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Freiheit, die du meine bange Seele rührst ,

wüsst ich, dass du meines Herzens Schläge spürst,

so könnte ich dich ganz und gar entbehren.

Ja, hätt ich alle Freiheit dann verloren,

und wär in tiefster Sklaverei geboren,

du würdest als dein Kind mich doch ernähren.

 

So machst du alle die von dir gegessen reich

machst ebenbürtig deine Kinder dir und gleich

und gibst dich selber hin und ungeteilt.

Nur wer dich unumschränkt genießt,

wer duldet, dass du dich in ihn ergießt,

der wird durch dich geadelt und geheilt.

 

Denn du vermagst dich ohne Reue aufzugeben

Und wäre ich vereint mit dir in solchem Streben,

so wär ich ganz - und wär ein Teil von dir.

Dann kann mir niemand nehmen was ich bin,

nur was ich nicht bin, das geht wohl dahin

Und bliebe es, wärs doch kein Teil von mir.

 

Elmar - Oktober 2019

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Hallo Elmar;

 

Wunderschön geschrieben;

 

Und wer dich unumschränkt genießt,

wer duldet, dass du dich in ihn ergießt,

der wird durch dich geadelt und geheilt.

sollte es hier nicht in ihr ergießt heißen?

ich verstehe es so, wer duldet sich von der Freiheit überfluten zu lassen, der wird durch sie geadelt und geheilt.

Ich kann mich aber auch irren..

 

Habe deine Zeilen sehr gerne gelesen,

behutsame Grüße, Behutsalem

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Und wer dich unumschränkt genießt,

wer duldet, dass du dich in ihn ergießt,

der wird durch dich geadelt und geheilt.

sollte es hier nicht in ihr ergießt heißen?ich verstehe es so, wer duldet sich von der Freiheit überfluten zu lassen, der wird durch sie geadelt und geheilt.

Ich kann mich aber auch irren..

Hallo Behutsalem, vielen Dank für deine Gedanken zu meinem Text. Zum Verständnis der besagten Zeile: Hier spricht sozusagen das LI die Freiheit an - es stellt fest, dass wer sie (die Freiheit) unumschränkt genießt und duldet, dass sie (die Freiheit) sich dann in ihn (das LI) ergießt und derjenige eben dadurch geadelt und geheilt wird. Ist das soweit verständlich?

 

Herzlichst Elmar

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schön geschrieben aber irgendwie nicht sinnig

Hallo Böhmc,

vielen Dank für deine Reaktion. Was genau ist für dich nicht sinnig?

Ich habe den Begriff Freiheit hier als ein Ideal beschrieben, nicht (wie sonst üblich) als einen äußerlichen Zustand.

Selbstverständlich kann Freiheit auch ein äußerlicher Zustand sein, aber das ist sie eben nicht ausschließlich - Freiheit ist m. E. viel mehr.

Herzlichst

Elmar

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nun schreiben wirs der künstlerischen freiheit zu das die Freiheit hier in einem schwammigen kontextwechselnd als person und attribut und Zustand auftritt ohne eben vorher eine klare grenze zum jeweiligen zu lesen.

Ich würde es so machen das ich erst den sinn beleuchte bevor ich urteilend Freiheit personifiziere. Ein beispiel aus zwei Strophen;

 

 

1.

Freiheit bedeutet sein wie ich bin, Freiheit heißt für mich Fehler machen wie'n Kind.

Und wenn's sein muss, fall ich halt hin.

Doch ich steh wieder auf, Freiheit heißt zöger nicht, sondern lauf

Wenn du weißt was du willst, dann tu es, wenn nicht dann tust du es auch

Freiheit bedeutet frei sprechen, frei machen, frei bleiben

Mauern die, die Angst vom Versagen errichtet einreißen, Mut haben

Freiheit bedeutet auch zu enttäuschen, sich selbst zu erfüllen

anstatt die Erwartungen von anderen Leuten

Freiheit heißt auch Entscheidungen treffen

Freiheit heißt hin und wieder sich die Freiheit zu nehmen die Meinung zu wechseln

Freiheit heißt es macht manchmal auch Sinn,

dass meine Freiheit da enden muss, wo die Freiheit eines Anderen beginnt

Aber Freiheit darf niemals heißen: entsagen von unseren Rechten

Nach ihr zu leben, zu streben und frei über sie zu sprechen

Mit meinen Texten kann ich nur meinen kleinen Teil beitragen

Freiheit kann man nicht eindämmen, Freiheit muss man ausatmen

 

 

2.

