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Thomkrates

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Beiträge erstellt von Thomkrates

  1.  

     

     

    Die Wahrheit ist ein großes Spiel der Kräfte,

    ein edles, wenn sie reif mit Herz gelingt

    dem Eigenen und all der Seelensäfte,

    und mit den Menschen dann Musik erklingt.

     

    Doch: Dissonanz und Harmonienklänge

    enthüllen und verhüllen sich zuweilen,

    auch Dunkles zeiget sich in dem Gedränge,

    wer noch, ob ihr, will lieber damit keilen.

     

    Gerade Wahrheit wird missbraucht und auch verehrt,

    verblendet täuschen sich all die Narzissen,

    dem einen wahr, dem anderen verkehrt,

    ist manchen solchen noch zu hart der Bissen.

     

    Bedarf es, Freund, nicht jener Leidenschaft

    zu ihr zu dringen und empor zu tauchen?

    Ist denn die Welt nicht allzu arm mit ihr?

    Wir sehen sie daher durch die Bomben rauchen.

     

    Ich suche sie, versuche sie, getäuscht

    zuweilen, nah in einer Seelennacht;

    erhöre daraufhin der Weite Licht

    und freue mich der Abendsterne Pracht.

     

    Die Wahrheit suchten einst die mutigen Edlen,

    sie suchten die Daten der Sterne zu schauen,

    heut wird das Kind mit Globen drehend wedlen

    und hat in das Rund der Welt gewiss Vertrauen.

     

    Wie lange täuschten sich Narzissen schon

    und setzten Menschen auf das Scheiterholz?

    Das ist im großen Rund noch immer Ton:

    es ist des eitlen Geistes Wahn und Stolz.

     

    Die Wahrheit braucht dies alles nicht und nie,

    der Eitle sonnt sich mit bequemem Geist,

    er zweifelt nicht, nicht wirklich irgendwie,

    was jede Mehrheit dieser Welt beweist.

     

    Doch soll nur dies das letzte Wort darüber

    sein, da doch die Wahrheit edel ist?

    Der Einzelne bedarf der Wahrheit, klüger,

    da er sich selber sonst im Herz vergisst.

     

     

     

     

    • wow... 1
  2.  

     

     

    Was wird ein Groll im Herzen tun,

    wenn er zu weit in Tiefen reicht,

    wo wir, dortdrin, dann kaum mehr ruhen

    und uns ein krummes Wort beschleicht,

    das anderen wird drohend buhen,

    mit Worten aus dem Geiste, leicht?

     

    Wer mag dem Groll die Liebe schenken,

    Verzeihen mit dem warmen Sinn?

    Wer mag den Geist sich frei bedenken

    und schauen nach des Herz Gewinn?

    Da doch fast alles Weltenlenken

    schlägt lieber auf des andren Kinn?

     

    Doch wahr, es ist nicht Rührung nur,

    treuselig nicht des Inneren Halt.

    Es ist der Weisheit mutige Spur,

    die auch, ob Groll, erreicht uns bald,

    da doch die Liebe ist die Kur

    der Seele in des Kosmos Wald.

     

     

     

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    • Schön 2
  3. Liebe @Claudi, wir sind jetzt leider im Lamentieren gelandet und nicht in einer erhofften dialogischen Weise über das Thema nachzudenken und uns auszutauschen.

     

    Bist du dir gerade bewusst, wie du wirkst? Auf mich? Gerade in den letzten beiden Kommentaren hier? Wie eine Lehrerin oder eine Mutter, die ihr Kind pädagogisch auf den rechten Weg bringen will, aber mit der Attitüde, der Belehrung aus einer vermeintlich wissenderen Position heraus - und nicht aus der Position der Offenheit und Neugier, also der Position der Einbeziehung und Nachfrage. Unter Dialog verstehe ich etwas anderes, der bedeutet nämlich, dass alle Beteiligten ein wenig zurück treten und ihre Worte in eine imaginäre Mitte geben, die gemeinsam betrachtet werden kann.

     

    Herzlich und eine schöne Nacht,

    Thomkrates

    • Lustig 1
  4.  

