Zum Inhalt springen

Hera Klit

Autor
  • Gesamte Inhalte

    1.025
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. Tiefste Brunnen

     

    Weites, unwegsames Land liegt noch dort,
    fremd, unbehaust und karg, zunächst, so scheint es mir.
    Lenkst du dein treues Wüstenschiff 
    auf solch trockene, gefährliche Pfade, 
    braucht es genug Wasser im Höcker,
    denn wer Wüsten sucht, kommt leicht darin um.
    Aber selbst die heißest brennende Sonne 
    trocknet nicht die tieferen unterirdischen Quellen aus.

     

    Durchdringst du hermetische Nadelöhre zu 
    neuen sprechenden Himmeln, 
    gibt man dir keine Garantien
    auf eine geistig seelische Unversehrtheit.
    Nur über leichtgebaute, schwankende Brücken 
    gelangt man auf die andere Seite.
    Höhere Sphärenharmonie leitet Geist
    sowohl als auch Natur,
    und so spiegeln sie sich ineinander,
    verwoben im immerwährenden Sang und Klang.
    Ist dein Geist disharmonisch,
    dann schlägt dich die Natur.

     

    Komme zur klärenden Ruhe und höre auf,
    an den unabänderlichen Dingen der Welt zu nagen.
    Sie sind wie sie sind, lass sie sein, was sie wollen.
    Sie sind nur dämmernde Schatten eines allzu
    düsteren Durchgangsreiches.
    Mit Einsamkeit und Stille
    lebe ich hin wie unter liebendfrommen Geschwistern,
    und das erdendunkle Dasein flüstert zu mir,
    wie murmelnd berauschende tiefste Brunnen.
    Man wird dich der Lüge bezichtigen,
    wenn du die Wahrheit heraufbringst.


     

    • Gefällt mir 2
    • Schön 2
  2. Nur drei Worte

     

    Ich liebe Dich:
    Klingt unheimlich banal.

     

    Ich liebe Dich:
    Ist billiges Schlagerniveau.

     

    Ich liebe Dich:
    Damit machst du dich lächerlich.

     

    Ich liebe Dich:
    Lassen Dichterexperten niemals durchgehen.

     

    Ich liebe Dich:
    Da wenden sich alle verschämt ab.

     

    Ich liebe Dich:
    Ist unterste Schublade.

     

    Ich liebe Dich:
    Will keiner hören.

     

    Ich liebe Dich:
    Wird oft leichtfertig ausgesprochen.


    Aber:
    Ich liebe Dich, im richtigen Moment gesagt und wirklich gefühlt, ist die wirkmächtigste und magischste Formel der Welt

    und es erfordert einen riesen Mut, diese drei Worte auszusprechen.
     

    • Gefällt mir 1
    • in Love 1
    • Schön 1
  3. vor 2 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

     

    da würde ich gern Mäuschen spielen.. ein sehr berührender Text mit viiieeeel guter Musik und schönen Verwebungen ("rührten und aneinnderschweißten", "ich schlag den Rythmus durch und heule...") . Hat mir total gut gefallen ! Merci ! 


    PS: Vielleicht stellst Du mal was musikalisches von Dir ein ? 

     

    mes compliments

     

    Dio 

    Vielen Dank, lieber Dio.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  4. vor 5 Stunden schrieb Letreo71:

    Deine Zeilen stimmen mich traurig, Hera Klit, aber sie sind einfach schön geschrieben. Ich kann mich sehr gut in die Gefühlswelt deines LI einfühlen und mitfühlen. Sowas mag ich.

     

    Weiß nicht warum, aber alten finde ich hier zu viel.

     

    Lieben Gruß, Letreo

    Vielen Dank, liebe Letreo.

     

    Lieb Grüße

    Hera

    • Gefällt mir 1
  5. vor 5 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    An manchen Tagen, in manchen Stunden hat man den Blues - sentimentale Anwandlungen, man gräbt in Erinnerungen. Und die Musik unterstreicht das, alte Songs lassen Tränen fließen... 

     

    Ergreifend beschrieben. 

     

    LG HERBERT 

    Vielen Dank, lieber Herbert.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  6. Ich hoffe, du weinst drüben mit mir

     

    Ich spiele auf der Fender-Six-String,
    die Du mir zum Vierzigsten geschenkt hast,
    all die alten Balladen, die uns zu Tränen 
    rührten und aneinanderschweißten.

