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Hera Klit

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Beiträge erstellt von Hera Klit

  1. vor 1 Stunde schrieb schwarzer lavendel:

    hallo in die runde.

    ich frage mich, wer denn mit welchem recht die kritiker*innen verbieten können sollen dürfte.

    ungeachtet dessen halte ich jegliche kritik für berechtigt. ich halte aber die missachtung jeglicher kritik für genauso berechtigt.

    für mich wünsche ich mir wohlwollende kritik, die in der sache gerne deutlich sein kann.

    aber wenn etwas mist ist, bin ich froh wenn mir eine*r sagt, dass es mist ist.

    liebe grüße

    charlotte

    Wenn ein Kritiker vom Range eines MRR ein Buch verreist, 

    dann ist es meist erledigt. Aber die Frage darf doch erlaubt sein,

    ob Literaturpäpste unfehlbar sind. Da sie es wohl nicht sind,

    ist der Beruf des Kritikers ein unredlicher, der abgeschafft gehört.

     

    Ich habe früher immer das Heftchen vom 2001 Verlag

    bekommen und die verstanden es Lust auf Literatur zu

    machen mit toll geschriebener Promotion.

    Das fände ich nach wie vor gut.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 1 Stunde schrieb schwarzer lavendel:

    hallo in die runde.

    ich frage mich, wer denn mit welchem recht die kritiker*innen verbieten können sollen dürfte.

    ungeachtet dessen halte ich jegliche kritik für berechtigt. ich halte aber die missachtung jeglicher kritik für genauso berechtigt.

    für mich wünsche ich mir wohlwollende kritik, die in der sache gerne deutlich sein kann.

    aber wenn etwas mist ist, bin ich froh wenn mir eine*r sagt, dass es mist ist.

    liebe grüße

    charlotte

     

    vor 1 Stunde schrieb Elisabetta Monte:

    a ich in der Vergangenheit - in einem anderen Forum - unschöne Erfahrungen gemacht habe. Ich habe keine Lust, mich zu rechtfertigen, weil ich z. B. nicht bereit bin, ein Gedicht so zu ändern, dass es mit mir bzw. meinen Worten nicht mehr das Geringste zu tun hat.

    Hier sprichst du mir total aus dem Herzen, liebe Elisabetta,

    ich habe Ähnliches in anderen Foren erlebt und auch ich

    möchte im Prinzip eigentlich an meinen Texten nichts ändern, nur weil jemand 

    meint es besser zu wissen, was ich schreiben wollte. Ausnahmen mag es geben.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  2. vor 1 Minute schrieb Claudi:

     

    Liebe Hera,

     

    von deinem vereinnahmende "wir", von mir im Zitat fett hervorgehoben, distanziere ich mich! In dieser Gruppe finde ich mich nicht wieder und ich weiß, dass es hier auch außer mir Mitglieder gibt, die sich sehnlichst Kritik an ihren Arbeiten wünschen, um sich handwerklich verbessern und weiterentwickeln zu können.

     

    Verstehe ich es richtig, dass du grundsätzlich keine Textkritik möchtest? Dann solltest du unbedingt das grüne Label "nur Kommentar" wählen. Damit verbittest du dir nämlich jegliche Kritik an der Gestaltung und ersparst anderen den unnötigen Aufwand, sich mit der Qualität deines Textes zu beschäftigen.

     

    LG Claudi

     

     

     

     

    Liebe Claudi, mein Text redet von Marcel Reich-Ranicki und Kritikern im DLF-Radio etc.,

    ich rede nicht von dieser unserer Seite, die wir alle lieben.

     

    Hier haben wir ja eine spezielle Trainingssituation, die natürlich anders zu bewerten ist.

    Trotzdem ist es schön, dass hier alle immer recht freundlich bleiben, da

    habe ich auf ähnlichen Webseiten leider schon ganz schlimme Dinge erlebt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    vor 5 Minuten schrieb Thomkrates:

    Ein wichtiges Thema, gerade in der Demokratie, nicht nur in der Kunst.

     

    Show, wie damals und heute, bereitet die Bühne für die eloquenten Egos der Welt, die mehr laut als still und fein agieren, mehr Quote machen und Lacher, als Konstruktivität und ehrbare Wertung des Ganzen. Man sollte aber lieber die Kritiker kritisieren mit den Mittel, die man sehen will und nicht  mit den blendenden Mitteln der Kritiker selbst.

