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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. vor 8 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Der Schweizer Robert Walser war eher ein Insider Tip, Werk und Wirken sind mir nicht wirklich vertraut. 
    Wie ich nachgelesen habe, hast du ein paar Lebensstationen von ihm in dein gutes Gedicht einfließen lassen.

    Es wäre aber jammerschade, wenn du dein Herisau gefunden hättest und nichts mehr schreiben würdest!

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Nein, mein Herisau habe ich noch nicht gefunden,

    ihr werdet euch auf Weiteres gefasst machen müssen.

     

    Robert Walser habe ich in meiner Jugend viel gelesen, im 

    Spiegel war damals ein Artikel über ihn drin, da

    spürte ich eine gewisse Seelenverwandtschaft und

    habe mir alle seine Bücher zugelegt.

    Seit dem liebe ich ihn. Sein Ende bedauere ich sehr,

    man hätte es abwenden müssen.

    In stillen Stunden schlage ich eins seiner Bücher

    auf und erfreue mich an seinen seelenvollen schönen

    Formulierungen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  2. vor 10 Minuten schrieb Kurt Knecht:

    Großartig Hera, wie Du in den Robert Walser hinein gespürt hast, seiner Biographie gefolgt und seinen letzten Weg mit gemeinsam geschritten bist. Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Kurt

    Vielen Dank, lieber Kurt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  3. Herisau


    Ich Robert Walser schreibe gerne klein und fein.
    Mein Verleger drängt mich anständig zu schreiben
    wie Hesse, der Siddhartha, der alles weiß und sagen kann.
    Aber ich habe keine Lösungen für alles und jedes
    und auch nicht für den Menschen und die Welträtsel.

     

    Alles ist mir ein Rätsel:

    Der See, wie er so lieblich blinkt,
    die Sterne die so brav darüber funkeln
    und die Wege die sich freundlich schlängeln 
    und den Fuß still führen.

     

    Ich klebe Tüten, weil die Welt dort
    draußen so unverständig und hart und ganz grob ist.
    Wie gehen die Menschen miteinander um?
    Was tun sie unseren schutzbefohlenen Mitgeschöpfen an?

     

    Ich schreibe jetzt in Mikroschrift, sodass
    es kein strebsamer Verleger entziffern kann.
    So klein und unlesbar bringe ich meine Gedanken und
    Gefühle auf Tütenpapier.

     

    Bald schreibe ich gar nicht mehr, sondern
    ich wandere hinaus in den puderweißen reinen Schnee
    und lege mich schön schlafen.
    Das wird mein Endschlaf sein, so klein und fein und rein
    und lieblich glänzend, wie freudigtränende Kinderaugen.


     

    • in Love 2
  4. vor 3 Stunden schrieb Carlos:

    "Aber es ist nie zu spät, einen 

    tanzenden Stern zu gebären"

     

    Dieser Schluss, nach dem Vorangegangenen, kommt dem Leser zu überraschend, nicht nachvollziehbar vor. 

    Einen schönen Tag liebe Hera.

     

    Die Sonne bricht oft völlig überraschend durch finsterste Wolken

    und gerade dann erwärmen uns ihre Strahlen ganz besonders.

     

    Vielen Dank, lieber Carlos,

    ich wünsche dir auch einen schönen Tag.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 3 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

    Wir sind halt nur Sand im Stundenglas der Geschichte.

     

    LG, Heiko

     

    PS.: Hab mal einen Liedtext geschrieben, vor Jahren. "Wie Ameisen marschieren wir". Werde ich mal einsetzen.

    Vielen Dank, lieber Heiko.

    Wir alle würden uns freuen, deinen Text zu lesen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  5. vor 4 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Einem solchen Spiel gleicht auch das Leben - du hast eine schöne Metapher dafür gefunden!

