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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. vor 47 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Im Leben, liebe Hera, gibt‘s keine Rückfahrkarte. Der Zug rast in die unbekannte Zukunft, man kann sich nur überraschen lassen.

    In einem Gedicht habe ich einmal geschrieben:

    Am Ende finden wir den Meister

    Der gibt auf alle Fragen rechte Kund.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Ach, könnt ich dessen so gewiss sein,

    ich gäbe viel dafür.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  2. vor 2 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

    Mir fällt da eine Entgegnung ein, die dem fragenden Fahrenden vielleicht nicht gefallen wird:

    "Wer viel fragt, geht viel irre!"

     

    Zum Glück, liebe Hera, bist du nicht an Bord des in die Unendlichkeit enteilenden Bummelzuges. - Dies sei gewiß!

     

    Alles Gute, Heiko

    Vielen Dank, lieber Heiko.

    Du zählst noch zu den Männern, die Gewissheiten haben. 

     

    Liebe Grüße

    Hera

  3. Ohne Gewissheit

     

    Unser Leben ist wie eine endlose Bahnfahrt,
    auf der wir uns ständig fragen müssen:

    Wer das Ticket gebucht hat?
    Was für ein Ticket gebucht wurde?
    Was unser Heimatbahnhof war?
    Wer uns dort verabschiedet hat?
    Wie lange die Reise dauern wird?
    Durch welche Landstriche und Städte sie führen wird?
    Ob wir Brücken überqueren werden?
    Ob wir Tunnels durchfahren werden?
    Wie gut der Zustand des Schienennetzes ist?
    Wer der Lokführer ist?
    Wer unsere Mitpassagiere sind?
    Ob wir Schwarzfahrer sind?
    Ob unser Mörder im gleichen Abteil sitzt?
    Was unser Zielbahnhof sein wird?
    Wer uns dort abholen wird?
    Ob wir dort Unterkunft finden werden?
    Ob man uns dort mögen wird?
    Warum wir überhaupt losfuhren?
    Ob wir ein Rückfahrticket haben?
    Ob wir überhaupt losfahren wollten?
    Wer wir überhaupt sind?


     

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  4. Gerade eben schrieb WF Heiko Thiele:

    Na klar,

    das ist schon wahr.

    Man kleid' sich ein

    und möcht doch sein

    ein wenig anders,

    als der biedrig Schein.

     

    Ja, liebe Hera, mancher würde Augen bekommen. Doch ist das notwendig?

    Geht man in High Heels zum Bäcker, will man Brtötchen kaufen und nicht den Bäckerburschen verführen.

     

    LG, Heiko

    Da bin ich mir wirklich nicht sicher, lieber Heiko.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  5. Der ordentliche Herr H.


    Schon Juni und noch Winterreifen drauf.
    Was soll die Werkstatt denken?
    Für die bin ich doch der ordentliche Herr H..
    Meine stark pornografische Sissy-Geschichte
    mit viel Authentizität wurde 822-mal gelesen.
    Ich muss den Wagen aussaugen und durch
    die Waschanlage fahren.
    Was würde sonst die Werkstatt denken?
    Ich habe einen Ruf zu verlieren.
    Einen Ruf, den ich hasse und der an
    mir hängt, wie ein aus der Mode gekommener Mantel.
    Bin ich überhaupt noch der ordentliche Herr H.?
    Für die Werkstatt schon.
    Sie wissen nicht, dass ich es nie war.
    Aber wahrscheinlich wird es auch auf meinem
    Grabstein stehen.
    Ich kam und komme eben nicht dagegen an.

     

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  6. vor 5 Stunden schrieb Margarete:

    Liebe Hera

     

    Das ist ein schönes Haiku, da stimmt alles.

    Die Natur die Silbenzahl . Einfach gut gelungen.

     

    Liebe grüsse

    von  Margarete

     

     

     

    Vielen Dank, liebe Margarete.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  7. vor 3 Minuten schrieb Carlos:

    Deine Verse würden Basho vor Neid blass werden lassen. 

    Obwohl ich mir Japaner immer blass vorstelle.

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Basho diente mir als Vorbild.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    Ich habe es noch mal verbessert, denke ich.

