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Perry

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Beiträge erstellt von Perry

  1. nachgereicht, hier noch eine überarbeite Fassung:

     

    nachruf

     

    handschmeichelndes plastikgewölb

    mal herzclown- mal mondgesicht

    lag es verlassen am straßenrand

     

    ce gekennzeichnet gekauft als

    kinderspielzeug made in china

    schlugen sich zuletzt hundezähne

     

    ins gelbweiße kunststoff fleisch

    der zufall rollte es vor meine linse

    ein schnappschuss war das mindeste

  2. Hallo Uloisius,

     

    dein Lied an die Revolution hat mich angesprochen.

    Aufstände im glorifizierten Rückblick sind als Wunsch nach mehr Gerechtigkeit sicher wünschenswert. Leider ist das gesellschaftspolitische Mediengesicht unserer Tage nicht so malerisch, denn darin spiegeln sich neben Protestkundgebungen auch um Hilfe flehende Kinderaugen hinter Gitterzäunen und im Meer treibende Leichen. Solange die Antwort auf den Wunsch nach einem lebenswerten Leben für alle im Errichten von Zäunen und das Berufen auf Abkommen und Gesetze besteht, ist der Drang nach Aufbegehren wichtiger den je. Gut, dass Du eine Fahne dafür schwenkst.

     

    LG

    Perry

  3. Hallo bugmenot,

     

    da gefällt mir die längere Version auch besser.

     

    Mein Vorschlag wäre:

     

    wenn ich blicke, kann ich nicht

    einfach nur sehen, ich muss starren.

    wenn ich koste, reicht es mir nicht

    einfach nur zu schmecken, ich muss genießen.

     

    wenn ich rieche, kann ich nicht

    einfach nur atmen, ich muss inhalieren.

    wenn ich höre, reicht es mir nicht

    einfach nur zu horchen, ich muss lauschen.

     

    wenn ich fühle, kann ich nicht

    einfach nur empfinden, ich sterbe vor Sehnsucht.

     

    Vielleicht ist ja eine Anregung dabei.

     

    LG

    Perry

  4. Hallo bugmenot,

     

    dein Voyeurismus der Sinne gefällt mir gut, denn wozu haben wir sie, wenn wir sie nicht auskosten bis zum Letzten.

    Konstruktiv reizt es mich natürlich die vielen Redundanzen im Text zu reduzieren, aber was spricht dagegen auch mal

    den "Wiederholungssinn" auszuleben.

     

    Gern gelesen und LG

    Perry

  5. Hallo Jack,

     

    ich pflichte Uloisius gerne bei, dein Komm ist ein „Gedicht“ für sich.

    So stelle ich mir eine übertragene Lesart vor.

     

    Was das Ende anbelangt,

    „Vom bunten Handschmeichler zur zerknautschten, zerbissenen Ekelmasse.“

    lehrt sie uns Demut, denn was bleibt ist nur die Schönheit des Gedachten.

     

    LG

    Perry

     

     

    Hallo Frank,

     

    schön dich auch hier zu lesen.

    Freut mich, dass Dir mein dichterisch-fotografischer Blick auf dieses verlorene Spielzeug gefallen hat.

    Das Objekt der Beobachtung kann zufällig sein, die sich an ihm reflktierenden Gedankenbilder sind es,

    die uns immer wieder zeigen, wo wir im Leben stehen auf dem Weg vom Verlieren und Finden.

     

    Deine "Hubberle" werde ich gerne zu Rate ziehen, wenn der Text seine endgültige Fassung erhält.

     

    LG

    Perry

  6. Hallo Martin,

     

    das ist auch mehr ein Erinnerungsgedicht, als Metaphern trächtig.

    Auf Uloisius Anmerkung hin, habe ich eine alternative Version der 3. Strophe geschrieben:

    die vielleicht weniger hermetisch rüberkommt.