     

    Kritisiert die Kritiker, wäre dies Devise. Aber, ach, auch das ist nicht die Lösung, denn damit käme man in das egoische Fahrwasser der egoisch selbstverliebten Kritiker und das würde abfärben. Da bleibt dann auch zuweilen nur: Schlucken und es besser weiter machen.

     

    Aber klar, das Problem ist dramatisch: Existenz vernichtend und Chancen erstickend. Da hilft dann nur Glück, Fügung und Stehvermögen, Leidenschaft und Leidensfähigkeit. Was bilden wir uns aber überhaupt ein den Kritikern solches Gewicht zu verleihen, nur weil sie im Fernsehen geschmeidig über Werke von Autoren sprechen, die sie persönlich gar nicht kennen. Vor solchen Kritikern sollte man nicht kuschen oder gehorchen, denn der Kritiker schreibt ja selbst nicht, sondern lässt sich nur über anderes und andere aus.

     

    Ärgerlichkeit ist aber dann gut, wenn wir dabei dennoch das psychologische Profil und gedankliche Muster der Kritiker erkennen können und damit ein Verständnis finden, das uns beruhigt und zufrieden stellt. Bleibt nur die Frage, ob wir uns dann vor Selbstzufriedenheit schützen...und nicht daraus lernen...

    Ich habe alles von Houellebecq, obwohl MRR ihn nicht mochte.

    Vielleicht gerade deswegen. Also man sieht, der Plan der

    Kritiker geht zum Glück nicht immer auf.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

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  3. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe Hera

     

    Ein bisschen muss ich dir widersprechen:   Kritik kann sowohl förderlich als auch hinderlich sein, sogar geschäftsschädigend. Konstruktive Kritik gibt es fast nicht, schon gar nicht bei den Großmeistern der Kritik - jeder präsentiert sein aufgeblähtes Ego.

    Ich denke da an den verstorbenen Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki, der meines Erachtens gleichermaßen gefördert und vernichtet hat und dessen Aura im Mittelpunkt stand.

     

    LG Herbert 

    Ja, lieber Herbert,

     

    den MRR habe ich ja erwähnt in meinem Text.

    Früher fand ich seine Aussagen meistens ganz unterhaltsam,

    aber wenn ich mir diese Vernichtungsorgien des Literarischen Quartetts

    heute anschaue, dann bin ich der Meinung, man hätte

    gerichtlich dagegen vorgehen müssen.

     

    Liebe Grüße 

    Hera

     

    vor 1 Minute schrieb Fietje Butenlänner:

     

    nein nein, aber, es machte mir Spaß, liebe Hera, es auf's hiesige Haus umzumünzen, kost ja nix.

    Aber gut, deine Überschrift, >> Kritiker müssen verboten werden, << heißt? Du wolltest also den Herrn Reich-Ranicki posthum verbieten?

     

    LG

    :rolleyes:

    Im Prinzip ja.

     

    LG

  4. vor 3 Minuten schrieb Fietje Butenlänner:

    Fangen wir also an, eine Liste der Kritiker zu erstellen, welche wir verbieten wollen, genannt seien ferdi, anonyma und madame Klitt, wollen wir nicht das Gefieder im Himmel vergessen, welches ständig wacht und nach Beute suchet, denken wir auch an JC, dessen spitze Finger ssticheln, gemein, oder die Möwe von der Ostsee, als gäbe es dort nicht genug zu futtern, ständig diese lobesvolle Kritik, und sowieso, es gibt einen neuen Poeten hier im Forum, ich sags euch, sofort verbieten!  Was machen wir mit Carlos? Ja, wo soll das noch hinführen....

    Grundsätzlich rede ich ja in meinem Text nicht von dieser Seite hier, auf der ein 

    freundschaftlicher Ton und Umgang herrscht, den ich sehr schätze.