     

     

    Wir suchen Sinn und finden bald
    das Lieblingswort und die Idee,
    vertreten nüchtern dieses halt
    und hoffen noch bis übern Klee,
    sodass geschehen Wunder bald -
    doch sage nicht nur ich: Ach nee.

     

    Wir finden Sinn und suchen noch
    das Recht, Moral, das Ideal,
    ja, stampfen mit den Füßen doch
    und lassen andren kaum die Wahl,
    sodass belasten wir ihr Joch -
    doch sage ich: Was soll die Qual?

     

    Wir suchen und wir finden kaum
    uns selbst und jenes Eignen Sinn,
    es bleibt undeutlich uns der Traum,
    doch Großes und der Machtgewinn,
    gerade auch, da dies nur Schaum -
    so sehe Ich vielmehr: Ich-Bin.

     

     

     

    • Schön 1
  5. Liebe Juls,

     

    was hast du gegen Schubladen? Die ordnen doch und lassen uns immer wissen, wo was zu finden ist, wenn wir der Entropie entgegen arbeiten und die Ordnung erhalten.

     

    Der Schöpfer hat nicht nur Gold geschaffen, sondern über 100 andere Elemente. Wer wollte da von einer Norm oder Abnorm reden? Ist Gold etwa die Norm dabei? Nein.

     

    Gute Nacht und träum schön,

    Thomkrates

  6. Liebe Alle,

     

    Das Recht schützt, gewährt, ermöglicht, verpflichtet und soll vor Schaden bewahren.

    Das Unrecht verletzt, stiehlt, nimmt, einer Norm den Inhalt, fügt also, aus deren Sicht, Schaden zu.

     

    Wo ein Unrecht verhandelt wird, ist immer ein Schaden im Anspruch getilgt oder gesühnt zu werden.

     

    Wo ein Recht in Anspruch genommen wird, sind immer Freiheit und Macht im Spiel.

     

    Grüße,

    Thomkrates

  7. Liebe Juls,

     

    du hast interessante Zusammenhänge heraus gearbeitet, die unser normales Sprachverhalten als relativ entlarven. Und das ist wichtig zu wissen und zu beachten, denn die Absolutismen sind zu weniger Differenzierung fähig und damit mehr zu Pauschalverurteilungen und all den verbrecherischen Mist, der damit einher gehen kann.

     

    Normalität hat immer einen Rahmen, indem es als normal erscheint und so definiert ist. Der Rahmen ist geistig, definitorisch. Ein Referenzrahmen auf den sich der Sprachgebrauch bezieht. Weicht etwas davon ab, wird es nicht zur normalen Menge gerechnet, ist wie Mengenlehre. Die Perversität ist jene, die von der Norm abweicht. Aber was die Norm ist, ist immer wieder Gegenstand von Untersuchungen, die gerade in einer Demokratie wichtig sind.

     

    Herzlich,

    Thomkrates

    • Danke 1
  8. @ClaudiOk. Weißt du, ich verstehe mich in erster Linie als Mensch der Erfahrung und des Austauschs. Und weniger des notierten Wissens. Erfahrung und damit Intuition ist wertvoller als bekanntes Wissen, das überall nachgelesen werden kann. Daher ist der Text hier oben auch ein Beitrag zum Erfahrungswissen mit dem Lyrischen Ich.

  9. Hallo Ferdi, @ferdi,

     

    geht in Ordnung. Ich mache auch wiederholt die Erfahrung, dass meist zwischen Inhalt und Form unterschieden wird und manchmal auch beides vermischt wird. Wo der eine die Form kritisiert neigt er dazu den Inhalt zu missachten oder klein zu reden. Wo einer den Inhalt lobt oder kritisiert, ist die Tendenz zu sehen, dass er oder sie die Form ignoriert. Ich habe den Eindruck, dass dies auch unser gemeinsamer Twist ist, der nicht erst bei diesem Text sichtbar wurde. Sinn und Form, hast du darin schonmal was veröffentlichen dürfen?

     

    Herzlich,

    Thomkrates

  10. Liebe Claudi, @Claudi,

    entschuldige, ich meinte nur diesmal auf alles einzugehen, was du aufgeworfen hast und gefragt. Machen wir hier es kurz: 

     

    vor 1 Stunde schrieb Thomkrates:

    Wenn du jetzt das lyrische und das literarische Ich differenzierst, frage ich dich freundlich zurück: Was ist der Unterschied aus deinem Blickwinkel?