     

    "ins gelbweiße kunststoff fleisch

    der zufall rollte es vor meine fotolinse

    ein nachruf ist wohl das mindeste"

     

    Danke fürs Interesse und LG

    Perry

  7. Hallo Louise,

    besser hätte ich die reale Bildebene auch nicht erzählen können, denn genauso ist es passiert. Ich habe diesen kleinen Kinderspielball, der wohl auch eine zeitlang einem Hund die Zeit vertrieb, beim Spazierengehen gefunden und -obwohl er total verdreckt war- mich entschlossen ihn in meine Fotomotivsammlung aufzunehmen. Was eine mögliche übertragene Aussage anbelangt, hängt diese vermutlich sehr von Erinnerungen ab, die man mit verlorenem, bzw. vergessenem Spielzeug verbindet.

    Für mich ist "John", der Herstellername, in meiner Fantasie zu einem Symbol für meine Kindheit geworden. Verloren und wiedergefunden, es macht glücklich an die Zeit des unbeschwerten Spielens zurückzudenken.

    Danke für dein Einlassen auf die Bilder und LG

    Perry

     

    Hallo Berthold,

    danke für dein verstehendes Lesen. Was das Behördendeutsch anbelangt, werde ich wohl mein langjähriges Beamtendasein nie mehr ganz los. Hier war es einfach die Länge des Wortes "Kennzeichnung", die mich zu dem kürzeren "Kennzeichen" wechseln ließ. Eines meiner anderen Hobbies ist Fotografieren, weshalb ich immer auf der Suche nach besonderen Motiven bin. Deinen Elefanten hätte ich bestimmt auch in meine Miniaturensammlung aufgenommen.

    LG

    Perry

  8. handschmeichelndes plastikgewölb

    mal herzclown mal chinesenmond

    gesicht lag es vergessen am rand

     

    made in china mit ce kennzeichen

    gedacht wohl als kinderspielzeug

    schlugen sich zuletzt hundezähne

     

    in das gelbweiße kunststoff fleisch

    der zufall rollte es vor meine linse

    ein nachruf für john sei sein dank

     

     

  9. Hallo Uloisius,

     

    das ist Wehmut pur, die von der Musik gelungen getragen wird.

    Konstruktiv ist mir der Schluss etwas zu knapp ausgefallen.

    Vielleicht wäre eine Zeilenwiederholung eine Möglichkeit,

    oder zum Gehen auch noch ein Wiedersehen.

     

    viel zu früh bist du schon fort

    zu jenem geheimnisvollen ort

    zu dem wir vielleicht alle

    gesetzt dem glücklichen fall(e)

    gehen und uns wiedersehen

     

    Vielleicht ist ja eine Anregung für Dich dabei, falls Du überhaupt noch an dem Text/Song arbeiten möchtest.

     

    LG

    Perry

  10. früher riefen sie ho ho oder che che

    als parolen bei protesten waren

    unzufrieden mit dem establishment

     

    doch die revolution fraß ihre kinder

    einige ketteten die liebe an brücken

    oder warfen münzen in brunnen

     

    den weg zur letzten demo geht jeder

    allein manchen verlässt die kraft und

    er ruft nach anderen heilsbringern

  11. Hallo Jack,

    danke fürs Auseinandersetzen mit dem Text.

    Was die Auseinanderschreibung anbelangt nutze ich sie, um die zusammengefasste Bedeutung etwas weiter zu spannen.

    Wie Du schon ausgeführt hast, ist Grenzerfahrung eher mit etwas Bedrohlichem wie eine Nahtoderfahrung etc. verbunden.

    Getrennt geschrieben verteilen sich die Bedeutungsgewichte auf Grenz(en) und Erfahrungen und es kommen Bilder zum Vorschein wie über Grenzen flüchten (aktueller Bezug), Mount Everest (sportliche Herausforderung) etc., oder wie in der 3. Strophe ausgeführt die Sehnsucht nach Kaanan oder einem anderen (Märchen) Glück.

    Sicher könnte man die einzelnen Denkrichtungen etwas deutlicher ausführen, aber ich bin dafür, dem Leser möglichst viel Freiraum für eigene Auslegungen zu lassen.

    Ich überlege mal, den Traum und das Sesam öffne dich durch andere Bilder zu ersetzen.

