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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1.  

    Alles fließt alles strömt alles gleitet dahin ich das sind dreißigbillionen zellen drei mal zehn hoch zwölf ich war in mathe so schlecht und genauso viele bakterien pilze viren urbakterien sie kämpfen bestenfalls für mich ich kämpfe bestenfalls auch für mich der ich haut knochen und moluskeln äh muskeln mein eigen nenne ohne je etwas erschaffen zu haben mein hirn plus hirnanhangsdrüse spinnt den gedanken  der sich ich nennt weiter immer weiter hab ich mich erschaffen es gibt mir keine chance hält mich im klammergriff seiner wirklichkeit ist das eine wirklichkeit das ist mengenlehre ich bin nur die summe all der tierchen die ich mir einfing und meiner experience ich drehe einen film von mir und schau mich an ich bin auch ein fremdes tierchen irgendwie sympathisch müsste man es schützen doch lieben was heißt lieben heißt es annehmen alles das akzeptieren das scheint alternativlos ich verteile dreißig millionen bakterien pro minute das macht mich schuldig ich infiziere meine umwelt permanet mit mir wer gab mir die erlaubnis dazu doch mein körpergewicht besteht nur zu nullkommdrei prozent aus tierchen das geht noch das tröstet das ist überschaubar so schlimm bin ich nicht nicht schlimmer als alle anderen wiedergeburt kann jeden augenblick stattfinden doch es sind furchbar simple einsichten dafür nötig die mein hirn nicht akzeptiert soweit lässt es sich nicht herab sie sagte nimm keine hormone dein arsch wird dick das ist nicht normal nenn mir eine sache die normal ist hier nichts ist normal alles fließt braucht dieser fließtext noch leerzeichen warum ein zugeständnis an die überlieferung das letzte ichreißeweiterandenkettendochderadlermagleber

  2. vor 3 Minuten schrieb Sidgrani:

    Ja, glaubst du, liebe Hera? Aber für das LI ist das nur ein schwacher Trost. 😉

     

    Liebe Grüße

    Sid

    Mich würde es stark trösten, wenn ich daraus ableiten könnte, dass sie die Welt und mich

    nicht über hatte und dass ich null Schuld habe.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  3. vor 6 Minuten schrieb Aries:

    Hallo Hera,

     

    der Anfang deiner Geschichte erinnerte mich doch sehr an den Showkampf von Stefan Raab gegen Regina Halmich.

    Allerdings ging der glücklicherweise zugunsten von Frau Halmich aus und Raab verließ den Ring mit gebrochener Nase, da sie keinerlei Unachtsamkeit zeigte und so keine unfairen Tricks seitens Raab zum Einsatz kommen konnten.

     

    Bei deiner Story sieht man: Überheblichkeit kommt vor dem Fall

     

    Grüße,

    Aries

    Hallo, lieber Aries.

     

    Womöglich war das nur ein simpler Showkampf, wir wissen nicht, wie viel Fantasie des LI da drinsteckt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  4. vor 28 Minuten schrieb Sidgrani:

    Liebe @Hera Klit,

     

    deine Kampfreportage ist wirklich dazu geeignet, sich vor lauter Lachen zu biegen. Auch wenn du KO gegangen bist, deine verbale Boxtechnik ist einmalig.

    Hätte ich an deinem Text etwas zu kritisieren, würde ich nicht wagen, es anzusprechen. Ich will ja schließlich von dir nicht herausgefordert werden.

    Wahrscheinlich hast du aus deiner Niederlage gelernt und dir auch ein paar üble und unfaire Tricks angeeignet, um mich auf die Bretter zu schicken.

     

    Lieben Gruß und Gong zur Runde zwei

    Sid

    Vielen Dank, lieber Sid.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 2 Stunden schrieb Ostseemoewe:

    Liebe Hera 

    Ich hatte zur Hälfte des Textes schon gedacht, dass kann nicht gut gehen. 

    Liebe Grüße Ilona 

    Vielen Dank, liebe Ilona.