    Das wäre die Frage, von der aus es weiter gehen könnte.

     

    Herzlich,

    Thomkrates

  11. Liebe Melanie,

    eine sachliche, ernüchternde, aber auch fragliche Schilderung eines Arbeitslebens, einer Arbeitskraft in der Welt der Moderne. Charlie Chaplins berühmtes Moderne Zeiten kommt in den Sinn. Ich frage mich, welches Gefühl hast du dabei beim Schreiben? Ist es eine Seelenerleichterung? Oder eine geistige Übung mit entsprechender Befriedigung? Oder ist es eine Last? Beim Lesen nämlich sorge ich mich etwas um den Schreibenden, obwohl ich mich das beim Lesen von Kafkas Verwandlung nicht gefragt habe. Da war die Zeit der Jahrzehnte dazwischen und das Wissen, dass der Autor inzwischen gestorben ist.

    Denn wenn der Text das Seelenleben beschreibt, dann würde ich etwas tun wollen, nicht ich, aber wenn ich so etwas schreiben müsste. Er ist mechanistisch, modern, sachlich, maschinell und kalt. Was er wohl auch sein soll, denke ich.

     

    Mir kommt noch ein Sprichwort in den Sinn: Aus der Not eine Tugend machen.

    Ich hoffe, das ist nicht der Fall.

     

    Beste Wünsche,

    Thomkrates

  12. Hallo Claudi @Claudi,

     

    mein obiger Text ist ein Ergebnis dessen, was ich verarbeitet und beobachtet habe die letzten beiden Jahre und was auch von Literaten an mich heran getragen wurde. Du kannst den obigen Text daher auch als Ergebnis einer Erfahrung sehen, der seine Erkenntnisse daraus zieht und eigene Schlussfolgerungen zieht. Es ist kein Text der gelehrt über das Lyrische Ich spricht und dort nach dem Mund der Erfinderin redet. Es ist ein kritischer Text der Analyse von Erfahrung und Ausdruck eines Unbehagens über eine gewisse Naivität, die in der blindlings angenommenen Konzeptualisierung des Lyrischen Ich von mir zu erspüren und zu beobachten war.

     

    Wenn du jetzt das lyrische und das literarische Ich differenzierst, frage ich dich freundlich zurück: Was ist der Unterschied aus deinem Blickwinkel? Vielleicht kommen wir dann dahin, dass es ein und dasselbe ist oder aber nicht, je nach dem, was du mit den beiden Begriffen meinst. Und je nach dem, was ich darin sehe. Das wäre eine erste Annäherung.

     

    Ferdi ist zunächst und von Anfang seines Kommentars die Hutschnur geplatzt. Das ist eine ungünstige Eröffnung, wenn man seine Kritik doch noch konstruktiv unterbringen will. Rhetorisch kommen Wohlmeinen zuerst und dann erst die kritischen Punkte. Jedenfalls war dort bei beiden soviel unverständige Emotionalität drinnen, dass ich keinen Anlass mehr spürte auf die Fragen oder Vorschläge einzugehen. War so. Lass ihn selber reden, wenn er will und verbünde dich nicht mit ihm, das lässt eine Front aufziehen, die ungünstig für Vertrauen ist, die notwendig für alle Beteiligten wäre.

     

    Das Verdienen von Leserschaft und das Verdienen von Geld, hängen zunächst ursächlich nicht miteinander zusammen. Aber die Vorbedingungen und Vorbereitungen, dass jemand sich Leserschaft oder dass jemand sich Geld verdienen möchte, fußen auf Intentionen und Motivationen und Mechanismen, die psychologisch sehr wohl miteinander in Verbindung stehen. Denn, wer zu sehr auf das Andere schaut, wie er es bekommen könne, wir unter Umständen, sich selbst untreu, da er zu sehr auf das Andere (Leserschaft, Geld) schaut. Treue fußt in einem eigenen Kern und Selbst, dass geistig und seelisch ohne (oder mit unerheblichen) Es- oder Über-Ich-Kräfte auskommt und weitgehend davon frei ist. Wer dagegen eine Leserschaft bezirzen will und glaubt zu müssen oder nach Geld Ausschau hält, wird den Markt, das Andere, die Leserschaft, betrachten und schauen, wie er sich diesem andienen kann. Und so entfernt er sich von sich selbst und seinem eigenen Kern und Selbst. Oder etwa nicht, Claudi?