     

    Wish you were here, Still haven't found.
    Die Songs, bei denen Du früher
    ins Wohnzimmer kamst,
    wenn Du hörtest, ich spiele und singe sie.

     

    Fast original wie Dave und Bono 
    lobtest Du und ich sang mir für Dich
    fast die Seele aus dem Leib.

     

    Jetzt bin ich hier alleine und 
    singe With or Without you
    bis die Tränen kommen und
    die Stimme versagt.


    Und ich schlag den Rhythmus durch
    und heule dazu wie ein kleines Kind.

     

    Weißt Du noch, wie wir in der
    Stadthalle nachts um halb Eins
    zu diesem Song eng tanzten und uns dabei
    ganz tief in die Augen schauten?
    Wie ein Doppelstern,
    den nichts und niemand
    auseinanderbringt.

     

    Ich hoffe, Du weinst drüben jetzt
    mit mir zu den Songs,
    die uns so viel bedeuteten
    und die dafür standen, dass uns
    nichts trennen kann.

    • Gefällt mir 3
    • Traurig 2
    • Schön 2
  7. Du Einfaltsmünchhausen 

     

    Krieg in mir im Gefühlszwiespalt.
    Ich mit mir im Kampfgetümmel.
    Ich wusste nur, ich weiß doch nichts,
    aber das reicht nicht aus im Überlebenskampf,
    wenn es darum geht, sich ein Trotzdem abzuringen,
    wenigstens für die, die an meinem Schicksalsstrand
    gestrandet sind und nackt und bloß daliegen und frieren,
    mit dem Gemüt der Kinder und der Schutzbefohlenen.

     

    Und dann wieder Ideen, wieder Zuversicht, hoffnungsgeschwängert.
    Wieder dieses Ahnungsplanen und Behauptungswissen,
    das nie funktioniert und nur eingebildet ist. 
    Alles ein Nullsummenspiel.
    Von dem nichts bleibt, wenn ein neuer Tag Taten erfordert.
    Du Held der fantastischen Glücksprophezeiungen,
    für die du niemals gerade stehen wolltest, noch willst.
    Sag jetzt nicht, du hättest nicht wenigstens eine Versagensahnung gehabt,
    du Einfaltsmünchhausen, du Schildbürger zum Quadrat.


    Man geht nicht voraus, wenn man keinen Dunst vom Weg hat.
    Wie du so da gestanden hast, auf dem Podium und das Maul aufgerissen hast,
    kleiner Mann ganz groß, da hat doch keiner von den Deppen geahnt, dass du die Hosen
    gestrichen voll hast und dass du selbst nicht an deine Lügen glaubst.
    Hochmut und Fall sind zwei Seiten einer Medaille.

     

    Dann verlassen, allein und so klein und so verwundet und so unten,
    wie nur einer sein darf, der sich schuldlos nennen kann.
    Doch schuldlos bist du nicht und du bist es verdammt noch mal auch niemals gewesen.
    Gerade du warst das nicht, denn die Absicht zählt, auch die unbewusste.
    Aber wenn es um Selbstverarschung ging, warst du immer ganz vorne.

     

    Hör‘ auf! Geh‘ fort! Lass‘ es bleiben!
    Steh einmal zu deinem Nichts und wenn es das Letzte ist, was du fertigbringst,
    auf diesem Erdenrund, das scheinbar nicht für Leute deiner Art gemacht ist. 
    Es könnte die Rettung aus deinem selbstverschuldeten Zwickmühlendasein sein.
    Die Hoffnung ist aber leider gering.
    Um Ausreden warst du ja nie verlegen, auch wenn die Peinlichkeit Purzelbäume schlug.
    So oder so, wirst du erst mal weiterleben müssen, mit Last oder unbelastet.
    Es liegt an dir.

     

    So sprachs einmal in mir und ich hielt es für eine gesunde Verdauung.

    • Gefällt mir 1
  8. vor 17 Stunden schrieb Vagabund:

    Wenn wir alle die selben Ambitionen oder die selben Gedanken hätten,

    Oder wie ein Gedicht zu schreiben sei, 

    würden wir alle das selbe schreiben.. 