     

    Liebe  Grüße

    Hera

  5. Eifersucht

    Ich sitze mit dem Laptop in der düsteren Wohnküche die Schlüssel drehen im Schloss du bist wieder da du holst mich da raus spürst meine Einsamkeit zeigst Mitleid mit dem verschrobenen Mann nimmst mich mit in ein Restaurant plötzlich wirst du riesengroß deine Beine stelzenlang du sagst du bist mit ihm zusammen ein Kollege von mir Dr. Winter er trägt meinen Vornamen ich überlege kurz er wusste ja nicht dass du meine Frau bist ich hasse ihn trotzdem habt euch im Krankenhaus kennengelernt er hatte was mit dem Magen ich hasse ihn trotzdem trotzdem du sagst willst du jetzt einen Salat mit mir essen oder ich gehe du wirst bald ganz weg sein du entgleitest mir entgleitest mir ich werde ihn töten den Hund da erwache ich nur ein dummer dummer Traum du bist seit drei Jahren tot die Eifersucht brennt in meinem Herzen ich schlafe leicht wieder ein wir sind zu viert im Restaurant wir sind ein Paar ihr seid ein Paar mit einem Kind im Wagen könnte es noch von mir sein ich versuche zu rechnen dann packe ich ihn von hinten und biege seinen Hals weit zurück meine Verzweiflung macht mich zum Mörder selbst nach drei Jahren als Witwer ich schaue dir in die Augen du bedauerst mich nur ich kann dich nicht halten halten du entgleitest mir
    entgleitest mir

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  6. vor 6 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe @Hera Klit

     

    wer hat da wen vermöbelt? Nicht jeder ist ein David der Goliath besiegt. Da hat sich das LI aber tüchtig überschätzt und Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. 
    Ich weiß, das LI schreibt wunderbare Texte und sollte nur verbal in den Ring steigen.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  7. Der Fight des Jahrzehnts

     

    Er wagte es wirklich, das war ein deutliches Zeichen für seinen Größenwahn. Ich hatte ihn zu einem Boxkampf nach international gültigen Regeln herausgefordert und nahm dabei an, er würde absagen. Aber er sagte zu. Er war mein größter Kritiker und ich brannte schon lange darauf, ihn nach Strich und Faden zu vermöbeln, für all seine Häme und seine unflätigen Tiraden, die er über meine besten Texte und Gedichte abgelassen hatte. Wenn es mir gelingen würde, meinen Hass in die Fäuste zu bekommen, würde er vollkommen chancenlos sein und wahrscheinlich nicht einmal die erste Runde überstehen.
    Sicher ahnte er nichts von meinen Boxingskills, die ich seit frühester Jugend gepflegt und stetig weiterentwickelt hatte. Eigentlich war es unfair von mir so ein Greenhorn zu fordern, Amnesty hätte eingreifen müssen. Wenn er so kämpfte, wie er schrieb, konnte ich unmöglich Ko gehen, sein Jab würde nicht kommen und seine Rechte würde ohne Dampf sein.
    Im Gegensatz zu meiner Rechten, die, wenn sie traf, jeden auf die Bretter schicken konnte. Ich war früh in der Halle, die Hände waren getaped und die Handschuhe saßen press. Bestimmt würde er kneifen, das war abzusehen.

    Schon wollte ich zurück in die Kabine, da stieg er in den Ring. Hatte er die Handschuhe daheim angezogen? Natürlich war er nicht austrainiert, eine Fettwalze presste sich über seiner Hose heraus. Mein Körper hingegen war fettfrei, nur reine Muskelmasse.

    Der Gong ertönte und ich tanzte wie Ali meine Beinarbeit war traumhaft elegant wie meine Gedichte. Nicht immer berechenbar, aber das waren auch meine Texte nie gewesen.
    Er hingegen stolperte durch den Ring, wie er schrieb, jeder Schritt war lasch und vorausberechenbar. Von der ersten Sekunde an hatte ich das richtige Distanzgefühl und mein Jab kam ins Ziel. Ich trieb ihn mit meiner steifen Linken in die Ringecke, um ihn für meine Rechte in Position zu bringen. Flap, flap, flap und sein Gesicht schwoll bereits bedenklich an. Sein Glaskinn bot er mir schon zum finalen Uppercut oder Haken nach einsdreißig. Sie boxen, wie sie schreiben. An mir konnte man sehen, dass einer, der literarisch ein Genie ist, auch die Boxkunst aus dem FF beherrscht. Das war auch bei Hemingway und Bukowski der Fall. Meine Schläge kamen total präzise. Der linke Haken und der rechte Haken, die linke Gerade und die rechte Gerade, der linke Uppercut und der rechte Uppercut, der linke Heumacher und der rechte Heumacher.

