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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. vor 1 Stunde schrieb Ostseemoewe:

    Liebe Hera

    Respekt, du schaffst es ein ülastisches Bild einer Alltagssituation poetisch zu erarbeiten.

    Deine Bilder sind stark. Nur ein Beispiel dafür sind die gelöschten Festplatten.

    Wirklich gut 👍 getroffen und dadurch erreichst du bei mir eine Betroffenheit und ein Nachdenken. 

    Liebe Grüße Ilona 

    Vielen Dank, liebe Ilona.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 11 Stunden schrieb Federtanz:

    Vielen Dank und Hallo liebe Hera. 

     

     

    Dein Gedicht holt mich in die Realität. 

    Auch das tut gut...

     

    Ich weiss manchmal auch nicht, wie wir so eine Entwicklung überhaupt tolerieren - also das nur eine Fachkraft pro Stockwerk sich abarbeitet. 

     

    Ich frage mich echt, was da hilft. 

    Aber das ist eine ganz, ganz, ganz andere Diskussion. 

     

    Vielen Dank für die anregung. 

     

     

    Federtanz

     

     

    Vielen Dank, liebe Federtanz.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  2. vor 5 Minuten schrieb Darkjuls:

    Hallo Hera, warum beschönigen, wenn die Realität eine andere ist. Deine Zeilen beschreiben eine Trostlosigkeit, die mir Angst macht.

     

    Liebe Grüße Juls

    Das tut mir leid, liebe Juls, vielen Dank.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  3. vor 5 Minuten schrieb Sidgrani:

    Liebe Hera,

     

    du hast das Dahinvegetieren der alten Menschen ziemlich plastisch beschrieben, nüchtern und ohne Pathos. Das kommt an.

     

    Das ist stark!

     

    Liebe Grüße

    Sid

    Vielen Dank, lieber Sid.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  4. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe @Hera Klit,

     

    diese Trostlosigkeit resultiert meines Erachtens aus zwei Faktoren: da ist das geforderte und überforderte Personal auf der einen Seite und da sind die lethargischen Heiminsassen auf der anderen Seite. Viele haben sich bereits aufgegeben, sich ins Innere zurück gezogen und warten auf den Tod.

    Ich habe das bei einer lieben Kollegin nach einem Schlaganfall so gesehen.

     

    Sei lieb gegrüßt, Herbert 

     

    Lieber Herbert.

     

    Ich glaube die Leute sind leider dement und meist kämpft

    nur eine Pflegerin pro Stockwerk.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  5. Gerade eben schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe Hera, 

     

    das klingt nach Pflegeheim - trostlos, hoffnungslos. 

     

    Ein berührendes Gedicht. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Jawohl, es geht um ein Senioren- und Pflegeheim,

    in dem ich eine Verwandte regelmäßig besuche.

    Das ist nicht leicht zu ertragen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  6. Geräuschloses Sextett

     

    Fünf Menschen 
    vereint im Schweigen.
    Fünf Ströme versiegt zu Rinnsalen.
    Ein Hallo bleibt fünffach unerwidert.
    Zehn blickdichte Augen.
    Fünf gelöschte Festplatten.
    Ein Quintett der Stille.

    Sie machen noch immer Arbeit.
    Waschen, Füttern und Abstellen mit
    verkeilten Rollstuhlbremsen.
    Eine Sechste versucht abseits im
    Flur mit scharrenden Füßen
    den störrischen Rollstuhl
    fortzubewegen.
    Ein letztes Aufbäumen,
    vor dem geräuschlosen Sextett.

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    • Traurig 3
  7. vor einer Stunde schrieb Ostseemoewe:

    Hallo Hera, 

    Du beschreibst hier ganz liebevoll die Eiche.

    Aber du stellst auch das begrenzte Leid in eine Relation zur Ewigkeit.

    Doch dem, der den Schmerz erfährt ist der Schmerz des anderen vielleicht egal.

