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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. vor 41 Minuten schrieb Carlos:

    Hallo Hera,

    einfach großartig, unterhaltsam und lehrreich deine zoologische Abhandlung.

    Es liegt wahrscheinlich an der Tatsache, dass diese Tierchen äußerst scheu sind und sich neugierigen Blicken entziehen, dass du nichts über ihr sexuelles Leben berichtest?

    Liebe Grüße

    Carlos 

    Ja, lieber Carlos, darüber ist noch wenig bekannt.

     

    Vielen Dank.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  2. vor 1 Minute schrieb Sidgrani:

    Na so was, Hera Klit,

     

    und ich dachte, der große Steinbeißer wäre der Einzige, der sich etwas aus Steinen macht. Loriot wusste das natürlich auch.

    Es soll Fälle von Entartungen gegeben haben (vornehmlich in gehobenen Kreisen), in denen durch den Verzehr von Himalaya-Salz Steinläuse sich zu Gallensteinen entwickelten. Ich finde, Steinläuse gehören als Haustier in jeden Haushalt. Sie sind pflegeleicht und man muss mit ihnen nicht Gassi gehen.

     

    LG Sid

    Das sehe ich genau so, lieber Sid.

    Die Steinlaus wird vielfach unterschätzt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  3. Neues aus dem Tierreich

     

     

    Eine Steinlaus kann in Gefangenschaft bei guter Haltung und Pflege bis zu 73 Jahre alt werden. Besagte Steinlaus ernährt sich von Steinen jeglicher Art, wobei herkömmlicher Granit, wenn sie dessen habhaft werden kann, wie bereits vielfach beobachtet wurde, zu ihren Lieblingsspeisen zu gehören scheint. Ein geschlechtsreifes Männchen dieser Gattung ist in der Lage, an einem Vormittag das Dreihundertfache seines eigenen Körpergewichtes an durchschnittlichem Granitgestein zu vertilgen.

     

    In freier Wildbahn bekommt ein normaler Bürger gewöhnlich keine Steinlaus zu Gesicht, denn diese possierlichen Tiere sind äußerst scheu und nutzen jeden sich bietenden Winkel geschickt als Deckung, um sich den Blicken neugieriger Menschenkinder zu entziehen.

    So kann es vorkommen, dass wir Menschen ein Leben lang nicht die Bekanntschaft einer einzigen Steinlaus machen, obwohl wir manchmal sogar ganz in der Nähe ganzer Steinlauskolonien dahin leben. Manches Knarzen im Mauerwerk verrät aber oft die Anwesenheit der munteren Steinlaus, was aber bedeuten kann, dass es schon zu spät ist, das Gebäude retten zu können. Eine Notevakuierung mit anschließender Überlassung der Ruine an die Steinlaus ist dann oft der einzig noch mögliche Ausweg aus dem Dilemma.

     

    Bei all dem sollten wir Menschen aber bedenken, dass die Steinlaus vor uns schon den Planeten bewohnte in reicher Zahl und dass somit die Steinlaus ältere Rechte hat, als wir in diesen Lebensräumen zu existieren und ihr Dasein zu bewerkstelligen.

     

    Die Tragzeit der Steinläusin beträgt exakt 33 Tage und die durchschnittliche Wurfgröße umfasst in der Regel 2 bis 22 Steinläuslein, welche noch mit geschlossen Augen daher kommen. Das Muttertier verfügt über 24 prall gefüllte Zitzen, sodass ausreichend Zapfstellen für die niedlichen Neuankömmlinge zur Verfügung stehen. Schon nach etwa 10 bis 12 Tagen Säugezeit sehen sich die Steinlauseltern genötigt, die Mäuler ihrer überaus hungrigen Nachkommen zusätzlich zur Milch mit Steinmehl zu stopfen. Auch was das Wachstum betrifft, bricht die Steinlaus sämtliche aus dem Tierreich bekannte Rekorde. So verfünffachen die heranwachsenden Jungtiere ihre eigene Körpergröße binnen der ersten drei Tage, sodass es bald ziemlich eng in der Kinderstube der Steinläuse wird. Der Umstand, dass Steinläuse Nestflüchter sind, kommt hier rettend zur Hilfe. Oft müssen Elterntiere Futter zu auf mehreren Quadratmetern Freiland verstreuten Jungläusen herbeischaffen.

