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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. Die Sonne versinkt im Meer 


    Deinen Traum von Saint Marie leb ich jetzt,
    derweil du Träumerin nicht mehr bist.
    Siehst du mein Genießen,
    jetzt, da es dir nichts mehr nützt?
    Autopannen fürchte ich nicht mehr.
    Die Angst wich mit dir.
    Leicht bin ich nun, wie ein bunt bemalter Kinderdrachen.
    Ich, der ich so endlos schwer war und
    so begrenzt und festgefahren in allem.
    Unser Meer erwartet uns und muss
    mit mir allein vorlieb nehmen.
    Niemand wird sagen schwimm nicht zu weit raus. 
    Aber weit raus schwimmen verliert den Reiz,
    wenn sich niemand deswegen ängstigt.
    Ob ich mich überhaupt sehen kann, 
    wenn ich mich nicht in dir spiegele?
    Ich habe keine Gewissheiten mehr,
    nicht in mir und nicht draußen.
    Der Tod unseres Lebensmenschen
    zwingt uns zur Wiedergeburt.
    Das ist schlimm und schön in einem.
    Wenn die Sonne im Meer versinkt, werde ich sagen:
    „Oh, die Sonne versinkt so schön im Meer. Siehst du‘s?“

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  2. Sackratten

     

     

    Manche holen sich Sackratten,

    ich holte mir Igor.

    Auf alles, was ich rausbrachte, pisste er.

    Er kam nicht umhin, das Bein zu heben.

    Er hielt sich für einen Dichter wie alle,

    deren Schreibe nichts taugt.

     

    Gezwungenermaßen las ich einige seiner Sachen.

    Alles Müll, wie zu erwarten war durch die Bank zum Kotzen.

     

    Aber Igor hielt sich für eine große Nummer.

    Womöglich hatten sie ihm mit BAföG durch

    ein Studium geholfen.

    Wieder Steuergelder zum Fenster raus.

     

    Wenn sie studiert haben, sind sie innerlich

    abgestorben wie tausendjährige Eichen,

    die der nächste Sturm in Stücke haut.

    Totes Holz durch und durch.

     

    Wenn einer nicht den Anstand hat, ein Studium 

    wenigstens abzubrechen, kannst du ihn in

    künstlerischer Hinsicht abschreiben.

     

    Aber Kerle wie Igor ziehen es durch 

    aus Gier, Übereifer und Geltungssucht.

    Das ist ungesund und unfruchtbar machend.

     

    Ich sagte mir Gewalt ist keine Lösung,
    obwohl sie die Gemüter unheimlich schnell beruhigt.

    Igor hat Connections in höchste Kreise,
    sie decken ihn, damit er ungestört pissen kann.

    Wenn ich weiter Sachen rausbringe, muss
    ich mit permanent verpissten Knöcheln rechnen.
    Igor ist kein Mann ohne Prinzipien.

     

     

     

    PS.: Es geht nicht um diese Seite hier. Hier sind wir ja alle freundlich miteinander.😊

    • Lustig 1
  3. vor 3 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

    Rechtzeitig das Weite suchen, das war vollkommen richtig. Was willst du auch mit Raufbolden, das könnte höchstens eine blutige Nase geben ... und an Sex ist dann nicht mal zu denken. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Ich kann gefährlich werden, aber nur, wenn man mich in die Enge treibt.

    Ähnlich wie ein Kaninchen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  4. Jumbos überm See

     

    Ein besoffener Hamburger ist heute zum ersten Mal da, beim FKK.
    Er labert zu laut und schwärmt von Hamburg.
    Dort flögen weniger Flugzeuge über der See.

     

    Die zwei netten Frauen liegen wieder in meiner Nähe.
    Es wird sympathisch gelächelt.
    Ich denke kurz über die sexuellen Möglichkeiten nach.

     

    Da ist noch ein Neuer.
    So ein Junger mit Bart.
    Ohne Bart geht ja heute nichts mehr.
    Im Rückblick werden sie erkennen wie dämlich diese Mode war.
    Wir leiden noch heute unter unseren Mähnen in den Siebzigern.