    Was ich dann in der Ringecke mit ihm durchzog, kam einer Hinrichtung gleich.
    Fast schämte ich mich für meine Überlegenheit, aber das Publikum feuerte mich an, sie wollten scheinbar, dass ich ihn fertigmache. Solche Kritiker haben eben keine Freunde.
    Unter tosendem Beifall hob ich die Arme und posierte für die Ränge. Ich fühlte mich schön und unbezwingbar.
    Ich war so schön und technisch versiert, dass Muhammad Ali in seiner Prime neben mir wie ein buckliges Männlein mit Koordinationsschwierigkeiten gewirkt hätte.

    Ich ließ meinen Blick über die Ränge gleiten, alles, was Rang und Namen hatte, war da alle meine Leser und Fans und die ganze Prominenz. Diese, meine kurze Ablenkung nutzte er schamlos aus. Ich sah seinen linken Haken nicht kommen. Er traf mich direkt auf der Ohrmuschel, sodass ich ziemlich angeknocked war. Wahrscheinlich platzte dabei mein Trommelfell, jedenfalls lief mir sofort Blut aus dem Ohr. Und dann schickte er seinen rechten Haken auf meinen Kinnwinkel.

    Die Stimmung in der Halle kippte um, alle brüllten jetzt für ihn, so viel hörte ich noch, bevor mir die Lichter ausgingen. Ich habe den Ringrichter nicht zählen gehört, aber bestimmt zählte er zu schnell, deswegen hatte ich keine Zeit mehr, um wieder auf die Beine zu kommen.

    Ko in der Ersten. Nicht er. Ich!

    Bei der anschließenden Pressekonferenz hörte mir kaum einer zu, als ich den Verdacht äußerte, dieser Mistkerl müsse irgendetwas in seinen Handschuhen gehabt haben, seine Treffer waren wie Betonrammen. Aber die Pressefritzen feierten ihn und wollten mir nicht glauben.
    Sie machten nur eifrig Fotos von meiner ramponierten Visage, um mich vollends zu demütigen. Dabei ist doch klar, dass Kritiker niemals fair kämpfen.

    Ich habe die Rückkampfklausel im Vertrag, aber soll ich mich im Rückkampf wieder seinen faulen Tricks aussetzen? Gegen solche Ratten hat man keine Chance.

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  8. Das ist grammatikalisch richtig.

     

    Jesus und Danton, waren beide Revolutionäre, das macht  sie vergleichbar.

     

    Alle vier Evangelisten berichten das Geschehen um Jesu Verurteilung, das ist richtig, aber sie hatten alle die gleiche Tendenz zur Geschichtsklitterung, das ist das Problem.

     

    Pilatus hatte die Macht und Jesus war am Ende tot, das ist Fakt.

    D.h. er starb, weil Pilatus es so wollte. Alles andere ist Sozialromantik,

    des Christentums, das die Juden nicht mochte und nicht mag.

    Einfach mal ganz nüchtern die Sache betrachten.

     

    Das neue Testament ist Literatur, mit dem Ziel geschrieben den Hauptprotagonisten Jesu zu verherrlichen und die Juden zu verdammen. Dies ist vollumfänglich gelungen.

    Ein gutes Buch mit phänomenaler Wirkung!