    Und zu dem der meint ein Dichter schreibt in seinem Leben nur 8 gute Gedichte, dem würde ich sagen, dass jeder seinen Abnehmer hat, von deinen 100 Gedichten, könnten mir alle 100 gefallen, oder keines. Aber das heisst nicht das es einen schlechten Dichter gibt, jeden spricht etwas anderes an,

    Und vorallem, schreibt ein jeder Dichter vorallem um sich seiner selbst zu erklären oder den Versuch zu unternehmen das Leben besser gewahr zu werden. 

    Und deshalb, verdient ein jeder Dichter  Respekt. Jeder fühlt anders , und mancher, findet ein altes, zuvor gelesenes Gedicht beim zweiten Mal schöner oder eben nicht.. 

    Und zu Nietzsche, Liebe Hera, 

    Hast du schon mal gedacht, dass dieser hoch sensible Mann, seine kräftigen Verse schrieb, um seiner Unsicherheit und seinen Enttäuschungen ideale vor zu setzten die er erstreben wollte um sich zu eretten? 

     

    Und die, die Rilke für überbewertet halten, die vergessen, dass er einer der Vorväter der modernen Poesie ist, auf ihn sich selbst ein Hesse zum Teil beruft, und das ist doch schonmal was

     

    Mit Dichtern war und ist es, wie mit Rockbands, sie schreiben und publizieren viel,

    aber meist kommen nur höchstens fünf Hits dabei heraus. Das ist eben so.

    Nur wenn alles passt , die Stimmung, der Augenblick und das Quäntchen Glück,

    dann erfolgt eine Eingebung, die etwas Zeitloses entstehen lässt.

    Solche Momente sind auch bei den Größten selten.

    Natürlich sind ihre sonstigen Werke deswegen nicht schlecht,

    aber sie sind nicht herausragend.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 24 Minuten schrieb Thomkrates:

    Liebe Hera,

    ich muss nochmals fragen, weil ich aufrichtig daran interessiert bin, und deine Idee klingt für mich anziehend: Wer und welcher Dichter*in (außer natürlich du selbst in deinen Augen) hat dieses Ideal bereits schon erreicht und verwirklicht? Und: Wie will das durch bloße Worte erkannt werden? Wenn der lebendige Mensch dazu fehlt und die fühlbare und authentische Persönlichkeit Auge in Auge? Gibt es von dem/der schon Gedichtbände?

    Herzlich,

    Thomkrates

     

    Lieber Thomkrates,

     

    natürlich glaube ich nicht, dass ich dieses Ideal erreicht habe, aber ich strebe es an.

    Ein Dichter muss ein Stück weit ein Narr sein, d.h., er muss unvernünftig sein können,

    um einen tanzenden Stern zu gebären.

    Hölderlin gelang dies des Öfteren und Nietzsche und etlichen anderen auch.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  9. vor 32 Minuten schrieb Dionysos von Enno:


     

    Liebe Hera ich mag dieses unflätige gepöbel und musste auch herzhaft lachen.. ich befürchte nur dein Versuch Nietzsche vor den Karren zu spannen verteilt die fäkalladung des Wagens unter die falschen…

     

    nun Nietzsche ist hier bis auf das Zitat aus dem Zarathustra im Kontext der brutal abwertenden Allgemeinplätze Deines LIordentlich vergewaltigt worden. 
     

    bereits Dr Christina Kast (Uni Magdeburg) hatte in ihrem Essay zum Zarathustra darauf hingewiesen dass im Gedicht „Nur Narr, nur Dichter“ Nietzsche die Philosophie als Dichtung zu begründen versucht. Dies erfolgt in Ihrer Auslegung des übrigens deutlich längeren Gesangs in drei Schritten: 1. Destruktion des abendländischen Wahrheitsbegriffs, 2. Umwertung der Wahrheit zur Wahrhaftigkeit und 3. Bezeichnung der Dichtung als Philosophie. Du siehst also dass es bei Nietzsche um etwas völlig anderes geht als das erfrischende getrolle dass sich in psychologisierenden Allgemeinplätzen,Zuweisungen und projektionen erschöpft (übrigens auch gegen sich selbst!) Was daraus über das LI deines starken , polarisierenden Textes deutlich wird rührt mich sehr an !! Da wird eine berührbsrkeit sichtbar die zum Dichter gerade prädestiniert ❤️

    Das war mir schon klar, dass es Nietzsche darum ging, die Frage zu stellen, ob philosophieren letztlich nichts anderes ist als dichten.