     

    Der Neue ist Ami.
    Er quatscht mit den zwei Frauen.
    Ich wollte seit Wochen nicht mit denen ins Gespräch kommen.
    Er reißt es nach fünf Minuten.

     

    Der Hamburger grölt Ami go home.
    Der Ami ruft Bitch halts Maul.
    Die Bitch will das nicht auf sich sitzen lassen und kommt rüber.
    Die beiden stehen jetzt Fresse an Fresse und brüllen sich an.

     

    Ich sehe die Angst in den Augen des Hamburgers.
    Er lässt die Fäuste nicht sprechen.
    Der Ami wartet ab.
    Es passiert nichts.

     

    Die Frau des Hamburgers zieht ihn am Arm vom Schlachtfeld
    und dann besprechen der Ami und die zwei Frauen ausführlicher 
    als nötig den genauen Ablauf des Konflikts.

     

    Ich klappe meine Liege zusammen und verschwinde.

    • Gefällt mir 4
  5. vor 3 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

    Das LI sollte in ein Kloster gehen, dort kann es ein weltabgewandtes Leben führen und ist trotzdem in Gesellschaft. 
    Ansonsten ist ein Ausstieg aus dem normalen Leben mit seinen Verlockungen schwierig bis unmöglich und auch nicht wünschenswert. Eine immer Emigration bringt Einsamkeit und psychische Probleme (Autismus).

     

    Starkes Gedicht, das nachdenklich stimmt.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    I wrote this song, nachdem ich I am a rock auf der kleinen Mahagony-Akustik intoniert hatte.
    Yes, it's pretty simple, wie ein C-Dur Akkord, der sich niemals abnutzt.
    Ich fürchtete mich in diesem Moment nicht vor der Simplicity und Transparenz des Vertrauten.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  6. Gerade eben schrieb L.A.F.:

    Hi @Hera Klit, das Bild mit dem Auge des Orkans wird zwar oft gebraucht, aber hier fuegt es sich wunderbar stimmig ein bis ans Ende der zweitletzten Strophe. Die letzte Strophe durchschaue ich nicht; ergibt fuer mich keinen Sinn in Bezug auf das vorher Gesagte. LG Lorenz

    Vielen Dank, lieber Lorenz.

     

    Man verletzt sich selbst und die anderen, wenn man sich zurückzieht.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  7. Zwei Schneiden Klinge

     

    Ich werde niemanden berühren,
    Ich werde dichten und denken,
    Ich werde ein Fels in der Brandung sein.

     

    Menschen verletzen,
    Menschen fordern zu viel.
    Ich habe Bücher zu meinem Schutz.

     

    So bleibe ich sauber und rein,
    Ganz für mich allein,
    In meinem einsamen Seelenland.

     

    Gebrannt und verbannt,
    Im Auge des Orkans,
    Wo kein Lüftchen je geht.

     

    Ich werde das Leben von mir fernhalten,

    Wie man mit einem am Ende gegabelten Stock

    Eine sich windende Schlange von sich fernhält.

     

    Meine Rache ist fein ausgedacht
    Wie eine Klinge mit zwei Schneiden
    Die fein zertrennt, was feil sich ihr bietet.

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  8. vor einer Stunde schrieb Thomkrates:

    Da bin ich mir nicht unbedingt sicher. Was meinst du mit innerem Mangel? Und meinst du nur politisch gemachte Größe oder auch menschliche Größe?

    Und Größe für wen? Die aus einer gewissen Selbstwahrnehmung? Oder die von anderen wahrgenommene Größe eines anderen? Stärke ist zu Größe führend, aber die Stärke ist kein Mangel, sondern kann rücksichtsloser Überfluss sein.

    Herzlichen Gruß, 

    Thomkrates

    Ich meinte die "Größe" eines Napoleon, Jesus oder Buddhas.

