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Miserabelle

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Beiträge erstellt von Miserabelle

  1. Hallo Carlos, SalSeda, Alexander und auch einen Gruß an die "Liker" im Hintergrund,

     

    es freut mich sehr, dass euch "das Kleine" sinnlich ansprechen  und entführen konnte. Carlos und Salseda, euch ließ es sogar superlativ abheben, was mich ehrlich gesagt etwas verlegen macht und auch irritiert. Superlative finde ich ja aus verschieden Gründen eher schwierig, dennoch freut mich natürlich eure Begeisterung, die dahinter steckt.



     

    Mit besten Dank für euren Besuch,

    Mi

  2.          An die Weihe

     

          

           An wortmüden Tagen

           zöge ich gerne

           so wie du

           nur Weihe

           im Weichflug

           über das Feld

           flöge

           mit einem Federruder

           sonnenenthoben

           im Aufwind.

     

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  3. Hallo SalSeda, Sternenherz, fietje und Berthold,

     

    besten Dank für euren Besuch. Es freut mich, dass euch der kurze Augen-, und Ohrenblick mitnehmen konnte.

     

    Stimmt übrigens, fietje, ein "p" oder ein "d"  täte dem Flatterklang gut.

     

    LG,

    Mi

     

     

     

     

     

     

     

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  4. Hallo Margarete,

     

    das Leben als fahrenden Zug zu beschreiben ist ein passendes Bild!

     

    Verschreibsler, auch die im Titel übrigens, kannst du auch korrigieren. Da braucht es keinen Mod-Zugang.

     

    Vieles ist metrisch gut eingewortet, ein paar Stellen holpern noch, sie sind aber bis auf wenige, leicht zu glätten. Ich mache mal einen  Vorschlag, vielleicht gefällt dir das ein oder andere:

     

     

    der zug des lebens fährt in seiner spur

    nur ab und zu da hält er nur,

    wenn not und leid am wege stehen

    wünscht er sich es möge weitergehen

     

    sein weg geht vor doch nie zurück

    so fährt er immer weiter, stück für stück

    ist er an die endstation gekommen

    hat er das leben mit sich genommen

     

    vergangen ist für uns das erdenleben

    den blick zurück wird es nicht geben

    nach uns da werden andere kommen

    die unseren platz dann eingenommen

     

     

    LG,

    Mi

     

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  5. Hallo gummibaum,

     

    auch mir gefällt das sehr gut.

    Der kurze Blick, der durch den Riss in der  unbedarften Selbstbetrachtung entstanden ist, hinterlässt als Zeichen des Schreckens, ein graues Haar.

     

     

    Was mir nicht ganz so gut gefällt ist der Schluss. Mir gefiele das Gedicht besser ohne ein sinnierendes "Wie sonderbar".

    Allerdings fällt mir auch keine gute Lösung ein, die ein gereimtes Ende mit sich bringen könnte und so fügt sich das Entstandene nach der kritischen Überlegung auch ohne Weiteres  wieder als passabler Schluß ein.

     

    Lg,

    Mi

     

     

     

  6. Hallo Lé,

     

    salopp, frech und, wenn ich der von mir eingeschlagen Deutungsrichtung folge, nicht ohne Spott.

     

    Die 3malige Verwendung von "Warten" fiel mir ins Auge. Einmal die "Wartenden",  dann wird das "Warten" verneint, die n i c h t gewartet haben, die sind schon drin und damit also am Ende aller Zeiten, was ich als Zeitlosigkeit/Sein ausdeute. Das sind die Dauerkartenbesitzer, die das Himmelreich in sich entdeckt haben. 

     

    Und dann "die Kamele". Die warten extra auch noch einmal. Hm. Tieren wissen nichts von Nadelöhren und müssen da auch nicht durch. Das lässt sich als Andeutung lesen, dass die Wartenden ohne Dauerkarten die eigentlichen Kamele sind, mit samt ihren Kameltreibern. Wenn diejenigen, die drinnen nicht warten, wissen, dass es nichts zu erreichen gibt, sind die "Reichen", die Kamele besitzen, gleichzeitig auch Kameltreiber und alle warten/bleiben draußen

     

    Ein paar Bemerkungen zu Umsetzung: Vielleicht etwas knapper? 

     

     

    Kameltreiber stehen

    mit den Kamelen der Reichen 

    vor dem Nadelöhr am Himmeltor.

     

    Wenn du vor hast am Satire - Rädchen zu drehen, könnte da auch "Nadelöhr am Himmelstör" stehen.