    Ein paar Spieler wird man feiern, in den Olymp erheben - aber die breite Masse geht sanglos unter.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

    Wer weiß, für was es gut ist.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

  6. Das große Spiel

     

    Wir wurden zunächst als Siegertyp angekündigt.
    Wir kamen in ein Spiel, das in vollem Gange war.
    Wurden eingewechselt, ohne Kenntnis der Spielregeln.
    Für manche waren wir der ersehnte Hoffnungsträger.
    Andere haben wir früh enttäuscht.
    Erwartungen mussten wir erfüllen, von der ersten Spielminute an.
    Man hat uns nie gefragt, ob wir überhaupt mitspielen wollen.
    Von Anfang an war das Spiel, das nicht unseres war, total verfahren.
    Gerne hätten wir etwas völlig anderes gespielt.
    Dennoch setzten wir uns ein, wir kämpften für die gute Sache,
    ein Scheitern war keine Option.
    Wir hatten wechselnde Trainer und Manager, für die
    einiges von uns abhing, wir durften sie nicht enttäuschen,
    aber wir enttäuschten sie.
    Unsere Spielhärte war nicht ausreichend.
    Unser Spielwitz genügte bei Weitem nicht.
    Die Auswechslung drohte permanent,
    bis wir es endlich als Gnade empfanden ausgewechselt zu werden.
    Der Trainer schaute uns nicht mal in die Augen, als wir vom Feld kamen.
    Wir waren eine große Enttäuschung für alle.
    Die Fans buhten sich die Seele aus dem Hals,
    bei unserer Ehrenrunde.
    Die für uns gezahlten Summen waren nicht gerechtfertigt.
    Kein Verein würde uns mit Gewinn kaufen.
    Wir waren für alle ein Verlustgeschäft.
    Eine Ehrenmitgliedschaft im Verein wird nicht winken.
    In unserem allerletzten Spiel sehen wir Rot,
    Platzverweis mit kleinem Eintrag unter ferner liefen.
    Im Flur des Vereinslokals wird man kein Bild von uns aufhängen.
    Im Grunde hatten wir gar keine Karriere,
    jedenfalls keine über die man spricht.
    Namenlose Spieler, die kommen und gehen
    und die kein Mensch im Gedächtnis behält,
    von denen man morgen schon nicht mehr weiß
    welche Rückennummer sie immer trugen.

    Aber es ist nie zu spät, einen tanzenden Stern zu gebären.


     

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  7. vor 52 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Wow - ordentlich auf den Putz gehaut.


    Der Literaturbetrieb ist vermutlich genauso prostituiert wie die Kunstszene, wo moderner Scheiss um Millionen verhökert wird.

    Solange man keinen Namen hat in dem Kunst- oder Literaturbetrieb, solange fließt kein Cent in die Tasche. 
     

    Dir hätte ich jeden Preis gerne gegönnt!

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  8. Wieder kein Büchnerpreis


    Wieder ein Schnorrer am Telefon.
    Wieder nicht das Büchnerpreiskomitee.
    Was ist an Handke besser als an mir?
    Seine Sachen kann doch kein vernünftiger Mensch lesen.
    Das verquaste Zeug hältst du doch im Kopf nicht aus.
    Ich liebe Büchner.
    Ich schreibe wie er, revolutionär,
    aufwieglerisch und mit einem gehörigen Schuss Sex drin.
    Sie zwingen einen auf den Strich zu
    gehen, mit ihrer Kunstunkenntnis.
    Im Grunde bin ich der einzige legitime
    Büchnernachfolger im deutschsprachigen Raum.
    Aber mein Kühlschrank ist leer, weil ich an mich glaube.
    Sie ignorieren mich.
    Sie übergehen mich Jahr um Jahr.
    Soll ich mir erst die Stirn aufschneiden wie dieser Goetz?
    Sogar der Walser hat einen.
    Habt ihr da den Ranicki gefragt?
    Friede den Hütten, Krieg den Palästen.
    Ich lebe in der Hütte, ihr reichen Bonzen lebt im Palast.
    Was soll eigentlich so ein Preis bringen?
    Sie suchen doch nur einen, der sich für sie zum Affen macht.
    Wenn die Saukerle anrufen, knalle ich den Hörer einfach auf.
    Diese Lumpen werden mich nicht für ihre Zwecke missbrauchen.

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  9. vor 32 Minuten schrieb Thomkrates:

    Aber der Unterdrücker muss sich

    Wer ist hier für dich hier der Unterdrücker?

    Klingt so, als meintest du das lyrische Ich. Man kann Menschen die z.B. unter den Taliban leiden,

    zurufen sie sollen das lockerer sehen, das stimmt, ob es was bringt, steht auf einem anderen Blatt.

