Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Brot und Spiele

 

Rudi Dutschke fand seinen Täter
durch die Hetze der Bild,
wie der Gesalbte seine Richter fand,
durch die Hetze des Pilatus.
New York war kein Schutz vor der Fatwa
für Salman Rushdie.
Die Völker liefern stets ihre Erlöser
von unten ans Messer.
Die Angst vor der Selbstverantwortung
und als freier Mensch zu leben,
führt die Hand der Mörder zielsicher.
Es ist absolut keine Änderung in Sicht.
Sind dies Naturgesetze?
Ihre infame Wirksamkeit könnte es 
glauben machen.
Die Verzweiflung darüber trieb
Menschen wie Gudrun und Andreas 
in die Gewalt.
Wir dürfen ihrem Beispiel nicht folgen,
auch wenn unsere Utopie der guten Zukunft
in schier unendliche Ferne gerückt scheint.
Derweil toben wir uns aus in den
sozialen Medien.
Neue Mittel zum Zerreiben und
unnützlich machen der besten Menschenkräfte.
Das Kolosseum lebt.
Das Volk will Brot und Spiele.
Mehr nicht?
 

  • Gefällt mir 1
  • wow... 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jesus war Pilatus sympathisch und wollte ihn retten, er fragte die aufgebrachte Masse, wen er freilassen sollte, Jesus oder Barrabas. "Barrabas!" schriien die Leute. 

Das Attentat gegen Salman Rushdie hat dich offensichtlich dazu veranlasst, dieses Gedicht zu schreiben, liebe Hera. 

Gegen den religiösen Fanatismus sind wir wehrlos. 

Wir leben mit einer permanenten Drohung, an der wir uns mit der Zeit gewöhnt haben, als ob es normal wäre, sich im Flughafen strikten Kontrollen unterziehen zu müssen. 

 

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Minuten schrieb Carlos:

Jesus war Pilatus sympathisch und wollte ihn retten, er fragte die aufgebrachte Masse, wen er freilassen sollte, Jesus oder Barrabas. "Barrabas!" schriien die Leute. 

Das Attentat gegen Salman Rushdie hat dich offensichtlich dazu veranlasst, dieses Gedicht zu schreiben, liebe Hera. 

Gegen den religiösen Fanatismus sind wir wehrlos. 

Wir leben mit einer permanenten Drohung, an der wir uns mit der Zeit gewöhnt haben, als ob es normal wäre, sich im Flughafen strikten Kontrollen unterziehen zu müssen. 

 

 

Vielen Dank, lieber Carlos.

 

Für mich war Pilatus ein raffinierter Mann, der die richtigen Fragen gestellt hat, um Jesus reinzureiten.

 

Liebe Grüße

Hera

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 14.8.2022 um 18:15 schrieb Hera Klit:

Vielen Dank, lieber Carlos.

 

Für mich war Pilatus ein raffinierter Mann, der die richtigen Fragen gestellt hat, um Jesus reinzureiten.

 

Liebe Grüße

Hera

 

 

 

Liebe Hera,

erst einmal finde ich deinen Text sehr lesenswert, da er einen wesentlichen Punkt berührt: Die Angst vor der Selbstverantwortung.
In einer Sache stimme ich allerdings Carlos zu. Pilatus war nicht dumm und er war auch kein Sadist, er hat nach dem Verhör sehr schnell erkannt, dass Jesus kein Zelot (Rebell gegen Rom) war: Ein "König" der von sich sagt: "Glaube mir, wäre mein Reich von dieser Welt, meine Anhänger würden um mich kämpfen..." Nein,  dieser Jesus war nicht sein Mann. Pilatus hatte auch verstanden, dass Jesus offensichtlich dem Sanhedrin im Weg war und man von ihn (Pilatus) nur einen Schuldspruch zur Hinrichtung des Nazareners erwartete. Sein Versuch Jesus freizubekommen (Begnadigung eines zum Tode verurteilten) rührte auch daher, dass Jesus ihm zu verstehen gab, dass er (Pilatus) ihn verurteilen werden müsse ob er wolle oder nicht. Dass Pilatus als Machthaber Roms der Vorderung des Sanhedrins machtlos gegenüber stehen sollte, wollte Pilatus aber nicht auf sich sitzen lassen. Im Grunde genommen entlastet Jesus seinen Richter (Pilatus) sogar, indem er ihm zu verstehen gibt, dass er (Pilatus) nun zwar ein ungerechtes Urteil fälle müsse, dass aber diejenigen, die seine Hinrichtung fordern, die größere Schuld trifft. Daher auch seine Maßnahme Jesus durch vorherige Geißelung (vor der Auswahl der Deliquenten zur Begnadigung) erbarmungswürdig aussehen lassen. In diesem Zusammenhang ist sein Ausspruch bekannt: ECCE HOMO = Seht doch, welch ein Mensch! Mit anderen Worten: Habt ihr denn kein Mitleid?