    Der Baum, der Schmerz erfährt schreit nicht für den Menschen hörbar, aber schreit er nicht trotzdem?

    Ich für meinen Teil bin überzeugt, Pflanzen und Tiere haben eine Seele.

    Ich spüre auch in Deinem Gedicht, die Seele die lebt.

    Liebe Grüße Ilona 

      

    Vielen Dank, liebe Ilona,

     

    auch ich bin felsenfest davon überzeugt,

    dass auch Pflanzen und Tiere eine Seele haben.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Schön 1
  8. vor 7 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

    Hallo liebe @Hera Klit

     

     

    Diese wunderbaren alten Bäume könnten wahrlich viel erzählen, aber die Geschichte schweigt in ihren Zweigen. Äußerlich vom Leben gezeichnet schlummern sie mit stoischer Ruhe der Ewigkeit entgegen. 

    Und sie leihen uns Gehör für unsere Leiden und Freuden und freuen sich über manches Herz in ihrer Rinde. 

     

    Dein Gedicht wirkt inspirierend, danke. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  9. Ewige Eiche

     

    Einstmals mächtige Eiche,
    deine Krone brachen die Stürme
    der Jahrhunderte.
    An deines Stammes Sockel
    nagt lange schon der Pilz.
    Deine Borke spaltet ein Riss,
    den nichts zu schließen vermag.

    Doch du siehst dein Elend nicht
    und ohne Mund erklingt kein Jammer.
    Tausend Jahre Leben schenkten dir
    Vertrauen in die Ewigkeit.
    Gewiss dauerst du noch um 
    vieles länger als der dich Bedauernde,
    der sein Leid so oft hat geklagt.

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  10. vor 2 Stunden schrieb Oilenspiegel:

    Okeh.

     

    Wahrscheinlich hast du recht.

     

    Ich habe eben noch mal über die -beispielsweise- Masse an Kommafehlern im Forum nachgedacht

    und komme zu dem Schluss, dass all die, die große Schwierigkeiten mit dem Setzen von Kommas

    haben, eine andere Lesefähigkeit haben müssen, die mir fehlt. Ich lese Texte so, wie sie mir vorge-

    setzt sind und komme dann oft mächtig ins Straucheln, weil mich -immer noch beispielsweise-

    falsche Kommas immer erst mal fehlleiten und mich ewig nachdenken lassen, was wohl die wahre

    Intention des Schreibers / der Schreiberin ist. Dabei geht der Lesespaß meist verloren. Bin ja kein

    Deutschlehrer, der Aufsätze kontrolliert und sich über jeden gefundenen Fehler freut.

    Ich stelle mir nun vor, dass Autor*innen, die selbst mehr oder weniger viele Fehler machen, solche

    Fehler in fremden Texten viel besser übergehen können als ich. So muss das sein. So erkläre ich mir

    auch den Unwilligen vieler, sich mit Fehlern auseinanderzusetzen.

    Es ist alles eine Frage der Perspektive.

    Danke! Ich glaube, du hast mich heute unbewusst etwas Wichtiges lernen lassen.

     

    Liebe Grüße!     🦉

    Ich jage gewöhnlich alle meine Texte durch die Duden-Rechtschreibkorrektur und die sagte Komma

    hinter "Diese " ggf. entfernen, aber ich wollte da irgendwie eine

    harte Zäsur, vielleicht ist das falsch, kann sein.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  11. Vielen Dank, lieber Oilenspiegel,

     

    ich dachte mir, dass diese Stelle schwierig, ist ließ sie

    aber so stehen, weil ich annahm, man kann sie verstehen,

    wenn man will. Du hast es bewiesen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

  12. vor 2 Minuten schrieb Carlos:

    Unkontrolliertes, rücksichtsloses Bauen und Klimaveränderung sind Auslöser einer Katastrophe. 

    Das lyrische Ich (der Bach) schildert uns eine derartige Entwicklung. 

    Eigentlich fehlt hier ein Tertium Comparationis, um von einem Gleichnis reden zu können. 