    Vielen Dank.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Gefällt mir 1
  8. Am 8.6.2022 um 19:51 schrieb Margarete:

    lieber Carlos

     

    Das Hauptpreblem sind eigentlich nicht die zu vielen Menschen

    sondern die Ausbeutung der Erde, weil die Menschen mit dem was sie haben nicht zufrieden sind und immer mehr haben wollen.

    Siehe all die Kriege,  Profitgier und Machtstreben. Ich will mich hier nicht weiter auslassen , denn es wird sich nichts ändern.

    Denn woher kommt der Müll der die Meere zumüllt???

    Doch sicer aus den reichen Ländern oder? Also ist die Überbevölkerung nur ein kleines Rädchen im großen Getriebe.

    liebe grüsse  Margarete

     

    liebe Hera

     

    Es ist ja schön ,das die Nasa den Mars für uns erkundet, dann können wir ja hier unsere Zelte abbrechen und die von uns vernichtete Erde verlassen.

    Ich hätte noch gerne von dir gewust, was du mit deinem Like "lustig" gemeint hast denn der Inhalt meines Gedichtes  ist alles andere als  lustig.

     liebe grüsse von  Margarete

     

    Lieber Carolus

    Das ist alles so  war, was du in deinem Kommentar geschrieben hast, dem kann ich mich nur anschließen.

    wIr werden den Untergang nicht mehr erleben, darum genießen wir das was noch da ist, und freuen uns unseres Lebens.

     

    Dir einen schönen tag und

    liebe grüsse von

    Margot

     

    lieber Herbert

     

    So ist es , wir sägen den Ast ab auf dem wir sitzen,

    nur um Profit zu machen zerstören wir die Natur.

    in deinem Kommentar stecht Wahrheit drin

     

    Einen scönen Tag auch dir

    liebe grüsse  Margarete

     

    Lieber Alfredo

    Mein Gedicht wird vielleicht etwas zum Nachdenken anregen,

    aber ändern können wir daran nichts. Die Zerstörung ist schon zu weit fortgeschritten. und du bist hier mit Recht pessimitisch.

    Also leben wir unser Leben so weiter ,davon ist ja bei uns nicht mehr so viel übrig.

    , Also freuen wir uns noch über das was wir haben.

     

    Dir auch einen schönen Abend

    liebe Grüsse von 

    Margot

     

     hier sage ich auch danke für die Likes von @Melda-Sabine Fischer@Josina@Ralf T.@Herbert Kaiser@Romitz@Carlos@Hera Klit@Carolus

     

     

     

     

     

     

    Sorry, liebe Margarete,

     

    ich wollte traurig anklicken, ich habe da einen Fehler gemacht.

    Das mit der NASA, war freilich nur ironisch gemeint, aber im Prinzip 

    rege ich mich schon darüber auf, dass da soviel Geld ausgegeben wird,

    statt es in den Umweltschutz zu investieren.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Danke 1
  9. vor 20 Minuten schrieb Carlos:

    Ach liebe Hera, eben habe ich laut lachen müssen! Einfach Klasse, erfrischend dein Text.

    Ich war heute in Frankfurt, wo ich vor langer Zeit einige Jahre lebte. 

    Es war höchste Zeit: Das Gebäude der Mensa, schräg gegenüber von der Bockenheimer Warte, sieht Abbruchbereit aus. Da habe ich Cohn-Bendit erlebt, wie er die Zeitschrift "Pflasterstrand" verkauft hat.

    Im "Extra Blatt" habe ich eine Hamburger gegessen, mit Blick auf besagte Bockenheimer Warte. Da wo ich saß fuhr früher die Straßenbahn. Jetzt ist eine U-Bahn Station da.

    Liebe Grüße

    C.

     

     

     

     

    Das ist alles Stoff für tolle Gedichte, lieber Carlos.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  10. vor 3 Minuten schrieb Oilenspiegel:

    Gefällt mir.

     

    Warum um alles in der Welt kaufst du aber so wenig Bauschutt, wenn der so günstig ist?

    Da würde ich eine Tonne nehmen. Mindestens.

     

    Gestern habe ich ein wenig Elektroschrott weg gebracht und dann noch was, das wie ein Teppich aussah.

    Ich musste es nicht aufrollen. "Schmeißesindiesechs" hat er gesagt. Okay, dann war es weg. Wieder im Auto,

    spürte ich plötzlich den Schweiß laufen ...

