- Dies ist ein beliebter Beitrag.
-
Gesamte Inhalte
1.584 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Inhaltstyp
Profile
Forum
Blogs
Kalender
Wettbewerbe
Beiträge erstellt von gummibaum
-
-
Liebe Letreo,
haha! So geht es also in Sachsen bei einem fröhlichen Treffen zu.
Erheitert gelesen.
Liebe Grüße von gummibaum
Ich kenne das noch als Lied „10 kleinen Negerlein“, in dem eins nach dem anderen stirbt. Es kam aus dem Amerika des 19. Jh. und gemeint waren ursprünglich Indianer, die dort ausgerottet wurden.
.-
1
-
-
Eine gelungene Überarbeitung! Und ein schönes Bild.
Grüße von gummibaum
-
1
-
-
Schön, wie du den Urknall und seine Wirkung hier darstellst.
Mit Freude gelesen, liebes Schmuddelkind.
Grüße von gummibaum
Am Anfang war nichts als ein Bum!
aus Gottes Flatulenz.
Erst schuf es Wer? und auch Warum?,
dann unsre Existenz...
-
1
-
2
-
-
Liebe Letreo,
danke dafür, dass du die zwei Seiten des Textes siehst und auch mein Einfühlungsvermögen.
Liebe Grüße von gummibaum
-
1
-
-
"der" steht für "einer". Bekannt reimt sich nicht auf verkannt, weil der vorletzte Konsonant (k) gleich ist. Es reimen:
band, bannt, fand, hand, Land, mand, nannt, pant, Pfand, Rand, Sand, sandt, stand, Strand, Tand, Wand, wandt...
Entscheide selbst, was dir am besten gefällt, lieber winne007.
Gruß von gummibaum
-
1
-
-
Schön, lieber winne007,
wie du dem Gänseblümchen ein Lobgedicht widmest.
Gern gelesen
Grüße von gummibaum
Ein metrische Überarbeitung (durchgehend betont auf der 2. Silbe):
Meist sieht man Dich im kurzen Gras,
doch blühst du selbst am Alpenpass.
Bist fast an jedem Ort zufrieden
und wer Dich kennt, der muss Dich lieben.
Hast viele Künstler inspiriert.
Die Blüte wird sehr oft kopiert.
Von weitem strahlt Dein Blütenkleid.
Es schmückt so manche Hochzeitsmaid.
Wie oft ich Dich schon blühen sah!
Du warst für mich schon immer da.
Und ganz egal auf welchen Wegen:
Dein Angesicht war stets zugegen.
Nichts fasst es ganz, was Dir gebührlich,
denn Deine Schönheit ist natürlich.
Du wirkst fragil, doch bist Du stark,
hast viel erlebt, doch bist so zart.
Zugleich Legende und Idol.
Für Reinheit bist Du ein Symbol.
Zu Unrecht wirst Du oft verkannt.
Für mich bist Du der Fee verwandt !
-
1
-
-
Liebe Lichtsammlerin,
dein Kommentar sagt fast mehr als die Geschichte, und ich möchte dir herzlich danken. Ich habe versucht, mich beim Schreiben in ein missbrauchtes Mädchen hineinzuversetzen. Aber es gibt natürlich Grenzen, wenn man selbst kein Opfer war. Dafür nicht die Grenzen, an die das Opfer selbst stößt, wenn es über das Vorgefallene zu sprechen oder zu schreiben versucht.
Lieber Carlos,
hab Dank für deine wenigen, gut gewählten Worte.
Liebe Darkjuls,
ja, es liest sich bedrückend und natürlich, die Häufigkeit solcher Fälle und ihrer Folgen wiegt schwer.
Liebe Grüße von gummibaum
-
1
-
-
Schön, lieber Kurt.
Unterdrücktes bringt die Mauer irgendwann doch zum Einstürzen.
Grüße von gummibaum
Ein metrisch überarbeitet Version zum Vergleich:
Er traf ihn wieder, jenen Ton,
von dem sie alle hofften schon,
er würde ganz verschollen bleiben,
vergessen und nicht aufzuschreiben.