    Nachträglich, durch einen Kommentar des Autors, erfährt der Leser dessen Absicht. 

     

     

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Das Gemeinsame ist, dass beide Naturwesen sind,

    Ich dachte schon, dass man das durchschauen kann.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Gefällt mir 1
  13. vor 2 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Guten Abend, liebe @Hera Klit,

     

    wie ich sehe ist das LI als Bächlein unberechenbar und kann nach Gelüsten sogar zur Bedrohung für den Menschen werden. Alles schon erlebt, alles schon dagewesen. 

    Eine tolle Idee, eine interessante Sichtweise - gefällt mir sehr. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Es geht mir hier gar nicht so sehr um Gelüste, sondern um das Recht auf freie Selbstentfaltung, das manche (die zu nahe ran gebaut haben), einem Menschen nicht gewähren wollen, weil sie es anmaßend finden, wenn er die für ihn bestimmte Schublade verlassen will.

    Dann ist eine wie auch immer gearteter Ausbruch nötig, bei dem notwendigerweise Kräfte freigesetzt werden, die nicht immer kontrollierbar sind. Mit der Natur macht man es ja nicht anders. Die Parallelen sind evident.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

  14. Absehbar

    Munter sprudelte ich
    zu Tal,
    Bis ich unter euch
    gefror,
    damit eure Kufen
    besser glitten.
    Heute ist mir
    nach Tauwetter,
    Wolkenbruch und Springflut
    und über die Ufer treten.
    Behausungen
    sind in Gefahr.
    Ich werde reißend sein und
    unberechenbar.
    Ein höchst seltenes Ereignis,
    in diesen Landstrichen.
    Wehe denen, die zu nahe
    heran bauten.
    Diese, jedes Fleckchen
    Erde Nutzer.
    Was geschehen wird,
    wird absehbar
    gewesen sein.
    Die Breite meines Bettes,
    legt nichts fest, außer meinen
    Erwartungen an mich.

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  15. vor 7 Minuten schrieb Ostseemoewe:

    Lieb Hera 

    Da würde ich dich doch glatt mal gerne zu dem offenen Sprachtreff nach Kiel einladen. Heute hatte ich am Tisch 1 Somalierin, 2 Jeminiten, 1 Dame aus der Ukraine und 1 Afghanen.  Aber es geht und wir haben uns 2 Stunden unterhalten.

    Dieser Sprachtreff existiert nun seit 2016 und wir Ehrenamtler sind alles keine Deutschlehrer. Aber es ist immer wieder ein Glücksgefühl wenn uns Abschlusszeugnisse gezeigt werden, oder eine Führerschein Prüfung wurde mit unsrer Hilfe bestanden. Oder wie heute, eine somalische Frau freut sich, sie hat ein Lehrvertrag als Krankenpflegerin und dabei konnte sie vor 2 Jahren weder das Alphabet beherrscht noch hatte sie je im Leben eine Schule besuchen dürfen.  

    Entschuldigung für meinen ausschweifenden Kommentar aber dein schöner Text hat mich verleitet. Wir können uns glücklich schätzen eine Sprache in Schrift und Wort können. Es gibt immer noch so viele Analphabeten. 

    Liebe Grüße Ilona 

    Vielen Dank, liebe Ilona,

    das ist eine gute Sache, für die du dich da einsetzt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Danke 1
  16. vor 2 Minuten schrieb JoVo:

    Guten Abend liebe @Hera Klit,

    ergänzend zu den Anmerkungen Herberts, trifft man auch manchmal Menschen mit denen man sich versteht, obwohl man völlig verschiedene Sprachen spricht. 

    Liebe Grüße 

    JoVo

     

    Guten Abend, lieber JoVo, vielen Dank.

     

    Ein bisschen dachte ich auch an den Effekt, dass alles zu seinem Ursprung zurückkehrt.