     

    Herzlich,

    Thomkrates

     

     

  13. Liebe Claudi, @Claudi

     

    danke, dass du nochmal darauf eingehst. Ich versuche zu lernen und nehme das auch bei meinen gegenüber an. Allerdings ist das Thema Lernen bereits eine philosophische Frage und keine bloß pädagogische, denn es sei zu vermuten, dass wir Menschen auf unterschiedliche Weise lernen und auf unterschiedliche Weise etwas für Lernerfolg halten.

     

    In den Kommentaren von Ferdi @ferdiund Dio @Dionysos von Enno kam es gar nicht dazu in irgendeiner Weise eine Lernathmosphäre zu verspüren, weil eine Verurteilung und Aburteilung von Seiten dieser beiden stattgefunden hat, von Anfang an. Insofern ist das Beantworten in solch einem emotionalen Zusammenhang von möglichen Fragen, eher einer unterwürfigen und verteidigenden Rechtfertigung gleich als einer vertrauensvollen Antwort und bedarf eher der Unterlassung, wenn man sich selbst noch im Spiegel anschauen können will. Kannst du das nachvollziehen und verstehen?

     

    Selbst deine Frage klang mir nicht danach als ob wir uns schon verstanden hätten, denn ich gehe nicht von Schlecht und Gut aus oder von Verbot und Erlaubnis, wenn du mir nach Witzen, Comedy, Theater, Satire oder ähnlichem fragst. Es geht mir nicht um politische Antworten, sondern um ein philosophisches und menschliches Verständnis der Zeit und des Menschen. Insofern kann ich nicht alle Fragen, die mir gestellt werden direkt so beantworten, da sie dann aus meinem Blick heraus gesehen, nicht dahin zielen und da stehen, wo ich bin und selbst hin ziele, wir also noch nicht angenährt sind, sondern fern voneinander und daher das Vertrauen noch nicht besteht. Und gerade dann, wenn das Vertrauen noch nicht besteht, werden Gespräche und Fragen-Antwort-Geschehen, zu aburteilenden und einander rechtfertigenden Äußerungen, denen ich mich fern halten möchte. Kannst du das nachvollziehen?

     

    Kurz also doch, du nagelst mich fest: Nein, ich halte die von dir genannten literarischen Kunstformen nicht für schädlich, im Gegenteil: für essenziell in einer pluralistischen Kultur und Gesellschaft, sondern daher für interessant und deren Protagonisten für mutig und eloquent. Aber (da immer ein Aber in guten Gesprächen folgt und folgen sollte) sind diese Kunstformen nicht hinreichend für eine philosophische und menschliche Durchdringung unserer aller Problemlagen (und das bedeutet nicht, etwa nur politisch auf dem Laufenden zu sein, sondern menschlich!), sie sind selbst der kritischen Beleuchtung wert, im Sinne, dass auch Kultur über Kultur nachdenken muss. Und das heißt eben nicht, wenn Kritik folgt, dass damit eine Aburteilung oder Verbannung erfolgen sollte. Eher schon eine Erweiterung des Horizonts, des eigenen, der Leser und der kulturellen Protagonisten.

     

    Jetzt müsste ich deine Frage getroffen haben. Ansonsten: Verzeih!

     

    Herzlich,

    Thomkrates

     

     

     

     

     

     

  14. Lieber @Herbert Kaiserdanke für dein Vorbeischauen und deine immer wieder einfühlsamen Kommentare. Leben und leben sollten wir bei aller Endlichkeit nicht vergessen. Bis es so weit ist.

    Herzlich,

    Thomkrates

     

    Lieber @Ference, danke auch dir fürs vorbeischauen. Das mit den hundert Jahren suchen wir ja noch zu kippen, sodass noch ein paar Millionen draus werden. Aber spätestens in 600 Millionen ist die Sonne zu heiß. Abschied ist Aufgabe, zumindest bis dahin.