Sie wähnten sich in Sicherheit
und schätzten die Beständigkeit,
es schauderte sie die Bewegung,
und wer sie plante, schuf Erregung.
Und wenn gar etwas Neues kam,
das Ihnen schier den Atem nahm,
dann hinderten sie es zu bleiben,
und niemand durfte drüber schreiben.
Doch einer hat sich dann getraut:
Er stellte die Musik auf laut,
hat munter darauf los geschrieben,
und nichts ist, wie es war, geblieben.
-
1
-
1
-
-
- Dies ist ein beliebter Beitrag.
- Dies ist ein beliebter Beitrag.
Vaters Hand schien warm und sicher, was sie berührte, war geheilt. Wenn ich gefallen war, half sie mir auf und das Brennen der Knie verebbte. Wenn mich die Tiefe des Sees anlockte, war seine Hand bei mir, fasste meinen Arm, hielt mich zurück. An seiner Hand verlor der dunkle Keller sein Grauen und die dornigen Blicke der Nachbarskinder stachen nicht mehr. Vaters Hand hob meine kranke Puppe vom Boden auf. Sie füllte neuen Reis in das Loch zwischen ihren Beinen und nähte es vorsichtig zu. Und sie schenkte mir eine kleine Marionette. Ich fand sie so schön mit den strahlenden Augen und dem leichten Seidenkleid, dass ich sie hastig an mich drückte und ihr alle Fäden verwirrte. Nun lag sie stumm da, wie an der Schönheit erstickt. Aber Vater kam zu mir und als er den Schatten auf meinem Gesicht entdeckte, wickelte er ihre Arme und Beine wieder frei und ließ sie vor mir tanzen. Ich war so froh und schwebend leicht, dass ich seine Hand griff und küsste.
Aber schließlich hat Vaters Hand mir die Lebensfäden entblößt und verklebt und zu tausend Knoten festgezurrt, sie hat mich fürs Leben wund gemacht und nicht mehr geheilt. Denn als ich in dem Netz ganz elend fest hing, hat seine Hand sich mir für immer entzogen.
Ich war neun, als Vater gegen die Brücke raste. Die Ärzte sagten uns Herzinfarkt. Aber ich wusste es besser. Ich fühlte das Loch zwischen meinen Beinen. Ich war seine Puppe, die langsam ihren Reis verlor. Aber ich sagte nichts. Ich konnte darüber nicht sprechen.
Aber ich träume noch oft von Vater, dass er aus seinem brennenden Auto aufsteht, die Arme schwingt und auf mich zu läuft. Dass er mir warm in die Augen schaut, seine Hand auf meine Wunde legt und das Leben noch einmal von vorne beginnt. Dass ich die Füße wieder leicht voreinander setzen kann und nicht mehr stolpere, dass mir mein Essen schmeckt und nicht der Mund davon brennt und ich beim Schlucken nie wieder würge. Aber dann ergießt sich weißlicher Schleim über mich und verschlingt meine Träume. Geknebelt schrecke ich hoch, schleudere die Bettdecke von mir, bis ich endlich begreife, dass es nur die Bettdecke ist, die so schwer und erschöpft auf mir gelastet hat.
Und doch war es Vater, der an meinem neunten Geburtstag zu mir kam, als meine Gäste abends gegangen waren. Vater, der stark gewesen war, auf dem ich reiten durfte, der mich durch alle Zimmer trug auf seinen breiten Schultern und der plötzlich keine Kraft mehr hatte, als unsere Familie zerbrochen war. Vater, der damals schwer auf mein Bett sank und einsam in die Ferne blickte. Der nicht mehr viel redete, seit Mutter hier ausgezogen war. Dem ich die Wange streichelte, als er so dalag wie in ein Gejagter, der aufgibt. Der sich mit verzerrtem Gesicht auf mich warf und mich ableckte. Aber ich wischte meine Lippen trocken und nahm seine Hand in meine, wo sie nun zittern durfte, bis Vater seine Ruhe wiederfand. Und als er friedlich eingeschlafen war, küsste ich seine Tränen fort und legte mich in den engen Spalt zwischen Wand und Vaters Rücken.