     

    Da das Zahnwachstum im Gegensatz zum Körperwachstum der Steinlaus eher schleppend vorangeht, obliegt es den tatkräftigen Steinlauseltern, über mehrere Monate mit ihren stark ausgeprägten Kiefermahlzähnen die Steinnahrung vorzumahlen, bevor sie sie den Jungtieren in ihre weit aufgerissenen Schlünde schieben können. Dieser extreme Stress, dem die stark in Anspruch genommenen Eltersteinläuse in dieser Zeit ausgesetzt sind, führt nicht selten dazu, dass deren Körpergewicht bis die Jungen endlich flügge werden auf gerademal 10 % ihres üblichen Gewichtes herabgesunken ist. Es wurden auch schon Steinlauseltern beobachtet die dieses Martyrium nicht überlebt haben.

     

    Gott sei Dank sind nach heutigen Expertenschätzungen die Bestände der Steinlaus wieder gesichert, nachdem es in den Nuller Jahren zunächst den Anschein hatte, die Steinlaus sei, wie viele andere Arten vom Aussterben bedroht. Aber durch unermüdlichen Einsatz der Wildhüter und Naturschützer und durch die Einrichtung von Reservaten, in denen die Steinlaus nicht bejagt werden darf, ist jetzt wieder ein Anstieg der Steinlauszahlen zu verzeichnen. Wir Menschen sollten uns darüber freuen und eine friedliche Koexistenz mit den an sich kaum gefährlichen Tieren anstreben. Es ist zum Beispiel kein einziger Fall bekannt geworden, in dem eine Steinlaus einen Menschen hinterrücks angefallen hätte.

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  4. Wiederkehr

     

    Wie frei und leichtherzig strich ich
    durch dein abenteuerliches Uferschilf.
    Still lauschte ich den Sagen über dich
    mächtig dahingleitender Rhein, der schon
    zu meiner Zeit eingedämmt, nicht mehr
    ins fruchtbare Land weit hinaus drang. 
    Bedurfte doch der Großvater
    noch viel des rettenden Bootes.
    Gerne sangen wir deine Lieder und
    ich lernte dich als freundlichen
    ewigen Begleiter kennen und lieben.
    Weit wanderte ich mit dir an der Seite
    und blickte staunend über dein Wasser
    hinauf zu Burgen und Sagenorten.
    Du warst nie überschrittene Grenze
    wie schützender Wall und schwer
    lastende Kähne brachten
    mit dir Waren von weit her,
    hin zum fernen Meer, 
    du allzeit Geduldiger.

     

    Nun bin ich manche Stunde
    fort von dir in flusslosem Land.
    Deine segnende Gegenwart
    blieb blasse Erinnerung nur.
    Weit fuhr ich in freier Zeit
    zu den Ufern von Main und Neckar, 
    um zu wandern und zu ruhen.
    Doch kein Ersatz waren sie mir
    und meine Sehnsucht nach dir
    vermochten sie nie zu stillen
    du heiterer, erhabener Freund,
    dessen Ufer sich so fern sind, dass
    das schweifende Auge sie kaum fasst.
    So gab ich mir längst im Stillen 
    den Schwur zur Heimkehr,
    wenn mich die Pflicht entbindet,
    um meine letzten Wanderungen
    neben und mit dir zu tun
    hoffend, du mögest den verlorenen 
    Sohn mit Verzeihung empfangen,
    du zuverlässiger ewiger Vater.
    Dein Fortbestehen wird mir Trost sein,
    wenn ich das Abendsonnenspiel
    in deinen Wellen zuletzt bestaune, wie 
    ich es als freudiger Knabe einst tat.

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  5. vor 1 Minute schrieb Andreas:

    liebe Hera, bleibt zu hoffen, daß dann noch ein paar Groschen übrig waren, für eine Stocherkahnfahrt auf dem Neckar , oder zumindest für ein kühles Blondes auf der Mauer unterhalb des Hölderlinturmes       viele Grüße Andreas

    Vielen Dank, lieber Andreas.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  6. vor 24 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe Hera 

     

    Sehr ausdrucksstark, intelligent, fesselnd - viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Den Lorbeer hast du dir damit selbst auf das Haupt geschrieben.

     

    Sei lieb gegrüßt, Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße 

    Hera 

  7. Alle Lust braucht stete Steigerung

     

    (Kurzbiografie der Untergrunddichterin und Genderaktivistin Hera Klit)

     

    Untertitel: Warum ich so gut bin, trotz meines dornenreichen Weges.

     

    Geboren im Getto eines unscheinbaren Rieddorfes in der Nähe von Büchners Geburtsort unweit des mächtig strömenden Vater Rhein, pulsierten in meinen Adern schon von früh auf ähnlich revolutionäre Wallungen, wie sie schon den großen Dichter des Danton auszeichneten. Wie oft pilgerte ich zum Geburtshaus des hohen Ahnen, um die richtige Gesinnung in meinem Herzen und meiner Seele zu pflegen und zu fördern, und auch ich gedachte der Obrigkeit im nahen Darmstadt mit tiefem Groll und ich sehnte die Revolution herbei.

