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Joshua Coan

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Alle erstellten Inhalte von Joshua Coan

  1. Joshua Coan

    Die Berührung

    Als ich mich streckte und reckte aus Neugierde, die Pfoten hinein steckte den Himmel zu spüren, ihn zu berühren brach er ein Die Wolken zu Tropfen zerbrochen es regnete ganze Meeresepochen zwei Ochsen riss der Fluss mit sich im sinkenden Auto, ein schreiendes Gesicht die Flut spülte den Schmutz hinab in das Tal, bis unter jedes Dach Als die Nacht zuende war und die Wolken tränenleer trieb ich ruhig, nur mit nassen Socken auf einem Baum als Floß sicher und halbwegs trocken na ein Glück, ich kann mein Haus noch bewohnen... auf dem Mühlenberg, dort ganz hoch oben
  2. Arkaner Schleim auf meiner Klinge Trugbildschatten schimmernde Wellenlichter Durch dein Auge in deine Seele ich springe Mit einem goldenen Löffel Schab ich ab, von nackter Wand im Verstand Die Wahrheit Ein Ruf ins Jenseits, ritt auf dem Licht Augur der Unendlichkeit erscheint Bringt Hirn in Schwingung, Gedankenschloss das bricht Mit einem flammenden Schwert Das Ich zersetzt, durch die Tunnel des Todes gehetzt Das Ego Schwarzes Himmelauge faules Sternenglimmen Den eigenen Kopf am Schopf Wenn Träume wie Sandstaub zwischen den Fingern zerrinnen Mit einer Flöte beschwören Die tanzenden Speier, die kreisenden schwarzen Geier Dein Leichnam Hüte dich zu suchen Was du nicht wissen willst Du könntest es verfluchen Und verlaufen für immer dich in dir Selbst
  3. Der Wurm Es blutet mein Herz, schreit zum Himmel auf Wo schwarze Vögel ziehen Ins Weiß hinauf mit meiner Trauer Und Tränen fallen zu Erden Da knie ich vor deinem Stein Versinke mit hinein Bei dir, da ist es kalt und finster Es fault mein Herz, röchelt am Boden In nassen Blättern, es kriecht und sich windet Wie ein Wurm will ich sein Und mich hindurchbeißen, durch den Dreck Bis zu deinem Holz Und hineinschlüpfen In dein Ewigbett In deiner Tasche schlafen In deinem Augapfel Ohne Gedanken, geborgen im Leib In deinem Körper sterben
  4. Das Mädchen aus dem Wasser Ich komme aus der Tiefe, das Licht wieder zu spüren Mich auf die Steine zu legen, und lasse mich berühren Es glänzt die glatt geschuppte Haut, Perlen schimmern auf Der Nebel küsst die Lande, steigt sanft und still die Küste rauf Was das Salz im Meer gesammelt, schwappt an den Strand Mit Tang behangen, versinkt im Sand Und die Wellen spülen es rein, waschen aus, Schmutz und Stein In meinen Haaren selbst, verwickelt Schnur und Haken All die verrosteten Dinge, die mal wichtig waren Schädel und andere Knochen, zwischen Muscheln und Austern gebrochen Das Meer ist alt, vergisst sehr viel, kalt und rau, schwarz und tiefblau Es erinnert sich nicht mehr, an all seine Gäste Was hoch kommt noch, dass sammle ich ein In meiner Höhle, auf nassem Gestein Bis zum Abendrot, des Tages Tod, lausche der Bojen Klang Und nach jedem lauten Sturme, dem Frieden der mit der Stille kam Stoße in mein Muschelhorn, wenn das Mondlicht hell erwacht Wenn die kalten Sterne funkeln, tauch ich in mein Zuhause hinab Geboren wurde ich tief dort unten im Dunkeln Doch der Lauf der Elemente ist ein Kreis, so der Alte mir erzählt Das ist was von ihm ich weiß: Einst kam das Meer vom Himmel, der Wind die Wolken formte sacht Hat sie gesammelt und beschwert zu Tropfen, und Regen fiel in jeder Nacht So besuch ich manchen Tages neugierig das Land Und staune über all meine Schätze, seltsame Dinge der Oberfläche