    Ich wusste, mancher sieht es andersrum, aber mir war es wurscht.

    Jeder hat seine Wahrheit.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

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  11. Sturmreif

     

    Bauschutt unter 200 kg kostet sieben Euro 
    auf dem Wertstoffhof.
    Die Frau an der Waage sagte: „Fahren sie an die Drei,
    ich komme kontrollieren."
    Am Rewe-Gemüsestand ist eine Neue.
    Mann-o-Mann, mit der könnte ich mir
    das Schlimmste vorstellen.
    Die Alte von der Waage kam nicht,
    ein Mann mit Chefattitüde nahm mir die 7 Euro ab.
    Ich rief noch „Sagen sie es der an der Kasse."
    und er rief: „Ich mache drinnen alles klar.“
    Vertrauen ist wichtig, überall.
    Bienenmarkt: zum Kotzen, alles voll Touris.
    Zwei Jahre war kein Bienenmarkt, ich habe 
    es genossen, aber viele litten darunter.
    Mensch, ich habe die Margarine vergessen.
    Wegen der Alten an der Waage 
    oder wegen der Alten am Gemüsestand?
    Ich muss meinen Grips zusammennehmen.
    Ich mache Ketchup unter den Gouda, schmeckt 
    eigentlich besser.
    Die von Gegenüber will was von mir.
    Wenn sie joggen geht, macht sie ihre Dehnungsübungen
    direkt vor meiner Einfahrt.
    Das sagt alles.
    Mensch wirf doch deine Nummer
    in meinen Kasten, dann läuft die Sache.
    Ich hatte sie einigemale mit meinem
    Jack Nikolsen-Killerblick fixiert,
    damit habe ich sie wohl sturmreif geschossen.
    In meinem Alter ist eben nur der Himmel die Grenze.
    Ich sollte mich ein Stündchen hinlegen.

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    • Schön 1
  12. vor 52 Minuten schrieb Ostseemoewe:

    ein sehr sehr tiefgehendes Gedicht, da kann ich nur den Hut ziehen.

    Hier werde ich sofort mitgenommen und tauche tief ein in diese Gefühlswelt.

    Und ohne Pathos, ohne Übertreibung möchte ich einstimmen in den wichtigsten Gedanken.

    Du fehlst überall und immer.

     

    Liebe Grüße Ilona

    Vielen Dank, liebe Ilona.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  13. Sie lässt mich hängen


    Ich lasse meinen ganzen Frust an ihr aus.
    Sie ist zu langsam, blubbert dämlich
    vor sich hin, nichts kommt dabei raus,
    jeden Tag das gleich verdammte Spiel.
    Ich muss auf sie warten.
    Sie lässt mich am ausgestreckten Arm verhungern.
    Sie glaubt sie kann sich's leisten.
    Da könnte sie sich täuschen, ich
    mache sowas nicht ewig mit.
    Sie lässt mich zappeln, wie ein Greenhorn.
    Sie ist ein Miststück, das ist mir jetzt klar.
    Zuerst dachte ich sie sei was Besonderes.
    Am Anfang flutschte es auch bei ihr,
    sie war schnell effizient und sie befriedigte
    mich mit ihrer Kunst absolut.
    Aber am Anfang kehren die Besen ja immer gut.
    Ich werde mir eine Neue zulegen,
    die es so macht wie ich will,
    die meine Bedürfnisse befriedigt
    und mir keine heiße Luft vorsetzt.
    Im Grunde war sie eh nur ein billiges Stück,
    eine laue Gelegenheit.
    Ich sah sie im Vorübergehen und nahm sie mit.
    Ich schimpfe und fluche,
    aber sie schweigt, bis auf erneutes dämliches Geblubber.
    Bin ich der einzige Singlemann, der 
    mit seiner alternden Kaffeemaschine redet?
    Ich spreche mit ihr, weil ich sonst keine Gesprächspartner habe.
    Sie ist doch aber nur ein Ding, weiter nichts.
    Ein Ding ohne Bewusstsein.
    Laut dem neuesten Buch des Philosophieprofessors
    aus Frankfurt, werden Maschinen bald ein richtiges Bewusstsein haben,
    sodass es Maschinenrechte wird geben müssen. 
    Eine ethischer Umgang mit Maschinen wird dann unumgänglich sein.
    Lächerlich, dachte ich zunächst.
    Ich schrieb ihm auf Twitter, ob er sich nicht erst mal für Tierrechte stark machen wolle?
    Er antwortete mir konsequent nicht.
    Womöglich hielt er mein Bewusstsein für zu rudimentär.
    Meine Kaffeemaschine blubbert wenigstens mit mir.
    Sie kann glaube ich nicht leiden, ich leide jedoch an ihr.
    Trotzdem fällt mir die Trennung jetzt wieder schwer.
    Sie ist immerhin eine Entität, soviel muss ich ihr zugestehen,
    mehr bin ich womöglich auch nicht.
     

