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Geh ich am Felde, seh ich bald,

auf einer Seite dunklen Wald;

und dann sehr bald beim weiter gehen,

kann ich das kleine Städtchen sehen.

 

Es zieht mich an, es scheint zu sagen,

komm zu mir, wie in alten Tagen;

die Mauern werden dich behüten,

dir weiter Schutz und Zuflucht bieten.

 

Komm zu mir und halt ein dein Eilen,

ich lad dich ein, hier zu verweilen;

auch gute Speisen sollst du haben,

kannst hier bei mir, Dich richtig laben.

 

Kannst hören, meiner Lieder Klang,

beim Possenspiele und Gesang.

Vielleicht willst du ja auch dem Rauschen,

des versteckten Klappgrabens lauschen.

 

Willst dann beim Träumen, so mal eben,

in andere Zeiten Dich begeben;

als Kirchen hier noch Klöster waren,

Mönche es gab in großen Scharen.

 

Schauen des Paters Angesicht,

von dem noch heut die Sage spricht.

Willst sehen ihn, in Schritten weiten,

des Seees Wasser überschreiten.

 

Weil Klosterglocken heller Ton,

zu Tisch ihn bat, als Tages Lohn;

für all die Arbeit, die vollbracht,

die er an diesem Tag geschafft.

 

So wollt er nicht den See umschreiten,

an dessen Uferzonen weiten;

denn dann wäre er zu spät gekommen,

das karge Mal vom Tisch genommen.

 

Nur übrig wär ihm dann geblieben,

bis nächsten Abend Kohldampf schieben.

Den See bezwang er, so die Mär,

als ob der zugefroren wär.

 

Und dann er sich gelabet hat,

an dem was Klosterkost hergab.

Da gabs kein Völlen oder Prassen,

nur einfach Speise gabs zu fassen.

 

So die Legende und sehr schön,

soll man ihn auf sem Wasser sehn;

wenn Nebelschwaben reichlich wallen

und Glockentöne weithin hallen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ich seh schon lieber @Kurt Knecht, du beschäftigst dich mit der Bibel. Sehr schön und interessant diese Stelle, die alles erklärt. Poetisch wertvoll, so richtig in eine Zeit versetzt, in der ich eigentlich nicht hätte leben wollen. Selbst wenn mir dadurch vielleicht entgangen ist,

wie "der Pater" den See leichtfüßig überquert hat.

Wäre interessant, was dich zu dieser Geschichte geführt hat.

Mit liebem Gruß

Sonja

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Hallo Kurt,

in S3V1 wechselst du meiner Meinung nach kurz den Rhythmus. Was mich nicht stören würde, wenn du ihm nicht ansonsten durchgängig treu bleiben würdest. Jedenfalls nach meinem Leseempfinden.

Da du das „Komm zu mir“ in S2 schon verwendest, könnte ich mir vielleicht für S3V1 vorstellen „Und flüstern mir, halt ein dein Eilen,„ Nur ne flotte Idee, vielleicht auch vollkommen unpassend.

Sehr gerne gelesen!
 

Grüßend Freiform

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Hallo Ihr Lieben,

 

ich danke Euch allen fürs Lesen, dass ist mir das Wichstigste im Forum. Der Meinungsaustausch und das füreinander da sein. Eure Anmerkungen sind mir besonders wertvoll, da ich ja autodidaktisch unterwegs bin und Deine Anmerkungen Freiform sind total passend. Danke für Dein Interesse Sonja, die Gestalt betreffend, welche meinen Zeilen zu Grunde liegt. Es ist nach dem Fontane Jahr 2019, das Pater Wichmann Jahr 2020. Es sind mittlerweile 750 Jahre, welche der Pater auf Erden wandelt, vornehmlich natürlich in der Nähe unserer Klosterkirche. Die Geschichten um diese Person ( Wichmann von Arnstein) faszinieren uns schon von Kindesbeinen an und waren Teil des damaligen Heimatkundeunterricht in der Schule. Euch einen schönen Abend und danke nochmal. Kurt

 

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