Zum Inhalt springen

Sternenherz

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    954
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Sternenherz

  1. die eisigen finger
    (bahntrassen durch unser herz)

    der winter kam
    so langsam dass
    ihn keiner bemerkte

    über jahre hinweg wurde es
    jeden tag ein quäntchen kälter nur
    jeden tag fiel ein blatt mehr nur
    jeden tag blies er ein bisschen kälter nur

    der eisige wind

    nun waren sie eingeschneit
    ... in einer konstant
    gleichbleibenden kälte
    die versorgungsfahrzeuge brachten ab und zu
    jokes und funfood und gerade genügend ablenkung
    um nicht vollends den geist aufzugeben

    nach diesen jokes und funfood lechzten sie
    schlugen sich bisweilen darum
    besonders beliebt waren die lieferungen
    mit den neuen filmen
    da lernten sie die namen auswendig all derer
    die anscheinend mehr leben hatten
    weil ihre augen echter strahlten
    und bei ihren küssen schmelzende melodien erklangen

    eingeschneit mitten im leben
    eingeschneit

    fressen sie freiwillig auch noch das eis
    des winters

    das eis das die andern ihnen mitbringen
    aus anderen polargebieten
    sie haben hunger

    obwohl sie dickbäuchig und wohlgenährt sind
    und ihre gesichter erschreckend rosig
    haben sie die ausgezehrten augen derer
    denen es am mindesten mangelt

    sie haben hunger

    gras - lebendiges echtes gras
    ist nur noch selten
    und
    wenn es gefunden wird wird es
    konfisziert

    ebenso wie der eine schmetterling
    der vor 2 jahren im nördlichsten quadranten
    gesichtet worden ist
    eine staatsaktion ausgelöst hat

    er wurde solange gejagt
    bis er getötet war

    es geht das gerücht
    das in mancher höhle im wald
    verrohte menschen leben
    die sogar noch lebendige tiere haben
    wie die menschen in den zeiten der schwarzen legenden

    sie ernähren sich von dem
    was der wald hergibt
    der immer wieder auftaucht
    sehr zum entsetzen der planquadratzeichner

     

    (2008)
    bild und text von eleonore gleich _ sternenherz

     

    Bahntrassen mitten durch unser Herz.jpg

    • Gefällt mir 5
    • wow... 1
  2. auch diesen tag will ich nach hause träumen

    in meinem herzen, dieser bimmelbahn.

    keinen augenblick werd ich versäumen

    und morgen fange ich von vorne an

     

    an allen haltestellen stehen gäste -

    augenblicke und momente heißen sie.

    sie halten ihr gepäck ganz feste

    aus liebe oder angst & fantasie

    Schauinsland-Rr - w.jpg

    • Gefällt mir 1
    • Schön 1
  3. Danke lieber @Herbert Kaiser ,

     

    ja, es genügt Mensch zu sein. Und dies mit allen Höhen und Tiefen zu erspüren und auszukosten.

     

    Mein LI stammt wohl aus der geistigen Umgebung, in der das folgende Wort geboren worden ist:
    "Sieht ein Wolf im Wald einen anderen Wolf und denk sich - "" ah - ein Wolf"". Sieht ein Mensch einen anderen Menschen im Wald und denkt sich ""Ein Mörder"" . - sprich: das LI sehnt sich wohl in eine Welt, die einfacher im Sinne von "unschuldiger" , ist.

    Danke auch Dir, lieber @Perry,

     

    ja, ... es macht wohl das Menschsein mit aus, dass wir das Helle und das Dunkle erleben müssen und eines ohne das andere nicht möglich ist.

     

    Danke für Euer Beinandersitzen mit meinen Worten.

     

    lG Sternenherz

     

  4. Wilder Wettertag

     

    Die Menschen sind heut freundlich, wirken frei

    an diesem wilden Wettertag im März.

    Ein jäher Hagelsturm zieht rasch vorbei;

    später fühl ich viel Unruhiges im Herz.

    Es ist ein wilder Wettertag im März.

    Durch düstre Wolken kurz die Sonne blickt.

    Es herrscht die Unruhe im Herz

    - ein Rhythmus, der so fremdbestückt.

     

    Durch düstre Wolken nur die Sonne blickt -

    der Frohsinn er geht scheinbar leicht verloren,

    durch einen Rhythmus, der so frembestückt.

    Sind wir nicht für den weiten  Sinn geboren?