  5. Der Seemann Schiffe dampfen im nebligen Morgen. Der Motor dröhnt und ich werd los meine Sorgen, bin ich erst wieder vom Salzwasser umgeben. Vater Neptun nimmt mich in Arm, ist kalt wie Eis und stinkt nach Fisch, ach hab ich den Alten gern. Weiß hauch ich die Luft, leg die Hebel um, die Glocke erklingt, die See ruft! Und diese geflügelten Ratten, die auf den Stangen, schwarz mitfahren. Retten sich in feige Höh und färben mir weiß das Dach. Weißblau lächelt mir der Himmel, schwarzblau tief das Meer denkt nach, und schüttelt mich wach, so manche Nacht, hat es etwas zu Ende gedacht. Ich hingegen bleib lieber liegen, von Weite und Breite umgeben, die alte St.Joan, mein guter Kahn. Gerader Schnitt wie ein Messer, so über die Wellen ihr Lauf, und sie nimmt es mit den Elementen auf. Gewiss verzeiht Neptun mir das Spalten, seh ich hinter mir, so schließen sich die Falten. Stille und Ruh, und ich hör den Wellen zu. Nur die dummen Möwen streiten um Fisch, nie sinnend nach tieferen Gedanken. Die Sonne mir voraus entkommt, und hinter mir geht der Vollmond auf am Horizont. Ein lauter Krach, mit Schreck werd ich wach. Die See streckt ihre nassen Finger nach mir, eins, zwei, drei, schießen sie an mir vorbei, mein Boot bricht entzwei. Ich schwimme an Deck, in Sturmsee und Regennacht. Das war´s gewesen, jetzt versinkt mein Leben, zu all jenen, in die Finsternis, deren Seelen wie Blei. Und zum Spott und Hohn, lachen diese dummen Vögel wie angetrunken, ich rette mich auf einen Ring, meine Joan hat ihr feuchtes Grab gefunden. Der Morgen spendet wenig mir Trost. Kaum wagt sich die Sonne, noch müde empor und streckt sich über mich. Der dem ihr Licht in den verkrusteten Augen brennt, von kalten Tränen berührt und mit Salzwasser ausgespült. Erschöpft bleibt der Kopf flach und irgendwer lacht... ihr verdammten silbernen Vögel dort oben! Zu Gold hat es wohl für euch nicht gereicht! Kreisen über mir wie Geier, und testen mit ihren Schnäbeln, ob ich noch lebe. Und wie! Hab ich einen geschnappt und sein Genick macht knack! Doch ärgert es sie nicht, war scheinbar kein guter vertrauter, oder naher verwandter. Hoch blicken meine Augen rauf, als ein lautes Dampfen micht weckt auf. Eine rote Mauer aus Stahl, rast an mir vorbei. Heda! Ihr Idioten! Seht ihr mich denn nicht! Hier unten strample ich! Schreie so laut, bis ich schluck nur noch Wasser und geb auf. Die Retter dampfen davon und zum Schluss, ein lauter Abschiedsgruß. Wieder sinkt der Kopf hinab, lang dauert´s nimmer bis in Neptuns Bett ich schlaf. Mit Vogeldreck im Haar und aufgepickten Wunden. Da endlich kommt Nebel, und Land treibt mir sogar entgegen. Endlich ist es vorbei. Sogar die Plagen haben genug von mir. Blendend hell der Strand, rette mich auf Packeis an Land. Hier wird mir die Seele einfrieren. Und bibbernd kühlt langsam aus das Leben. Allein mit meiner Qual und Pein. Nur eine Möwe blieb noch bis zum Schluss. Wollte unbedingt sehen wie es ausgeht. Nacht unter tausend klar funkelnder Sterne, und voll der Mond schweigt und scheint. Eine letzte Träne, glänzt auf der Backe, wie Eis.