    Und ich denke, das ist es generell auch, denn es basiert auf Worten und die sind oft mehrdeutig.

    Ich habe aber, glaube ich, nicht gepöbelt, sondern den Dichtern die Narrenmasken heruntergerissen. Schreiben bedeutet immer auch über sich selbst zu schreiben und dabei Spuren zu verwischen, denn wir alle haben Dinge in uns, die eigentlich niemand erfahren soll. Trotzdem wollen wir sie mitteilen, aber bitte doch nicht so offen, es soll ja keiner merken.

    Nietzsche zum Beispiel wollte die Religion abschaffen und hat am Ende mit Zarathustra einen eigenen Propheten erschaffen.

    Gerade Nietzsche hat sich in vielem etwas vorgemacht, man muss oft schmunzeln über die antimoralischen Kraftmeiereien aus dem Munde eines hochsensiblen Mannes.

     

    Mir ging es darum deutlich zu machen, dass es echter Dichtung nicht um Schönheit oder Ruhm gehen sollte, sondern

    um Selbsterkenntnis (Erleuchtung). Aber viele ergehen sich in Filigranmanierismen, dass es nur so knattert. Hauptsache schön und es beißt nicht, wie das liebe Jesulein.

     

    Der Narr ist für mich auch eher eine positive Figur und er steht für Spannendes zu wagen oder die eigenen Grenzen zu sprengen und das sollten Dichter tun.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

    • Danke 1
  10. vor 36 Minuten schrieb Dionysos von Enno:

    Liebe Hera ich mag dieses unflätige gepöbel und musste auch herzhaft lachen.. ich befürchte nur dein Versuch Nietzsche vor den Karren zu spannen verteilt die fäkalladung des Wagens unter die falschen…

     

    nun Nietzsche ist hier bis auf das Zitat aus dem Zarathustra im Kontext der brutal abwertenden Allgemeinplätze Deines LI ordentlich vergewaltigt worden. 
     

    bereits Dr Christina Kast (Uni Magdeburg) hatte in ihrem Essay zum Zarathustra darauf hingewiesen dass im Gedicht „Nur Narr, nur Dichter“ Nietzsche die Philosophie als Dichtung zu begründen versucht. Dies erfolgt in Ihrer Auslegung des übrigens deutlich längeren Gesangs in drei Schritten: 1. Destruktion des abendländischen Wahrheitsbegriffs, 2. Umwertung der Wahrheit zur Wahrhaftigkeit und 3. Bezeichnung der Dichtung als Philosophie. Du siehst also dass es bei Nietzsche um etwas völlig anderes geht als das erfrischende getrolle dass sich in psychologisierenden Allgemeinplätzen, Zuweisungen und projektionen erschöpft. Was daraus über das LI deines starken , polarisierenden Textes deutlich wird rührt mich sehr an !! Da wird eine berührbsrkeit sichtbar die zum Dichter gerade prädestiniert ❤️

    Das war mir schon klar, dass es Nietzsche darum ging, die Frage zu stellen, ob philosophieren letztlich nichts anderes ist als dichten.

    Und ich denke, das ist es generell auch, denn es basiert auf Worten und die sind oft mehrdeutig.

    Ich habe aber, glaube ich, nicht gepöbelt, sondern den Dichtern die Narrenmasken heruntergerissen. Schreiben bedeutet immer auch über sich selbst zu schreiben und dabei Spuren zu verwischen, denn wir alle haben Dinge in uns, die eigentlich niemand erfahren soll. Trotzdem wollen wir sie mitteilen, aber bitte doch nicht so offen, es soll ja keiner merken.

    Nietzsche zum Beispiel wollte die Religion abschaffen und hat am Ende mit Zarathustra einen eigenen Propheten erschaffen.

    Gerade Nietzsche hat sich in vielem etwas vorgemacht, man muss oft schmunzeln über die antimoralischen Kraftmeiereien aus dem Munde eines hochsensiblen Mannes.

