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Perry

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Beiträge erstellt von Perry

  1. gefiedertes herz

     

     

    stille lastet auf dem land, lässt bäche bleiche adern sein.

    frösteln formt gänsehaut. worte vernebelte sprechwolken.

    mit vollen händen türmt wind schnee auf die dächer.

    wurfgeschossig versuchen wir lawinen abgehen zu lassen.

     

    die rauchsäulen der kamine scheinen den himmel zu stützen,

    dazu klingt das säuseln des sturms wie höhnisches gelächter.

    selbst der wetterhahn stimmt dem raunen verstorbener zu,

    die uns zischraschelnd ins glitzernde locken wollen.

     

    doch das kleid der windbraut ist löchrig und man kann

    das gewürm in ihrem gefiederten herzen sehen.

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  2. ein berührendes Abschiedsgedicht, dem man aber leider anmerkt, dass du zum Schluss hin immer mehr mit Metrik und Reim gerungen hast. :wink:

     

    In der Zeile "Tags darauf still Blicke auf dein Foto" hakt es etwas.

    Entweder solltes es " Tags darauf stille Blicke auf dein Foto" oder

    "Tags darauf blicke ich still auf dein Foto " heißen.

     

    Vielleicht ist ja eine Anregung für dich dabei.

    LG

    Perry

  3. geflüster

     

    hörst du, wie sie reden,

    mit ihren feenleisen stimmen,

    wie sie üben mit pfeil und bogen,

    damit wir uns verlieben.

    tun wir ihnen den gefallen,

    dann erfüllt sich vielleicht,

    was ihnen das leben verwehrte.

    wenn wir uns die ohren zuhalten,

    macht es noch mehr spaß.

  4. im halbschatten

     

    mit dem fensterkreuz im blick

    erhält der innenhof ein sakrales ambiente.

    die wäsche hängt kuttengleich auf der leine,

    scheint abbitte zu leisten für das, was

    im halbschatten lauert, durch augen schlitzt.

    doch es ist nur die katze von nebenan,

    die sich buckelt vor dem, was sie

    in den wandelgängen zu sehen bekommt.

  5. ja der Advent ist heuer dick mit Schnee bepackt.

    Da du anscheinend an Textarbeit interessiert bist, ein paar konstruktiv gemeinte Hinweise:

     

    Endreime mit gleichen Wörtern wie "an/an" oder ähnlichen Begriffen wie herab/hinab sind nicht besonders schön.

    Auch Bildfolgen wie

     

    "Alle Bilder werden schneegewandelt.

    Pudrig weiß und dick bemützt

    werden Tannen nun verhandelt

    bunt und kerzenreich geschmückt."

     

    sind etwas zu verallgemeinernd (Alle Bilder) oder sinngebeugt (verhandelt/verkauft werden i.d.R. die Bäume ohne Schnee). Natürlich ist das etwas kleinlich gelesen, aber gerade Reimlyrik fordert hier besondere Aufmerksamkeit, um nicht reimlastig zu wirken.

     

    LG

    Perry

  6. ja freie bzw. Prosalyrik wird oft ein wenig von oben herab angesehen, aber Gleiches gilt umgekehrt, denn ob es heute noch zeitgemäß ist sich gereimt auszudrücken, darf zumindest ein wenig nostalgisch belächelt werden. :wink:

    Ansonsten freut es mich, dass dir meine kleine Erinnerung an meinen Sommer 76 gefallen hat.

    Danke fürs Reinschauen und LG

    Perry

  7. fallende falken

     

    im blick, der winter bringt krieg ins beschauliche, wir könnten

    uns totstellen, statuen ohne herzschlag im niemandsland.

    doch wir stapfen weiter, setzen die klammen füße voreinander

    solange sie uns tragen, zu orten an denen wir am feuer sitzen,

    einander die kälte ausreiben, bis wir gerötet in träume sinken,

    die uns zurück an die front bringt, wo falken vom himmel fallen,

    ihre krallen in unsere mäuseleiber schlagen. zurück bleibt ein

    seelenloser balg, ausgewürgt von nie endenden finsterzeiten.

  8. als erstes ist mir zu deinen Zeilen das Lied "Flieger grüß mir die Sonne" eingefallen, auch wenn deine Bilder mehr zum Surrealistischen tendieren. Passend ist das ineinander im durcheinander, weil es den Gefühlsaufruhr beim Himmelsstürmen gut einfängt.

