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Perry

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Beiträge erstellt von Perry

  1. kälteeinbruch

     

     

    es war an dem tag,

    als worte, die wir streuten,

    keinen halt mehr gaben,

    wege über nacht so glatt wurden,

    dass wir auseinander drifteten.

     

    ich rief dir noch zu: „zieh

    dich warm an!“ doch da

    verschlang uns die lawine,

    ausgelöst, als wir unbedacht

    die wahrheit sagten.

  2. heimkehrer

     

     

    wind, den ich spürte, gab mir die richtung,

    landschaft, die ich sah, weckte heimatliches,

    während mein magen knurrte wie ein hund,

    der nach knochen im exhumierten sucht.

     

    der grabengel nebenan meinte flügelraschelnd,

    verlorenes findest du im fundbüro, dort

    wo früher auch für dich glocken schlugen.

    verzeihung gibt es für ein klingelgeld dazu.

  3. ja im Traum, da ist man leicht Weltarchitekt oder wer weiß noch was für eine Spuperheld, bis man das aber im wirklichen Leben oder beispielsweise als Dichter wird, da hat die Kunst einige Hürden davorgestellt.

    Speziell was das Reimen anbelangt genügt es nicht gute Endreime zu finden, sondern auch die richtige Schrittfolge, sprich Metrik einzuhalten um nicht zu straucheln. :wink:

    Inhaltlich sind mir Bilder wie "Die Schwere und Wahrheit / ermüden die Augen" etwas zu oberflächlich, denn warum Wahrheit die Augen ermüdet ist mir zumindest auf den ersten Blick nicht eingängig.

    LG

    Perry

  4. Danke für deine Sicht. Ein gutes Enjambement zu finden ist gar nicht so leicht, vorallem wenn es nicht konstruiert wirken soll. Ansonsten sind ja Höhenflüge was Schönes, man sollte nur wissen wann es Zeit ist die Seilbahn zu nehmen. :wink:

    LG

    Perry

  5. höhenflug

     

     

    adler suchen nach auf

    wind lässt schafkräuter wiegen

    durch die wir geduckt

    ihre akrobatischen schwünge

    mit dem vergleichen

    was uns zueinander bringt

    doch nestanflüge

    beringt mit versprechen

    führen zu abstürzen

     

    wir nehmen die seilbahn

    für die fahrt ins tal

  6. lichter ziehen dahin

     

    auf dem weg wirbelt herbstwind

    blätter wolken verhüllen aussichten

    auf bergleuchten schwüler sommer

    abende an denen wir glaubten echo

    würde versprechen verstärken

    auch rotwein schmeckt bitter nach

    hat süße verloren auf der straße

    ziehen laternen klingen kinderlieder

    vorbei die zeit in der wir eine decke

    teilten das was am besten mundete

    all das gaben wir dem wind mit

    als er nach nicht benötigtem fragte

  7. furcht macht liebe

     

     

    passend zum gruselfilm fällt

    der strom aus. angst kindet,

    wenn aus vorhängen gespenster,

    schranktüren sargdeckel werden.

     

    blinde fürchten nichts dunkles,

    mögen dagegen keine stille.

    summend, die augen geschlossen,

    lieben wir uns ins helle.

     

     

    1. Fassung:

     

    furcht macht liebe

     

     

    genau passend zum gruselfilm

    fällt der strom aus. ich hatte

    schon als kind angst, wenn aus

    vorhängen gespenster, schranktüren

    sargdeckel wurden, flüsterst du.

     

    ich tröste dich mit dem hinweis,

    blinde fürchten das dunkle nicht,

    sie mögen dagegen keine stille.

    summend, die augen geschlossen,

    lieben wir uns bis es hell wird.

  8. mal abgesehen davon, dass ein Blatt von der Sonne allein nicht entzündet werden kann, gefällt mir die Personifizierung des Blattes auch gut.

    Die Konstellation leeres Blatt und grübelnder Dichter ist eine klassische Situation wie sie viele Künstler kennen.