     

    Mir ging es darum deutlich zu machen, dass es echter Dichtung nicht um Schönheit oder Ruhm gehen sollte, sondern

    um Selbsterkenntnis (Erleuchtung). Aber viele ergehen sich in Filigranmanierismen, dass es nur so knattert. Hauptsache schön und es beißt nicht, wie das liebe Jesulein.

     

    Der Narr ist für mich auch eher eine positive Figur und er steht für Spannendes zu wagen oder die eigenen Grenzen zu sprengen und das sollten Dichter tun.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

     

  11. vor 2 Minuten schrieb Thomkrates:

    Liebe Hera,

     

    95 Prozent dieses Textes ist kämpferisch, mitunter unterstellend und eine Wahrnehmung zum Ausdruck bringend,  die offenbar bei dir etwas auslöst. 5 Prozent zum Schluss erscheinen Versöhnlich und das vorhergehende wieder abschwächend. Du meinst eigentlich Dichter sind schlimmer als Narren und relativierst dies als immerhin ist das schon viel. In dir scheint viel Groll auf die Welt zu wallen, was ich teilweise verstehen kann. Meine aber, das dein Text zurück schrecken lässt und nicht wirklich sich für Fragen und Gespräch öffnet. Eher als Ausdruck eine Gefühlslage, die Ruhe und Anschauung bedarf und nicht Abwertung und Beschuldigung.

    Herzlich,

    Thomkrates

    So ist es!

    Gedichte sind oft von Gefühlen getragen.

    Initialzündung war Nietzsches "Nur Narr, nur Dichter", gepaart

    mit dem Landstreicher Kodo Sawaki "Zen ist die größte Lüge der Welt".

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

    vor 1 Minute schrieb Hera Klit:

    So ist es!

    Gedichte sind oft von Gefühlen getragen.

    Initialzündung war Nietzsches "Nur Narr, nur Dichter", gepaart

    mit dem Landstreicher Kodo Sawaki "Zen ist die größte Lüge der Welt".

    Wirkliches Dichten erfordert ein Loslassen und ein Stück

    Welt- und Selbstverleugnung. 

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

     

  12. vor 1 Minute schrieb Carlos:

    Laut Gottfried Benn schafft ein Dichter es in seinem ganzen Leben etwa zu acht wirklich gute Gedichte.

    Sogar Rilke, meinem Geschmack nach, hat nichts viel mehr. Die meisten seiner Gedichte sind nichts besonders, viel zu religiös. 

    Auch die "Duiniser Elegien" haben mich enttäuscht.

     

     

     

    Ich glaube Benn hat höchstens fünf geschafft und Rilke 

    hat mir gar nichts gebracht, zu süß.

  13. Dichter sind Narren


    Dichter sind nur Narren,
    setzen Narrenmasken auf,
    ertragen ihre eigenen Fratzen nicht.


    Mit allerlei Zierrat versuchen sie
    ihre Jämmerlichkeit zu schmücken.
    Toren strotzend vor Eitelkeit.

     

    Fein herausgeputzte Winkelverse
    bieten sie der Welt dar,
    in Angst jemand zerrisse
    ihre törichten Schleier.

     

    Dennoch wollen sie beichten,
    nichts als beichten,
    wollen die Absolution.

     

    Aber unter den kräuselnden 
    Wellen ist Nichts.

    Ihr Dichter seid leer.

     

    Wer dichtet, hat nichts vom Helden
    und taugt schon gar nicht zum Verbrecher.

     

    Am schlimmsten sind die, welche
    sich nach der Publikumsgunst verzehren.
    Billige Huren im Wahn
    Königinnen zu sein.

     

    Wer die Gunst der Masse 
    hat, hat nichts zu geben,
    denn die Masse liebt leeres Stroh.

     

    Was hinten herauskommt, formen
    diese Dichter*innen zu kindischen
    Figuren, statt es Dünger sein zu lassen.

     

    Neues fürchten sie und drechseln
    Jamben und Trochäen
    aus tausendfach Wiedergekäutem.

     

    Wer Früchte lesen kann,
    erkennt die Leere.

     

    Insgeheim wissen sie das
    und sind deswegen vom Satori
    nicht weit entfernt.

     

    Würden sie dieses närrische Dichten
    lassen, wären sie womöglich schon erleuchtet.

    Dichter sind eben Narren und 
    das ist mitunter schon sehr viel.