    Ich und die meisten anderen, haben das System nicht erschaffen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    Ich finde meinen Text nicht so negativ, besonders, weil er am Ende eine Lösung präsentiert.

     

     

     

  10. vor 11 Minuten schrieb Carlos:

    Για σου Ηράκλειτος! 

    Ich musste hier dich 

    mit dem Namen deines Philosophen auf Griechisch ansprechen, in Anbetracht der Tiefe deines Gedichts. 

    Es sind einige mehr als bemerkenswerte Weisheiten drin.

    "Frauen, die du haben wolltest und nie bekamst, 

    Frauen, die du bekamst aber nie haben wolltest".

    Es ist eine große Wahrheit, dass mich an die Existenz eines Fatums glauben lässt.

     

    "Freunde, die deine Frauen gerne haben wollen". 

     

    Letztendlich dreht sich das Meiste um Sexualität. 

     

    Ich habe nur zwei Rosinen ausgewählt. 

     

    Einen schönen Tag wünsche ich dir.

    Carlos

    Vielen Dank, lieber Carlos.

    Ich wünsche dir auch einen schönen Tag.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  11. Sie lassen nicht eher locker, bis sie dich so weit haben


    Pflichten, Pflichten, wir haben nichts als
    Pflichten, wenn wir dieser Erde ins Auge schauen.
    Ein strammer Bub, der wird mal, was
    und schon geht das Rattenrennen los.
    Man versucht, den Kopf aus der Schlinge 
    zu ziehen, aber das ist zwecklos, sie ziehen zu.

     

    Glückliche Mütter, die dir die Geburtsleiden nie verzeihen werden.
    Durchgeknallte Väter, die wollen, dass du so wirst wie sie,
    auch wenn die Welt was Besseres verdient hat.
    Lehrer die ins Zuchthaus gehören.
    Humorlose Schuldirektorinnen mit der Lizenz zum feuern.
    Lehrherren, denen die Lizenz entzogen gehört.
    Chefs die dir nie sagen werden, dass sie dich brauchen.
    Ärzte, Apotheker und der Fiskus, alle hängen an
    deinem Blutkreislauf und saugen, saugen, saugen.

     

    Frauen, die du haben wolltest und nie bekamst.
    Frauen, die du bekamst, aber nie haben wolltest.
    Freunde, die deine Frauen gerne haben wollen.
    Männer, die sich ihrer Sexualität nicht im Klaren sind,
    obwohl sie „aktiv" ins Formular schrieben.
    Du wirst auch für den Bestatter, was zur Seite legen müssen,
    sonst wirft er dich in den Müllschlucker.

     

    Deine Schuld hat mit dir nichts zu tun,
    die hast du, weil du Mensch bist,
    ein gefallener Engel.

    Es geht nicht um dich und deinen wahren Wert,
    es geht darum, was sie auf dem Markt für dich erzielen können.
    Das sollte so wenig sein wie möglich, dann hast du deine Ruhe.
    Dann zieht Frieden in deine Seele, weil die Welt dich nicht braucht.

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  12. Textilfreies Glück jenseits des Denkens

     

    Endlich wieder Wind im Schritt
    Fritzchens kleine Himmelfahrt
    Männer soweit das Auge reicht
    Frauen am besten übersehen
    Steile Blicke verraten den Erfolg
    des intensiven Po Workouts. 
    Stutenheck und Stutenschweif.


    Je mehr das Außen erscheint,
    desto mehr verblasst das Innen
    Einfach nacktes Sein, pure Natürlichkeit
    Man denkt sich nichts dabei,
    man fühlt.

     

    Am Strand in Tierhaltung Männern
    entgegenatmen scheint unendlich sinnvoll
    Gedankenloses Fühlen
    im freien Spiel entfesselter Instinkte
    Zweitausend Jahre Zivilisation
    weggewischt, das macht frei.


    Absichtsloses treiben lassen

    Wieder spüren, was es heißt,
    Kreatur zu sein, hier darf man es sein.

     

    Quasselstrippen breiten weiter
    ihre Sorgenteppiche aus,
    wissen nicht, dass das Leben
    jenseits der Sprache zur
    Ruhe kommt.

     

    Das Leben nehmen, wie es ist.
    Absichtslos werden.
    Ein Blick, ein Lächeln,
    so einfach geht Glück.
    Sonne wärmt, Wasser kühlt
    das ist alles.