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  14. vor 46 Minuten schrieb Carlos:

    Wieder ein Meisterwerk. 

    Wie schaffst du das?

    Vier lange Strophen die mit dem gleichen, jeweils leicht geänderten Satz enden. 

    Ich finde es genial, wie du es schaffst, beim Leser das Vermissen einer Person durch die Erzählung von an sich banalen Begebenheiten zu vermitteln. 

    Und wie diese Person, gerade weil du gar nichts über sie erzählst, von Strophe zur Strophe eine Gestalt gewinnt und souverän alles beherrscht.

     

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Ich freue mich, dass mein Plan aufging und dass es Menschen

    wie dich gibt, die es nachempfinden können.

    Das ist es!

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  15. Doch Du fehlst extrem

    Die Störche bauen riesige Nester
    für den bald zu erwartenden Nachwuchs.
    Kinder lernen zum ersten Mal alleine zu schaukeln,
    drüben auf dem Fasaneriespielplatz.
    Hoch fliegen die Beine,
    Mütter lauernd in Hilfestellungsnähe.
    Doch du fehlst!


    Meine Schwester füttert die zotteligen Langohresel
    aus der Provence. Einen Euro für eine kleine Plastikschale 
    voll Futter am Automaten.
    Sie hatten wieder kein Eis am unbesetzten Schalter.
    Ich warf einen Fünfeuroschein durch den Schlitz der Holzkiste.
    Aus dem Meerschweinchengehege heraus rief eine Frau Danke.
    Bestimmt die Chefin.
    Ich sah sie nicht.
    Doch du fehlst echt.

     

    Aufreizend gekleidete junge Frauen gehen
    mit Männern und Kindern an den spärlichen
    Gehegen mit Tauben, Pfauen und Ponys entlang. 
    Eine schaut mich hinter dem Rücken
    ihres Mannes lange lächelnd an.
    Ich müsste wieder Sex haben, aber
    wie stellt man das heutzutage an?
    Frauen sind so unerreichbar.
    So unwirklich, als seien sie hinter einer dicken Glasscheibe
    geschützt vor realen Begegnungen.
    Ich bin wohl zu oft im Internet.
    Ich sehe alles wie durch einen Monitor.
    Aber ich kann sie nicht anklicken, 
    nicht mal markieren und in mein Bett kopieren.
    Doch Du fehlst nach wie vor.


    Die Schafe sehen fürchterlich zerrupft aus,
    sie schaben noch ihr Winterfell von den dürren Knochen.
    Ich hole noch eine Schachtel Futter.
    In umgestülpten Schuhkartons mit
    herausgeschnittenen Türlöchern sind
    laut Käfigschild Schildkröten zu vermuten.
    Eine Schachtel zittert leicht und erhält vieläugige Aufmerksamkeit.
    Alle wissen ja ohnehin, wie eine Schildkröte aussieht.
    Ob Bordelle jetzt schon wieder auf sind?
    Waren die überhaupt geschlossen?
    Ich habe über wichtige Dinge keine
    Info, werde googeln müssen.
    Doch Du fehlst extrem.


     

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  16. vor 15 Minuten schrieb Thomkrates:

    Liebe Hera,

     

    ich finde das ein schönes Bild: Die Farben der Liebe.

    Gewiss gibt es nicht nur knallrot und dunkelrot und grün. Da sind sicherlich noch die ein oder anderen Lieben aus dem Farbkreis zu finden. Oder aus dem Spektrum des visuellen Lichts, blau, gelb, violett, braun, beige, orange, ... Die Frage ist nur, ob in diesem Spektrum eine gewisse Ordnung zu sehen ist, die einen Ausblick hätte.... Kann man sich ja mal Gedanken machen.