     

    Aber, lieber Carlos, alles was ich hier schreibe, ist meine Meinung, die niemand mit mir teilen muss.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  9. vor 25 Minuten schrieb Elmar:

     

     

    Liebe Hera,

    erst einmal finde ich deinen Text sehr lesenswert, da er einen wesentlichen Punkt berührt: Die Angst vor der Selbstverantwortung.
    In einer Sache stimme ich allerdings Carlos zu. Pilatus war nicht dumm und er war auch kein Sadist, er hat nach dem Verhör sehr schnell erkannt, dass Jesus kein Zelot (Rebell gegen Rom) war: Ein "König" der von sich sagt: "Glaube mir, wäre mein Reich von dieser Welt, meine Anhänger würden um mich kämpfen..." Nein,  dieser Jesus war nicht sein Mann. Pilatus hatte auch verstanden, dass Jesus offensichtlich dem Sanhedrin im Weg war und man von ihn (Pilatus) nur einen Schuldspruch zur Hinrichtung des Nazareners erwartete. Sein Versuch Jesus freizubekommen (Begnadigung eines zum Tode verurteilten) rührte auch daher, dass Jesus ihm zu verstehen gab, dass er (Pilatus) ihn verurteilen werden müsse ob er wolle oder nicht. Dass Pilatus als Machthaber Roms der Vorderung des Sanhedrins machtlos gegenüber stehen sollte, wollte Pilatus aber nicht auf sich sitzen lassen. Im Grunde genommen entlastet Jesus seinen Richter (Pilatus) sogar, indem er ihm zu verstehen gibt, dass er (Pilatus) nun zwar ein ungerechtes Urteil fälle müsse, dass aber diejenigen, die seine Hinrichtung fordern, die größere Schuld trifft. Daher auch seine Maßnahme Jesus durch vorherige Geißelung (vor der Auswahl der Deliquenten zur Begnadigung) erbarmungswürdig aussehen lassen. In diesem Zusammenhang ist sein Ausspruch bekannt: ECCE HOMO = Seht doch, welch ein Mensch! Mit anderen Worten: Habt ihr denn kein Mitleid?

    Herzlichst Elmar

    Vielen Dank, lieber Elmar.

     

    Religiöser Fanatismus ist für die Herrschenden immer ein Problem.

    Georg Büchner sagte, es gibt nur zwei Dinge, die zur Revolution führen und das sind,

     die soziale Not der Massen und der religiöser Fanatismus.

     

    Ich sehe es so:

    Wenn Pilatus Jesus wirklich retten hätte wollen, dann hätte er es getan.

    Jesus war zu mächtig geworden, einem Aufruf von ihm zum Aufruhr, hätten viele Folge geleistet und so etwas kann sich ein Römer, der das Sagen hat, nicht bieten lassen.

    Pilatus war aber raffiniert genug, den Juden die Schuld für Jesu Tod in die Schuhe zu schieben. Die Evangelisten haben es auch schon gerne gesehen, wenn die Juden schuldig gesprochen wurden, deswegen muss man zwischen den Zeilen lesen, um die Wahrheit der Bibel (sofern es die überhaupt gibt) zu finden.

    Pilatus war nichts als ein Zyniker der mit Jesus und den armen Leutchen Katz und Maus gespielt hat und Jesus hatte bereits resigniert, wie Danton vor dem Wohlfahrtsausschluss, er wollte sterben, weil er einsah, dass er auf dem Holzweg war und zur Gewalt wollte er nicht aufrufen, das ging gegen seine Natur. Er war ein Mensch, wie du und ich, dem die Ereignisse über den Kopf wuchsen und dann ist der Tod immer ein verlockender Ausweg.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

  10. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe @Hera Klit

     

    du hast wunderschöne Bilder für dein steiniges Leben gefunden. Rollende Steine sind wir letztlich alle und selbst der Fels in der Brandung endet als Sand.

     

    Mir gefällt dein Gedicht ausgesprochen gut, Chapeau.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  11. Nur ein rollender Stein

    War ich nur ein rollender Stein,
    Für den es nur das Abwärts gab,
    Dem Fußtritte Bewegung schenkten,
    Der andere mit sich riss im Sturz,
    Den kein David auf die Schleuder spannte,
    Mit dem kein Katapult durchbrach die Wand,
    Der keinem Sims zur Zierde diente?
    Ach! Es war stets ein Rollen nur.
    Doch, wie sehn‘ ich es herbei,
    Da ich reglos lieg‘ im Sand.

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  12. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Hi liebe @Hera Klit,

     

    solche Jugendträume haben auch mich verfolgt - Wolfsblut habe ich verschlungen. Ein Gefühl der Weite und Freiheit in häuslicher Enge, das war Abenteuer im Kopf. 