     

    Der Frohsinn - er geht scheinbar oft verloren;

    An einem wilden Wettertag im März

    Wir sind doch für den weiten Sinn geboren -

    dann sind wir Menschen! Freundlich und auch frei!

    Text und Bild @Sternenherz

     

     

     

    31März23b_r.jpg

    • Gefällt mir 2
  5. Mensch bin ich nur ...

     

    und wünsche

    das Bewusstsein einer  Ameise

    in Burma,

    die gerade auf einem Bambus

    über ein Rinnsal balanciert

     

    das Herz

    der Schneeeule in der sibirischen Tundra,

    als sie ihre opulenten Schwingen um sich schließt

     

    den Gleichmut des Uralten -

    Felsen in Kanada,

    der mit geschlossenen Augen

    den  Gesängen eines Bruders

    aus den Tiefen der Galaxien lauscht

     

    und die dickbäuchige Freude von Tom

    der inmitten einer Wolke träumt,

    den Absprung ins Maiengrün zu wagen

    Winterfrau_r.jpg

    • Gefällt mir 1
    • Schön 2
  6. Hallo Marc Donis

    die Illusion, dass alle anderen gleich wären
    und nur man selber ist anders, ist sehr schmerzhaft.

    Und auch beständig die eigenen Gefühle zu hinterfragen -
    vllt. auch deswegen,
    weil sie nicht von Dauer sind, sondern sich so schnell ändern.

    Ich kann das alles gut nachempfinden
    und habe Dein beteiligtes Gedicht gerne gelesen.

    kurz zur Form:

    Nachdem Du das ganze Gedicht im ohne Reim verfasst hast,
    wirken die letzten beiden Zeilen zwangsgereimt und aufgesetzt - auch durch die Verdrehung von "bitter wie Kokain das Leben schmeckt".

     

    Liebe Grüße

    Sternenherz

     

    • Danke 1
  7. vor 5 Minuten schrieb Endeavour:

    der Erste, der Herz auf Schmerz reimte, ein Genie, der Tausendste nur noch ein Kretin.

    Guten Tag Anaximandala, guten Tag Endeavour,

     

    zum Gedicht selber bin ich grade zu wenig kreativ, um zu schreiben.

    Zu Deiner Kritik, Endeavour, möchte ich kurz anmerken,

    dass ich dieses Gesetz, schon mal dagewesene Reime zu meiden wie der Teufel das Weihwasser,

    einfach seltsam finde.

    Ich kann doch jedes neu erscheinende und in einer Seele gewachsene Gedicht auch als solches "aufnehmen", ohne es wie Oberlehrer Kleinlich mit allen bereits dagewesenen abzugleichen in meiner inneren Gedichtekartei.

     

    soweit meine Kritik der Kritik

     

    Viele Grüße

    Sternenherz

    • Gefällt mir 3
    • Danke 1
  8. Hallo Claudi

     

    und vielen Dank für Dein Beinandersitzen mit meinem Pantun.

     

    Da es tatsächlich die "Machart" ist,

    die mich am meisten anspricht,

    werde ich womöglich meinem inneren Faultier die Sporen geben

    und mich zusammensetzen in den nächsten Tagen.

     

    Aktuell steht allerdings bis zum nächsten Vollmond eine lang verschobene Sache auf dem Plan

    uuund da ich - im Gg.satz zu dem, was frau unserer Spezies nachsagt - nicht multi-tasking fähig bin,

    wirds wohl Ostern werden,

    bis ich Deinen freundlichen Kommentar aufnehmen kann.

     

    Neinnein -- wenn ich eine Spur von Nötigung spüre, verweiger ich mich einfach *

     

    liebe Grüße

     

    Sternenherz

  9. Danke liebe Pegasus für dies Gedicht.

    Und die Würdigung eines Kindes mit Downsyndrom.

    In meinem Bekanntenkreis habe ich mal gehört,

    dass eine Frau, die Großmutter eines Down-Syndrom-Kindes geworden ist,
    dies an ihre Schwestern weitergegeben hat mit den Worten:

    Es ist sehr schrecklich (auf die Frage, ob alles gut gegangen sei bei der Entbindung)
    Als die anderen nachfragten, ob das Kind tot sei,

    antwortete sie mit , nein, es sei noch schlimmer, das Kind habe das Down-Syndrom.

    Es wird noch Jahrzehnte dauern,

    bis behinderte Kinder und Erwachsene als vollwertige Menschen begriffen und angenommen werden.