  6. Der Sandmann Staub in der Lunge, Staub auf der Zunge, und Sand wenn ich mit den Zähnen knirsche. Busch als Schuhwerk geflochten, hält mich oben, im Backofen der Dünen verloren. Vom Himmel segnet mich das Licht, aller Götter, so überirdisch heiß, dass mein sterblicher Leib, zur Dattel reduziert, und mein Blut in den Venen verklumpt. In der Hosentasche, eine Uhr, ganz aus Gold und ohne Zeiger. Ameisen montieren die Ziffern ab, sie fressen die Zeit, präzise mit chirurgischen Zangen im Maul. Vor den müden Augen flackert die Luft, ein heißer Wind von unten. Doch glänzt wo der Sand sich legt, ein Meer. Ein Weg dem Auge nah, dem Leben zu lang. Ameisen in den Ohren, auch im Nasenloch. Doch bin ich nicht ganz verloren, sie schmecken etwas säuerlich. Da oben, wo nur mein Gedanke hinreicht, und kratzt am weißen Stahl, vergeblich sich klammert, es fliegt davon, unwissend, dass ich, wie eine Ameise im Sande, um mein Leben bange. Ein weißer Streifen wie ein Schnitt, am verdammten Lügenhimmel. Kann es diesen Turbinenstaub, nicht auf meine Zunge regnen? Schau, es löst sich auf, zu Luft, als wäre es nie gewesen. Wer wird mich verscharren? Wenn ich vorher falle im Sand? Nicht einmal die Geier können mich finden, so nutztlos wird selbst mein Tod hier sein. Nur ihr treuen, verfluchten Ameisen, bleibt mir, als teilnahmslose Freunde, die meinen Schweißrest trinken und in die Schatten meiner Löcher flüchten. Zum Glück hab ich die Scherbe noch. Ein Stück Glas, dass ich fand im Sand. Die Schärfe treibt Keil durch Haut und Fleisch, ein Graben der sich füllt mit Blut, so quälend langsam. Ich lecke mein Blut aus den Armen. Mit offenen Armen erreich ich das Meer. Tief blau, endlos weit, den Anblick geb ich nicht mehr her. Die letzten Meter auf Knieen und Ellenbögen gekrochen, der Wille ungebrochen, nur etwas ramponiert. Die Klippe roll mich hinab, soll es hier enden, dann ist es ein schönes Grab, mit Blick auf´s Meer und kühler Brise, die mich kitzelt im Gesicht. So lieg ich da, unweit der ersten Gischt, und ein Wrack wie ein Haus aus Rost, wiegt sich in den Wellen. Es schießt in mein Gesicht, mir hinab den Rachen, so dreckig und verdorben körnig. Herrliches Salzwasser.
  7. Joshua Coan

    Der alte Jägersmann

    Der alte Jägersmann Das Jägerhorn erschallt im Walde Bluthunde führen ihn zur Beute Hat Pulverblut geleckt, der graubärtige Alte Befleckte, knochige Hände Doch fest im Griff, die treue Flinte Das Auge kann noch sehr scharf sehen Nichts kann seinen großen Ohren entgehen Der Atem riecht, nach Kräuterschnaps und Mentholtabak Rot prangen die Wangen, über dem Zwirbelbart Vom Fieber der Jagd erregt Sich das alte Eisen hebt Und daheim, eine Klagemauer an Trophäen Hirsche, Bären, Eber, Wölfe, Rehen Da plötzlich bleibt er stehen Als er die Stille, im Walde vernimmt Nur die Hunde bellen laut Auf das Grauen, das herabschaut Es tropft rot, auf seinen Federhut Vom Kronendach, kaltes Blut Oben im Geäst, erspäht der Alte sodann Einen am Strick baumelnden Mann Aus toten Adern kriechen Maden Und ein Mund voll Fliegen Reich beladen Gepackt vom Schock, ein falscher Schritt ins Laub Die eigene Bärenfalle zuschnappt Laut der Schrei, tief der Schmerz Das halbe Bein gekappt Kommt nicht frei, es wird Nacht Die Geister der Wälder, werden wach Und die Flinte fällt zu Boden Und die Hirschkuh spottend lacht Der Wald hat ihn, samt der Hunde verschluckt Nie mehr auch nur Einen Fingerknochen wieder ausgespuckt
  8. Mir ist als wäre ich tot Denn lebend die Leere, ist kaum zu ertragen Blickt in die Gesichter meiner Kameraden Mehr werden sie, euch auch nicht sagen Ein halbes Jahr schon auf Reisen Durch unvorstellbar öde Weiten Ich warte und zerstarre die Uhr Sich zu langweilen liegt in unserer Natur Was soll ich eingesperrt groß tun? Außer mich, um mich selber drehen Milch sich zu Kugeln formen sehen Und Kopfüber an der Decke zu gehen Jeden Tag sitz ich vor dem Fenster Vor müden Augen tanzen Gespenster Meine tote Verwandtschaft da draußen lacht Der Witz sei wohl für mich gedacht Starre mit Fragen die Wände an Haben nichts mir zu sagen Nur im weißen Stahl, da spiegelt sich Mein trüber Blick, mein gealtertes ich Ich zähl die Haare auf meinem Arm... zum zweiten Mal Die Seufzer dauern weiter an Ich kann klagen, fluchen, motzen Aber am Ende nur wieder, Stunden in die Schwärze glotzen Wir bringen das Leben, mit unserem Schiff, auf den roten Planeten Aber es sollte nicht sein... Im toten Winkel schlug ein, ein Stein Riss ein Loch in den stählernen Bauch Die Blase ist geplatzt, die Luft verhaucht Zu Eis gefroren der Menschheitstraum Wir landen nicht, uns nimmt das Licht Verglüht als Sternschnuppen, in seinem Himmel klar Nur schade das es keiner sah
  9. Die Kunst des Lebens besteht darin, in den negativen Phasen und schlechten Zeiten, nichts anzustellen, was einem später noch mehr Leid oder Schaden verursachen könnte. Also im Auge des Sturms stehen zu können und diesen als stiller Betrachter beobachten, distanziert, so gar von dem eigenen Befinden, so Erkenntnisse und Einsichten gewinnen, das Leben für sich und die Menschen um einen herum angenehm und inspirierend zu gestalten. …...nur so ein Gedanke heute Morgen.