Ich kann nie vergessen, wie ich mitten in der Nacht erwachte. Ich weiß, dass das Zimmer heiß und die Luft wie gespannt war. Ich hörte, wie Vater seufzend hechelte. Ich zupfte ihn am Ohr, worauf er zu einer festen Mauer erstarrte. Ich sprach ihn an, aber er antwortete nicht. Er war von sich selbst wie gelähmt. Erst viel später, als ich mir Platz verschaffte, wich seine Starre und er drehte sich langsam um. Aber nun legte er sein schweres Bein über mich und zog mich heran, seine Hand drang zu mir und unter mein Hemd, schob meine eigenen Hände beiseite. Dann flatterte sie meine Haut hinab, kam immer mehr in Unruhe, hielt sich noch fest, kniff mir in die Brust, riss sich dann panisch los von der Kette und schwirrte wie ein Brandpfeil heiß und schmerzhaft in mein Fleisch. Ich biss in Vaters schreckliche Hand, ich brüllte verzweifelt, ich floh. Er warf sich vor mich, versperrte die Tür, er flehte, beschwichtigte, bettelte, legte sich weinend zu mir, erzählte ein Märchen. Erzählte mir wie einst, als ich noch klein war, nur jetzt todtraurig. Sprach von der allerfeinsten Prinzessin, die meinen Namen trug und davon, wie der König sie unsterblich liebte und deshalb sterben musste. Was er erzählte, war ein langes Pflaster für meine Wunde, undurchdringlich für meine Fassungslosigkeit und Wut. Er bot vor mir kniend seinen Hals zum Streich, ich wurde unsicher und ohnmächtig still.
Stummer und stumpfer blutete ich Wochen so weiter. Seine Hand wob mir die Zeitlabyrinthe, in denen ich Abende und lange Wochenenden irrte, ohne Ausweg. Und immer gab es dort Märchen, die schillerten. Immer erzählte Vater voll überfließender Liebe und schrumpfte unversehens zu bettelnder Traurigkeit. Und nie wusste ich, wohin er mich brachte und wie ich zurückfinden konnte aus dem tiefdunklen Wald. Wie nur sollte ich Vater loswerden aus meinem Schoß? War er jetzt ganz mein Kind geworden, blieb er so klein und hilflos für immer, so launisch, so lüstern und gierig, durfte er alles mit mir, seiner kindlichen Mutter? War meine Wirklichkeit verdreht, unerklärlich und ausgestoßen von allen andern? Angst und Ekel verstopften meine Poren, ich hatte pelzige Schimmellippen und fühlte mein Inneres auswärts gedreht. Wenn ich mich manchmal im Spiegel anstarrte, entdeckte ich keinen Blick mehr.
Meine einzige Hoffnung war Mutter wiederzutreffen Ja, meine gute, starke Mama! Aber als ich dann bei ihr war, wollte sie nichts mehr von Vater hören. Sie lebte jetzt völlig anders. Sie sagte sehr schlicht und ohne mich näher anzuschauen: „Du kannst dich ruhig auch gegen ihn durchsetzen. Vater ist manchmal schlimmer als ein Kind.“
Mutters Wohnung war hell, keine Möbel, nur Blumen und schöne Instrumente. Als ich ihre alte Geige in der Ecke wiederentdeckte, zeigte sie mir begeistert das neue Schlagzeug. Sie rief, ich müsste es unbedingt ausprobieren. Weil alles daran so glänzte, dachte ich plötzlich an Vaters kleine Prinzessin. Ich versuchte leise trommelnd für ihre Nacktheit ein Kleid zu weben. Aber alles vibrierte viel zu stark, knallte und klingelte. Mutter lachte: „Das macht dich richtig frei!“ So war mein Ausweg also nur das harte Zuschlagen? Tatsächlich, ich steigerte mich darin und merkte, dass Mutter Recht haben könnte. Als ich kurz danach Abschied nahm, sah ich in ihrem Spiegel meine Augen wie aus langer Krankheit aufleuchten.