     

    Danke, dass du mich wieder daran erinnert hast! 

     

    LG HERBERT 

    Gerne. Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  13. Knabentraum

     

    Alaska, du von Jack London gepriesenes Land
    gingst mir lange nicht aus meinen Knabenträumen.
    Raue, unwirtliche Wälder, gerade recht
    zum Fallen stellen für den glänzenden Fischmarder, den
    schwarz-weißen Dachs und den roten listigen Fuchs.
    Damals stimmten die Pelzpreise noch.
    Die grob behauene Blockhütte
    mit eigener schwieliger Hand erstellt.
    Pfeilschnelle Fahrt über harsche Schneepisten
    dank treuer, pflichtbewusster Schlittenhunde.
    Hund und Mensch bilden dort eine Einheit.
    Menschenleere, so weit das Auge schaut.
    Nur einmal im Monat leider Menschenkontakt beim 
    Pelzeverkauf in der einsamen Poststation,
    beim wortkargen, mürrischen Postmann.
    Wer viel redet, gehört nicht in dieses Land.
    Eine Indianerin freilich nenne ich mein eigen,
    gewohnt ist sie die Abgeschiedenheit
    und aufs Wort gehorchen ist ihre Natur.
    Bei Wolfangriffen kenne ich keine Gnade,
    ich kämpfe hart mit Büchse und brennender Fackel.
    Die Büchse darf niemals einfrieren, hier ist Sorgfalt nötig,
    das Leben hängt davon ab.
    Bären sind aber noch beängstigender, man muss
    ihnen genau ins Herz stechen, wenn sie sich turmhoch
    vor einem aufbauen, das ist schon etwas gefährlich.
    Die größten Grizzlys sind Zweimetervierzig, wenn sie stehen. 
    Und sie stehen oft und gern, diese zotteligen Monster.
    Mit einem Prankenhieb reißen sie einem den Wanst auf,
    dass die Därme spritzen.
    Aber die nächtliche schützende Hütte mit ihrem 
    knisternden, wärmenden Feuerholz und den
    heimelig flackernden Kerzen bietet viel dankbaren
    Schutz für den genügsamen Trapper.
    Medien braucht es nicht, es genügt alle Jack London
    Bücher dabei zu haben, die sind unterhaltsam und lehrreich zugleich.
    Mehr braucht es nicht, um bei Sonnenaufgang neuen Mut 
    zu fassen und ein Lächeln liegt auf dem gegerbten
    Bartgesicht, in dem die ersten Morgensonnenstrahlen glitzern.
    Dieses Land ist nichts für schwache Naturen, das ist klar.
    Doch dort ist ein Mann noch ein Mann und
    keiner redet ihm rein und die Zivilisation mit
    ihrer krankhaften Verderbtheit ist endlos weit weg.

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  14. vor 2 Minuten schrieb JoVo:

    Ja, es wird sein!

    Weil du fest daran glaubst, das es sein wird. 

    Liebe Grüße 

    JoVo

    Vielen Dank, lieber JoVo.

     

    Ich glaube auch mehr und mehr daran, dass unsere Gedanken (unser Glaube)

    unser Schicksal bestimmt und Menschen zu uns führt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

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  15. Es wird einmal sein!

    Ich stehe hier lebenstechnisch auf der Bremse.
    Alles begehrt nach Dir.
    Deine unsichtbaren Brandzeichen sind
    eingebrannt auf Tisch und Stuhl und Bett.
    Die Dinge verlangen nach Dir,
    sie erkundigen sich stumm nach deinem Verbleib.
    Sie bezichtigen mich, Dich vertrieben zu haben.
    Wie kann ich ihnen glaubhaft machen,
    wie sehr auch ich Dich immer noch vermisse?
    Sie belauern mich und gestatten
    nicht die geringste Abweichung.
    Manchmal lache ich,
    das macht mich höchst verdächtig.
    Ich werde bald ein Ding unter Dingen sein,
    wenn ich in diesen Räumen bleibe.
    Ein Ding, das man achtlos zurückließ,
    weil es wertlos war.
    Irgendwo ist eine feine kleine Wohnung,
    die mich als ihren Menschen begehrt.
    Das fühle ich und ein Teil meiner
    Stuhl-Tisch-Betthaften Dingstarre
    verflüchtigt sich schon.
    Darin ein Bett aus dem IKEA-Sonderangebot
    und ein Tischlein-deck-dich sowie
    einen Knüppel-aus-dem-Sack
    aus dem Zaubermärchenland Sehnsucht.
    Es wird einmal sein!