Herzlichst Elmar

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb Elmar:

 

 

Liebe Hera,

erst einmal finde ich deinen Text sehr lesenswert, da er einen wesentlichen Punkt berührt: Die Angst vor der Selbstverantwortung.
In einer Sache stimme ich allerdings Carlos zu. Pilatus war nicht dumm und er war auch kein Sadist, er hat nach dem Verhör sehr schnell erkannt, dass Jesus kein Zelot (Rebell gegen Rom) war: Ein "König" der von sich sagt: "Glaube mir, wäre mein Reich von dieser Welt, meine Anhänger würden um mich kämpfen..." Nein,  dieser Jesus war nicht sein Mann. Pilatus hatte auch verstanden, dass Jesus offensichtlich dem Sanhedrin im Weg war und man von ihn (Pilatus) nur einen Schuldspruch zur Hinrichtung des Nazareners erwartete. Sein Versuch Jesus freizubekommen (Begnadigung eines zum Tode verurteilten) rührte auch daher, dass Jesus ihm zu verstehen gab, dass er (Pilatus) ihn verurteilen werden müsse ob er wolle oder nicht. Dass Pilatus als Machthaber Roms der Vorderung des Sanhedrins machtlos gegenüber stehen sollte, wollte Pilatus aber nicht auf sich sitzen lassen. Im Grunde genommen entlastet Jesus seinen Richter (Pilatus) sogar, indem er ihm zu verstehen gibt, dass er (Pilatus) nun zwar ein ungerechtes Urteil fälle müsse, dass aber diejenigen, die seine Hinrichtung fordern, die größere Schuld trifft. Daher auch seine Maßnahme Jesus durch vorherige Geißelung (vor der Auswahl der Deliquenten zur Begnadigung) erbarmungswürdig aussehen lassen. In diesem Zusammenhang ist sein Ausspruch bekannt: ECCE HOMO = Seht doch, welch ein Mensch! Mit anderen Worten: Habt ihr denn kein Mitleid?

Herzlichst Elmar

Vielen Dank, lieber Elmar.

 

Religiöser Fanatismus ist für die Herrschenden immer ein Problem.

Georg Büchner sagte, es gibt nur zwei Dinge, die zur Revolution führen und das sind,

 die soziale Not der Massen und der religiöser Fanatismus.

 

Ich sehe es so:

Wenn Pilatus Jesus wirklich retten hätte wollen, dann hätte er es getan.

Jesus war zu mächtig geworden, einem Aufruf von ihm zum Aufruhr, hätten viele Folge geleistet und so etwas kann sich ein Römer, der das Sagen hat, nicht bieten lassen.

Pilatus war aber raffiniert genug, den Juden die Schuld für Jesu Tod in die Schuhe zu schieben. Die Evangelisten haben es auch schon gerne gesehen, wenn die Juden schuldig gesprochen wurden, deswegen muss man zwischen den Zeilen lesen, um die Wahrheit der Bibel (sofern es die überhaupt gibt) zu finden.

Pilatus war nichts als ein Zyniker der mit Jesus und den armen Leutchen Katz und Maus gespielt hat und Jesus hatte bereits resigniert, wie Danton vor dem Wohlfahrtsausschluss, er wollte sterben, weil er einsah, dass er auf dem Holzweg war und zur Gewalt wollte er nicht aufrufen, das ging gegen seine Natur. Er war ein Mensch, wie du und ich, dem die Ereignisse über den Kopf wuchsen und dann ist der Tod immer ein verlockender Ausweg.

 

Liebe Grüße

Hera

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Wenn Pilatus Jesus wirklich retten hätte wollen..." 

Deutsch ist wirklich kompliziert. 

Nun, Pilatus wollte Jesus retten, aber nicht um jeden Preis. 

Jesus mit Danton zu vergleichen, geht das? 

Ein Vergleich zwischen zwei Menschen, die zu ganz anderen Zeiten, ganz anderen Kulturen angehörten. 

Alle vier Evangelisten berichten über diesen Vorfall, bei allen Abweichungen ist eins klar: Die Haltung Jesu und die Haltung von Pilatus. 

Was will da man noch großartig zwischen den Zeilen lesen?

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist grammatikalisch richtig.

 

Jesus und Danton, waren beide Revolutionäre, das macht  sie vergleichbar.

 

Alle vier Evangelisten berichten das Geschehen um Jesu Verurteilung, das ist richtig, aber sie hatten alle die gleiche Tendenz zur Geschichtsklitterung, das ist das Problem.

 

Pilatus hatte die Macht und Jesus war am Ende tot, das ist Fakt.

D.h. er starb, weil Pilatus es so wollte. Alles andere ist Sozialromantik,

des Christentums, das die Juden nicht mochte und nicht mag.

Einfach mal ganz nüchtern die Sache betrachten.

 

Das neue Testament ist Literatur, mit dem Ziel geschrieben den Hauptprotagonisten Jesu zu verherrlichen und die Juden zu verdammen. Dies ist vollumfänglich gelungen.

Ein gutes Buch mit phänomenaler Wirkung!

 

Aber, lieber Carlos, alles was ich hier schreibe, ist meine Meinung, die niemand mit mir teilen muss.

 

Liebe Grüße

Hera

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du möchtest dich an der Unterhaltung beteiligen?

Du kannst direkt mit in die Diskussion einsteigen und einen Beitrag schreiben. Anschließend kannst du ein eigenes Autoren-Konto erstellen. Wenn du schon ein Autoren-Konto hast, Logge dich ein um mit deinem Konto an der Diskussion teilzunehmen.

Gast
Schreibe hier deinen Kommentar ...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.