    Das ist für mich das, was ich eigentlich transportiert sah, in diesem Text.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  17. Widder Bladd

     

    Ich kann kein Latein.
    Die Sprache der Wissenschaftler
    und Gelehrten, versteh ich nicht.

     

    Französisch hatte ich abgewählt,
    die Sprache der großen Liebhaber
    und Charmeure, blieb mir fremd.

     

    Englisch, die Weltsprache
    zur Völkerverständigung, sprach
    ich stets nur lückenhaft.

     

    Mein Deutsch ist, 
    wenn man es ganz
    genau nimmt, sicher 
    gar nicht sehr hoch.

     

    Unn in letzter Zeid merg
    isch mee un mee, isch
    babbel widder bladd.
    Wie der Bub, für den
    de Hof voarm Eldernhaus
    die Weld bedeit hott.

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  18. vor 12 Stunden schrieb Marcel:

    Befassen wir uns hier wirklich mit einem literarisch schwachen Text und einem Autor, der seit fünfzig Jahren überlegt, ob er jemanden totschlagen soll, von dem er mal auf die Fresse gekriegt hat? Demnächst plädiert einer dafür, alle Hühnerfarmen niederzubrennen, weil ihm als Kind ein Huhn in den Mund geschissen hat. Wohin sollen solche Gewaltträumereien führen, weil sich jeder für "...just a poor boy" hält? Für fehlgeleitete Männerphantasien gibt es weiss Gott andere Foren. Mich erschreckt der Text nicht weniger als die testosterongesteuerten Kommentare.

    Du weißt nichts über echte Männer, die nur das alte Testament anerkennen.

     

    Ich schreibe hier über Gefühle, die in einem Menschen vorkommen,

    jenseits einer moralischen Bewertung. Warum tue ich das?

    Aus dem Wunsch heraus, ehrlich mit mir selbst zu sein.

    Das allein ist für mich die Rechtfertigung für Literatur,

    alles andere sind rosa Poesiealben.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  19. vor 15 Minuten schrieb Oilenspiegel:

    Absolut.

     

    Ich habe selbst in meiner Jugend eine Weile versucht zu boxen.

    Aber mir war bald klar, dass ich nicht das Herz eines Boxers

    und wohl auch nicht die tänzerischen Fähigkeiten habe.

    Zumindest hätte ich einen Trainer gebraucht, der Blockaden im

    Kopf erkennt und die zu beseitigen hilft. Die haben sehr scharf

    getrennt in Jungs, aus denen etwas werden konnte, und Fallobst,

    wie ich.

    Gut wäre gewesen, wenn wir weniger geeigneten Jungs den

    Sport wenigstens für die Persönlichkeitsbildung und zur Fittness

    hätten fortführen können, aber dafür war der Club zu eng.

     

    Ich habe es auf drei Kämpfe gebracht - eigentlich zwei und ein halber.

    Ich glaube, dieser halbe ist mir als "Sieg" eingetragen worden, weil

    mein Gegner zwar anwesend war, aber im letzten Moment einen

    Rückzieher machte. Er hatte noch mehr Schiss als ich. Darf ich

    so sagen, weil ich mich hinterher mit ihm darüber unterhalten habe.

    Ein Kampf ging über die drei Runden, ich weiß aber nicht mehr,

    ob ich auch gepunktet habe, und bei dem anderen Kampf hat

    mein Trainer das berühmte Handtuch geworfen. Technisch absolut

    unterlegen. Ich war trotzdem verärgert, weil ich zumindest einstecken

    konnte. Nichts drauf haben, aber saufrech sein. Das war mein Motto.

     

    Im wahrsten Sinne. Einmal geriet ich als 14jähriger mit dem falschen

    Fanschal unter eine Horde gerade so erwachsener Rummelschläger

    des FC Union Berlin und ihres weiblichen Anhangs. Sie wollten meinen

    Schal. "Nö, geb ich euch nicht." Dann gab es einen "fairen Kampf".