     

    Kann sein, dass E immer noch
    m mal c zum Quadrat ist,
    aber das ist jetzt so unwichtig
    wie eine Atombombe.
    Albert, du hast das Leben
    nicht verstanden.


    Denken hat noch nie
    etwas Humanes gebracht,
    wie manche Religionen.
    Ok, ok, das führt zu weit,
    das basiert auf Denken.
    Zunge raus, Albert.

  13. Vielen Dank, ihr Lieben, ich kann leider nicht alles im Detail beantworten.

    Nur eins: Gitarristen werden, im Gegensatz zu Sportlern, immer besser

    auf ihrem Instrument, im Laufe der Jahre.

    Aber die jugendliche Spontaneität geht flöten,

    weil sie zu viele Skalen, zu perfekt kennen und können.

     

    Ritchie Blackmore sagte mal, dass er sich schon

    damals fragte, ob er das "primitive" Riff von Smoke on the Water

    wirklich verwenden soll. Mit 60 hätte er es sicher verworfen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  14. vor 35 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

    Das Alte / das Neue; das Zeitlose / Augenblick der Mode ... Wem gehört die Welt?

    Meine Großeltern liebten den Charleston, meine Eltern den Swing und ich zerfließe im 60er/70er-Hype. Dann kam BummBumm der 90er und KlirrKlirr des Rap. Mit neuerem ich nicht viel anfangen kann, wie meine Enkel mit Ginger Rogers Step. Mag sein, daß jede Zeit ihre Musik hat. Und ist sie rum, die Zeit, dann die Musik von gestern. Und will man nicht zum Ewig-gestrigen gehören, sollt man vielleicht dem Neuen sich verschwören.

    Nur, warum sollen Töne sich entleiben? Harmonien nicht harmonisch bleiben? Beethovens 9. ist nicht schlechter heute als zu ihrer Entstehung. Tät man sie deshalb nicht lieben, wenn ein heutiger Star etwas ähnliches geschrieben hätte?

     

    Mich begeistern gewisse klassisch Melodien (Beethoven, Mozart, Pachelbel, etc.), das eine oder andre geswingte Stück und auch einiges vom Rock'nRoll stößt mich nicht zurück. Pink Floyd ist meine große Liebe, Santana auch und viele Stücke aus meiner Jugendzeit. (Naturgemäß) Und höre ich sie heute als Mittsechziger, dann zuckt's in mir, zu meiner großen Freud.

    Doch heutiges geht mir oft völlig ab. Ich weiß damit nichts anzufangen. Ich weiß auch nicht, woran das liegen mag. Bin kein Musikant, kein Musikwissenschaftler. Und ob viel von heute mal einst in die Annalen

    fand, ich kann es nicht weissagen.

     

    Die Zeiten ändern sich. Viel öfter heut die Moden.

    Und das ist schön so. Schlimm wärs, wär es verboten.

    Doch manches hält, wenn auch verwandelt, Äonen.

    Diesen zu gedenken, könnt sich bestimmt auch lohnen.

     

    LG, Heiko

    Vielen Dank, lieber Heiko.

     

    Es geht mir in dem Gedicht mehr darum, zu zeigen, dass

    die besten Rocknummern und Rockhits, von

    jungen Leuten spontan und wild komponiert wurden.

    Fast alle Rockbands haben ihre größten Hits in den

    ersten Jahren geschrieben, als sie noch unverbraucht, unverbildet

    und wild waren und mehr aus Dionysos als aus Apoll schöpften.

    Wissen lähmt die Kreativität scheinbar doch.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  15. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Ein Abgesang auf AC/DC, wenn ich es recht verstehe. Einige Songs und Riffs sind mir im Gedächtnis geblieben - sie gehörten aber nicht zu meinen Favoriten.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    The Who und die Stones sind auch drin versteckt,

    aber es geht allgemein um spontanen, erdigen Rock.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  16. Alternder Rockstar

     

    Du schwandst mir fort mit den Jahren,
    Du unbändiger Streiter
    Du drei Akkorde Donnerer,
    Du skalenarmer Saitenderwisch.