    Für mich sind das alles Sparringspartner hier und im Sparring wird

    ja meist der vernichtende Ko-Schlag vermieden.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  5. vor 11 Minuten schrieb Josina:

    Hallo, liebe Hera,

    Konstruktive Kritik finde ich sehr fördernd. Ich möchte nicht, dass mir jemand auf die Schulter klopft, obwohl er einige oder alle Aspekte von meinem Werk nicht versteht – mag. Jede/r reagiert anders auf Kritik. Es gibt viele Menschen, die gerne austeilen, doch selbst kaum einstecken können. Ich möchte auch sagen dürfen, wenn mir etwas nicht gefällt, ich Aussagen im Buch oder Gedicht als unangemessen oder verletzend finde. Doch niemand wird gerne böse kritisiert. Also kommt es darauf an, wie Mann /Frau Kritik anbringt. Ich denke, Kritik sollte nie unangemessen, unsachlich, verletzend sein, oder wie in deinem Gedicht dazu dienen jemanden klein zumachen. Auf destruktive Kritik würde ich nicht regieren.

    Doch es ist auch so wie du schreibst!

    Wat den Eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall!

     

    LG Josina

     

    Vielen Dank, liebe Josina,

     

    im Grunde ist auch sogenannte konstruktive Kritik eine Einflussnahme 

    auf das Werk des Autors, mit dem erhobenen Zeigefinger des Besserwissenden,

    aber weil sie in der Regel keine böswilligen Beleidigungen enthält,

    sind wir leichter bereit, sie zu schlucken.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

    vor 14 Minuten schrieb Ostseemoewe:

    lieb Hera

    so wie ich dich verstehe schreibst du hier von unsachlicher negativer Kritik. Da kann ich nur zustimmen.

    Aber jede Reaktion auf ein Gedicht von uns beinhaltet immer eine Kritik, sei es im positiven oder auch um den Verfasser des Textes auf Ungereimtheiten, auf Rechtschreibfehler oder grammatische Fehler hinzuweisen.

    So lange eine Kritik nur dazu beiträgt meinen Text für mich als Verfasser/in noch besser zu gestalten noch aussagekräftiger  zu machen bin ich für jede Kritik dankbar.

    Ich denke, hier sind wir unter uns. Bevor ich einen Text wirklich in ein Buch packe oder anders veröffentliche soll es vor diesem Forum standhalten.

    Das ist mein Anspruch als Lyrikerin und ich meine, ich habe mir Kritik zuzulassen auch erst im Laufe der Jahre erarbeiten müssen. Wir sollten deshalb immer sensibel mit negativer Kritik umgehen.

    Aber bei mir kann sich auch jeder Autor/in darauf verlassen, ich sage was ich meine.

    Liebe Grüße Ilona    

    Es gibt ja Lektoren, mit denen kann man sich ja dann noch streiten.

     

    Gut, auf Rechtschreibfehler und Grammatikfehler sollte man mich unbedingt hinweisen, denn ich hasse sie.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  6. Kritiker müssen verboten werden


    Damals verriss der Literaturpapst 
    öffentlich im TV den neuen Walser,
    er hielt es für ein schlechtes, missratenes
    Buch von einem Autoren, 
    der nicht erzählen kann. 
    Kränkend, verletzend, unsensibel.

     

    Was das den Walser zudem kostete?
    Kaum auszudenken.
    Geschäftsschädigend.

     

    Damals fand ich es lustig,
    da habe ich selbst noch nicht geschrieben.
    Ich wusste nicht, was es einem bedeuten kann.

     

    Houellebecq sei ein schlechter Autor,
    der nix zu sagen habe.
    Es wurde deutlich, dass er Houellebecq
    nicht mal ansatzweise verstand.
    Viele lieben Houellebecq, auch ich.
    Ich habe alle seine Bücher und
    erwarte sehnsüchtig das Nächste.

     

    Im Radio DLF hörte ich gestern
    die Besprechung eines
    Erstlings eines neuen Autors,
    der womöglich Monate oder 
    Jahre mit Herzblut daran schrieb.

     

    Der selbst ernannte Literaturkenner
    und Kritiker (ich werde seinen Namen
    hier nicht nennen, denn ich habe Anstand, 
    im Gegensatz zu ihm), resümierte:
    Alles zu fettig, zu stark gewürzt,
    Fast Food Saisonware, weiter nichts.

    Überheblich, anmaßend, frech.


    Ich sehe es heute so:

    Kritikern muss generell Einhalt geboten werden,
    am besten sollte der Kritiker, wie man ihn seit Heine
    kennt (der hatte Platen ruiniert wegen seiner Homosexualität).
    verboten werden.