    Etwas Schade finde ich, dass sich die Handlung nur einseitig entwickelt und der eigentliche Betroffene nicht zuwort kommt.

    LG

    Perry

  9. schön, dass du bei mir reingeschaut hast.

    Als Reimersatz habe ich am Schluss ein paar Alliterationen eingebaut. :wink:

    Ansonsten ist es für mich als freier Schreiber wichtiger, dass die Bildprache effektiv ist und die Aussage/Pointe flutscht. Da stören Reime oft mehr, als sie den Text tragen. Aber das ist jedem Schreiber selbst überlassen, was im besser liegt.

    Die Autoklassiker habe ich gewählt, um bei den Lesern bekannte Bilder zu erzeugen und wer weiß, vielleicht entdeckt sie ja doch noch ein Liebhaber.

    LG

    Perry

  10. schrottesk

     

     

    zu türmen aufgerichtet jonglieren karosserien.

    ein kran beäugt sie mit pendelnder kralle,

    bereit zuzugreifen, sobald sie abrutschen.

     

    ein cadillac flüstert: „weißt du noch,

    damals in den sechzigern, als wir im autokino

    mit elvis rockten, die mädchen petticoats trugen.“

     

    „ach ja, lang ist’s her“, antwortet eine corvette,

    „da hatte ich auf den felgen noch weißwandreifen

    und im aschenbecher glimmten stuyvesant.

     

    achtung! dach einziehen, die afterparty geht weiter,

    der abwracker sucht futter für die presse. wo bleiben

    die heißblütigen bastler, mit ihren flinken fingern?“

  11. Ich stimme Corazon zu, da hätte man mehr daraus machen können.

    Ich kenne diese Zahlenspiele zum Thema Liebe z.B. als

    1+1=3 wenn ein Liebe Früchte trägt oder einmal ist keinmal u.s.w.

    Unter Einmaleins verstehe ich allerdings das Rechnen mit kleinen Zahlen im Allgemeinen, also nicht nur Multiplikationen.

    Was könnte man tun? Hier ein Vorschlag von mir anhand deiner Bilder:

     

    Verrechnet

     

     

    Eins und Eins ist Zwei

     

    Du hast mich angesehen

    Kann ich dir widerstehen

    Meine Blicke zu führen

    Deine Haut zu berühren

     

    Eins minus eins ist Null

     

    Ich konnt' nicht widerstehen

    Dich zärtlich zu berühren

    Ein Schlag mitten in's Gesicht

    Schreibt ein trauriges Gedicht

     

    Vielleicht ist ja eine Anregung für dich dabei.

    LG

    Perry

  12. wer bist du?

     

     

    all unser streben, sehnen endet,

    sobald die schrift kleiner wird,

    sich gar ins papier zurückzieht.

     

    wer will schon in büchern lesen,

    die in geheimschrift verfasst sind,

    sich letztlich als märchen entpuppen.

     

    doch noch gründet unvergessenes

    in aufklarenden seen, dann lachen wir

    über unerwartetes anglerglück.

  13. monochrom

     

    der tag zeigte sich einsilbig, nickte

    nur, als ich seinen vorgänger abriss.

    ohne dessen spruch gelesen zu haben,

    segelte das blatt in den papierkorb,

    legte sich zu denen, die ich gestern

    in einem anfall zerknüllte, weil mir

    das geschriebe zu einfältig schien.

    dabei hatte es so bernsteinfarben

    auf dem bildschirm geflimmert.

  14. ob Träume aus dem Rückgrat fallen, weiß ich nicht. :wink:

    Ich denke, du wolltest damit umschreiben, dass das LD ein eher "steifer" Mensch ist, der nur selten Gefühle zeigt.

    Formal bin ich ein wenig an der Reihenfolge (fängt) hängengeblieben, aber vermutlich wolltest du damit einfach die gewohnte Abfolge auch sprachlich etwas brechen.

    LG

    Perry

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