    Was soll mir durchdachte Rockmusik
    Alter Herren meiner Generation?
    Ich will My Generation, jetzt!
    Du weißt jetzt alles besser
    Und das tötet Dich und
    Macht deinen kreativen Schoß
    So gebärfreudig unfruchtbar.
    Apoll vernichtet Dionysos! 

     

    Du wusstest nichts damals,
    Warst verzweifelt jung und erdendumm
    Und doch voller himmlischer Ideen.
    Wissen wirkt wie Stahlbeton im Kopf
    Dorisch, Lydisch, Mixolydisch, Quatsch.
    No Jazz please, dieses Saitengewichs 
    für akademische Gehirnakrobaten.


    Wo bleibt das schlichte Pentatonik-Brett,
    Das uns mit seiner Primitivität
    Und Geradheit in die Stratosphäre schickt?
    Ohne Sex und Drugs ist Rock
    eine herzlos durchlebte Totgeburt.

     

    Wir wollen uns lieben im Hammertakt
    von Highway to Hell.
    Noch einmal Start me up, noch
    einmal You shook me all night long,
    Was gäben wir für diese
    Wiedergeburt, diese Renaissance
    Unserer verstaubten Bildungsbürgerseelen.

     

    Du hast dich verkauft, wie wir uns verkauft haben
    und die Zeit liegt bleiern und lähmend auf uns.
    Curt, Jimi, James, euch blieb
    die polyfone Greisenagonie erspart.
    Ein Segen für euch Freunde der Rockgötter.
    Long live Rock. I need it so bad.

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  17. Zeige deine WundE*

     

     

    Kühle Todesnähe springt dich aN*

    Ist‘s ein Seziersaal der PathologiE#

    Oder ein modriger FolterkelleR?

    Emotionsloses Auftrennen unD

    Gefühlloses UntersucheN

    Von Leichnamen ohne LebensfunkE#

    Scheint hier das GeschäfT*

     

    Aluminiumbahren miT

    Schrecklichen TodesfleckeN*

    WandtafelmedizinprotokollE?

    Reagenzgläser# FieberthermometeR*

     

    Der Kampf geht weiteR#

    Gemahnt ein MagaziN#

    StudentenbewegT*

     

    Schieferplatten stehenD#

    Zinkblechkästen gefüllt mit FetT*

    Vogelschädel innenliegenD*

    Doppelzinkige Forken# ebenfalls stehenD*

     

    Die Krankheit der GesellschafT#

    ihre Todesstarre# kann geheilt werdeN*

    Hoffnung zuletzt und HeilunG*

    Du musst deine Wunde zeigeN#

    Wie es der Schmerzensmann taT*

  18. vor 2 Stunden schrieb Carlos:

    Ein absolut Wert-freies Gedicht.

    Vielleicht ist eine versteckte Botschaft da.

    Es gibt in den USA Menschen, die auf ihre Hinrichtung warten. Am Vorabend der Vollstreckung können sie zu essen bestellen, was sie mögen.

    Ich kann mir vorstellen, dass sie manchmal unschlüssig sind: Die Lektüre der Essgewohnheiten der drei Menschen in deinem Gedicht könnte ihnen behilflich sein.

     

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    In einem anderen Forum, schrieb gerade ein Forenredakteur(man höre und staune) dazu:

    " Es ist gerade die lapidare Aufzählung von Essgewohnheiten, die die drei Herren umso schrecklicher macht."

     

    Ich glaube, das war genau meine Intention, als ich dieses Gedicht schrieb.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

  19. Lenin, Stalin, Putin

     

    Lenin: 
    Für ihn war Essen lediglich Nahrungsaufnahme, er hatte keine Lieblingsspeisen.
    Er liebte allerdings Bier, besonders deutsches.

     

    Stalin:
    Mochte gerne eine georgische Walnuss-Soße, die beispielsweise mit Hühnchen gegessen wird. Reichlich Knoblauch und Zwiebeln durften dabei nicht fehlen und Alkohol floss immer in Strömen.

     

    Putin: 
    Mag Gemüse: Tomaten, Gurken, Salat. Morgens isst er gerne Brei, Quark und Honig. Wenn er zwischen Fleisch und Fisch wählen kann, bevorzugt er Fisch. Lamm mag er auch.
    Gerne genießt er als Leckerei einmal ein Eis zwischendurch.