Ich hatte Mutters Geige zärtlich in der Hand, als ich bei Vater die Zimmertür öffnete. Aber Vater bemerkte mich nicht, er wälzte sich in Fotos von Mädchen, die nackt ihre Beine öffneten. Ich stand hinter ihm, ganz dicht hinter ihm, den Mund auch so offen, aufgerissen von der Demütigung und seinen schweren Fuß auf der Seele. Mein Begreifen versagte, wie hart er mich niedertrat in diesem Moment meiner Hoffnung. Und als ich mich stumm abkehrte, spürte ich den Riss zwischen uns, spürte seine Hand von mir abfallen und doch, sie befreite mich in kein rettendes Land.
Ich drückte meine Geige fest an mich und folgte dem Flur in mein Zimmer. Ich hatte die Augen zu gemacht, aber das letzte Bild wich nicht mehr. Dem Fernseher, der seit Tagen meine Ängste ablenkte, riss ich den Stecker heraus. Ich räumte zerschunden die Süßigkeiten vom Bett weg und zog die Jalousien hinauf, ich öffnete mein Fenster. Da draußen schien die Sonne so hell. Kinder aus meiner Klasse spielten Verstecken, der Bus fuhr trödelnd unten vorbei, fuhr wie in alter Zeit noch zum Schwimmbad. Ich fühlte, dass mir ganz heiß wurde, als ich daran dachte, wie lange ich nicht mehr Schwimmen war. Denn ich hatte längst niemanden mehr, der mitging. Ich war verschrien inzwischen, weil ich Kinder biss und kratzte.
Als ich später allein auf meinem Bett saß und leise die Geige zupfte, kam Vater erwartungsvoll herein. Er setzte sich neben mich, legte mir seinen Arm um die Schulter und flüsterte, ich solle nur weiterspielen. Wenn die Geige wieder im Haus wäre, sei es ja fast wie früher. Es war mir so egal, was er fühlte. Seine Hoffnung reichte nicht mehr zu mir. Auch die sanften Töne meiner Geige blieben mir fremd, ja befremdlich und albern, unredlich und ekelhaft süß, seit Vater neben mir saß. Ich wollte das Instrument wegstellen, nur wagte ich mich nicht in die Stille vor, so lange Vaters Hand bei mir war.
Daher nahm ich den Geigenbogen, der wie wartend neben mir gelegen hatte, fest in meine Hand und rieb damit probeweise über die Saiten. Der kleine hölzerne Körper meiner Geige zuckte zusammen, bäumte sich dann flehend auf, stieß wie gefoltertes Fleisch einen misstönigen Schrei und nochmals ein Bitten um Schonung aus, brach dann in so furchtbarem Schluchzen zusammen, dass Vater entsetzt die Hand von mir nahm. Ich verfolgte nicht, wohin sie sich entfernte, nicht, was Vater tat, nur eines wiederholte ich wie aus innerem Zwang sofort noch einmal. Dasselbe tötende Geräusch, dass mir wie eine Säge erleichternd den harten Bauch aufriss. Und ich hatte das herrlich blutwarme Gefühl, die kleine Geige schrie furchtbar ehrlich für mich und ich dachte in diesem Moment fest an Mutter.
Ich sah voraus, wie Vater sich aufbrausend auf mich stürzte, die Geige wütend wegriss, er war ja vernarrt in goldene Harmonie, aber seltsam, unfasslich, er griff mich nicht an diesmal. Und so quälte ich ihn weiter, schrie allen Schmerz heraus, stieß den Geigenbogen gewaltsam, fiedelte mich egoistisch in Trance, bis sirrend eine Saite der Geige durchriss und unwirkliche Stille eintrat. Nun erst sah ich erschöpft und irgendwie erleichtert zur Seite, endlich wieder hoffend, dass nach dem befreienden Akt alles noch gut werden konnte.
