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Beiträge erstellt von Perry
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als Freund des Nordmeeres muss ich dir sagen, dass ich nichts gegen eine steife Brise habe, solange ich hin und wieder einen heißen Grog bekomme. :wink:
Das flache Land ist hier natürlich als Metapher für ein Leben ohne Höhepunkte gedacht.
Danke für dein Reinschauen und LG
Perry
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Flaches Land
Unsere Welt hat keine Berge mehr,
das Auge verliert sich im Ungewissen.
Nachts schreckst du hoch, fürchtest
Stürme könnten unser Haus fortreißen.
Ich halte dich fest im Arm und du
duckst dich in meinen Windschatten.
Es liegt Schnee auf deinen Wangen,
sagst du fröstelnd, würdest spüren,
dass der Winter nicht mehr fern ist.
Ich mache Feuer im Kamin, versuche
das Eis in deinen Augen zu tauen.
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hart am wind
ich stand an der reling,
der blick gezogen von den wellen
in die tiefen meiner selbst.
über mir knatternde segel,
knarzende taue, die mich banden,
als du riefst mit hellem sang.
es war ein feines locken,
das dir die zeit entrang.
so lauschte ich still den delphinen,
die mir den weg wiesen,
zur insel der glückseligkeit.
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eine Idylle wie mir scheint und viel Zeit zum Nachdenken, wie es weiter gehen soll.
Das "meinen" würde ich am Schluss weglassen, dann kann sich der Leser besser seine Ufer erträumen.
LG
Perry
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ja wenn nicht soviel Leid und Pein damit verbunden wäre, könnte man sogar darüber lachen. Aber so fällt dieses Schmunzeln wohl doch etwas süßauer aus.
LG
Perry
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Mir ist aufgefallen, dass du in diesem Teil deines Konzeptes der Schicksalshaftigkeit den Reim auf gleiche Worte reduziert hast. War das als Schlusspunkt gedacht oder Zufall.
Ich würde die Teile zu einem Werk zuusammenführen, weil dann die Entwickliung besser nachvollziehbar ist.
LG
Perry
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ich wollte der Liebe hier eine Sprache über den Tod hinaus verleihen.
Freut mich, dass du sie hören konntest.
Danke und LG
Perry
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Muschelgesang
Als ich gestrandet am Ufer lag
und die Möwen mir zuriefen:
„Steh auf, die Flut kommt!“
spürte ich, wie sich Wattwürmer
in meine Haut bohrten,
Krabben meinen Mund bewohnten.
Ich habe mich den Gezeiten gefügt
und meine Stimme spricht fortan
aus dem Perlmutt jeder Muschel:
„Wein nicht geliebtes Menschenkind,
ich bin nun eins mit Meer und Wind.“
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im minenfeld
wir laufen auf spitzen, springen wie böcke,
verharren wie geckos vor dem stolperdraht.
wir kriechen auf vieren, winden uns schlangen-
gleich, schnüffeln wie riesenratten nach
tretminen (die erhalten zur belohnung bananen).
wir stochern da, sticheln dort, pusten vorsichtig
staub von zündern, bis wir hochschrecken,
wenn nachts eine mücke im mozitrap knallt.
weigern uns schließlich weiterzusuchen, bis
der regierungsbeamte den neuen scheck bringt,
der irgendwie nach banane riecht.
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klar, sonst hättetst du es vermutlich nicht so oft verwendet.
Als Leser frage ich mich aber, kennt der Autor bze. Autorin keinen anderen Ausdruck und kein anderes Bild für wirr und Wirrwar.
LG
Perry
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ja Liebe kann einen schon verwirren, trotzdem sollte das Wort "wirr" nicht so oft im Text vorkommen.
LG
Perry
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Restaurant am See
Sie räumen den Tisch ab,
auch deinen Teller.
Wir wollen noch bleiben.
Ich bestelle Rotwein
draußen auf der Terrasse.
Der Alabamasong*) dringt
aus verborgenen Boxen,
bringt mir den Mond näher.
Nur dich nimmt er mit
zu den dunklen Sternen.
Ich weiß, dass du mir
nicht wirklich gegenübersitzt
und doch bist du der Grund,
warum ich immer wieder
hierher zurückkehre.
*) mit dem Alabamasong ist die Fassung der Doors des Brechttextes gemeint.
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du beschreibst einen Moment, in dem das Leben wie in Zeitlupe abzulaufen scheint (das Leben zieht vorbei).
Bei einem Fall aus dem zehnten Stock kann ich mir das vorstellen, bei einem Kopfschuss würde ich eher an einen Schalter denken, der umgelegt wird. Bildlich ist gedankliche Unsicherheit gut zu spüren, der Schluss ist mir allerdings zu pathetisch.
LG
Perry
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"ein geflüsteter Tränenberg", steht für ein großes heimliches Leid. Nicht einmal der Mond kann es lindern.
Die "wundgezupfte Haut" spricht dafür, dass das LI sich wohl selbst nicht mehr helfen kann.
Sehr nachdenkliche Zeilen.
LG
Perry
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wir sind die kreuze
immer wieder tauchen sie auf, die bilder, blenden sich
ins alltägliche. es hilft nicht, die augen zu schließen,
denn sie sind tief in die netzhaut eingebrannt. überhaupt
ist flucht keine lösung, dieses davonlaufen wie ein junge,
der äpfel vom baum des nachbarn gestohlen hat.