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  20. vor 2 Minuten schrieb Carlos:

    Hi Hera, 

    du hast vorhin meinen Zeilen einen Like spendiert, aber ich hätte mich auch ohne gemeldet. 

    Dein Text ist zwar in Versen verfasst, es ist aber 100 prozentig Prosa

    Dies ist keine Kritik, bloß eine Festanstellung. 

    Mir gefällt die Story.

    Ein anderer hätte eine lange Geschichte daraus gemacht, vielleicht keine schlechte Idee. 

    Fast lustig finde ich die Reaktion der Frau, dich einfach mit einem feuchten Lappen zu behandeln, es sieht fast wie Rache aus. 

    Du erzählst nicht, ob in den Jahren danach wieder ans Meer gefahren wurde, und es ist gut so.

    Ich muss an die unvollendete Pyramide denken. Warum? Keine Ahnung!

     

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Gerade du hast oft dafür plädiert, ich solle am Ende, nicht alles aussprechen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  21. Gerade eben schrieb Herbert Kaiser:

    Oh du Arme, hast dich wohl etwas übernommen. Da hätte ich mir einen Plastikpool aufgestellt und das Graben wäre dir erspart geblieben.

     

    Habe mit dir mitgelitten!

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Es wäre ein Plastikpool geworden, aber der sollte auch ein ganzes Stück eingegraben werden.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  22. Die Grube

     

    Wir fuhren jedes Jahr ans Meer,
    aber sie wollte einen Pool.

    Ich sah nicht ein, dass sich eine Firma an uns
    eine goldene Nase verdient und beschloss,
    alle Arbeiten selbst zu erledigen.
    Sie zweifelte an meinen Fähigkeiten und
    sagte Schreibtischtäter können das nicht.

     

    Hinten im Garten begann ich zu graben.
    Fünf mal acht Meter wollte ich ausheben,
    2 Meter tief. Kein Ding!

    Aber die hatten wohl Bauschutt, da rein 
    gefüllte, alles voll Steine, der Spaten ging kaum rein.

    Unter sengender Sonne grub ich tagelang und kam
    kaum einen Meter tief. 
    Ich litt, gab es aber aus Geiz nicht zu.

     

    Eines Nachts erwachte ich mit einem höllischen
    Krampf vorne im rechten Oberschenkel.

    Solche Krämpfe kannte ich bisher nicht.
    Fast musste ich kotzen, so weh tat es.

    Ich schleppte mich mit letzter Kraft in die Küche,
    um einen Schluck Wasser zu trinken.
    Ich hätte schwören können, in meinem Bein steckt
    ein Fleischermesser.

     

    Dann: Blackout! Filmriss! Dunkelheit!

    Mit dröhnendem Schädel erwachte ich frierend
    auf den kalten Steinfliesen.
    Keine Ahnung, wie lange ich dort lag.

     

    Ich jammerte und rief meine Frau um Hilfe.

    Sie kühlte meine Stirn mit einem nassen Waschlappen.

    Es dauerte verdammt lange bis ich mit ihrer Hilfe
    ins Bett kam.

     

    Einen Notarzt ließ ich sie nicht holen.
    Ich stellte mich aufs Sterben ein.

     

    Die Grube blieb fünf Jahre lang offen.

    Was die Nachbesitzer des Hauses damit machen,
    ist mir völlig egal.

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  23. Als ich fiel

     

    Ich konnte keinen Schritt
    mehr alleine gehn, nachdem Du gegangen warst.

     

    Ich fiel meinen Eltern in die Hände,
    sie sorgten sich um den verlorenen Sohn.

     

    Sie ermunterten den Gestrauchelten
    aufzustehen und zu kämpfen wie ein Mann.

     

    Doch ich sah keinen Sinn mehr im Leben,
    den Mann, der ich nie war, hattest Du mir ausgetrieben.

     

    Ein Riesenbaby, das gefüttert werden muss.
    Ein Kuckuck, der die Eltern im Nest erdrückt.

     

    Wachs in den Knien und Honig im Hirn.
    Die Liebe ist eine Himmelsmacht.

     

    Drei Jahre am Kreuz bis zur Auferstehung.

     

    Studiendauer weit überzogen,
    Karriere im Keim erstickt.

     

    Aber die Sache mit Dir war es mir wert, im Nachhinein gesehen.


     

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