpfen.) LG Cheti
  22. Cheti

    Sozial

    Hallo Carry, du stellt hier sehr schön die zwei Charakterisierungen des menschlichen Wesens gegenüber, die bereits seit tausenden Jahren existieren. Einmal der Mensch sei ein "zoon politikon", ein soziales Wesen oder andererseits "homini lupus", dem Menschen ein Wolf. Das es bestimmte Gruppen gibt, die ersteres für sich beanspruchen und gleichzeitig die Gesellschaft zerstören, gibt es wahrscheinlich schon immer. Genauso, dass die Politik Freundschaften zerreißt. Das Problem, das du letztlich ableitest, ist aber relativ neu. Sozialität nicht mehr als die Nähe zu Freunden und Familie oder als Verbundenheit zur Gesellschaft zu erachten, sondern als Vorrecht einer Gruppe gleicher politischer Gesinnung, ist in der Tat verheerend. Man sollte aber vielleicht anmerken, dass dieses Phänomen heutzutage auf nahezu alle politischen Lager zutrifft. Nur weil Dummheit lauter schreit, bedeutet das allerdings nicht, dass die anderen frei von Fehlern sind. Die Problematik liegt wesentlich tiefer... LG Cheti
  23. Hallo Kate, ein wirklich fesselndes Gedicht. Je mehr Strophen so eine Ballade umfasst, desto größer ist immer die Gefahr, dass sie langatmig wird. Ich finde, das hast du hier wunderbar vermieden. Je mehr man gelesen hat, desto tiefer ist man stattdessen in die Schilderungen eingedrungen. Inhaltlich ein Thema, oder besser Themen, die schon länger in unserer Gesellschaft diskutiert werden. Magerwahn, Fitnesswahn, Gesundheit, unerreichbare Ziele. Ich kann Nils hier nur beipflichten. Der Schluss, den du darbietest, dass den Konsequenzen auch Konsequenzen folgen, sollten sich viele zu Herzen nehmen. Sehr gern gelesen LG Cheti
  24. Cheti

    Gastfreundschaft

    Hallo Behutsalem, Eben das... Für Auge und Geist ist die Regelmäßigkeit viel harmonsicher. Genau das passt zu deinem Gedicht. Insofern finde ich auch die untere Version besser. Die Gedanken, Gefühle in Worte zu fassen und dabei metrisch zu durchdenken, kann auch helfen, sie noch einmal zu reflektieren. Darüber hinaus ist nahezu das gesamte Gedicht jambisch – so fern davon bist du also gar nicht, dass du das Versmaß ausschlagen solltest: Wie gerne würd' ich dir so vieles sagen; dich einvernehmen, sanft und ungehemmt, nicht lähmen, nein auch keine Bindung wagen nur lieben dürfen, jetzt in dem Moment. xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Dich küssen und mit deinen Zweifel raufen, (-) Fingerfertig streifen durch dein Haar. Ich würd' dir Tausend Neubeginne kaufen und selig blicken in das neue Jahr. xXxXxXxXxXx (-)XxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Am Boden hält mich nichts, durch deine Nähe wär ich befreit vom Leid, von meiner Qual. Mit dir entkomm' ich selbst dem Jammertal weil ich in dir das Gute, Reine sehe. xXxXxXXXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXXXxX xXxXxXxXxXx Doch würdest du ersticken an der Liebe, denn du, du bist am liebsten Vogelfrei, selbst wenn der Kopf erkennen würd' und bliebe, wärst du nicht glücklich, Schwere blieb, wie Blei! xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Darum belass' ich dich in meinem Herzen, als Gast und füge mich dem Ganzen ein. Der Himmel zündet abends an die Kerzen (so) ein Stern, ein Einz'ger, möcht' ich für dich sein. xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx (X)xXxXxXxXxX Bis auf die zwei kleinen (Ausnahmen) ist die Version formal perfekt, inhaltlich sowieso. Mein kleiner Favorit ist ja das Bild mit den angezündeten Kerzen. Aber in erster Linie sollstest Du mit deinem Gedicht zufrieden sein. Versteh die ganzen Anregungen also bitte nur als das, was sie sind: Anregungen. LG Cheti
  25. Cheti

    Manchmal

    Hallo Carry, ich finde es toll, wie du es schaffst, die Eindrücke – aufgespalten in Natürliches (Himmels, Wasser,...), Menschengeschaffenes (Boote, Zeiger) und die Zeit selbst (Stunden, Tag,...) – ineinander überfließen zu lassen. Eine wunderbare Beschreibung der Flüchtigkeit aller Momente, die doch so viel verbinden. LG Cheti
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