Der Platz, auf dem Vater gesessen hatte, war über alles Verstehen leer. Von draußen hörte ich nur ein Martinshorn, ein Echo meiner Geigenstimme.
Mutter ließ, als alles vorüber war, unsere Wohnung ausräumen und löste den Vertrag. Ich zog zu ihr und bekam mein eigenes Schlagzeug. Ich trommelte laut, ganz laut um mein verengtes Leben. Nur die leisen Töne, nach denen ich mich sehnte, gelangen mir nie mehr. Vaters Hand hatte sie mitgenommen.(aus dem Fundus)
-
1
-
3
-
2
-
Danke, lieber Carlos für deine Interessante Interpretation.
Ich hatte es so gemeint, dass das LI von jemandem angerufen wird, der Angst hat, etwas nicht aus eigener Kraft zu schaffen und dass das LI sich freut, ihm dabei helfen zu können.
Grüße von gummibaum
-
Das stimmt, liebe Darkjuls.
Grüße von gummibaum
-
1
-
-
Sehr schön, liebe Lichtsammlerin.
Der Weg zurück muss gewagt, die neue Sprache gefunden werden, die die alte entmachtet und ihre Gebote vom Sockel stürzt.
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
Mit leichten Veränderungen zum Vergleich:
Ich weiß, es wird nicht anders gehen,
die Schatten halten mich gefangen,
sie hindern mich nach vorn zu sehen,
doch dort, wo es einst angefangen,
erträgt mein Blick nicht zu verweilen -
Er muss dorthin! Und koste es die Welt,
zu alten Wunden, die nicht heilen,
dem Schmerz, der mich am Leben hält.
So schau ich dir ins Angesicht,
beschwör mich selbst: Ich weiche nicht!
Die eine Sprache muss ich finden,
um dein Gebot zu überwinden.
Dein Kind - ich bin es lang nicht mehr,
nur Narben trag ich als Vermächtnis,
denn deine Hand verletzte schwer
und gräbt sich durch mein Herz-Gedächtnis.
-
1
-
1
-
-
- Dies ist ein beliebter Beitrag.
- Dies ist ein beliebter Beitrag.
Du rufst mich an, und deine Stimme
ist brüchig und ertrinkt schon fast,
dann ist es so, als ob sie schwimme
und Land entdeckt und Zeit zur Rast.
Ich höre sie und fühle Sande
und Palmen mir ums Herz gelegt
und deine Angst an meinem Strande
geborgen auf dem Grund, der trägt…-
7
-
3
-
gut so, liebe Darkjuls. Aber: "und kehr zurück..." (Metrum). LG g
-
1
-
-
Ah, witzig. Gut zu erkennen, nachdem du darauf hingewiesen hast. Der richtige Querschnitt durch die Ventrikel ... und schon grinst es.
-
- Dies ist ein beliebter Beitrag.
- Dies ist ein beliebter Beitrag.
Ich bin an einem Zweig die starre Blüte,
die sich nicht zeigen wird, wenn du es willst,
sich öffnet, wenn du dich mit Trauer füllst,
als letzte glüht im herbstlichen Gemüte.
Lass nur die andern Kelche Sonne trinken,
verströme an die jugendwarme Luft
den wilden, zum Bestäuben schönen Duft,
um mit der saftgefüllten Frucht zu winken.
Doch achte mich, wenn deine Kräfte schwinden,
du kahler wirst, die Kälte langsam sticht -
Dann will ich mich aus meiner Knospe winden,
es lächelt dir am schwarzen Zweig mein Licht,
und alle, die dich dadurch wiederfinden,
empfangen noch, bevor dein Auge bricht.(aus dem Fundus)
-
5
-
2
-
Sehr schön, liebe Darkjuls, dieses harmonisch gestaltete Werben um eine innige Freundschaft ohne Besitzansprüche.
Sehr gern gelesen.