… hinterm haus hackt jemand holz, du könntest helfen.
nichts friert mehr, als eine schuldbeladene seele.
sie hing im seil unter dir, pendelte hilflos in der wand.
das blut in deinen fingern pochte, die kräfte schwanden.
ein letztes mal trafen sich euere blicke wie adler
die aufwindsuchend über dem abgrund kreisen.
ihr schnitt befreite dich von der last, ihr schrei
verhallte zwischen den hängen. wind trieb blätter
über die felder, legte eine bunte decke aufs land.
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Und der Löwe gähnte
Eine endlose Besucherschlange
wand sich unter bunten Wimpeln
zum Tor und mir wurde klar,
es war Zoonachmittag angesagt.
Auf dem Schild stand Polarfuchs,
aber es war nur Losung zu sehen.
Dafür flogen im Vogelvoliere
Plattschweifsittiche um die Wette.
Meine Kleinen äfften Affen nach,
zogen Ziegen am Bart und schnitten
am Raubtierkäfig kräftig Grimassen.
Den König der Tiere ließ das kalt.
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immer noch besser als es hört von Hinten auf.
Deine Kurzkomms sind manchmal wirklich zum ...!
LG
Perry
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letztlich kann einem das LD wohl nur leid tun, denn aus der großen Erwartung (Streben nach fernem Land , offenen Gedanken) wird letztlich doch nur "freie" Liebe in der Form von Geilheit. :wink:
LG
Perry
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Hallo Deadman,
ich denke, da verwechselst du Lyrik mit Prosa. Mag sein, dass dich mein prosaisch angehauchter Stil auf diesen Pfad gelockt hat.
Als Lösung wüsste ich nur, dass du dir einen oder gleich alle 5 Gedichtbände von mir zulegst, dann hast du solche Momente in der gewünschten 500-Seiten-Langform. :wink:
Danke für die "Entführungen" und LG
Perry
Hallo Vokalchemist,
fürs Entfalten ist "auch" der Leser zuständig.
LG
Perry
Hallo Jörn,
freut mich, dass dir meine reimlosen Bilder gefallen haben.
Ich denke, die Form ist nicht ausschlaggebend, sondern das was beim Leser ankommt.
LG
Perry
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DER STRAND IST LEER
ein boot liegt kieloben am ufer
die farbe der spanten ist abgeblättert.
wie ein gestrandeter wal
hat es sich seinem schiksal ergeben.
kormorane auf der felszunge warten,
dass die seele in den himmel aufsteigt.
für einen moment hält der wind inne
und das morgenzirpen der grillen
klingt wie harfenklang der ewigkeit.
federspiel ferner flügel lenkt den blick
ins blau. auf dem meer fischer,
die ihren nächtlichen fang einholen.
in den netzen gefallene sterne,
deren glitzern über wasser verblasst.
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beides ist möglich.
Danke fürs Feedback.
LG
Perry
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das ist ein Text bei dem es zum Beispiel mir die Haare aufstellt. Wie kann man heutzutage noch so ein verdreht aufgeblähtes Drama zelebrieren. Aber das ist wirklich nur meine persönliche Sicht und soll dir beileibe nicht die Freude an solchen metrischen und reimtechnischen Kunststückchen nehmen.
Zum Inhalt: Blutrache ist ja eine Thematik, die man eher aus südlichen Kulturen kennt.
Hier fehlt mir ein wenig die zwanghafte Tragik, d.h. die Lust zu morden steht zu sehr im Vordergrund und gibt dem Ganzen eher einen vampir-klischeehaften Anschein.
LG
Perry
PS: Bitte nimm mir mein Eingangsstatment nicht übel, aber es entstand unter dem Eindruck deiner Bemerkung über den äußeren Rahmen meines Gedichtes "holzschnitt."
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Hallo Quicksilver,
du hast das Problem mit dem abgegriffen Bild der Augenseen gut erkannt, aber ich denke, auch Blicke können Klar sein.
Ansonsten Danke für die "feinen Assoziationen."
LG
Perry
Hallo Vokalchemist,
natürlich wachsen Gedichte aus einem heraus, soweit sie autobiografische Züge tragen.
Ich sehe es so, dass an einem Gedicht ca. 10 % Inspiration und 90 % Handwerk ist.
LG
Perry
Hallo 1hit1der,
falls du mit "äußere Form" irgendwelche metrische oder reimtechnische Formalien meinst, muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin ein Anhänger des freien Schreibens. Wenn überhaupt, dann arbeite ich mit Alliterationen oder Enjambements.
Trotzdem danke fürs "gern gelesen" und LG
Perry
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das Akrostichon ist sicher gelungen, aber ob Charakterbildung etwas mit Stimmungslagen zu tun hat, bezweifle ich doch etwas. :wink:
LG
Perry
Ist es denn besser so?
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben
ein schönes Reimgedicht, wobei ich aber ein wenig den Eindruck habe, dass die Bildsprache etwas unter dem Reim leidet.
Z.B. "mitten im Zug" kommt so zusammenhanglos daher, dass ich mich frage: Befinden sich die beiden Protagonisten plötzlich in einem ZUg oder ist die Armbewegung gemeint?
LG
Perry