  10. Mit nur einem Atemzug, behüte dein Leben in der Lunge Hinab in die Untiefen, verborgenes im Grab der See So tief musst du tauchen, wo Wahrheit versunken Stets bis zum Grunde Wo sie liegt, als tonnenschwerer Stein Gar übermenschlich muss man sein Weisheit und Wissen sammeln wie Scherben Und ein lidloses Auge, dass dritte auf der Stirn So heb ihn auf, den Stein Hinauf mit ihm, auf deinem Rücken Werden deine Kräfte, vorher versiegen So sollst du besser für immer, unten mit ihm liegen Gar ein närrischer Tor musst du sein! Nicht mehr bei Verstand, was wahr ist auszusprechen Trägst diesen Stein an Land, den Gipfel im Blick Den ganzen Berg, quälst du dich mit ihm hinauf Du bist nicht zu beneiden, aber zu bedauern Diese Aufgabe fordert dein Leben Willst du es für die Wahrheit geben? Dort oben, ihn vor Gottes Füße geworfen Zorngeladen, nach Beachtung schreien Nimm es mit dem Donner auf Zeige ihm die Namen, unzählige die darauf gemeißelt sind Unschuldige waren es, wahre Helden und reine Seelen Befiel diesem Gott, heb auf den Stein! Setz ihn in den Himmel! Auf das er wie die Sonne, hell im Lichte, aller Namen scheint Sehet auf, ihr Sterblichen! Bis zum Gott trug ich, eure Besten rauf! Ehret sie, folgt der Sonne lauf! Betet Das dieser Stein, nie mehr fällt vom Himmel Begleitet vom Lachen, eines höhnenden Gottes Der euch und eure Besten verspottet
  11. So... trifft man dich also auch hier! Hab deine Gedichte auf der Lyrik-Insel gelesen. Top wie immer! Hut ab. So genug geschleimt... willkommen und viel Spaß (vieeele Kritiker gibt´s hier... vielleicht auch gut so!) LG JC
  12. Tausend und eine Nacht ist es her Nur einmal ich dich sah Und dann nie mehr Meine Diener schickte ich aus Dein Gesicht zu suchen Keiner brachte dich nach Haus Warst du nur mein Wüstentraum? Am Abend warte ich auf dich Und mein Tiger ruht neben mir In jeder klaren Wüstennacht Verzehre ich mich nach dir Unter all den tausend Lichtern Sehe ich nur dich im finstern Mein geliebter Stern Nach dir hab ich ihn benannt Im Lichtkleid hellsten gewand Und neben ihm mein Sichelmond Wächst nur halb, wird niemals ganz So träumt mein Tiger mit mir Von einer Liebsten in fernem Land Das so weit liegt wie der Himmel Doch im Traum bist du hier Und am Morgen wieder fort So schlaf ich dann Bis zum nächsten Sonnenuntergang
  13. Die Seele scheint mir aus den Augen Brennt Bedeutung in die Dinge mit dem Blick Das Gehirn ist eine Sonne Und mit Licht die Zunge Gedanken spricht Augenlos liegt der Körper am Boden Bedeutungslos und gleich in der Dunkelheit Der Stern ist kalt und erloschen Gedanken und Leib, in Finsternis entzweit
  14. Pelikan Fort von zuhaus, zur See hinaus Setz Segel ohne zu Überlegen Wohin der Wind mich treibt Schau nie zurück, kein Abschiedsblick Sonne und Salz prägen die Haut Braun gebrannt und zäh und rau So die Seele wird wie Leder Vom Himmel fällt ne´ weiße Feder Auf meinen Strohhut steck sie fest Die See... sie hat mich ausgespuckt Wo ich bin, will ich nicht wissen Was ich war, ich hab´s vergessen Nur Lumpen trag ich noch mit mir Kein Sehnen, keine Tränen Mein Traum der blieb zurück in ihr Am Gestade was muss ich sehen Ein Pelikan will Fischen gehen Füllt seinen Beutel mit frischen Fisch Ich fang dich ein, so voll mein Tisch Fand Golduhren und Perlenketten nur in seiner Tasche Und eine garstige kleine Krabbe Gestrandet werd ich vergehen So will es das Schicksal eben Erbarmungslos frei Das war ein Leben!