     

    Gerechtigkeit fällt

    in dicken Tropfen

    auf die Wartenden.

     

    Hm. Das klingt bitterböse und hier komme ich inhaltlich an meine Grenzen. Wenns meines wäre, würde ich die Strophe streichen. 

    Obwohl:  die "tropfenden Gerechtigkeit" nimmt gekonnt die schaurige  Selbstgerechtigkeit mancher Erzählungen auf. Hm, ich schwanke also noch.  Auf jeden Fall gefällt es mir richtig gut!


    Mal zum unverbindlichen Betrachten:

     

     

     

    Am Zeitenende

    wirds einen fetten Stau geben

    vor dem Haupteingang:


     

    Kameltreiberstehen

    mit den Kamelen der Reichen 

    vor dem Nadelöhr am Himmelstör.

     

     

    Drinnen sitzen die,

    die nicht gewartet haben

    Dauerkartenbesitzer.

     

     

     

    Kamele warten

     

     

     

    LG,

    Mi

    • Lustig 1
  7. Hallo Sternenherz,


     

    dein Gedicht und die damit verbunden Bilder, Gefühle (fließende Freude und eine tiefe Ruhe) widersprechen im ersten Moment dem einleitenden Konjunktiv. Wenn ich könnte, dann… 

     

    Denn das, von dem das LI träumt, realisiert sich ja bereits in der zweiten Strophe. Obwohl die Worte weiter durch den Konjunktiv eingerahmt bleiben, beginnen die Bilder zu wirken. Durch diese Ambivalenz  entsteht eine Spannung, die dem Gedicht gut tut, finde ich. Zumindestens regt mich das dazu an, den Verzweigungen des Fassenswollen zu folgen und  ich versuche das mal zu versprachlichen: 

     

    Die Ausgangslage des Li's führt, ohne dass dies explizit gemacht wird,  durch das "wenn"  in einen dunklen Brunnenschacht. (Gegenstück zum Wunschbrunnen.) Bei mir klopft in dem Zusammenhang auch kurz ein Zitat von Nietzsche an:  „Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“


     

    Die versonnene Stimmung und die entstehende Öffnung in ein größeren Zusammenhang entfaltet sich nun schön innerhalb des Gedichtes  und  das gelassene Bad im Moment, das vorher nicht präsent und möglich war und nur als Wunsch existierte konnte, kommt in  diesem Spannungsfeld schließlich  durch die Hintertür. 

     

    Auch das Bild, finde ich, passt sehr schön und wirkt verstärkend.

     

    Ich möchte aber davon abraten den Text in das Bild zu integrieren. Mir ginge da zuviel Klarheit verloren. 


     

    LG,

    Mi

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    • in Love 1
  8. Hallo Salseda,

     

    es freut mich, dass du  vorbei geschaut  und dem Nachhall gelauscht hast, den ein Haiku möglichst haben sollte.

    Der etwas reibende Kontrast der "Morgentoilette" scheint diesem ja auf jeden Fall Lebendigkeit verliehen zu haben. 

     

    Hm und wie sieht ein badender Himmel aus. Das ist unbetretenes Land. Da ist vieles möglich. 

     

    LG,

    Mi

     

     

     

     

     

  9. Hallo Ferdi,

     

    ein "Schneiden" ist es tatsächlich nicht. Ich dachte da nur ans Ockhamsche Messer und schrieb "Haikusche" darauf.

     

    "Sieben" und "archelogisches Pinsel"  sind schöne Vergleiche. Auch eine "Art Beobachtungsapparat" der das "Herausgeschleuderte, raffiniert und skeptisch prüft" (frei nach Gottfried Benn) kommt dem kreatives Prozess des Schreibens und Entwickelns nahe. Und

    alles Abwägen zwischen dem intuitiven und artifizierenden Prozessen löst keinesfalls das Rätselhafte daran auf. 

     

     

     

  10.  

     

    Ja Lé, D(ein) Text enthält eine vom Autor unabhängige Selbstständigkeit und wirkt auch ohne weiterführendes Wissen, für jeden, je nachdem in welchen Kontext er/sie ihn betrachtet, anders. 

     

    Von den genannten Autoren kenne ich nur Jan Wagner. "Sein Selbstportait mit Bienenschwarm" und ich  fanden kürzlich zueinander. 

     

    LG,

    Mi

     

     

  11. Hallo Lé,


     

    da kreise ich nun auch um das Gedicht (meine Gedanken dazu gebend) und die Reise geht nicht um den uralten Turm, der sich in alle möglichen komplexe Wirklichkeiten hüllt. Hier wird eine physikalistische Geschichte erzählt. Im Ammonitenreich, ein geologisch eingefärbter "Fall ins Krystall" kommt das universelle Geschehen zu Ruhe und mit ihm die Erzählungen.