    Kritiker haben höchstens eine Trefferquote von 50 %
    und jede(r) einzelne der schreibt, ist zu schade, 
    diesen „Päpsten“ zum Fraß vorgeworfen zu werden.

    Kein Mensch kann sich anmaßen,
    alles zu verstehen und
    beurteilen zu können.

    Deswegen einfach mal die Klappe halten
    und sich einen ehrbaren Beruf suchen.


     

     

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  7. Vielen Dank für deinen ausführlichen und wohlwollenden Kommentar, liebes Nesselröschen.

     

    vor 19 Minuten schrieb Nesselröschen:

    Was tat ich nicht, was sagte ich nicht,
    um dich am Leben zu halten?

    Das meinte ich in der Art:

     

    Was hätte ich noch tun und sagen können oder müssen, um dich am Leben zu erhalten.

     

    Das ist kein Aufbäumen gegen den Tadel der Sterbenden (Das Geschriebene stammte auch noch aus früheren, gesunden Zeiten), sondern eine Selbstanklage, womöglich nicht alles Erdenkliche getan zu haben. Ich habe allerdings erfahren, dass eine lange Krankheit einer Partnerin einem schon ganz schön runterbringt. Meine Ärztin fragte mich, wie ich da alles überlebt hätte. Ich weiß es nicht. Aber bestimmt war ich dann am Ende auch nicht mehr 100% auf der Höhe.

     

     

    Die Propheten betreffend möchte ich jetzt kein größeres Fass aufmachen. Was Nietzsche, den ich oft und gerne lese, von ihnen hielt ist ja bekannt. Trotzdem schrieb er dann noch den Zarathustra. Ich denke mal, wenn er älter geworden wäre, hätte er auch die Propheten bald in einem milderen Licht gesehen und vielleicht der letzten Zeile letztlich zugestimmt.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

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  8. vor 3 Minuten schrieb Carlos:

    "Was tun?" 

    So heißt ein bekanntes Essay von Lenin. 

    Ich finde, liebe Hera, dass Amadea am besten dein Gedicht interpretiert hat. 

    Ich teile Glasscheibes Meinung. 

    Deine Intention ist gut und nachvollziehbar, aber du verlierst dich in zu viele klugen Aussagen. Natürlich kann jeder Leser was tolles für sich daraus picken... 

    Carolus, zum Beispiel fühlt sich erinnert an "Stultitiae Laus", das großartige Werk von Erasmus. 

    Neulich habe ich ein Gedicht für Klaus Zieschank geschrieben, ein Freund von mir, der in Argentinien ermordet wurde. 

    Das Gedicht ist gut angekommen, weil ich beim Schreiben gar nicht an Leser gedacht habe: Ich habe mich direkt an ihn gewendet, mit ihm habe ich geredet. 

    Es ist eine Sache zwischen ihm und mir, und ich wollte damit nicht an jene grausame Zeit der argentinischen Militär Diktatur erinnern, nein, ich habe mich an IHN erinnert und ich habe mit IHM geredet.

    Ich hoffe du bist mir nicht böse wegen meiner destruktiven Kritik  

    Liebe Grüße 

    Carlos

     

     

    Vielen Dank lieber Carlos, natürlich bin ich dir nicht böse.

    Aber für mich transportiert das Gedicht nach wie vor das, was ich Amadea geantwortet habe.

    Der Kommentar von Carolus trifft auch den Sachverhalt genau, sodass ich mich da bestätigt sehe.

     

    Natürlich wird es immer so sein, dass Menschen in einem Gedicht etwas Eigenes finden,

    deswegen sollte ich mich künftig mit Interpretationen meiner Gedichte zurückhalten,

    zumal man ja auch vieles unbewusst schreibt.

    Es ist ja auch schön eine Vielfalt zu sehen. 

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

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  9. vor 6 Stunden schrieb Anita:

    Voller Hoffnung zeigt sich die Natur, wenn ihr frisches Grün in den Sonnenstrahlen schimmert, und sie hat auch zurecht Hoffnung. Wieder neu erwacht sie zum Leben, wenn der Winter wie ein Nomade weiterzieht und sein Bruder Frühling von seiner langen Reise zurückkehrt.