    (Bin am See, kann jetzt leider nicht ausführlicher antworten. )

  9. vor 20 Minuten schrieb Thomkrates:

    Liebe Hera,

     

    zu beachten ist wohl zusätzlich, dass die Größe eines manchen Mannes oder einer manchen Frau, gemacht wird, mit der Zeit, durch Hörensagen, Imagepflege, Propaganda. Von daher verstehe ich gut deine Haltung, die sich durch die Größe nicht unterkriegen lässt durch unkritische Verehrung oder abgöttische Anbetung oder devote Unterwerfung, sondern den Verdacht schon spürt, das Groß und Klein durch Illusionen gemacht sind.

     

    Herzlich,

    Thomkrates

    Vielen Dank, lieber Thomkrates.

     

    Meine Kernaussage ist aber, dass weltliche "Größe" aus

    innerem Mangel entsteht.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  10. vor 3 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

    Wie ich es anders wo schrieb:

     

    Manch einer fühlt sich mehr als groß,
    doch ist er’s unter Kleinen bloß.
    Umgibt ihn aber wahre Größe,
    wird sichtbar seine eigne Blöße.

     

    Du, liebe Hera, hast den Glamour der ach so "gewaltigen Männer" in sein wahres Licht der Niedrigkeit gezogen.

     

    LG, Heiko

     

    Vielen Dank, lieber Heiko.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  11. Große Männer

     

    Große Männer mit Weltmachtstreben,

    tiefsinnige Männer mit Heiligenscheinen,

    ihr Mönche, die ihr Bettelschalen reckt.

    Als Knabe studierte ich euer Treiben.

    Bis ich erkannte, wie schlimm

    es um euch bestellt ist.

    Eure Allmachtsgelüste sind 

    Gewächse der Angst.

    Bevor ihr einen erhebt,

    habt ihr euch tausendmal erhoben.

     

    Jeder Bauer im Niemandsland

    hinter den sieben Bergen unbekannt,

    ist größer als ihr, wenn er im Schweiße

    seines Angesichts sein Brot

    dem Boden entlockt nach den

    Gesetzen des Kosmos.

    Im Vertrauen darauf, dass genug

    da sein wird für Weib und Kind.

    Dessen Pflugschar mit dem

    Rad der Zeit rollt.

    Den einfachen Mann, die einfache Frau,

    denen ihre Geburt und ihr Tod

    eine willkommene Tatsache ist,

    glücklich darüber den Stab des Lebens

    weitergereicht zu haben, bete ich an.

     

     

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  12. Zwischen Skylla und Charybdis (Sketch)

     

     

    Verehrte Zuhörer und Zuhörerinnen, endlich findet sie statt, die seit Langem überfällige Podiumsdiskussion zwischen Willy Brand, Eugen Drewermann und Luis Trenker.

    Nichts Geringeres als die Linderung der Not der Menschen draußen in unserem Lande steht zur Diskussion und wir und sie dürfen live beiwohnen. Gute Unterhaltung.

     

     

     

    Willi Brandt: Wir müssen mehr Demokratie wagen!

     

    Eugen Drewermann:  Ich kann ihnen da nur beipflichten in ihrem Scharfsinn Herr Brandt.

    Sie und ihre Sozialdemokratische Partei scheinen mir die richtigen Adressaten für die Sorgen und Nöte aller Zukurzgekommenen draußen in unserem Lande, die ihre Köpfe hoffnungsvoll recken, unter der Ahnung einer baldigen Besserung ihrer materiellen Notsituationen.

     

    Ich möchte den Reichen und Mächtigen draußen im Lande noch einmal das Jesuwort in Erinnerung bringen, der da sagte: „Eher fliegt ein Kamel über ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommen mag.“

     

    Jesus hat uns bereits vor über 2000 Jahren die Leitlinien und Richtschnüre an die Hand gegeben, die uns als Werkzeuge und Instrumente dienen können, um einen Ausweg aus der scheinbar ausweglosen Situation zu bahnen.