    • Lustig 1
    • Schön 1
  14. vor 6 Stunden schrieb Aries:

    Liebe Hera Klit,

     

    Nietzsche erkenne ich hier in der Tat. Auch er  bzw. seine Gedanken wurden allerdings (was bei seinen kryptischen Texten allerdings auch nicht wundert) oft fehlinterpretiert, missverstanden und gar missbraucht. Insofern kann ich auch schon den Bemerkungen von Amadea zu deinem Text zustimmen.

    Dennoch Danke für deine ergänzenden Erklärungen.

     

    Grüße,

    Aries

    Lieber Aries,

     

    Menschen können alles missverstehen, wenn es sein muss.

    Das muss man nicht unbedingt den Autor*innen ankreiden.

    Selbstbewusstsein ist nicht per se schlecht, nur Selbstbewusstsein

    gepaart mit Hass. Davon ist in meinem Text aber nicht die Rede.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Gefällt mir 1
  15. Tatkraft

     

    (Dieser Text sollte mit markanter männlicher Stimme laut gelesen werden, ohne aber in Deutschtümelei auszuarten.)

     

    Tatkraft, Temperament, Tat;

    Leistungsvermögen, Leistungskraft, Leistungsstärke;

    Bereitschaft, Bestreben, Bemühung;

    Eifer, Ehrgeiz, Eile;

    Energie, Ernst, Entscheidung;

    Vorhaben, Vorsatz, Vorschlag;

    Schwung, Stoßkraft, Spannkraft;

    Absicht, Aktivität, Ameisenfleiß;

    Planung, Programm, Projekt;

    Betriebsamkeit, Bereitwilligkeit, Beschluss;

    Wille, Willenskraft, Willensstärke.

    • Schön 1
  16. Gerade eben schrieb Uschi R.:

    Ein besonderer Text von einem besonderen Menschen - alles Gute an Deinem heutigen Tag!!
    Bleib bitte genau so wie Du bist!

     

    LG Uschi

    Vielen Dank, liebe Uschi.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • in Love 1
  17. Ich Splitter

     

    Formel, Durchgang, Unendlichkeit;

    Kaum nur ein vieldeutiges: Ach! 

    Sinn, Chiffre, Losungswort.

    Nichtauflösung, Überall, Nirgends;

    in vielgestaltiger Romantik.

    Ekstasen des Grenzenlosen

    befreit, gereinigt, zurück.

    Gefühl wird Türöffner,

    vertreibt romantische Nebel.

    Weltleidenschaft im Diesseits

    hemmt den Flug ins Entrückte.

    Die Flügel des Albatros

    schleifen auf Planken;

    Der Spott der Matrosen

    verhallt ungehört.

    • Gefällt mir 2
    • Schön 1
  18. vor 4 Stunden schrieb Amadea:

    Nun, das Problem, liebe @Hera Klit sehe ich bei deinem Text in der moralischen Vieldeutigkeit. Herr Putin z.B. liest das, und sagt: "klasse, das bin ja ich!". Auch er will sich nicht kleiner machen, als er ist, und glaubt das Beste aus seinen Anlagen gemacht zu haben. Moralisch unterstützt von Kyrill dem ersten I.  Und die manipulierte Gefolgschaft gibt ihm die Legitimation und Recht.

    Jeder Potentat wird sich die besondere und hervorragende Einzigartigkeit seiner Einzelgängerschaft ans Revers heften wollen.

    Nietzsche schreibt:  Die großen Epochen unsres Lebens liegen dort, wo wir den Mut gewinnen, unser Böses als unser Bestes umzutaufen. Nun denn, Hitler wäre vielleicht besser Bühnenmaler geworden, doch wurde er dort nicht angenommen. Danach hat er es allen gezeigt, welche Einzigartigkeit in ihm steckt. 

    L.G. Amadea

    Du nennst da Menschen, liebe Amadea, mit denen mein

    Text nichts zu tun hat. Die waren und sind nicht groß, sondern klein.

    Ein selbstbewusster Mensch, um den es mir geht, hat nicht

    vor die Menschen zu drangsalieren oder die Welt zu erobern.

    Aber gerade die Tatsache, dass mein Text solche Assoziationen

    bei manchen Menschen auslöst, zeigt die Richtigkeit der

    im Text dargestellten Tatsachen.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Gefällt mir 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.