     

    Freuen wir uns mit ihr. Freuen wir uns über das Erblühen und Wachsen der Pflanzen, über die Tiere, die fröhlich zum Vorschein kommen. Freuen wir uns über das wunderbare Blau des Himmels, das uns die Treue unseres Schöpfers zu uns verheißt. Und bewahren wir diese Eindrücke. Bewahren wir sie in unserem Herzen. Damit wir niemals die Zuversicht verlieren, wenn Sorgen und Probleme, schwere Schicksalsschläge über uns wie kalte Nächte über die Tage  hereinbrechen.

     

    So gewiss wie die Sonne am Abend hinterm Horizont versinkt, jedoch am Morgen wieder emporsteigt, so gewiss werden auch wir aufgerichtet und wie die Natur im Frühjahr zu neuem Leben erweckt werden.

     

     

    © Anita Zöhrer

    Tröstende, wohltuende Worte, die Hoffnung schüren.

     

    Vielen Dank.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  10. vor 11 Stunden schrieb Carlolus:

    "Dessen Lüge das Leben aber leichter macht,
    dem sollte gewiss verziehen werden."
     

     

    "Betrogen zu werden, sagen die Leute, ist ein großes Unglück, aber nicht betrogen zu werden, das allergrößte." (Erasmus von Rotterdam in "Lob der Torheit").

    Das Leben wäre kaum zu ertragen, würden wir uns ständig "die Wahrheit" sagen.

     

    Dein Text enthält eine Reihe reifer Gedanken z. B. über die Hilflosigkeit, das Schicksal eines geliebten Menschen zu wenden, über die Art und Weise des Auftretens auf der Bühne des Lebens, über Wahrheit, die keine ist, es aber vortäuscht u.a. m.

    Eine anregende Lesefreude mit viel Tiefgang!

     

    Herzlichen Gruß

    Carolus

     

     

     

     

     

     

     

    Vielen Dank lieber Carolus.

     

    Ich fühle mich von dir erkannt. Das hilft!

     

    Liebe Grüße

    Hera

  11. vor 25 Minuten schrieb Amadea:

    Liebe @Hera Klit,

     

    Nach dem Intro der ersten vier Strophen beginnt eine Sammlung bemerkenswerter und blendender Aphorismen, die mit dem Intro und der fragenden Überschrift erst einmal in einen Zusammenhang gebracht werden wollen.

    Das Intro bleibt für mich im Raume hängen. Fühlt sich das LI verantwortlich vllt.  auch schuldig für den Tod einen gestorbenen Menschen? Eine Pflegesituation? ein Suizid? Welche Kiste wird da gerade aufgemacht?

    Was können wir tun? - Der LeserIn wird mit einbezogen in die sich anschließenden Gedanken. Eine Aufforderung sich an der Diskussion zu  beteiligen, obwohl die Ausgangssituation verschleiert bleibt und nicht weiter aufgelöst wird. Was können wir tun, wenn wir nicht wissen, worum es gehen will.  

    Im weiteren präsentieren sich Gedankensplitter der Erkenntnis. D.h. als LeserIn folge ich keiner Quintessenz einer philosophischen Erkenntnis. Ich arbeite auch nicht an der gedanklichen Lösung einer problematischen Ausgangssituation.  Ich folge einem lyrischen Ich, welches (auktorial) die Dinge beschreibt und sie gleichzeitig reflektiert.  Einzeln sind die "Aphorismen" ab Strophe 5 ungemein stark, im Kontext nehmen sie sich ( für meinen Geschmack) ein wenig von ihrer Kraft und Entfaltungsmöglichkeit,  weil sie eben keiner Fragestellung oder einem  philosophischen  Gedankengang  folgen, sondern der Spontaneität eines sprudelnden Geistes. Alles lässt sich aus dem Zusammenhang heraus brechen und für sich einzeln interpretieren. Das macht den Text offen und stark, zeigt zugleich aber auch seine Schwäche auf.

     

    Meine Lieblingsstelle:

     

    "Das Bühnenstück Leben verlangt
    demütige Schauspieler, die nichts fragen,
    sondern ihre Rolle ausfüllen ohne Kenntnis
    der Regie und des Drehbuchs."
     

