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zieht nebel sein tuch über bäume

sträucher schmücken sich mit

späten beeren vögel fliegen auf

 

dem teich treiben bunte blatt

inseln landeplätze für falter im tor

schlussrausch letzter hochzeitsflüge

 

sitzen zwei junge frauen auf dem

steg lassen ihre röcke geschürzt

die beine baumeln träume treiben

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Geschrieben
das laub gekehrt

 

zieht nebel sein tuch über bäume

sträucher schmücken sich mit

späten beeren vögel fliegen auf

 

dem teich treiben bunte blatt

inseln landeplätze für falter im tor

schlussrausch letzter hochzeitsflüge

 

sitzen zwei junge frauen auf dem

steg lassen ihre röcke geschürzt

die beine baumeln träume treiben

Hallo Perry,

 

jetzt nur ein kleiner Besuch ./ muss mich erst einmal durch die vielen, vielen Bilder-Verwebungen durchkämpfen wahrscheinlich dieses Mal ein Zuviel für mich? ... insbesondere suche ich verzweifelt die Bindung des umarmenden Titels zum Kontext ...

 

gerade auch in Hinführung zur mMn gelungenen Abschlussstrophe ... lässt sie doch Ahnungen fliegen ...

 

 

wie ich's schon sagte, bin noch am Suchen , ;-)

 

 

Gruß Frank ...

 

 

-

Geschrieben

Hallo Frank,

 

mein Focus lag bei diesem "Herbstausklang" hauptsächlich auf den Strophenübergängen.

Natürlich gibt es auch weitergehende ( bzw. zu weit gehende) Bedeutungsebenen, wie

 

"tuch drüber ziehen, schmücken, auffliegende vögel"

(beeren vögel -> vogelbeeren)

 

"torschluss rausch"

(treiben bunte -> bunte(s) treiben)

 

"hochzeit(sflug) träume(n)"

(sitzen (gelassen), geschürzt (schürzenjäger).

 

Viel Spaß beim Suchen. Ich bin mir sicher du wirst fündig.

 

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

dein Gedicht gefällt mir. Tolle Bilder.

Ich meine, du hast da tausendundeine mögliche Lesarten hinein geflochten …

 

im tor

schlussrausch letzter hochzeitsflüge

 

sitzen zwei junge frauen auf dem

steg lassen ihre röcke geschürzt

die beine baumeln träume treiben

 

Weil es mir so am besten gefällt, wähle ich die 'zwei jungen Frauen' als Bezugspunkt für das Gedicht. Die beiden sitzen alternativ zur Torschlusspanik im Torschlussrausch mit (in unbekannter Höhe) geschürzten Röcken am Steg, lassen die Beine baumeln und träumen – animiert durch das letzte herbstliche Kleid der Natur (Beeren, bunte Blätter, Nebeltuch?) - von einem Prinzen auf einem feurigen Schimmel o.ä. (Hochzeitsausflug). - Die Zeit drängt wohl, denn du hast als Kontext deines Gedichtes den Herbst gewählt, der bereits sein Nebeltuch (Leichentuch?, unter dem die Träume tunlichst nicht begraben werden sollen) ausgepackt hat.

 

Es könnten natürlich auch die Falter sein, die sich für ihren letzten Hochzeitsflug sammeln. Egal.

 

Perry, was auch immer du dir bei diesem Gedicht vorgestellt hast … Es hat Spaß gemacht, dein anregendes Werk aus meiner Sicht zu deuten.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

Du hast den inhaltlichen Bogen von der anfänglichen Herbst- bzw. Todesstimmung zum träumenden Schlussbild der beiden jungen Frauen gut nachvollzogen, denn in deren Träumen liegt neues Lebensglück.

Danke fürs Eintauchen in den Bilderreigen und LG

Perry

Geschrieben
das laub gekehrt

 

zieht nebel sein tuch über bäume

sträucher schmücken sich mit

späten beeren vögel fliegen auf

 

dem teich treiben bunte blatt

inseln landeplätze für falter im tor

schlussrausch letzter hochzeitsflüge

 

sitzen zwei junge frauen auf dem

steg lassen ihre röcke geschürzt

die beine baumeln träume treiben

.