    Herzlich,

    Thomkrates

    • Schön 1
  15.  

     

     

    Wie wird es sein? Das ewige Ende?

    Das weder Dunkel scheint noch Licht.

    Wo werd ich sein? Wohin ich sende

    mich selbst mit dieses Alls Gewicht?

    Was trägt das Lächeln im Gesicht?

    Und faltet zu, mit Sinn, die Hände?

     

    Kein Bild, kein Ton, kein Leid darin,

    so scheint es doch am End zu sein,

    der Tod beschließt den einen Sinn

    des Daseins wieder, ganz allein

    und auch befreit von Sonnen-Schein

    und all der falschen Macht Gewinn.

     

    Wann wird es sein? Der letzte Zug

    des Atems, der ein Leben lang

    mich froh behielt recht vorn am Bug

    mit jenem Ton der Seele Sang?

    Ich hoffe, mir ist dann nicht bang

    und bleibt ein Fest, im Seelenflug.

     

     

     

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  16. vor einer Stunde schrieb ferdi:

    Kein Verfasser hat ein Anrecht auf die Aufmerksamkeit auch nur eines Lesers; die muss er sich verdienen.

    Wer bezahlt den Verfasser, Ferdi? @ferdi Verdienst und Bezahlung sind aneinandergekoppelt. Und zudem: Wenn der Verfasser sich nach dem Geschmack der Leser richtet, und die Leserschaft geschmacklos sind, dann kann nur dasselbe herauskommen. Kurz: Diese Sentenz halte ich philosophisch für verräterisch. 

     

    Nur, wer sich treu bleibt und diese Treue einer andauernden Prüfung und Vertiefung unterzieht, erhält treue Leser.

     

    Hallo Ferdi, @ferdi,

     

    danke für Zuckerbrot und Peitsche. Nur kurz: Wir haben doch alle unsere Wahrheit(en) und wir suchen sie zu verfeinern und zu veredeln, aber auch zu bestätigen und zu erweitern, wo sie in Sicht ist. Oder etwa nicht?

     

    Der Dialog, ob sokratisch, demokratisch oder literarisch, ist wesentlich, muss man nicht dabei bleiben? Jeder auf seine Weise? Und gemeinsam? Weil wir alle so sind, wie wir sind, geworden sind aus unserer Geschichte und Zeit heraus? Aus unseren Fragen und Zweifeln? Unserem Glanz und Wert? Gemeinsam, weil es die Einsamkeit ergänzt, die man spürt in einer kalten Welt der Kriege und der unterdrückenden Mächte.

     

    Dass Literatur kein abgestecktes Schlachtfeld ist, sollte dir bekannt sein. Ich hätte mehr Offenheit erwartet und gedacht, dass in intellektuellen Kreisen, wie dem Schreiben, mehr davon zu sehen und spüren ist. Zum Schluss:  Ich fuße nicht in der Luft oder in einer egoischen Blase des Eitlen, in meiner Intuition stehen 50 bis 60 Bücher pro Jahr die letzten 25. Gelesen. Und wertgeschätzt. Mag sein, dass du und Dio mich darin übertreffen. Dann hätten wir aber wohl andere Themenfelder bearbeitet. Wie gesagt: Literatur ist kein geschlossener Kosmos, er ist offen und sollte es sein, besonders, wenn wir diese Demokratie noch etwas weiter entwickeln wollen. Und für diese Offenheit plädiere ich und auch der obige Text.

     

    Herzlich,

    Thomkrates

     

     

  17. Mein lieber @Dionysos von Enno,

     

    bist du dir bewusst, wie hart du oben verletzend warst? Zynisch sogar? Persönlich? Und wenn du/ihr meinen Text ganz gelesen habt, müsstet ihr wissen, dass ich genau darauf auch referenziere! Dass ein Manko und Defizit an Kommunikation, nicht nur literarisch-lyrische, daran krankt, dass eine Sachlichkeit verlassen wird und auf der persönlichen Ebene Diskreditierungen eingeführt werden, die verletzen (sollen) und ein Machtspiel darstellen. Das sehen wir sogar in unserer gut gesitteten deutschen Demokratie. Wer gerade Gregor Gysis neustes Buch gelesen hat, sieht, wies zugeht und zugehen kann - in der Politik.