Beste Grüße von gummibaum
Ich hänge eine leicht veränderte Version zum Vergleich an. Insbesondere "Potential" wirkt mir zu physikalisch und zu wenig seelisch, und im letzten Vers würde ich "du" einfügen, weil das Subjekt von LI zu LD gewechselt hat.
Verweile ich in Traumes leichten Schwingen,
quillt ein Verlangen auf, das nach mir greift.
Bin ich auch fern, so will ich um dich ringen,
um eine Freundschaft, die zur wahren reift.
Ich sehe sie als einen Schatz für immer,
nichts hindert mich und ihrer Dinge Lauf.
Es geht ein Licht an im beseelten Zimmer,
all dein Bemühen wühlt mein Innres auf.
Was mich bewegt, sucht hoffend eine Nähe,
die nicht erdrückt, an der ein jeder wächst.
Ich bleibe dir, auch wenn ich wieder gehe.
Kehr du zurück als Freund, der Treue schätzt.
-
1
-
-
Was für eine scheinheilige Trauer!
Vergiftet die schöne Frau, um an die Mitgift zu kommen, bricht ihr die Goldkronen raus, um vom Erlös den Grabschmuck zu bezahlen, weint vor der Öffentlichkeit und lacht insgeheim schadenfroh.
Eine schaurig-schöne Ansprache an die verwesende Leiche mit gediegenen Reimschema.
Sehr gern gelesen, lieber Hayk.
Grüße von gummibaum
-
Tolles Gedicht, liebes Schmuddelkind.
Die männliche Kadenz in den Strophen 1 und 3 für Spiel- und Beifalls-Aktion. Die weibliche (Ruhe vermittelnde) für die Flugphase des Balls, die Erinnerungen und Hoffnungen. Über die formalen Raffinessen ließe weit mehr sagen...doch kurz zum Inhalt:
American Football: Der Ball wird gefangen und weit geworfen. Er trägt die Hoffnung der Mannschaft mit sich. Alles rennt nach vorn und der richtige, der ihn durchs Helmgitter kommen sieht, fängt und trägt ihn über die Ziellinie. Sieg!
Chapeau und Gruß von gummibaum
-
1
-
-
Danke, liebe Letreo.
Fische zu beobachten macht Freude und beruhigt die Nerven.
"sie" steht für "Tiere" (so als ob es die Tiere...frieren würde in ihrem weiten Raum)
Gute-Nacht-Grüße von gummibaum
-
1
-
-
Du sagst es, liebe Sonja. Hab Dank für deine Worte.
Beste Grüße von gummibaum
-
Metaphorisch sogar der dritte.
Danke, lieber Carlos.
Liebe Grüße von gummiibaum
-
1
-
-
Du hast gut mit wenigen Worten die Naturerscheinungen und Empfindungen ausgedrückt.
Sehr gern gelesen.
Liebe Grüße von gummibaum
(Wolken)
-
1
-
-
Liebe Sonja,
hier wird der November endlich mal positiv dargestellt. Dazu in einer Weise, die die Sinne anregt (Der Regen klopft, der Matsch hat Farbe) und zu tieferem Erleben (wie dem der Ewigkeit) führt. Selbst die Toten dürfen sich freuen, und der Monat wird zur Zielgerade für eine entspannte Voraus - und eine dankbare Rückschau.
Mit Freude gelesen.
Grüße von gummibaum
Das Sprungseil
in weitere Themen
Geschrieben am
Ein Sprungseil aus der Kinderzeit
fand er im Keller wieder,
und lag der Drang zum Sprung auch weit
zurück - er fühlte sich bereit
und lockerte die Glieder.
Im Hof sah man den alten Mann
das Seil betulich schwingen,
Er sprang zu knapp und hielt es an.
Er schnaufte, sprang erneut und dann
begann es zu gelingen.
Auf einmal war kein Halten mehr,
und er sprang immer schneller.
Er sang nun laut, sprang kreuz und quer,
zuletzt ins Haus. - Der Hof war leer -
Man fand ihn tot im Keller…