     

    Mit Brücken scheinen mir die Religionen gemeint zu sein  und es werden mal eben fast alle Erzählungen,(bis auf  die eigene dekonstruiert, woraus sich ein Widerspruch ergibt) die in dem Gedicht nun dem Reduktionismus (reißende Zähne) zum Opfer fallen.



     

    Gut geschrieben!

     

    LG,

    Mi

    • Danke 1
  12. Hallo Ferdi,

     

    der Gedanke und die Infragestellung der Wertung durch das "nur" und das eventuelle Aussieben,  um das Aufatmen unmittelbarer hinzustellen, kam auch zu Besuch bei mir. 

     

    Vielen Dank,

    Mi

  13. Hallo Ferdi,

     

    danke für deine Rückmeldung, die mir deutlicht macht, wieviel Energie in einem Wort stecken kann. In das "nur" passt viel "Reststress". 

     

    Andererseits kann es einfach auch ein Aufatmen enthalten.

     

     

    LG,

    Mi

  14. Hallo Amadea,

     

    vielen Dank für dein ausführliches Eintauchen. Ich bin sehr gerne  deinen Gedankengängen gefolgt und besonders gefällt mir ja die Facette des kleinen und großen Kreislaufes. Auch das große Bad (der badende Gott) kann sich darin spiegeln und ich freue mich, wenn sich die Mehrdeutigkeit, die ein Haiku enthalten kann, entfaltet. 

     

    Klären konnte ich für mich, dass es die bodenschwerere Amsel sein muss und nicht die luftige Lerche.

     

    Dennoch treibt mich die Frage um, ob ein ähnlicher Nachhall auch ohne das Stilmittel der Personifizierung möglich ist und ich doch noch das haikusche Messer anlege.

     

    In der Pfütze,

    Amsel und Himmel

     

     

     

    Mit besten Dank für eure rege Beteiligung und sinnierend,

     

    Mi

  15. Hallo gummibaum,

     

    ich freue mich, dass du vorbeischaust und ein sehr großes Bad nimmst.

     

    Hallo Ferdi,

     

    du hast natürlich recht damit, dass die Amsel ein Klassiker ist. Das ist sie nicht ohne Grund. Lange überlegt habe ich bei der Wahl des Vogels nicht. Sie stand mir einfach am deutlichsten vor Augen und sie enthält einige Assoziationen, die andere Vögel bei mir nicht auslösen. Die Amsel mit ihrem morgendlichen und abendlichen Gesang  oder "Blackbird" bei den Beatles und vieles mehr. Das sind ein paar meiner Gedanken in den Text und: Es ist  einfach immer wieder spannend, was Text und Leser/ Schreiber miteinander ausmachen. 


     

    Jetzt da ich weiter darüber nachdenke, wäre bei einem anderen Vogel etwas ganz anderes heraus gekommen. Ein zierliches Goldhähnchen löst  andere Bilder und Gedankengänge aus. Da  bekäme der Aspekt der Größe für mich u.a. eine Relevanz. 

     

    Eine Meise?

     

    Da fällt mir eine scherzhaftes "Mini" von mir ein:

     

    Kleine Meise

    zeig dem Sommer einen Vogel.


     

    Was die Personifikation betrifft, kann ich mir gut vorstellen, dass diese  bei "Puristen" kein akzeptables Stil-Mittel sein kann und das hat auch wirklich etwas für sich. Auf Wikipedia, du sprichst ja den Hexameter an, findet sich dazu ein Zitat von Ulrich Hötzer, was mir sehr passend erscheint:


     „Der Hexameter stellt dem Hörer Welt gegenüber als reine, ungemischte und ungebrochene Gegenwart.“

    (UlrichHötzer: Mörikes heimliche Modernität. Herausgegeben von Eva Bannmüller, Niemeyer, Tübingen, 1998, S. 75 / S. 76)

     

    Um korrekt zitieren zu können, habe ich die dortige Quellenangabe  übernommen, ohne sie zu orüfen.

     

    Dennoch macht das auf meinem Haikubaum "nur" einen möglichen Ast aus. Zugegeben schon einen sehr besonderer, denn so zu schreiben  ist nicht nur eine hohe Kunst, sondern auch ein ein besonderer Lesegenuss.

     

    Die  metrische Ebene, das ist mir auch schon aufgefallen, lasse ich meistens bei den Haikus ganz unbeacht. 