    Gleichzeitig verdiente ich mir auf den Feldern meines Herrn Vater die nötigen Groschen, um per Bahn nach Tübingen reisen zu können. Dort besuchte ich den Turm meines zweiten Idols und Ahnherren Hölderlin. Darin geschah mir ein Erweckungserlebnis der besonderen Art und folglich formte sich mein Charakter unter der Richtschnur dieser beiden großen Deutschen.

     

    Auf der einen Seite das dramatisch kämpferische Element des gottgleichen Georg Büchner und auf der anderen Seite das träumerisch lyrische Element des nicht im mindesten weniger göttlichen Hölderlin. Diese beiden disparaten Strömungen meines inneren Geistes- und Seelenflusses wurden Säulen meines sich unaufhaltsam entwickelnden Genius. Einem Menschen mit einem solchermaßen riskant geprägten Innenleben ist es unmöglich, den Weg des bigotten Bürgers oder des einfältigen Bauern zu beschreiten, denn der Ruf nach dem Höheren und nach Gerechtigkeit klingt in ihm und zwingt ihn unablässig, den Griff nach den Sternen zu wagen, um manch heiligen Lorbeer auf die gedankenschwere Stirn herab zu ringen.

     

    Auf dem Felde der Liebe - soweit mir die Dichtkunst überhaupt Raum dafür ließ- versuchte ich manches Weib meinem Charakter und meiner unsteten Seelenlage anzupassen, was leider letztlich von wenig Erfolg gekrönt war. Ich musste erkennen, dass es zwischen mir - der ahnungsschweren Dichterin des kommenden Zeitalters- und dem flatterhaften Frauenvolk leider an dem nötigen Klebstoff mangelt. Wie lang und bang wurden mir die Stunden an der Seite dieser herausgeputzten Kleiderständer, die zu meinem großen Verdruss zumeist mit schnatterndem Unsinn und dem kramen in depressiven Stimmungen zugebracht werden mussten.

    Enttäuschung reihte sich an Enttäuschung, bis ich endlich feststellte, dass ich doch das rechte Weib für mich selbst sein sollte, das nur heraus muss ans Licht der Welt. Doch genau wie ich einst den Weg zwischen den Titanen Büchner und Hölderlin als den mir gemäßen erkannte, erkannte ich nun unter dem hilfreichen Einfluss der international bekannten Videokünstlerin Caiden Hall, dass ich auch auf dem Sektor des Geschlechtlichen, den Zwischenweg zu wählen, gut beraten sei. Das Dazwischen, wurde somit zu meinem eigentlichen Element. Fortan stellte ich mit einigem Erfolg dem Manne nach und eine nicht eben ruhige, aber erfahrungsreiche Zeit begann, in deren Verlauf ich erkennen musste, dass alle Lust steter Steigerung bedarf. Diese neuerliche Erleuchtung und Erweckung rückten endlich wieder die Dichtkunst in das Zentrum meines Wollens und Wirkens. Doch ich ging in den Untergrund, denn nur von dort, so hoffte ich, ist eine Revolution und/oder Reformierung der darniederliegenden Dichtkunst und der maroden Gesellschaft möglich. Das Tageslicht der Verlage, Literaturpreise und der marktschreierischen sogenannten Kritiker kann nichts als aufgeblähte oder niedergeschmetterte Egos hervorbringen. Gesegnet, wer das frühzeitig erkennt.

    Dass ich während meines irrlichternden Suchens auch für ein Brotstudium und für ein Studium Universale zu eigenem Vergnügen vielfach an den Darmstädter Universitäten Station machte, hätte hier eigentlich unerwähnt bleiben können. Ich setze es aber der Vollständigkeit halber hinzu, ohne mir auf derartige Landläufigkeiten auch nur das Geringste einzubilden. Meine Feinde mag es warnen, meine Freunde mögen es mir verzeihen.

    Ob diese Studien meinen Geist und meine Seele mehr hemmten als förderten, vermag ich schlechterdings nicht zu sagen, aber sicher haben mir meine Theologiestudien, die ich leider auch betrieb, schwere Gewichte an die Füße gehängt, die womöglich noch heute meine Schritte hemmen.

     

    Wie sagte schon Bukowski, ein Freund aus jüngeren Tagen, sinngemäß, „Bis ein Genie die Kurve kriegt, rennen hundert Unglückliche ins Verderben.“ Wie wahr!

