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Im Herzen das Eis der Lacrima (I – Das Hoffest der Schule)


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Im Herzen das Eis der Lacrima

Der erste Teil: Im Übrigen, wenn Karlshorst in Lilien treibt

 

I – Das Hoffest der Schule

 

Der Abend fleucht, der Morgen schwängt,

die Ruhe in der Schule hängt,

Personen still den Hof umranden,

inmitten von Ständen und Girlanden.

 

Die Zeit steht, sie scheinbar kriecht,

es nach Rauch und Sommer riecht,

das Schuljahr inzwischen endet,

was die Freude matt erspendet.

 

Der Himmel, was allmählich bläut,

das erste Licht, was das Dunkel scheut,

die Leute auf den Bänken sitzen,

die Nacht vergeht, die Strahlen blitzen.

 

Zwei Mädchen zum Himmel schauen,

sie genießen den blassen Morgengrauen,

der Wind, er weht mit dem Verzagen,

die Tränen das Mädchen zu Boden schlagen.

 

Das Mädchen weint, die Sorge zeigt,

das andere sitzt und traurig schweigt,

sie will ihr helfen, doch weiß nicht wie,

Lacrima ist gefangen in der Melancholie.

 

Lacrima: Sorry, ich weiß nicht weiter,

der Tod ist mein inniger Begleiter,

ich will bloß dem Tag entschweben,

alles gut, ich nehm‘ mein Leben.  

 

Mylène: Bitte, tu‘ das einfach nicht,

mit jedem Tag das Vertrauen anbricht,

was du sagtest, grad‘ soeben,

bitte nimm‘ dir nicht das Leben.

 

Lacrima: Wirklich, das ist ‘ne Qual,

ich will sterben, das ist die beste Wahl,

verlassen hat mich das ganze Glücke,

ich spring‘ noch heute von der Brücke…

 

Ich kann den Schmerze nicht bezwingen,

mag‘ die Spree mich dann verschlingen,

am Ende erstarrt zwar der Glanz,

doch es zeugt von mir dann ein Rosenkranz.

 

Mylène: Ich hab‘ Angst, dass es geschieht,

bitte begeh‘ kein Suizid,

das ist kein Weg – kein Hoffnungsschimmer,

bedenk‘, man lebt nicht immer.

 

Lacrima: Ich hab‘ mich wohl verkannt,

das ist nicht relevant,

das Leben kann mich nicht bewahren,

ist egal, sterb‘ ich mit 17 oder mit 80 Jahren.

 

Versteh‘ mich nicht verkehrt,

das Leben hat kein Wert,

ich sag’s dir jetzt ausdrücklich,

ich bin im Leben gar nicht glücklich.

 

Ich will’s für immer hassen,

mein Freund hat mich verlassen,

wenn Liebe bloß so einfach wär‘,

doch ich will einfach nicht mehr.

 

Wir waren zu verschieden,

ich habe keinen Frieden,

ich will nur noch verschwinden,

beim Tod werde ich Frieden finden.

 

Mylène: Ich weiß, dass du derzeit still bangst,

aber ganz im Ernst, ich habe Angst,

ich weiß, die Sorgen dich verzieren,

doch ich will dich nicht verlieren.

 

Ich seh‘ die Sorgen, ja genau,

sie schimmern leer, sie wirken grau,

sie sind scheinbar der Entscheider

und du hasst das Leben – leider.

 

Ich bin innerlich zerrissen,

deine Eltern davon nicht wissen,

du kannst die Lasten nicht mehr tragen,

ich glaub‘, du musst das ihnen sagen.

 

Lacrima: Du, du willst mir also drohen,

ich bin fast der Welt entflohen,

ich hab‘ ein Wunsch und das ist Sterben

und den Drang willst du verderben!

 

Mylène: Ich will dir helfen, um dich sorgen,

du bist hier sicher, du bist geborgen,

dir soll’s gut gehen, du sollst gedeihen

ich hoffe, du wirst mir das verzeihen…

 

Lacrima: Hör‘ zu, du dumme Kleine,

eine wie dich, brauch‘ ich keine,

hätte ich den Wunsche selbst bewahrt,

aber nein, ich hab’ dir den offenbart.   

 

Ich bin enttäuscht, mich hält das Grauen,

du hattest mein gesamt‘ Vertrauen,

du konntest in mein Leben tauchen,

aber nein, du musstest es ja missbrauchen!

 

Mir ist alles grade viel zu viel,

ich habe nur ein Wunsch – ein Ziel,

denn ich bin eine verdammte Zecke,

bei Gott, ich will, dass ich verrecke!

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