     

    Auf die Hilfe der Kirche darf freilich niemand hoffen, denn niemals in der bisherigen Kirchengeschichte hat die Kirche Gelder, die sie einmal verschlungen hatte, wieder herausgegeben. Vertröstungen auf ein seliges Jenseits mit einem schuldbeladenen Leben im Diesseits sind die einzigen milden Gaben, die von der erstarrten Institution Kirche zu erwarten sind.

     

    Jetzt müssen Männer und Frauen zusammenstehen, genauso wie Jungen und Mädchen und Buben und Knaben.

     

    Wir sollten uns davor hüten, die Zukunft der Menschen draußen im Lande allzu rosig zu zeichnen, aber es wird die Zeit kommen, da werden die Trutzburgen der Mächtigen und Reichen unter dem Anschwellen der flehenden Hilferufe der Ärmsten der Armen einstürzen, wie einst die Mauern Jerichos unter dem Hall der Posaunen.

     

    Luis Trenker: Jawoll Buam, auf geht‘s. Poack merss!

     

    Eugen Drewermann: Freilich Herr Tenker, ein tatkräftiger, ja geradezu vor Tatkraft strotzender Mann wie sie ist natürlich felsenfest davon überzeugt, im Schnellverfahren die anstehenden Probleme, Sorgen und Nöte in unserem Lande lösen zu können.

    Aber ich gebe ihnen zu bedenken, dass es sehr schnell passieren kann, dass falsche Schritte in eine falsche Richtung unternommen werden, die Ergebnisse zeitigen, welche hernach nachgerade unmöglich korrigiert werden können.

    Nein, hier heißt es zunächst einen Plan zu verfertigen, der zukunftsträchtig und nachhaltig ist und im Schulterschluss aller am Tische zu versammelnden Parteien, Institutionen und Organisationen und Gruppierungen erfolgen muss, um den Menschen draußen im Lande, die unter den momentanen Zuständen unsäglich leiden, keine Illusionen zu machen, deren Haltbarkeit am Ende sich dann als absolut illusionär herausstellen mag.

     

     

    Willi Brandt: Ich kann das nicht sehen.

     

     

    Eugen Drewermann: Sicher bedarf es da eines Weitblickes, Herr Brandt, der den normalen Horizont eines gewöhnlichen Politikers weit übersteigt, aber von Ihnen, Herr Brandt, der sie durchaus und mit Fug und Recht als Jahrhundertpolitiker bezeichnet werden können, darf mehr erwartet und erhofft sowie erfleht werden.

    So lasten zurzeit alle Hoffnungen der Menschen draußen in unserem Lande auf ihren Schultern Herr Brandt. Dies ist eine schwierige Situation, das mag richtig sein, aber sagte nicht unser deutschester aller Dichter, Hölderlin bereits sehr richtig. „Wo aber Gefahr ist wächst das Rettende auch.“?

     

     

     

    Luis Trencker: Freili, dess poack merr, auf geht‘s Buam!

     

     

    Eugen Drewermann: Die Krise ist keine Frau, die man einfach mal so packt und für sich gefügig macht, wie sie alle ihre Filmpartnerinnen, verehrter Herr Trenker. Man liest ja so viel in den Gazetten. Die Krise hat ein starkes Rückgrat, sonst existierte sie nicht schon so lange.

    Eine solche Krise zwingt man nicht dadurch in die Knie, dass man maskulin auftritt und chauvinistische Gebaren an den Tag legt. Nein! Eine solche Krise verlangt Fingerspitzengefühl und wenn es nötig wird auch List und Tücke. Hier sind der Verstand, der Intellekt und die Intelligenz gefragt und nicht die groben Fäuste. Gerade ich als führender Denker und Intellektueller dieses Landes und auch international, weiß hier von was ich rede.

     

    Die Menschen harren doch in ihrer Not und erwarten zu recht Hilfe. Wie ist es denn, wenn der geschundene Familienvater feststellen muss, dass das Geld bereits am 15ten des Monats alle ist und der Monat kein Ende nehmen will und hungrige Mäuler sich um die Tischkante herum reihen.