     

    Nun ist aber Literatur näher an Philosophie als an Politik. Meine ich, gut, kann auch anders sein. Aber: Ich erwarte eigentlich, und, ja, erhoffe, dass Literatur sich dies bewusst ist, die Schreibenden also, dass ihnen klar ist, dass sie der sokratischen Haltung näher sind, als der politischen, der es um Macht geht und Mehrheiten und kaum oder gar nicht um Wahrheit. Literatur und Dichtung bedarf der Wahrheit und einer Haltung, die sich ihr widmet. Mag sein, dass ihr das anders seht oder dass es allgemein anders verstanden wird. Ich glaube und sehe aber, dass es unabdingbar ist und daher notwendig, um weiter zu kommen. Gerade die Aufrichtigkeit lädt dazu ein, die Authentizität und daher die Wahrhaftigkeit.

     

    Herzlich,

    Thomkrates

  18. Hallo @Dionysos von Enno, wo ich ferdis Direktheit noch annehmen konnte, empfinde ich deine gerade als verletzend und anmaßend. Mag sein, dass dies gerade die Projektion der Projektion ist.

     

    Ich habe ganz oben zu verstehen gegeben, dass ich am Thema interessiert bin, ich will mich aber nicht belehren lassen, sondern verstehen und in einen offen Austausch und Dialog treten, was das Thema hergibt. Wer natürlich mit seiner Expertise auf einer unantastbaren Wolke schweben möchte, was ich nicht unterstelle, aber dies bietet sich gerade an, wird sich immer nicht sagen lassen wollen, was er vielleicht noch übersehen hat. Ein Austausch über Literatur ist für mich ein offener Austausch und keiner, der schon weiß, was es zu sagen gibt und der Recht behalten will. Offenheit ist zu üben. Von allen Beteiligten.

     

    Da das Gespräch gerade von einem sachlichen Versuch in eine persönliche Unterstellung und Verfahrenheit rutscht, möchte ich dies hier, für euch beide, gerade abschließend feststellen. Es sei denn eine gewisse Sachlichkeit und Aufrichtigkeit können im Weiteren, von wem auch immer, wieder aufgenommen werden.

     

    Dass wir Menschen uns um Wahrheit winden, ist eine Wahrheit an sich. Und dass es schmerzlich und beleidigend zugehen kann auch. Was wir die letzten beiden Kommentare gesehen und gespürt haben, bestätigt dies.

     

    Immer noch herzlich, 

    Thomkrates

  19. Hallo Ferdi @ferdi,

     

    die Nischen, die wir uns zurecht machen, um uns wohl und sicher zu fühlen, sind geistig jene, in denen wir nicht gestört werden wollen. Eine Suche nach Wahrheit und Authentizität, respektiert diese zuweilen, aber nicht, wenn sich herausstellt, dass die Suche nach Wahrheit diskreditiert werden soll, gerade aus einer wohligen Nische heraus, die sich das Leben und die Welt lediglich zurecht argumentiere könnte und damit einen Ausdruck von Ignoranz gegenüber den Welt- und Menschheitsproblemen zeigen könnte. Wir kommen nicht umhin in Dialog zu treten, wenn wir Mensch sein und werden wollen. Die Frage ist, ob uns Aufrichtigkeit leitet oder die Bedürftigkeit es in unserer Nische weiterhin wohlig zu haben. Al Gore hat vor 20 Jahren eine Dokumentation auf DVD veröffentlicht mit dem Titel: Eine unbequeme Wahrheit. Und so ist es. Wahrheit erscheint zunächst unbequem, macht ärgerlich und stört die wohlig eingerichtete Heimat und Umgebung, gerade geistig. Philosophen und weniger offensiv und mehr feinfühlig, die Psychologen, machen darauf aufmerksam.

    Herzlich weiterhin,

    Thomkrates

     

    P.S.: Wäre auch ein schöner Buchtitel: Literatur und Wahrheit. Hat nicht Goethe seine Autobiographie Dichtung und Wahrheit genannt? Wird Zeit ihr heute eine Fortsetzung zu schenken.

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