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  16. vor 16 Minuten schrieb Carlos:

    Jesus war Pilatus sympathisch und wollte ihn retten, er fragte die aufgebrachte Masse, wen er freilassen sollte, Jesus oder Barrabas. "Barrabas!" schriien die Leute. 

    Das Attentat gegen Salman Rushdie hat dich offensichtlich dazu veranlasst, dieses Gedicht zu schreiben, liebe Hera. 

    Gegen den religiösen Fanatismus sind wir wehrlos. 

    Wir leben mit einer permanenten Drohung, an der wir uns mit der Zeit gewöhnt haben, als ob es normal wäre, sich im Flughafen strikten Kontrollen unterziehen zu müssen. 

     

     

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Für mich war Pilatus ein raffinierter Mann, der die richtigen Fragen gestellt hat, um Jesus reinzureiten.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

  17. Brot und Spiele

     

    Rudi Dutschke fand seinen Täter
    durch die Hetze der Bild,
    wie der Gesalbte seine Richter fand,
    durch die Hetze des Pilatus.
    New York war kein Schutz vor der Fatwa
    für Salman Rushdie.
    Die Völker liefern stets ihre Erlöser
    von unten ans Messer.
    Die Angst vor der Selbstverantwortung
    und als freier Mensch zu leben,
    führt die Hand der Mörder zielsicher.
    Es ist absolut keine Änderung in Sicht.
    Sind dies Naturgesetze?
    Ihre infame Wirksamkeit könnte es 
    glauben machen.
    Die Verzweiflung darüber trieb
    Menschen wie Gudrun und Andreas 
    in die Gewalt.
    Wir dürfen ihrem Beispiel nicht folgen,
    auch wenn unsere Utopie der guten Zukunft
    in schier unendliche Ferne gerückt scheint.
    Derweil toben wir uns aus in den
    sozialen Medien.
    Neue Mittel zum Zerreiben und
    unnützlich machen der besten Menschenkräfte.
    Das Kolosseum lebt.
    Das Volk will Brot und Spiele.
    Mehr nicht?
     

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  18. Die Schar der Gerechten

     

    Egal wie viele Fäuste sich gen Himmel ballen,
    Egal wie viele Renaissancen die Guillotine erleben wird,
    Der Phönix Ungerechtigkeit wird vorerst aus der alten Asche
    Immer neu erstehen.
    Viele sind geboren, um zu dienen
    Wenigen obliegt das Herrschen.
    Die Struktur unseres Bauplans
    Schafft stets das Oben und Unten neu.
    Welcher Konstruktion der befreite Mensch entspringen wird,
    Erblickt unser schwaches Auge nicht,
    Doch das Uhrwerk tickt fort und fort
    Und irgendwann einmal wird das Läutwerk
    Die Schar der Gerechten erwecken.
    Manchen bleibt der Trost, ein Teil
    Ihres Erbgutes gewesen zu sein.

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  19. vor 1 Stunde schrieb Carlos:

    Hier ist echtes Talent am Werk, ich gratuliere. Ich muss an Tucholsky, an Brecht denken. Auch an Loriot natürlich.

    Vielen Dank. lieber Carlos.😉

     

    Liebe Grüße,

    Hera

    vor 55 Minuten schrieb Darkjuls:

    Liebe Hera, da brinst Du mich auf Ideen, noch weiter einsparen zu können. Du hast Deine Einsparvorschläge sehr gut und provokant niedergeschrieben. Deine Art gefällt mir. 