     

     

    (Eine Fortsetzung muss evtl. folgen)

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  8. vor 51 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

    Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt! sozusagen.

    Das hast du treffend in Worte gefaßt, Hera.

    Und möge alles um dich umher stets federleichte Schwingen tragen.

     

    LG, Heiko

    Vielen Dank, lieber Heiko.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 43 Minuten schrieb Glasscheibe:

    Hera Klit du warst mal „cooler“…dennoch Daumen hoch

    Vielen Dank, lieber Glasscheibe.

     

    Nur das Sprechen in vielerlei Stimmen erfüllt mich ganz.

    Coolness scheint mir darüber hinaus etwas sehr Zeitabhängiges zu sein.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  9. vor 3 Stunden schrieb Darkjuls:

    Danke Herbert, hier beschreibe ich eine Eltern-Kind Beziehung, aus der das Kind wenig Chancen hat auszubrechen.

     

    Lieben Gruß Juls

    Da verstehe ich dich sehr gut, liebe Juls,

    nachdem ich wegen eines nervigen Telefonates mit meiner

    lieben Mutter wieder mal die halbe Nacht nicht schlief.

     

    Viele Dank.

     

    Liebe Grüße

    Her

     

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  10. Windsbraut

     

    Wenn ich heiter bin, 
    ist meine Welt so flügelleicht,
    ganz freudetrunken blumenbunt,
    bar jeglicher Schwere.

     

    Wenn ich heiter bin,
    bin ich ein pfeilschneller Segler
    und jage vor dem Wind
    als seine zügellose Braut.

     

    Bin ich traurig, liege ich
    zerbrechlich im Hafen
    und jedes Lüftchen ist mir Sturm,
    der an meinem Anker reißt.

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  11. vor 3 Stunden schrieb Thomkrates:

     

     

     

    Ego ist Schein

    Ego meint Nein

    Ego unfein

    einsam allein.

     

    Ego unwahr

    Ego unklar

    Ego besah

    was nicht geschah.

     

    *

     

    Trunken vor Neid

    Niemals verzeiht

    Bereitend das Leid

    Lachend allzeit.

     

    Froh niemals echt

    Roh noch und schlecht

    Eitel gerecht,

    Nächte durchzecht.

     

    *

     

    Kleinlich und eng

    Peinlich und streng

    Vorn im Gedräng'

    Will gern erhäng'n.

     

    Kann nicht verzeihn

    Ist meist gemein

    Stellt auch ein Bein

    Ego ist Schein.

     

     

     

     

    Na hoffentlich, lieber Thomkrates, bei so viel schlechten Eigenschaften.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  12. vor 10 Minuten schrieb Zarathustra:

    Hey @Hera Klit,

     

    Habe jetzt mehrere Versuche hinter mir und habe immer noch nicht verstanden worum es geht - ist mir wohl zu hoch. 

     

    Was Behörden angeht sehe ich mich gezwungen zu erwähnen, dass sie mir immer mehr als geholfen haben, wenn ich denn mal ein paar Anliegen hatte. Bin wirklich froh in so einem Rechtsstaat leben zu dürfen! 

     

     

    Mi amigo@Carlos

     

    Wie geht's dir? Wann darf ich mal wieder was von dir lesen? 

     

    Schön deinen Nachnamen zu erfahren. Ich rate mal ins Blaue: hast du es vorher etwa nicht bedacht? 

     

    LG euch beiden, 

     

    Zarathustra 

    Vielen Dank, lieber Zarathustra.

     

    Es geht um ihren wilden Garten und die Sorgen, die er anderen bereitet.

    Also, wenigstens auf einer Ebene.

     

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  13. vor 2 Stunden schrieb Carlos:

    Hallo Hera,

    bis "über dem Brocken steigen" würde reichen. Danach wird es zu explizit. 

    Liebe Grüße

    Carlos

     

    "sofern sie dort überhaupt Gärten haben" ist, m.E.s, überflüssig. 

     

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Ja, manchmal geht der Faust mit mir durch.

     

     

    Liebe Grüße

    Hera

  14. Gerade eben schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe Hera,

    also wirklich - solche Nachbarn kann man nicht dulden, dieses unberechenbare Gesindel. Sollen die ihre Pflanzen doch drüben lassen und von uns fernhalten und überhaupt wie schaut's da aus. 