    LG

    Perry

  9. kälteeinbruch

     

     

    es war an dem tag,

    als worte, die wir streuten,

    keinen halt mehr gaben,

    wege über nacht so glatt wurden,

    dass wir auseinander drifteten.

     

    ich rief dir noch zu: „zieh

    dich warm an!“ doch da

    verschlang uns die lawine,

    ausgelöst, als wir unbedacht

    die wahrheit sagten.

  10. heimkehrer

     

     

    wind, den ich spürte, gab mir die richtung,

    landschaft, die ich sah, weckte heimatliches,

    während mein magen knurrte wie ein hund,

    der nach knochen im exhumierten sucht.

     

    der grabengel nebenan meinte flügelraschelnd,

    verlorenes findest du im fundbüro, dort

    wo früher auch für dich glocken schlugen.

    verzeihung gibt es für ein klingelgeld dazu.

  11. ja im Traum, da ist man leicht Weltarchitekt oder wer weiß noch was für eine Spuperheld, bis man das aber im wirklichen Leben oder beispielsweise als Dichter wird, da hat die Kunst einige Hürden davorgestellt.

    Speziell was das Reimen anbelangt genügt es nicht gute Endreime zu finden, sondern auch die richtige Schrittfolge, sprich Metrik einzuhalten um nicht zu straucheln. :wink:

    Inhaltlich sind mir Bilder wie "Die Schwere und Wahrheit / ermüden die Augen" etwas zu oberflächlich, denn warum Wahrheit die Augen ermüdet ist mir zumindest auf den ersten Blick nicht eingängig.

    LG

    Perry

  12. Danke für deine Sicht. Ein gutes Enjambement zu finden ist gar nicht so leicht, vorallem wenn es nicht konstruiert wirken soll. Ansonsten sind ja Höhenflüge was Schönes, man sollte nur wissen wann es Zeit ist die Seilbahn zu nehmen. :wink:

    LG

    Perry

  13. höhenflug

     

     

    adler suchen nach auf

    wind lässt schafkräuter wiegen

    durch die wir geduckt

    ihre akrobatischen schwünge

    mit dem vergleichen

    was uns zueinander bringt

    doch nestanflüge

    beringt mit versprechen

    führen zu abstürzen

     

    wir nehmen die seilbahn

    für die fahrt ins tal

  14. lichter ziehen dahin

     

    auf dem weg wirbelt herbstwind

    blätter wolken verhüllen aussichten

    auf bergleuchten schwüler sommer

    abende an denen wir glaubten echo

    würde versprechen verstärken

    auch rotwein schmeckt bitter nach

    hat süße verloren auf der straße

    ziehen laternen klingen kinderlieder

    vorbei die zeit in der wir eine decke

    teilten das was am besten mundete

    all das gaben wir dem wind mit

    als er nach nicht benötigtem fragte

  15. furcht macht liebe

     

     

    passend zum gruselfilm fällt

    der strom aus. angst kindet,

    wenn aus vorhängen gespenster,

    schranktüren sargdeckel werden.

     

    blinde fürchten nichts dunkles,

    mögen dagegen keine stille.

    summend, die augen geschlossen,

    lieben wir uns ins helle.

     

     

    1. Fassung:

     

    furcht macht liebe

     

     

    genau passend zum gruselfilm

    fällt der strom aus. ich hatte

    schon als kind angst, wenn aus

    vorhängen gespenster, schranktüren

    sargdeckel wurden, flüsterst du.

     

    ich tröste dich mit dem hinweis,

    blinde fürchten das dunkle nicht,

    sie mögen dagegen keine stille.

    summend, die augen geschlossen,

    lieben wir uns bis es hell wird.

  16. mal abgesehen davon, dass ein Blatt von der Sonne allein nicht entzündet werden kann, gefällt mir die Personifizierung des Blattes auch gut.

    Die Konstellation leeres Blatt und grübelnder Dichter ist eine klassische Situation wie sie viele Künstler kennen.

    Etwas Schade finde ich, dass sich die Handlung nur einseitig entwickelt und der eigentliche Betroffene nicht zuwort kommt.

    LG

    Perry

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