 

Freiheit, was für ein großes Wort, ich hab gehört, dass du grenzenlos bist

Trotzdem, kennen viele Menschen dich nicht, sie kämpfen für dich

Manche mit reden, schweigen und beten, andere mit Macheten

weil andere Perspektiven fehlen

Du bist für jeden was Anderes

Umso paradoxer ist es, wenn man Politiker um dich handeln lässt

Du bist das Recht, du bist das, was jeder verdient

niemand sollte um dich bitten müssen, nirgendwo, nie

Du bist so intim und persönlich, wie die innersten Wünsche und Träume

doch die verwirklichen nur wenige Leute

Manche glauben wirklich man könnte dich kaufen

andere laufen zehntausende Kilometer durch Wüstensand, weil sie an dich glauben

Migranten lassen ihr Land zurück nur für dich, in der Hoffnung auf dich

und manche finden dich trotzdem noch nicht

Manchmal opfer ich einen Teil von dir um andere zu haben

und manchmal muss ich mich trennen um dich mehr zu erfahren

denn du bist FREIHEIT

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nun schreiben wirs der künstlerischen freiheit zu das die Freiheit hier in einem schwammigen kontextwechselnd als person und attribut und Zustand auftritt ohne eben vorher eine klare grenze zum jeweiligen zu lesen.

Aber genau darum geht es eigentlich in meinem Gedicht. Um die Abgrenzung zwischen dem Ideal das Freiheit in erster Linie ist und dem, womit man sie allzuleicht verwechselt - also dem was sie idealerweise nicht ist; eine rein äußerliche Angelegenheit. Herzlichst Elmar
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ich hänge immer wieder in der ersten Strophe Deines Gedichtes fest - nun schon zum dritten Male.

Da ich manchmal recht begriffsstutzig bin, wollte ich mit meiner Antwort warten und werde wohl am Wochenende nochmal in Ruhe lesen,

um zu begreifen, was Du meinst.

Hallo Eulenflügel,

tut mir leid - offenbar ist mein Text doch nicht so eingängig. Im ersten Vers wird das LI von dem Gedanken bewegt, dass die Definition eines Ideals (hier die Freiheit) nicht allein durch den Menschen erfolgt, sondern eben auch umgekehrt. Mit anderen Worten: Erkenne ich ein Ideal, so ist dies nur möglich, weil ich von diesem Ideal ebenfalls erkannt werde. Zu wissen, dass wir nur erkennen können, weil auch wir erkannt werden, vermittelt uns eine Ahnung von der Universalität aller echten Ideale: Gott, Liebe, Wahrheit, Weisheit, Glaube, Hoffnung, Frieden, Freiheit usw. Bei aller grundlegenden Erkenntnis handelt es sich um etwas Wechselseitiges. Erkenne ich ein Ideal quasi auf seiner Metaebene, dann höre ich auf, mich seiner nach Gutdünken zu bedienen, dann trete ich in einen Dialog mit ihm, dann weiß ich mich (wie Bonnhöfer) geborgen in ihm. In diesem Wissen und dieser Geborgenheit, kann ich jede äußere Form, die dieses Ideal in dieser Welt sonst noch abbildet, getrost entbehren, da ich zum Vertrauten und zum Teil(haber) des Ideals geworden bin. In der inneren Gewissheit, dass es die Freiheit selbst ist, die meiner gedenkt, muss ich meine menschliche Vorstellung von Freiheit nicht mehr durchsetzen oder verteidigen - ich kann sie sogar vollkommen aufgeben. Nicht ich, sondern das Ideal selbst ist es, das sich durchsetzen wird.

Jesus hat für mich diese Geisteshaltung in seiner Passion vorgelebt. Er, der die Freiheit selbst war, konnte die äußerste Gefangenschaft auf sich nehmen ohne daran zu zerbrechen. Ja mehr noch, jegliche Unfreiheit wird in dieser Geisteshaltung getragen in ihr Gegenteil verkehrt. "We shall overcome"

Herzlichst Elmar

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warte mal du implizierst also das das ideal ermessend ist? Und weiter das dies ideal selbst endscheidet ob es einem zuspricht?

Ein Ideal kann für den Einzelnen immer nur so ermessend sein, wie es dessen persönliche Interpretation hergibt. Desgleichen: Inwieweit ein Ideal entscheidet ob und wie es jemandem zuspricht, hängt von der Fähigkeit des Einzelnen, sich zu entscheiden einem Ideal tatsächlich entsprechen zu wollen bzw. zu können.
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Hallo Meduza,

 

danke für diesen grundlegenden und wesentliche Gedanken dazu: "Das Leben ist nicht selten (also oft) nicht sinnig". Dieser Gedanke impliziert, dass der Sinn mancher Lebenssituationen nicht per se existiert, sondern durch uns selbst gesucht und verliehen wird, insbesondere der beschwerlichen. Gemäß dem Motto, unser Leben hat nur soviel Sinn wie wir ihm geben oder wie wir darin zu finden vermögen. Wenn es sich tatsächlich so verhält, dass wir die Fähigkeit besitzen Sinn in unser Leben tragen (durchaus auch in "objektiv" sinnlose Situationen) dann folgt daraus, dass das Leben nicht mathematisch-starr, sondern kreativ gestaltbar ist. Kreativität aber folgt eigenen Gesetzen. Für die Quelle jeglicher Kreativität können wir bestenfalls Medium sein. Sind wir dazu bereit, blicken wir bereits über den Tellerrand des Scheinbaren und des Oberflächlichen.

 

LG Elmar

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