     

    Manche Zweifel kann ein Partner nicht ausräumen, dies aber immer wieder auf den Tisch legen, hat was von Zerrüttung, die ungesund ist. Das wolltest du wahrscheinlich auch sagen mit der Kurzgeschichte, oder? Deine Protagonistin hier, müsste mit einer Freundin reden oder Bücher lesen, die passend sind, um sich philosophischen Beistand zu holen. Wenn sie nicht aufhörte, nach 30 Jahren, spricht das eigentlich für den Protagonisten, der dies solange schon mitträgt. Er liebt sie wohl mehr, als sie ihn.

     

    Liebe Grüße,

    Thomkrates

    Vielen Dank, lieber Thomkrates,

    ja, das ist wohl zu vermuten.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  17. vor einer Stunde schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe Hera 

     

    ich weiß genau was du meinst, welche Schattierungen die Liebe haben kann. Die leidenschaftliche Liebe verbrennt dich, lässt dich mit Dauererektion zurück, während die pragmatische Liebe auf Vernunft und Fürsorge gegründet ist. Der zweite Typus kann ein Leben lang halten.

     

    LG Herbert 

    Vielen Dank, lieber Herbert,

    du hast es wieder einmal genau auf den Punkt gebracht.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 4 Minuten schrieb Carlos:

    Liebe Hera, 

    ich hoffe, ich habe es nicht zu oft gesagt, ich sage es nochmals: Deine Erzählung könnte in einer Anthologie stehen.

    Liebe Grüße 

    Carlos

    Vielen Dank, lieber Carlos,

    ich bin hocherfreut.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  18. Farben der Liebe


    „Was war an deiner Liebe zu Dagmar so anders als an deiner Liebe zu mir?“
    Regina hatte sich im Bett aufgesetzt und ihre Nachttischlampe eingeschaltet und jetzt redete sie gegen seinen Rücken. Sie wusste, dass er nicht schlief, denn er schlief in der letzten Zeit kaum eine Nacht durch. Die Sorgen um seinen Arbeitsplatz und die Angst, die Hypothek nicht mehr bedienen zu können, hielten ihn wach. Er war ein Mann von dreiundfünfzig Jahren und damit auf dem Arbeitsmarkt ein schwer zu vermittelndes Problem. „Aber ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass meine Liebe zu Dagmar krankhaft war, während meine Liebe zu dir sich noch im grünen Bereich bewegte und bewegt.“ , erwiderte er sichtlich bemüht, in der Stimme keine Anklänge von Gereiztheit durchklingen zu lassen.
    „Heißt das deine Liebe zu ihr war rot, rot, wie die Liebe nun mal sein muss und die Liebe zu mir ist langweilig grün.“

    „Nein, das heißt es nicht.“ „So, was heißt es denn? Erkläre es mir, Frank, ich verstehe es nun mal nicht.“ „Du verstehst es jetzt seit dreißig Jahren nicht,“ Sie machte ihn völlig fertig, sie konnte die Sache mit Dagmar nicht abhaken, er hatte sie schon ewig abgehakt, es war eine Jugendliebe gewesen und natürlich war es eine Katastrophe, als Dagmar ihn verließ und er brauchte damals drei Jahre und einen Psychologen, um die Sache zu verarbeiten. Wie das in solchen Fällen oft so ist, nahm er sich dann vor, sich niemals wieder zu verlieben und deshalb ging er die Beziehung zu Regina als reine Vernunftsache an. Freilich lernte er sie mit der Zeit mehr und mehr schätzen, sodass man letztlich von Liebe reden konnte, allerdings eine mehr dunkelrote Liebe, die auch etwas Mitleid mit Regina enthielt. Wahrscheinlich, weil er sich immer etwas schuldig fühlte, ihr gegenüber, weil er innerlich reserviert blieb, wobei sie ihm bald offen zu verstehen gab, dass er ihre große Liebe des Lebens war und ist. Es lief auch dann lange Zeit ganz gut mit ihnen, bis er einmal den Fehler machte, ihr in einer schwachen Minute erklären zu wollen, dass eine vernunftgetragene Liebe, wie sie sie hätten, viel besser und langlebiger wäre als so eine auf wahnsinniger Leidenschaft beruhende Liebe wie seine zu Dagmar war, eine Liebe, die zwar lichterloh brennt, aber eben meistens nicht von langer Dauer ist. Seitdem wurde sie von Selbstzweifeln zerfressen und löcherte ihn bei jeder Gelegenheit. Er konnte ihr einfach nicht klarmachen, dass dunkelrote Lieben tiefer und besser sind als knallrote.