     

    Vielen Dank, für euren Besuch, die Erweiterung und Schärfung des Blickfeldes  und die Gelegenheit des Austausches!

     

    LG,

    Mi

     

  16. Hallo Nöck,

     

    sehr flott und unterhaltsam gedichtet und es transportiert die Botschaft, dass ein altes Wrack als wertvoller Wohnraum dienen kann (Schiffe als Riffe )

    Ich sah ähnlich wie Carlos ein illustriertes Kinderbuch vor mir, was auch Erwachsenen Freude machen kann.

     

    Bei dem  Vers mit dem Wal, den ich mir typischerweise sehr groß vorstelle, sagte ich mir: "Na gut, es gibt auch kleine Wale und es muss ja nicht gerade ein Blau,- oder Potwal eingezogen sein."

    Ein kleines bisschen habe ich  ja auf den Kofferfisch gewartet, den alten Reisenarren. Das schmälert aber in keinster Weise den Lesegenuss. Der Mondfisch gefällt mir u.a. besonders gut

     

    LG,

    Mi

    • Danke 1
  17. Hallo Lé,

     

    mir macht dein selbstbezügliches, schalkafte Gedicht sehr viel Spaß. Es spielt gekonnt mit der eigenen Eigenart. Ob ich ohne die sich anschließenden  Erläuterungen darauf gekommen wäre, lässt sich nicht sagen. 

     

    Die Anfangsreime sind für meine Ohren recht dezent gehalten und aber intensiv genug, um mich beim Lesen zu fesseln.

     

    LG,

    Mi

    • Gefällt mir 1
  18. Hallo gummibaum,

     

    sehr gut, dass du endlich mal mit dem Gerücht auf räumst, Bäume würden ausschlagen. Das stimmt ja  nicht. Frühlingsumtriebig wie sie sind, tanzen sie halt gerne, auch mal etwas wilder. 

     

    Ein unterhaltsames und lebendiges Wörtlichnehmen und noch darüber hinaus, ist dir da gelungen.

     

    LG,

    Mi

  19. Hm, ich erinnere mich daran, dass wir uns bei Gedichte.com schon einmal über "dieses" oder ein ähnliches Haiku unterhalten haben. Du hattest darauf hin den abstrakten Begriff der Melancholie rausgenommen und durch ein Bild ersetzt. Tropfen im Wasser die Ringe bilden, meine ich mich zu erinnern.

     

     


     

  20. Hallo Nöck,

     

    ich bin etwas erstaunt über letzte Zeile und auch irritiert.  Ist das nicht etwas dick aufgetragen? 

     

    Das Bild der Trauerweide am Ufer bei Regen kann doch schon einiges an melancholischen Empfindungen in sich tragen. Warum lässt du zusätzlich  die Melancholie weinen? Für ein Haiku ganz untypisch.

     

    LG,

    Mi

  21. Hallo Nesselrösschen. 


     

    ich danke auch dir, für Lob und Rückmeldung. 

     

    Hm, überstülpen wollte ich  dem Bild eigentlich nichts und  auch nicht erklären, sondern vielmehr einen Kontrast bilden, was wiederum im Haiku, so wie ich es verstehe, gut machbar ist. Aber ich verstehe was ihr meint und lasse mal etwas Zeit darüber streichen.


     

    Lg,

    Mi

     

  22. Hallo Lé, Ferdi und Carlos,

     

    danke für eure Anmerkungen.

     

    Die Überraschung oder Erweiterung liegt  für mich, Lé, gerade in der eingeschlagenen Richtung. Die Assoziationen zu "Morgentoilette" werden um das was der Leser in den weiteren Zeilen findet, "erweitert", "neu ausgefüllt",  für jeden anders. Von daher möchte ich die Reihenfolge in der jetzigen Form ungerne ändern. 

     

    Die "Morgentoilette" streichen? Gegen einen Zweizeiler hätte ich an sich nichts einzuwenden, Ferdi und Carlos, aber hinge der nicht etwas arg in der Luft? Hm. Auf jeden Fall ein anderer/ weiterer Haiku.

     

    In der Pfütze baden

    Himmel und Amsel

     

    Mit Einleitung  kann es der Morgen sein, müsste aber nicht:

     

    Nach dem Sommerregen

    In der Pfütze baden

    Himmel und Amsel

     

    Mit Morgenfrische:

     

    Nach der langen Nacht

    In der Pfütze baden

    Himmel und Amsel

     

     

    LG,

    Mi


     

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