    Dann ist die Verzweiflung der völlig unverschuldet in Notgeratenen turmhoch greifbar.

     

    Warum öffnen denn die Reichen und Wohlhabenden nicht ihre Portokassen und reichen helfende Hände hinunter in die untersten Etagen des darbenden Volkes?

    So könnten doch auch die Oberen etwas von ihrer Gewissensschuld tilgen und sich gebend erleichtern und dadurch wenigstens seelisch bereichern an den herrschenden Missständen.

    Natürlich tragen sie nicht wirklich die Schuld für die Zustände, denn Gott gibt doch jedem nach seinem Bedürfnis und wenn einer eben nicht versteht, seine Bedürfnisse zu befriedigen, dann ist das eine ganz natürliche Sache, dass ein gewisses Gefälle entstehen mag. 

     

     

    Jetzt müssen die Judikative, die Exekutive, aber auch die Legislative gemeinsam in ein Horn blasen, um Erleichterungen, Erneuerungen und Verbesserungen für unsere Menschen draußen zu erwirken, die die Zukunft aller in hellerem, leuchtenderem, glänzenderem Lichte erstrahlen lassen wird,  zum Segen aller, auch derer die ganz ganz unten sind.

     

    Hier genügt es nicht einmal schmale 3 Euro Zusatzgeld an die Bedürftigen auszuwerfen, wie Kamellen am Rosenmontagszug, nein, hier müssen auch mal mit breiter Schaufel 10 oder gar 15 Euro in die Taschen der Notleidenden hineingespült werden.

     

     

     

    Willy Brandt: Ich kann das nicht sehen!

     

     

    Hier müssen wir uns leider ausblenden, verehrte Zuhörer, denn unsere Sendezeit ist nun zu Ende. Möge die weitere Diskussion der klügsten Köpfe unseres Landes Ergebnisse zeitigen, die dazu beitragen, in einer hoffentlich bald heraufdämmernden Zukunft die Leiden der Schwachen und Schwächsten dieses unseres Landes wenigstens notdürftig zu lindern. Guten Abend.

     

    • in Love 1
  13. Im Raffer der Zeit

     

    Unfähig zum Raffen der Zeit
    ohne Sinne für den Sinn,
    begleiten wir das Leben
    ein Stück seines Weges.

     

    Endlos walzende Erneuerungsorgie,
    deren Treibstoffe Geburt und Sterben sind.
    Der persönliche Tod ist
    nur Zunder des Weltenbrandes.

     

    Alles, was der Mensch ersann und 
    erlitt, diente den acht Milliarden.
    Dünger der Zahllosen danach.

     

    Wird die Tafel gewischt,
    sind die Formeln Staub im Lappen.

     

    Dachte uns das Universum je,
    während es von seiner Schönheit träumte?

     

    Die kleine Meise neben
    meiner Strandliege pickt
    munter Insekten.
     

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  14. vor 3 Minuten schrieb Darkjuls:

    Hallo Hera, hier stört mich, dass Du in der, ich gebe zu bewusst provokanten Überschrift, einen Unterschied zwischen guten Menschen und Huren machst. Es gibt keine guten und schlechten Menschen, nur gute und schlechte Taten. Die Huren gehen nicht nur ihrer Arbeit nach, nein, sie leisten m. E. einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft, indem sie menschliche Bedürfnisse befriedigen. Deine Ausführungen in dem Gedicht finde ich sehr passend und treffend. 

     

    Sei gegrüßt von mir, Juls.

    Vielen Dank, liebe Darkjuls.

     

    Ich habe das in dem Titel nicht als Gegensatz von Gut und Böse gemeint.

    Ich muss auch sagen, dass ich als junger Mann die Prostitution ganz ok fand.

    Heute nehme ich sie schon lange nicht mehr in Anspruch, weil ich nicht weiß, ob die Frauen das freiwillig machen.

    Ich möchte nicht, dass wegen mir jemand dazu gezwungen wird, da verzichte ich lieber ganz.