    Er klopfte das Kissen auf und legte sein müdes Haupt auf dessen kühlere Seite, um wenigstens noch drei Stunden Schlaf zu bekommen, er brauchte seine ganze Kraft im Job, sein neuer Chef war dreiunddreißig Jahre alt und hatte ihn auf dem Kieker, weil er ihn für zu langsam und schwerfällig hielt und außerdem für unzeitgemäß und veraltet. Er war ein Auslaufmodell und ob er es noch bis in die Rente schaffte, war mehr als fraglich, wenn nicht, würde ihm kein Gott aus seiner finanziellen Misere helfen können.

    „Aber beim Sex sind doch knallrote Lieben eindeutig im Vorteil wegen der Leidenschaft, die darin steckt.“ Sie wollte nicht aufhören. Sie konnte nicht aufhören. Sie kam nicht drüber weg.
    Im Grund hatte sie recht, nur die knallroten Lieben sind echte Lieben mit dem herrlichsten Sex der Welt mit Verlangen und Herzklopfen und allem drum und dran bis zur Selbstaufgabe. Das sind Lieben, die einen Mann zum Supermann machen, aber immer mit der Gefahr einhergehen, ihn restlos zu zerstören. Er hätte ihr jetzt gerne gestanden, dass eine solche Liebe jedes erdenkliche Leiden wert war.

    „Nein, die dunkelroten Lieben, das sind die wahren und tiefen und lebenslänglich beständigen Lieben, die einen Menschen erst zum Menschen machen, die knallroten sind tierisch niedrig und in ihrer ganzen Anlage völlig verfehlt und nichts weiter als krankhaft und fehlgeleitet. Ich bin jetzt mit dir der glücklichste Mensch und ich bin froh, dass du mich am Anfang noch unterstützt hast, aus der Sache mit Dagmar herauszukommen, Schatz. Schlaf jetzt bitte, wir müssen morgen früh raus.“

    Sie schaltete die Nachttischlampe aus und ließ sich zurück auf ihr Kissen sinken und gab endlich Ruhe. Spätestens beim Frühstück würde sie seine Ansichten über die Farben der Liebe wieder genauestens hinterfragen.


     

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  19. vor 4 Minuten schrieb Naturgeist_Zukunft:

    Da spricht wohl eine "senior nurse" aus Erfahrung ...

    viel Vergnügen! Die alten Herrschaften könnten Sie doch mittels Vorlesungen erfreuen ...

     

    Grüße von dem wilden Eber alias Naturgeist_Zukunft

    Vielen Dank, lieber Wilder Eber.

     

    Nein, meine arme Schwester leidet an MS und ist deswegen im Heim.

    Daher habe ich meine Kenntnis der Zustände die dort herrschen

    und meinen Frust über die Untätigkeit der Regierung.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  20. Angriffskrieg in der Pflege

     

    Erneute schwere Attacken in den
    Senioren- und Pflegeheimen.
    Mit gefüllten Urinbeuteln
    und überfüllten Windeln haben
    die Hilfsbedürftigen wieder schwere
    Schäden an den Heiminfrastrukturen angerichtet.

     

    Der Kanzler spricht von einer Zeitenwende.
    Er macht 440 Milliarden locker,
    um den Verteidigern in der Pflege
    -den geschwächten Pflegerinnen und Pflegern- 
    durch Gehaltserhöhungen, Neurekrutierungen 
    und verstärkten Materialeinsatz,
    den Rücken zu stärken.

     

    „Dieser Krieg darf von dem 
    umsichgreifenden Notstand nicht 
    gewonnen werden.“
    Mit diesen Worten schwor er
    die Ampel plus Opposition
    auf ein vereintes Durchgreifen ein.

    Toller Mann, dieser Kanzler.

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