    Wollte ich mir einen solchen Schauspieler herauspicken, z.B. der, der mit der Wahrheit hausieren geht, so ist dieser vorschnell und leicht blendbar, gerade weil er seine Rolle ausfüllt, ohne sie zu hinterfragen. Gleichzeitig ist diese Figur auf der Bühne des Lebens für die Wahrheit unerlässlich. Das Licht wirkt nur durch die scharfe Kontur eines Schattens.

     

    sehr gerne gelesen, und mitreflektiert

    Amadea

     

    Vielen Dank für deinen umfassenden Kommentar liebe Amadea.

     

     

    Ich sage es mal kurz so:

     

    Am Anfang wird die Erinnerung an einen sehr nahestehenden Menschen durch Fundstücke in einer Kiste hervorgerufen.

    Dann macht sich das LI Vorwürfe, weil es glaubt nicht genug gesagt und getan zu haben in den letzten Tagen des geliebten Menschen.

    Dadurch beginnt es nun generell und umfassend zu reflektieren, was uns Menschlein eigentlich möglich ist in dieser Existenz (Was können wir tun?).

    Das Ergebnis seiner philosophischen Betrachtungen ist dann, wir haben alle keinen Zugang zur Wahrheit, deswegen ist es nur möglich,

    an das Gute zu glauben und dies auch zu versuchen anderen zu vermitteln (besonders, wenn sie in Not sind, wie eben ein kranker und sterbender Mensch).

     

    Mehr können wir womöglich nicht tun, das ist die Antwort des Gedichtes auf die eingangs gestellte Frage, aber das kann schon sehr viel sein,

    denn unser Leben besteht zum Großteil ohnehin nur aus Gedanken und wenn die positiv sind ist das meiste erreicht.

     

    Nochmals vielen Dank für deine Anerkennung und deine Beschäftigung mit meinem kleinen Gedicht.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  12. Was können wir tun?

    Als ich die lange verwahrte Kiste
    öffne, fällt mir ein Büchlein in die Hand.

    Darinnen stehen Zeilen von dir, die klingen in mir,
    als redest du sie gerade in diesem Augenblick.

    Geschrieben steht dort Lob und Tadel,
    so bleibe ich in der Summe unerlöst.

    Und dieses Bild aus deinen letzten
    Tagen zeigt dich ganz mutlos ohne Kraft.

    Was tat ich nicht, was sagte ich nicht,
    um dich am Leben zu halten?

    Mein finsteres Licht war nicht hell genug,
    um deine letzten Tage auszuleuchten.

    Das Bühnenstück Leben verlangt
    demütige Schauspieler, die nichts fragen,
    sondern ihre Rolle ausfüllen ohne Kenntnis
    der Regie und des Drehbuchs.

    Wie eine Anmaßung erscheint mir das,
    die man keinem Hund länger zumuten sollte.

    Die mit der Wahrheit hausieren gehen,
    nenne ich vorschnell und leicht blendbar.

    Manches erscheint plausibel,
    mehr aber auch nicht.

    Wer die Wahrheit hat, kann nur ein Lügner sein,
    das ist meine spät erfahrene Erkenntnis.

    Propheten sind Menschen wie wir,
    nur mit einer dünneren Haut.

    Dessen Lüge das Leben aber leichter macht,
    dem sollte gewiss verziehen werden.

    Mehr kann ein Mensch wohl nicht tun,
    als immer wieder ans Gute glauben zu machen.

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  13. Ich hatte einen jungen Kollegen, der war auch freiwillig bei der Bundeswehr und

    in Afghanistan. Zum Glück kam er unversehrt zurück, aber er wusste von 

    einigen schlimmen Dingen zu berichten. Heute, nachdem er selbst Vater geworden ist, fragt er

    sich, wie er das seinen Eltern antuen konnte.

    Das Problem mit den Soldat*innen ist, dass sie meist noch sehr unreif sind.

     

    Liebe Grüße

    Hera

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  14. Gerade eben schrieb WF Heiko Thiele:

    Nun, ich rate mal: Eine Meerjungfrau? Oder Nymphe?

    Frei nach Goethe: "... Halb zog sie ihn, halb sank er hin und ward nie mehr gesehn."

     

    LG, Heiko

     

     

     

     

    Salmakis ist das Stichwort.

     

    Liebe Grüße

    Hera

    • Danke 1
  15. vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

    Dein kryptischer Text gibt mir Rätsel auf, eine schlüssige Interpretation kann ich auf die Schnelle für mich nicht ausmachen - aber der Text gefällt mir!