     

    Weiter so! Liebe Grüße Juls

    Vielen Dank, liebe Darkjuls.😉

     

    Liebe Grüße

    Hera

  20. vor einer Stunde schrieb Ostseemoewe:

    Liebe Hera 

    Ich hatte auch schon an Holz sammeln im Wald gedacht. Aber als ich mich belesen habe stellte ich fest, selbst Totholz sammeln im Wald ist Diebstahl. Ansonsten werde ich mir auch mal eine Liste erstellen und von Herrn Lindner genehmigen lassen. 

    Liebe Grüße Ilona 

    Vielen Dank, liebe Ilona.

     

    Ja, das mit dem Holz habe ich etwas übertrieben, aber ich

    habe schon einen Holzofen und noch Altholz im Keller für alle Fälle.

     

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Gefällt mir 1
  21. vor 2 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Bald werden deine Visionen nackte Realität, wenn die Teuerung so weitergeht. Als Rentner hat man jetzt schon nichts zu lachen. Die Einkommensschere klafft weiter auseinander und man kann bald sagen : zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel! 

     

    Schreib nur diesbezüglich fleißig weiter, vielleicht geschieht ein Wunder. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Ich muss gestehen, das ist meine Realität.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  22. An die Ministerien


    Verehrte Damen und Herren,


    seien sie versichert, dass ich als Rentner hier unten meinen Mann stehe und in diesen Notzeiten alles mir Mögliche tue, um ihren wirtschaftlichen Zermürbungskampf gegen den aggressiven Angriffsgegner aus dem Osten zu unterstützen.


    So darf ich Ihnen mitteilen, Maßnahmen ergriffen zu haben, die unsere gemeinsame Sache stützen und vorantreiben.

     

    Diese meine letztwöchig beschlossenen Maßnahmen wären dann die folgenden:

     

    1. Es gibt jetzt diesen günstigen, fettreduzierten, etwas fad schmeckenden Streichkäse, den ich beim Discounter als Ersatz für den leckeren, sehr fetten Gouda einkaufe. Dadurch kann ich pro Woche satte 7 Euro einsparen. 

    2. Die zuckersüßen Äpfel, von denen ich leider immer zu viele aß, weil sie so gut schmeckten, ersetze ich durch die recht sauren, aber nur ein Drittel kostenden hartschaligen mehligen Äpfel, die mir eigentlich so überhaupt nicht schmecken. Aber dann esse ich auch weniger und spare noch mal ganz schön dabei. Ein doppelter Vorteil also.

    3. Heizöl bestelle ich vorerst mal nicht, auch weil ich den Preis, der derzeit ca. das Vierfache von früher beträgt, eigentlich nicht zahlen kann. Ich habe doch noch den alten Holzofen in der Küche stehen, wenn ich da alle Türen öffne, werde ich auch so sicher 16° in der ganzen Wohnung zustande bringen. Holz sammele ich bereits im Wald.

    4. Im Urlaub war ich schon seit Jahren nicht mehr, es ist also gar kein spezieller Verzicht von mir, wenn ich dieses Jahr selbstverständlich auch nicht fahre.

    5. Ich habe mir jetzt beim Zahnarzt Metallkronen einsetzen lassen, um den Aufpreis für die teure Keramik zu sparen. Erstens habe ich jetzt nichts zu lachen und wenn ich doch mal zufällig lache, weil einer einen Witz macht, dann muss ich ja den Mund nicht bis hinten hin aufreißen. Es ist jetzt ja auch nicht die Zeit für persönliche Eitelkeiten.

    6. Früher ging ich auch schon mal auf ein Rockkonzert von irgendeiner dörflichen Coverband. Angesichts der angespannten Weltlage wurde mir aber bewusst, wie überteuert diese Eintrittspreise sind. Deswegen sind die bis auf Weiteres gestrichen, jedenfalls so lange, bis diese Angriffskriegaggressoren in die Knie gezwungen sind.

    7. Ansonsten gibt es viele kleine Einsparmöglichkeiten während des Alltags, die zusammengenommen immense Summen einsparen. Beispielsweise kann man kürzer und kälter Duschen, weniger Zahncreme auf die Bürste drücken oder im Flur das Licht auslassen.


    Ich weiß, das sind nur kleine Schritte hin zum Sieg, aber ich denke, wenn alle in gleicher Weise handeln werden Siebenmeilenschritte daraus.


    Hochachtungsvoll Ihr

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