    Der aggressivste und massivste unter ihnen bot sich an, dass ich

    mich gegen ihn freiboxe. "Wenns sein muss!" - und rumms! hatte ich

    drei richtig schöne Schwinger auf Auge und Nasen oder umgekehrt.

    Einen Moment lang wusste ich nicht, wovon ich mehr hatte. Aber wie

    gesagt, Nehmerqualitäten waren vorhanden, ich blieb stehen, und das

    verwirrte den Typen, als er sich hilfesuchend zu seiner Gruppe um-

    wandte, um zu fragen, ob er weiter machen solle, durchbrach ich blitz-

    schnell den Ring um mich, der schon etwas lockerer geworden war,

    weil man jeden moment mein Umfallen erwartet hatte, und brachte

    mich in Sicherheit.

    Das trug sich im Plänterwald zu, dem ostberliner Vergnügungspark,

    der heute ein Lost Place ist, damals aber voller Menschen. Niemand

    half mir. Einige waren zum Gaffen stehen geblieben, und genossen

    wahrscheinlich die eklige Abwechslung eines schönen Sommertages.

    Damals brach in mir etwas zusammen, das so eine Art Urvertrauen

    in die sozialistische Gesellschaft war. Klingt blöd, aber war so. Ich

    glaubte wirklich, dass dort, wo so viele Menschen sind, sich Recht

    und Gerechtigkeit irgendwie zeigen und durchsetzen würden.

    Mit langsam dunkler werdendem linken Auge und einer Nase, die

    nicht zu bluten aufhören wollte, hörte ich in mir sozialistische

    Neubauten einstürzen.

     

    An die heißen Mädchen kam man so natürlich nicht ran.

    Also kündigte ich im Boxclub und wurde Dichter.                     🦉

     

     

    Und als Dichter legtest du sie natürlich reihenweise flach, ich kenne diese Phänomen von mir.

     

    Ich war in meinem Jahrgang immer der Kleinste, darunter litt ich und weil ich

    durch die Arbeit in der Landwirtschaft tolle Muskeln hatte, gelang es mir immer

    mich in Kämpfen durchzusetzen. Und mit diesem strahlenden Siegergemüt,

    geriet ich dann an die Sache mit dem Polen. Das kränkte mein Ego nachhaltig, bis heute.

    Während des Kampfes überlegte ich, wenn ich gewinne, machen die mich fertig,

    es standen natürlich andere in der Gegend herum, die ihm hätten helfen können.

    Ich war im Feindesland alleine.

    Ich überlegte in den letzten 50 Jahren oft, was wäre, wenn ich die Zeit 

    zurückdrehen könnte und je nach Stimmung, kam ich zu einem anderen Schluss.

    Ich habe auch mehrfach überlegt dem Polen aufzulauern und ihn  tot zu prügeln.

    Die Vernunft siegte bis heute.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  20. vor 1 Minute schrieb Oilenspiegel:

    Hallo Hera,

    wie (fast) immer spricht mich deine prosische Lyra sehr an.

     

    Den Schluss finde ich ein wenig schwach.

    Das ist ein ziemlicher Interruptus.

    Soll ja einerseits sicher so sein, denn es beschreibt das plötzliche Ende eines tollen Coitus,

    andererseits - ich weiß auch nicht. Kann mir vorstellen, dass es ein literarisch stärkeres Ende gibt.

     

    Bis dann.

                                       🦉

     

     

    Vielen Dank, mein Lieber.

     

    Boxen ist mein Lieblingssport, weil ich finde, dass er die Größe des griechischen Dramas hat.

    Von Jugend an, denke ich in seinen Kategorien und deswegen ist der Schluss für mich absolut authentisch und passend.

    Ich mache mir zum Beispiel viel Gedanken, was in AJ vorgeht und ich ahne, warum er Usyk nicht weghauen kann,

    er hat die Niederlage gegen Ruiz nicht überwunden. Ich verstehe genau, dass sowas ganz tief sitzt und eine Karriere beenden kann.