Hallo Perry,

 

wags ich’s mal , ;-) ... und beginne gleich mal mit meiner Problem-Zeile (fett markiert):

 

landeplätze für falter ./ im torschlussrausch letzter hochzeitsflüge ... und nebenbei auch die Umbrüche in S2

 

Warum? Hier verstehe ich diese quasi ’Torschlusspanik’ bzgl des gesamten mMn sehr lebendigen, zwar leisen Kontextes, von wem auch immer ... überhaupt nicht ./ umso mehr nicht, will ich den Titel “das laub gekehrt “ in die gedimmt-lebendige Szenerie integrieren.

 

In S1 versteckt sich weiterhin gieriges Leben unter dem aufziehenden Nebeltuch des Herbstes.

In S3 zeigen sich zwei junge Frauen, lassen sich von dem ’genau so Draußen’ in Gedanken und Träume verführen.

 

In S2 fast ausschließlich lebendigstes Treiben von Teich, Blättern und Faltern ... und dann plötzlich diese hochzeitliche Torschlusspanik? ... der Grund fehlt mir nicht nur lyrisch, der Grund fehlt mir genauso aus der real beschriebenen Natur dieses Ausschnitts im Nebeltuch, usw ...

 

Nun noch etwas zum Titel: ... “das laub gekehrt

 

Herbst, Blätter fallen, es laubt mehr und mehr, Winde böen das alternde Gesicht des Herbstes mehr und mehr hinweg in die Ahnung eines neuen Gesichts, das Jahr beginnt sich umzukleiden. Der Wandel ist im vollen Gange so auch mMn der Titel zu verstehen .

 

Ich denke mir, dass das Bild der “Hoch-zeits-flüge“ jener lyrische Blick ist ... der dem Leben quasi in jedem Wandel seinerselbst ob Natur oder ICH-Wandel begleiten will, unterlegen will. Tod gehört genauso dazu wie eben das Gehen in einen neuen Raum.

 

Perry, mal meinen kleinen Vorschlag klar, in Bezug meiner Denke , ;-) zu benannter Zeile in S2, inkl. anderer Umbrüche und ein Wort in S1 .

 

das laub gekehrt

 

zieht nebel sein tuch über bäume

sträucher schmücken sich mit

späten beeren vögel füßeln auf

 

dem teich treiben bunte blätter

inseln landeplätze für falter im

wiederrausch ist wohl hochzeit

 

sitzen zwei junge frauen auf dem

steg lassen ihre röcke geschürzt

die beine baumeln träume treiben

 

------------------------------------------------------------

 

gerne reingeguckt ... wieder ein Tschüss, Frank ...

 

-

Geschrieben

Hallo Frank,

 

danke für dein Hinterfragen und die Anregungen.

 

Die reale Vorlage für den Hochzeitsflug sind die Eintagsfliegen, die ihr kurzes Fliegendasein nur für die Fortpflanzung nutzen und sich in dichten Schwärmen überm Wasser dem Begattungsrausch hingeben. Bei Menschen (Frauen) tritt die Torschlusspanik meist auf, wenn der Traumprinz einfach nicht kommen will und die biologische Uhr anfängt zu ticken. Die 2. Strophe fängt dies als Rückblick auf die Drangphase des Lebens und die 3. auf die noch unbedarfte Jugendzeit davor ein.

Chronologisch könnte man den Text auch in der Abfolge 3., 2. und 1. Strophe anordnen, ich habe es hier mal alternativ als Rückblick probiert.

 

Der Titel "das laub gekehrt" steht im übertragenen Sinn für, "das Leben gelebt, alles ins Reine gebracht ", schaut das LI zurück.

 

Das Bild "fliegen vögel auf" möchte ich behalten, weil es einerseits das Fortfliegen der Zugvögel beschreibt und im übertragenen Sinn als Aufbruch der Seele gelesen werden kann.

 

Dein Komm regt mich aber an, den Text nocheinmal mit etwas Abstand zu überdenken.

 

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Karlo,

danke für deinen Sicht den Hinweis.

Keine Sorge, ich will nicht allen gerecht werden, sondern einzig meinem Anspruch und der ist Texte zu schreiben, die es wert sind ans Licht der Öffentlichkeit zu treten. Lyrikforen sind für mich auf diesem Weg ein wichtiger Zwischenschritt und ich bin über jede Anregung und jedes Feedback dankbar.

LG

Perry

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