     

    LG Herbert 

    Ein mythologisches Thema persönlich genommen. Ich wollte

    es erst durch den Titel verraten, habe mich aber dagegen

    entschieden, das wäre mir zu einfach gewesen.

     

    Liebe Größe

    Hera

     

    vor 2 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

    In der 1. Strophe frage ich mich oder doch eher dich, wer wen?

    Wer ist der Strauchelnde? Du?

    Und der Umschlingende wird vom Umschlungenen aufgenommen. Also von außen nach innen?

     

    Bin denn also ich ein Narr?

     

    Ja, die mystischen Kreaturen der Liebe ...

     

    LG, Heiko

    Ist leicht verständlich, wenn man den Mythos kennt,

    der dahintersteht.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

  16. Verschmelzung


    Unentrinnbar umschlangst du mich
    in spiegelnden Wellen mit reizenden Gliedern.
    Kein Entkommen aus Schlangenumstrickung
    gelang dem unerfahren Strauchelnden.
    Eisern dein Griff, um den Wehrenden.

     

    Doch du zahltest die Verschmelzung
    mit deinem Leben und was noch du bist,
    trage ich nun in meinem Wesen fort.

     

    Das sehen aber nur die, die es
    selber sind, den anderen klingt
    es wie die Rede eines Narren.

     

    Ich muss all jenen raten, nicht den Fuß
    in eine unbekannte Quelle zu setzen
    die Hüterin wird von ihrem Hausrecht
    Gebrauch machen und ein Geschöpf
    wird entstehen für immer aus Zweien.
     

    • Gefällt mir 2
  17. vor 2 Minuten schrieb gummibaum:

    Liebe/r Hera,

     

    das passiert leichter, wenn man als junger Mensch Halt in einer Beziehung und in der Elternrolle und gleichzeitig weiter den idealen Partner sucht. Ich habe es als Fließtext gelesen. Für "falle" könnte ich mir auch "sinke" vorstellen.

     

    LG g

     

     

    Ja, weil ins Wort fallen, für was anderes steht, ist mir dann auch aufgefallen.

    Liebe Grüße

    Hera

  18. vor 15 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

    Liebe Hera 

     

    Die Liebe kennt auch den Verzicht - sie mag dich berühren, der Zauber dich blenden, aber unterm Strich wäre sie eine Katastrophe.

     

    LG Herbert 

    Stimmt, ich hatte mich auch sicherheitshalber dagegen entschieden.

    Aber sie geistert mir noch heute hin und wieder im Kopf herum.

     

    Liebe Grüße

    Hera

  19. Komplett auf der Kippe

     

    Vater, Mutter, alle 
    Verwandten und
    Freunde um unseren 
    reich gedeckten Tisch.

     

    Du hältst die Einjährige 
    im schützenden Arm.
    Ein Bild wie eine Bibelillustration.

     

    Ich sollte so glücklich sein.
    Das war ich bis vor einer
    Stunde auch von Herzen.

     

    Doch neben mir sitzt sie,
    die du meine liebe Frau, 
    mir als deine Studienkollegin
    und neue Freundin vorgestellt hast.


    Sie lässt mich an all meinen
    bisherigen Entscheidungen zweifeln.
    Ich falle in ihr Wesen, in ihre
    Schönheit und in jedes ihrer Worte.
    Wir reden und reden und
    vergessen alles umher.

     

    Sie versteht mich besser,
    als mich je ein Mensch
    verstanden hat und ich
    verstehe alles an ihr.


    Ich wusste sofort,
    sie ist mein gesuchter
    Lebensmensch, den
    ich glaubte, doch nie
    finden zu können.

     

    Du hast das nicht verdient
    und unser Kind soll nicht
    ohne Vater heranwachsen.
    Ich muss mich beherrschen.

     

    Doch schon schickst du
    mir ahnende Blicke
    und der erste Riss
    geht unmerklich für
    alle anderen
    durch unser Leben.

     

    Ich weiß nicht, ob ich
    heute Nacht ihre Nummer
    wählen werde oder ob ich morgen
    vor ihrem Hörsaal auf sie warte.

    Ich weiß nur, dass unser Leben
    komplett auf der Kippe steht.

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