    Vor nicht allzu langer Zeit sind sie als lebensunwert getötet worden.

     

    herzliche Grüße

    Sternenherz

    • in Love 1
    • Traurig 2
  10. Liebe Pegasus,

    ich habe vllt. 8 Pantuns geschrieben -

    diese Form fasziniert mich,

    weil sie das vorgibt, was ich empfinde,

    nämlich die Verwobenheit der persönlichen Welt mit der Natur.

     

    lieben Dank für Dein Interesse und Deine Würdigung.

     

    Sternenherz

    • Schön 1
  11. Lebenstraum / Pantun

    Wellen branden tosend an den Saum:
    Gesammelt haben sie der Meeresschätze viel!
    Ich steh auf meiner Brücke "Lebenstraum"
    und träume leichten Sinnes mich ins Spiel.

    Gesammelt haben sie der Meereschätze viel -
    fast beiläufig, so lassen sie sie los.
    Ich träume leichten Sinnes mich ins Spiel:
    Mal bin ich winzig und dann riesengroß!

    Die Wellen lassen all die Schätze wieder los;
    Wolken ziehen petrol- und türkisblau.
    Mal bin ich winzig und dann riesengroß!
    Und immer wieder die erwachs'ne Frau.

    Wolken ziehen petrol- und türkisblau.
    Ich steh auf meiner Brücke "Lebenstraum".
    Bin immer wieder die erwachs'ne Frau.
    Wellen branden tosend an den Saum

    Tore.jpg

    • Gefällt mir 2
    • Schön 4
  12. Hallo Pegasus

     

    und Danke für die volle Punktzahl 🙂 .

    Was bin ich froh, dass eine Nicht-Expertin mein Nicht-Expertenwerk total gut gelungen findet. Dankeschön.

     

    liebe Grüße

     

    Sternenherz

  13.  

    Sonnenkeim

    Mit dem Morgen da kam die Sonne zurück:
    Erneut bin ich anders, bin selber mir fremd.
    Aus den vielen Momenten die leichten - ich pflück
    Und hefte als Sterne sie mir an mein Hemd.

    Bin erneut eine Andre, so sperrig, so fremd.
    Mensch bin ich und manchmal fühl ich mich daheim.
    Dann hefte ich Sterne aus Licht mir ans Hemd
    Und fühl stetes Wachsen; bin ja steter Keim.

    Mensch bin ich und manchmal fühl ich mich daheim,
    Wo Wärme mich trägt, wo Geborgenheit hält.
    Stets sind wir am Wachsen, des Augenblicks Keim.
    In meinem Blut leuchten die Zeichen der Welt.

    Wenn Wärme mich trägt und Geborgenheit hält
    Ich aus allem, was möglich, das Leichte mir pflück.
    In meinem Blut leuchten die Zeichen der Welt.
    Jeden Morgen da kehrt die Sonne zurück.

    Sonne_ra.jpg

    • Gefällt mir 3
    • in Love 1
  14. Lieber Herbert Kaiser, lieber Perry, lieber Marvin,

     

    Danke für Euren Besuch auf dem Rummel und diese kleine tragische Geschichte, wie sie sich wohl tausendfach ähnlich beständig ereignet.

     

    LIeber Herbert ,

    in Wien war ich noch nicht - werde dies aber noch nachholen. Schön , wenn meine Zeilen Dich an den Prater erinnern können. Gestern habe ich darüber nachgedacht, warum es leichte Mädchen und schwere Jungs gibt 😉 . Die Frau aus der Geschichte war kein leichtes Mädchen - auch wenn es so scheint.

     

    Hallo Perry
    - ja, die Zuckerwatte zählt zusammen mit der rosaroten Brille u.a. zu den Accessoires, die eineN benebeln können.

    Wovon war die junge Frau in dem Gedicht so getriggert - denn die Sporen und das Rauchen der Peter Stuyvesant waren es wohl eher nicht? Vermutlich stand ihr der Mann synonym für Freiheit.

    Und frei war er ja nach dem Abenteuer auch. Während er weiterzog, hatte die junge Frau ein Kind für den Rest ihres Lebens.


    Ja - Autoscooter waren mithin das Schönste auf den Dulten, Gäubodenfesten und Plärrern und wie sie alle geheißen haben mögen.

    Was mich persönlich dem Gedicht noch mehr verbindet, ist es, dass eine meiner Tanten einen Schausteller geheiratet hat und ich so in den - fragwürdigen - Genuß kam, als Teenager Karten an der Himalayabahn zu verkaufen und das Leben des "fahrenden Volkes" sozusagen von innen erleben konnte. Ein hartes Brot!