     

    Liebe Größe

    Hera

  21. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte

    Sie war keine Polin, aber sie kam von dort.
    Es war das was man eine Jugendliebe nennt.
    Sie ging mir sehr tief rein.
    Ich holte sie täglich mit meinem alten selbst
    rot lackierten Kadett an den Wohnblocks der Kreisstadt ab.
    Eine Gegend die man lieber meiden sollte.
    Dort lungerten viele ihrer Landsmänner
    herum und sie warfen mir böse Blicke zu,
    wenn ich sie abholte.
    Es ging lange gut und der Sex mit ihr wurde immer besser.
    Die erste Freundin ist sowas wie der wahr gewordene Masturbationstraum.
    Und sie war ein verdammt guter Traum.
    Sie war so schön, dass ich nie recht glauben konnte, ich besitze sie wirklich.
    Mann o Mann, sie machte mich fertig.
    Keinen Tag konnte ich mehr ohne sie sein.
    Ich wollte ihr Held sein und spielte den Coolen.
    Meine Lederjacke stand mir auch ziemlich gut.
    Bald würde sie bei mir einziehen.
    Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren.
    Dann kam Silvester, wir wollten feiern.
    Ich trug mehrere Tüten mit Salaten und hatte die Hände voll,
    als mich ein besoffener Pole vor den Wohnblocks mit der Schulter rammte.
    Ich rief nur unüberlegter Weise, „Du blöder Hund“.
    Er kam und schlug kommentarlos zu.
    Wahrscheinlich war er auch vernarrt in sie.
    Aber ich hatte sie.
    Und sie wollte scheinbar auch mich,
    obwohl ich kein Pole war und auch nicht von dort.
    Ich besorgte es ihr täglich, das
    wird ihn wohl nicht wenig angefressen haben.
    Er ramponierte mir die Schnauze
    und ich stand da und hielt meine Salatschüsseln fest.
    Ich spürte seine Schläge kaum.
    Meine Nehmerqualitäten waren außerordentlich.
    Keine Sekunde lief ich Gefahr k.o. zu gehen.
    Der Umstand, dass sie, die mich doch toll finden sollte,
    das Geschehen beobachtete, hemmte mich.
    Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, statt zu kämpfen.
    Endlich ließ ich die Schüsseln fallen und rang ihn zu Boden.
    Er war lächerlich schwach.
    Ich kniete auf ihm, bis ein Mann aus der Nachbarschaft kam
    und mich von ihm runterzog.
    Diese Chance nutze er, um mir noch einmal ins Gesicht zu treten.
    Ich musste mit etlichen Stichen genäht werden
    und mein Schädel wurde zur Sicherheit geröntgt im Kreiskrankenhaus,
    um zu checken, ob er keine Risse hat.
    Aber der Pole hatte nicht das Zeug, meinen Schädel zu knacken.
    Die Feier fiel ins Wasser.
    Das mit ihr hielt noch fünf Jahre, sie zog auch zu mir,
    aber ich war nicht mehr der Alte.
    Der Spirit war irgendwie raus.
    Mein Image hatte vor mir selbst gelitten.
    Ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich noch den nötigen Respekt vor mir hat.
    Das höhlte mich langsam aber sicher aus.
    Wie ein Boxer auf dem Weg nach oben, nach einem schweren Ko.
    Egal wie viel Aufbaukämpfe er vorher gewonnen hat, die Luft ist raus.
    Die wenigsten schaffen es dann noch an die Weltspitze.
    Sie haben den Glauben an sich selbst verloren.

    • Gefällt mir 2
  22. vor 3 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

    Guten Morgen, liebe @Hera Klit 

     

    Ich möchte dir nur sagen, dass die fehlende Interpunktion deinen Text für mich fast unlesbar macht - anstelle von Lesevergnügen nur Kopfschmerzen !

    Man könnte auch die Formatierung ändern.

     

    LG Herbert 

    Manchmal fließt eben alles.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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