    LG

    Perry

  12. manchmal kurz vor ende des traums

    glaubst du angekommen zu sein spürst

    wie dir ein warmer wind entgegenweht

     

    vor dem übergang bleibst du stehen

    bemühst dich im halbdunkel eine lücke

    im unüberwindlichen zu finden zuletzt

     

    versuchst du es mit sesam öffne dich

    doch statt dem land der verheißung

    zeigt sich nur ein morgengrauer tag

  13. Hallo Scosid,

     

    da lässt sich einiges Hineininterpretieren, von einem Gefängnisaufenthalt über eine Abmagerungskur bis zum Urlaub etc.

    Etwas verwirrend sind die verschiedenen Zeitaussagen (6 Jahre, 5 Wochen).

    Konstruktiv solltest Du noch an

     

    "kannst du dich selber sein!"

     

    arbeiten, das klingt deutsch-türkisch (gewollt?).

     

    LG

    Perry

  14. Hallo Uloisius,

    mal ein Blick von der "anderen Seite" auf die Menschen an der Kasse.

    Ich finde, dass hier Text und musikalische Untermalung hervorragend gelungen sind.

    Konstruktiv ist mir das Fließband aufgefallen, denn das gehört eher in eine Fabrik, als zu einer Kasse, auch wenn es auf dem Kassenband zugeht wie auf einem Fließband. Ist aber nur eine unwesentliche Kleinigkeit.

    Ich bezahle meisten mit Karte, das ist für alle Beteiligten am einfachsten.

    LG

    Perry

  15. Hallo Jack,

    dein Kommentar wärmt natürlich mein Dichterherz, denn nichts freut einen Schreiber mehr, als eine treffende Reflexion seiner Intentionen. Gerade in der dunklen Jahrenzeit kommen die Erinnerung an schöne Zeiten wieder hoch und wärmen die fröstelnde Seele. In dem schwungvollen Axtschlag liegt (wenn auch versteckt) der Wille mit der Wärme der Erinnerung den Aufbruch in einen neuen Frühling zu wagen.

    Danke für deinen wertschätzenden Komm und LG

    Perry

  16. auf dem kaminsims steht die hölzerne

    nachbildung des leuchtturms von dem

    wir lichtsignale ins ungewisse schickten

     

    nun rollt aus der ferne der winter heran

    streut mit weitausholender hand schnee

    über das von dünen geschützte land

     

    mit schwung fällt die axt den stamm

    zerteilt das eingeritzte herz in scheite

    unvergessen wärmender momente

  17. Hallo Nils,

    deine weitergehende Interpretation gefällt mir gut, denn das "aussichtsreiche" eines nächsten Lebens ist letztlich nur eine Trostillusion. Das wahre (kleine) Glück findet man dagegen eher im Alltäglichen.

    Ich wünsche Dir und deiner Familie jedenfalls viel Glück für die Zukunft.

    Ich bin ja schon eine Generation weiter und begleite bereits meine Kinder beim Aufbau ihrer Familien.

    LG

    Perry

  18. Hallo saschaeule,

     

    "mit dem kopf in der falschen zeit" deutet auf ein unbewältigtes Ereignis in der Vergangenheit hin, das sich immer "wieder mal" nachts in Erinnerung bringt. Jack hat bereits einige gut gesetzte Passagen hervorgehoben und auch ich finde den Text in seiner "eigenwilligen" Verwortung interessant.

    Falls Du an einer Textarbeit interessiert bist, biete ich Dir folgende Zeilenbruchvariante zur Diskussion an:

     

    Licht aus Fenster auf und die Nacht

    komm in den Raum wieder mal

    wieder mal mit dem Kopf in der falschen Zeit

     

    und außerdem wollte ich und ich glaub

    Du wolltest auch keine Frage

    das sind die traurigsten Gedanken

     

    Ich denke, dass so die Wendungen bzw. Wiederholungen etwas lockerer rüberkommen.

     

    Insgesamt gern gelesen und reflektiert.

    LG

    Perry

     

     

    L

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