    Lieber Marvin,

     

    vielen Dank für diese Würdigung!

     

    Am 16.3.2023 um 18:23 schrieb Marvin:

    du hast  eine so fantastische, tiefe atmosphärische und zugleich tieftraurige Geschichte erfunden und geschrieben, und so tolle Metaphern gefunden, dass ich heulen könnte, weil du sie  in dieses zwangsgereimte metrisch gewürgte  Korsett gezwängt hast.


    Ja, es stimmt, da ist viel Zwangsgereimtes drinnen - Deine Beispiele zeigen es auf.

    Da ich in einige Reime recht vernarrt bin, würde es vllt. schwer, dies Werk umzuschreiben.
    Vllt. wird das noch .

     

    liebe Grüße

     

    Sternenherz

     

  15. Trittbrettfahrer
     

    Durch die Schlieren der Zuckerwatte
    und mit weißverklebtem Mund
    sah sie, dass er Klasse hatte,
    gespornte Cowboystiefel und

    den Ruch, den man als Mann so braucht,
    wenn man Trittbrettfahrer ist.
    Den Duft der weiten Welt verraucht
    und meistens nur im Freien pisst.

     

    Die Watte wurde ihr zum Schleier,
    als er ihren Chip kassierte.
    Vom Kinderkarussell die Leier
    spielte, als er sie verführte

     

    zum ersten Kuss dort zwischen Pferden
    und stinkenden Urinkabinen.
    Sie war die Glücklichste auf Erden
    am Mittwoch bei den Zugmaschinen

    von der Himalayabahn. Wolkenberge
    schienen wirklich leis zu lachen
    unterm Blick der Sieben Zwerge:
    Dort ließ sie ein Kind sich machen.

     

    Selbst ist sie nun Zugmaschine
    nach zehn Monden (keinem mehr!).
    Tuckert mit dem Kind Sabine
    jedes Volksfest wieder her.

     

    Sie sucht den, der Klasse hatte,
    während sie ihr Kind fest hält.
    Und die beiden schlecken Watte
    zum dritten Bier im Lieblingszelt.

     

    Hinter süßer Zuckerwatte
    gerinnt Erinn'rung bitterzart
    an den Mann, der Klasse hatte
    doch Trittbrett nun woanders fahrt.

    • Gefällt mir 2
    • Danke 1
  16. Aloha Mike G. Hyrm,

     

    ja, die Dinge, die verwirren bekommen viel Aufmerksamkeit,

    id Regel.
    Ich gewöhne mir gerade an,

    sie zu ignorieren.

    Vllt. kommen ja noch andere Ideen als Verwirrung zu der Währungsreform - Deinerseits oder durch andere DenkerInnen 🙂


    Danke , für Deine Aufmerksamkeit und dass Du das Gedicht magst, freut mich.

    Liebe Grüße

     

    Sternenherz

    • Danke 1
  17. Liebe Mojo 182,

     

    ich gratuliere erstmal herzlich zur Neutaufe 🙂 .

    Und dann schließe ich mich Carlos an -

    hier zeigst Du uns Abgründe auf,

    die vermutlich fast keineR kennt.

     

    Ich habe von Nietzsche keine Ahnung -

    an Zarathustra bin ich mit 17 gescheitert und habe es nie wieder versucht.

    Dein legerer Ton macht mir Lust, Nietzsches Biografie zu lesen.

    liebe Grüße

    Sternenherz

     

     

    • Danke 1
  18. Hallo Eleonore,

     

    und Danke für Deine Würdigung .

     

    Ja, die kleinen Dinge sind es doch eigentlich,

    aus denen sich unser Tag , unser Abend, die Nacht, das Aufstehen zusammensetzen.

     

    Das Gedicht entstand als Würdigung eines Fotos ...wo am Strand eine Linie aus zerbrochenen und heilen Muschelstückchen, Krabbenärmchen, Steinchen usw. zurückgelassen wird, als die Ebbe einsetzt. Ich liebe diese Markierungen .... wie sie auch nach heftigen Regenschauern in der Stadt entstehen, wenn die Blüten oder Blätter von den Bäumen gespült werden und an den Ufern der Straßen stranden.

     

    Danke und Dir liebe Grüße in den nächsten Tag 😉

     

    Sternenherz

    • Danke 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.