  15. Joshua Coan

    Schenkst du Wicken

    „Er liebt mich, er liebt mich nicht“ Zupft sie sich, die Brauen im Gesicht Nie schenkt er ihr Rosen, der will nicht liebkosen Immer bringt er Wicken Aber nie sieht er sie nicken Veilchen die Schmeicheln Nicht sanft will er sie streicheln Wieder kauft er nur Wicken Sie dankt ihm und fährt fort zu stricken Von Nelken und Narzissen Will er rein gar nichts wissen Ihre Wohnung schon voll mit Wicken Und immer noch bleibt es bei Lächeln und Blicken Keine Tulpen aus Amsterdam Damit fängt er erst gar nicht an Was ist so falsch an seinen Wicken Und wieder kann er sich den Abend knicken Roter Mohn, ja der wächst schon Davon hat er aber nicht viel Sein Glück verspricht er sich von Wicken Doch sie macht ihm dafür nur zicken Resigniert erkennt er sodann An diesem dummen Spruch ist gar nichts dran Sie hat´s einfach nicht kapiert Dankt ihm sehr für all die Blumen, er seufzt auf frustriert, trottet heim und onaniert
  16. Worte sind Kleider, die man Gedanken anzieht Damit was nackt im Kopfe liegt, für andere auch gut aussieht
  17. Tropf... Tropf... Nur das Tropfen feuchter Wände Und ein Keuchen in der Schwärze Einst trug sie ihr verbliebenes Kind hinunter Zog es auf mit Asseln und Schaben Und gab ihm keinen Namen Und als sie ging, blieb zurück Eine alte Knochenkette Und die Erinnerung an sie Die Sonne ist ihm fremd Kennt nur die Nacht Und kalten Stein Schlägt Formen hinein Die er damals fühlte bei der Mutter Zähne beißen auf Stein Nägel aus den Fingern gebrochen In den Schächten hört man ihn schreien Ich suchte nur Silber unter Tage Und folgte dem fahlen Laternenschein Immer tiefer in den Schlund hinein Da trat ich auf eine Kette Ein Stück Kieferknochen an sie gebunden Was für ein makabrer Fund... Und dann fand ich den Schrecken in einer Ecke Schädel und Gerippe Gewickelt wie Puppen, von den Wänden hangen Und als ich mich umdrehte Stand er da Tropf... Tropf... Da lieg ich sterbend in der Finsternis Mit einem Genickbiss Und das Keuchen Langsam entfernt es sich
  18. Thron im Nebel Zu meinem König sehe ich auf Nur die Sonne steht noch höher Auf dem Gipfel ist sein Thron Kehrt zu Erden er nie wieder Die Zeit hat ihn verlassen Da oben ruht er still Spricht kein Wort der Klage Wie das Eis, so sein Gefühl Ich will ihn besuchen Und fragen wie´s ihm geht So hoch oben im Nebel Wo sonst keiner bei ihm steht Wie ist mir der Weg so schwer Die Luft sie friert in meiner Lunge Die Finger taub und blau Tag für Tag ich mehr verstumme Nachts lieg ich im Eise Der Wind ist ein brutaler Feind Brüllt ins Ohr, wird niemals heißer Erinnert mich an das, was dort oben ich verlor Manch einer muss hoch hinaus Der Mensch will alles sehen Den Weg den ich begonnen Werde ich zu Ende gehen So endet er bald, die Spitze in Sicht Mich lässt jede Reue kalt Zeh und Finger gab ich schon her Nur ein Zittern, keine Gefühle mehr So knie ich erneut vor dir Stumm und kalt blickst du auf mich nieder König des Berges, im weißen Gewand Auch wenn´s dich nicht freut, ich sah dich wieder Eis im Blut, gefroren ist dein Herz Tot bist du, für jeden Schmerz Die Tränen frieren mir, starr bleibt dein Gesicht Bin müde sehr, will nicht mehr heim So wird es das Beste sein Zu deinen Füßen falle ich Und bleibe liegen