    Außerdem habe ich mehr und mehr Bedenken wegen der Hygiene.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

  15. Der gute Mensch und die Huren

    Mein Gewissen biss mich, weil ich
    viel Geld zu den Huren trug.
    Ich war ein schlechter Mensch, der sich
    mit Dirnen vergnügte und seinen letzten
    Heller im Bordell verprasste.

    So sprach ich zu mir:
    „Solltest du dein Geld nicht besser
    in den Opferstock werfen, auf dass gute Taten
    damit verrichtet werden können?“

    Doch dann sah ich den Kardinal im
    Prunkwagen durch die Stadt fahren
    und er war so dick und feist
    und ich hörte von goldenen Badewannen
    und von allerlei Luxus, der ihn umgäbe.
    Und ich hörte von Kindern, die litten.

    Da befiel mich die Erkenntnis und ich
    sprach laut zu mir:
    „Wie viel dringender brauchen doch
    die Huren mein Geld,
    um ihr kärgliches Dasein zu fristen.“

    So fand ich auf den rechten Weg.

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  16. vor 3 Minuten schrieb Aries:

    Hallo Hera Klit,

     

    beileibe nicht alle schaffen es ins Nirwana, bei allzu vielen geht es eher mit zunehmendem Alter dann wieder Schritt für Schritt bis zurück zum Osterhasen, und so schließt sich dann der Kreis.

    Ansonsten wäre noch Ataraxie anzufügen, der Zustand vollkommener Gelassenheit. Siehe bei Epikur.

     

    Grüße,

    Aries

    Vielen Dank, lieber Aries.

     

    Das soll auch nicht bedeuten, dass jeder Mensch diese Reifegrade durchläuft.

    Das sind mögliche Reifengrade der menschlichen Seele.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  17. vor 13 Minuten schrieb Carlos:

    "In welches Fenster er einsteigen wird, weiß man vorher nie".

    Hiermit sollte das Gedicht enden. 

    Der Nazarener in einem Gedicht über Katzen und Hunde wirkt befremdend.

    Auch das mit Nietzsche verwirrt den Leser.

    Einen schönen Tag wünsche ich dir liebe Hera.

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

     

    Vielleicht hast du recht und es wäre dann besser und ordnungsgemäßer,

    aber ich habe das Gefühl, dass gerade dieses Brechen der guten

    Ordnung mein eigentliches Element sein sollte.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  18. Von Hunden und Katzen

    Der gewöhnliche Mensch hat die Seele eines Hundes.
    Er bettelt um die Gunst seines Rudels.
    Er leckt die Hand, die seine Almosenschale mit Haferflocken füllt.
    Er kennt seine Hundeklappe und findet sie stets.
    Ein Kopftätscheln ist seine große Freude und sein ganzer Lebensinhalt.

    Der befreite Mensch hat eine Katzenseele.
    Er schleicht über die Dächer seiner Einsamkeit
    und nährt sich vom Fleisch selbst gerissener Mäuse.
    In welches Fenster er einsteigen wird, weiß man vorher nie.
    Almosenhände straft er mit einem Hieb seiner krallenbewehrten Pranken.
    Ein Kopftätscheln weckte nichts, als seine Mordlust.

    Die Seele will reißen und morden auf dem Felde des Wortes,
    nicht wie die Seele des Nazareners, die sich
    vor ihren Grausamkeiten fürchtet
    und vermeintlich um die Gunst ihres Herrn
    zu Kreuze kriecht für ein Tätscheln, das ausbleibt.
    Wir erkannten ihn nicht.
    Nietzsche erkannte ihn vielleicht, als Katze,
    die Winkelwege schleicht.
    Einen wie den anderen liebe ich,
    nach wie vor, ich kann nicht anders.
    Aber mein Glaube an gütige Väter hat gelitten.

    Ich hingegen bin unrettbar verloren,
    denn ich schrieb dies und buhlte damit um die Gunst der Namenlosen.
    Ein weiteres Leben als Hund geht bald gnädig zu Ende.

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