    Das lässt nichts Gutes erahnen, der Garten spiegelt den Besitzer, zeigt dass er nicht hierher gehört! 🙄😂 

     

    Diese Stimmung hast du hervorragend eingefangen. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  15. Ihr wilder Garten

     

    Einen derartig wilden Garten duldet man 
    nicht in dieser Straße, an diesem Ort, in dieser Region.
    Brombeeren dornenbewehrt, kämpfen mit
    schlingenden Glyzinien und
    invasivem Bambus um die Vorherrschaft.
    Man vermutet die Besitzerin tot im
    Haus oder mit einem Piraten 
    auf dem Weg nach Sansibar.
    Was denken solche Leute?
    Wo sind die Behörden, wenn man sie braucht?
    Die Nachbarschaft muss jetzt zusammenhalten.
    Wer sich nicht an die Regeln halten will,
    hat hier nichts verloren.
    So ein Garten würde nicht einmal in der Bronx geduldet.
    Sofern die dort überhaupt Gärten haben?
    Die Pflanzen darinnen sind voller Gift,
    mit messerscharfen Dornen.
    Man kann kaum seine Grenzen schützen.
    Es wächst bedrohlich herüber.
    Stärkere Maschinen tun not.
    Aufrüsten wird man müssen.
    Man muss sich wehren gegen solche Individuen
    und ihre Auswüchse.
    Woher kam die überhaupt?
    Sicher direkt aus dem Knast, wo sie hingehört.
    Vielleicht auch vom Strich aus Frankfurt?
    Wollte sich zur Ruhe setzten, sagt man.
    Na, das haben wir nun davon.
    Sie mag jetzt in wärmern Lüften
    über dem Brocken steigen.
    Vielleicht eröffnet sie den Reigen
    ihrer bizarren tollen Schwestern,
    deren Sinn steht nach den Lastern,
    die kein rechter Bürger sich ersinnt.
    Im Garten wächst derweil das Kraut,
    das sie nachts zusammenbraut.
    Toleranz brachte man ihr entgegen,
    doch die wurde dann missbraucht.
    Da wächst alles, als folge es keinem Plan
    und ließe sich nicht kontrollieren.
    Ein solcher Wuchs
    leistet Schlangen Vorschub
    und führt direkt hinein ins Verderben.
     

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  16. vor 3 Minuten schrieb Letreo71:

    Hallo Hera Klit,

     

    ich habe deinen Text ebenfalls sehr genossen. Ich mag den Frühling am liebsten, wenn alles Leben beginnt. Der Herbst mit seinen warmen Farben hat auch seinen Reiz. Ach ja, ein knackig kalter Winter mit Schnee und Sonne lässt mich wieder Kind sein. Schöne Wortfindungen lese ich in deinem Text, werde ihn sicherlich noch oft lesen.

     

    Liebe Grüße, Letreo

    Vielen Dank, liebe Letreo.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 2 Minuten schrieb Carlos:

    Hallo Hera,

    dein Gedicht ist fast zu gut. 

    Ein geistreicher Prolog zu dem genialen Schlusssatz.

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  17. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Guten Abend, liebe Hera 

     

    Wie ich sehe ist das LI ein Sonnenanbeter*in, ein Kind des Sommers und scheut kältere Tage, die der Herbst bringt. Da klingt ein Bedauern durch, nicht in vollen Zügen gelebt zu haben und eine vage Ahnung des Todes im nahenden Herbst. 

     

    Wunderbar geschrieben, habe den Text genossen. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Du hast mich erkannt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

  18. Vom Winter ganz zu schweigen 

     

    Alles wirkt nach Abglanz und Abgesang.
    Schatten ziehn schon lange Fratzen.
    Weh mir! Buntes Gefieder will Licht.
    Ich will Nackter unter Nackten bleiben,
    verschont mich bloß mit Übergangsjacken.
    Ich kann doch nur Sommer, 
    für alles andere fehlt mir das Talent.
    September du letzter Hoffnungsschimmer
    vor dem Alleszermalmer Oktober.
    Noch könntest du neue Liebe wärmen.

     

    Warum nutzte ich nicht die
    segensreichen Stunden ganz?
    Trank nicht Minutenseligkeit zur Neige?
    Warum lebte ich nicht vollends auf?
    Ließ heitere Gedanken zu schnell fahren?
    Wohl weil meine Sommerseligkeit
    den Herbst vergessen machte,
    vom Winter ganz zu schweigen.
    Werde ich wieder den Ofen 
    schüren allein für mich?

     

    Warum zerrinnt mir mein Anspruch
    auf  Glück schon jetzt?
    Noch sind die Blätter voller Saft.
    Noch ist segnender September,
    vor des Herbstes Unbarmherzigkeit.
    Ich werde mich wundstoßen 
    an seiner brennenden Laterne,
    wie ein lichttrunkener Falter
    an einer Brückenleuchte der A3.
    Wer ewig lebt, hat nie gelebt.

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