  19. Wo Verlockung reift, Tragen die Äste dicke Feigen schwer Süß duftet dein Haar Wie die Nektarträne einer Blüte Könnt ich ewig schwelgen hier Mit dem Duft der Träume hält Und so entkommen meinem Schicksal Wo eine müde Sonne vom Himmel fällt Dort wo du gibst mir Sinn Und nimmst mir den Verstand Von Liebe blind getragen Ein Versprechen uns zu binden Im Schatten der Olivenbäume Einer schwülen Sommernacht Der Morgen graut nüchtern Die Zeit will nicht stehen Der Moment ist schon geschehen Lieben kurz und vergänglich Ein Abschied ohne Wiedersehen Mein letztes Wort Mein letzter Blick Und nie mehr kehre ich zurück
  20. Der Kopf verwirrt im Sinnesrausch, taucht der Geist zu tief im Wahn Mit Bitterkeit die Lippen spüre ich, den Kuss der die Kehle schnürt Unter ihnen will ich ruhen, mein Leib sehnt sich nach Dunkelheit Im Schlaf ihr Duft, mich sanft zudeckt, fällt lautlos wie ein Traum Gestillt mein Herz wacht nicht mehr auf
  21. Stein wird Luft und ich schwebe Tanze mit den Wolken Das Leben ist schön Nur fliegen ist schöner Mein Herz ist eine Sonne Damit sie scheint, muss sie verbrennen Mit all meinen Träumen, in ihr gefangen In meinem Lebenstempel Hinter den Stäben die eine Welt In meinem Kopf die andere Und das Licht fällt hinein Wohin sie mich bringen Die Sonne scheint immer Der Brunnen ist versiegt Doch atme ich noch Mit trockenen Lippen Und der Wüste in den Taschen Zum Leben ist es zu spät Und es wird finster Sand über mir, mein Wille darunter Träume in der Sonne Und wache bei den Sternen auf
  22. Hilf dir selber, höre ich Aber ich schaffe es nicht Ich falle, aus Sturmwolken angeschossen Durch die Brust ins Herz getroffen Blei vergiftet mich Hinab ins Meer stürze ich Kaltes Blut mit Salz vermischt Wo sind meine Gedanken heut... Von Wellen erschlagen Sie machen mich verrückt Taufen mich im Unglück Ich wollte nur einmal das Meer sehen Niemals darin untergehen Und wo warst du... Als ich dein Licht im Sturme brauchte? War nur zum Sterben dir genug Im Rücken steckt dein Messer Hast du es geschliffen gut Und mit Gallensaft poliert Bitter gemacht hast du mein Blut Nie mehr werd ich Flüchen lauschen Von denen die sie als Gebet verkaufen Nur Seemannsgarn gesponnen diese Welt Für die keine salzige Träne mir fällt Du wirst mich vergessen... Für mich bleibt kein Sieg Nie mehr mit den Flügeln schlagen So wie der Albatros fliegt
  23. 13 Ich hoffe auf kein Wiedersehen Nicht ohne Grund will ich vergessen Ich geh schon mal vor Ohne Gepäck, ohne Schuh Ohne Sorgenlast Denn alles was ich sah Wird mir irgendwann folgen Das Gedächtnis ist ein schwerer Brocken Erinnerung trägt Kerben im Stein Kreuze, Striche, abgezählte Tage Niemals geschah etwas Bald geschieht alles Und endgültig Es war ein Versuch, mehr nicht Keiner auf dem ich mit dem Finger zeige Niemand der Antworten braucht Auf Fragen die ich nicht zu stellen wage Was bleibt, sind eure Gedanken Und die Asche meiner Knochen In des Windes Hand Der See versprochen
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