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Gedanken zum Jahreswechsel


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Gedanken zum Jahreswechsel

 

 

Als ich mein Leben begann

ahnte nichts von den verschlungenen Wegen

wusste nichts von den Irrtümern, die mich geißeln sollten.

 

Auf meinem Weg passierte ich viele Stationen

bei einigen verweilte ich gerne ein wenig länger – schön war es

während andere einer Folterkammer gleich kamen – Tränen flossen.

 

Schemenhaft sehe ich das Endziel in der Ferne

und als Begleitmusik erlausche ich die langsamen Schritte des Freundes Hein

und sinniere manchmal: Was hätte ich anders machen können

doch immer wieder komme ich zu demselben Schluss: Nichts.

 

Mein Leben ist nur eins von vielen Millionen und doch haben wir etwas Gemeinsames,

das unabänderliche Schicksal.

 

„Et kütt wie et kütt“

 

 

© Sternwanderer

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Hallo Sternwanderer,

 

dein Text regt zum Nachdenken an.. wer weiß denn auch zu Beginn seines Lebens von alle dem, was einen erwartet? Und wenn man es wüsste - was würde man anders machen? Umkehren? Oder dennoch die Wege gehen?

Was jeder auf seinen Wegen erlebt, ist Erfahrung und prägt, letztlich entsteht wohl durch alle Erfahrungen unser Selbst.

Und auf das Schicksal haben wir keinen Einfluss.

Deine Frage: "Was hätte ich anders machen können ... Nichts." hat für mich zwei Seiten. Zum einen die des Schicksals, das uns gar nicht die Möglichkeit gab etwas anders zu machen, unabhängig davon ob wir gerne wollten oder nicht. Und die andere Seite ist die des Wollens. Hätte ich etwas anders machen wollen? Wenn ich gekonnt hätte.. Denn so oft meint man, Dinge zu bereuen, oder verflucht verpasste Gelegenheiten. An dieser Stelle hadere ich oft mit dem Schicksal und frage mich, wie viel in meiner Hand liegt.. und eben, ob ich es wirklich anders gewollt hätte.

Die einfache Antwort ist dann: Ja. Aber dann frage ich mich, was das mit mir macht. Wer wäre ich, wenn bestimmte Sachen anders gelaufen wären? Wäre ich noch der gleiche Mensch? Sind diese hätte-wenn-vielleicht-Fragen es wert, sich damit aufzuhalten?

Oder schafft man es anzunehmen, was war, und auf die Frage "Was hätte ich anders machen können" wie in deinem Text mit "Nichts" zu antworten? Mit Sicherheit wird einem das ein Stück Frieden geben.

 

Deine Gedanken verbinden den Rückblick nicht nur mit einem vergangenem Jahr, sondern mit dem bisherigen Leben. Und wie du siehst, kommen auch mir reichlich Gedanken dazu.

Habe deine Zeilen wieder einmal gerne und nachdenklich gelesen.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,

 

der Einleitungssatz nicht ja wörtlich zu nehmen. Er steht für den Moment, ab dem der junge Mensch anfängt über sein Handeln - das Leben nachzudenken, was in der Kinderzeit schon beginnt. Diese Überlegungen sind natürlich längst nicht so komplex und scheinen eher Trotzphasen geschuldet zu sein. Das ändert sich ab der Pubertät rasant.

 

„Hätte ich etwas anders machen können?“ – Es gibt immer den Versuch seinen Weg zu lenken und unter Umständen klappt das sogar.

 

Es gibt den Spruch und du wirst ihn kennen, liebe Lichtsammlerin:

Der Kopf denkt – das Herz lenkt. Es ist aber ganz sicher nicht das Herz allein was lenkt, ich füge noch Gott (der viele Namen hat) und das Schicksal dazu. Diese drei (Herz – Gott – Schicksal) bilden das Bauchgefühl, nach dem wir oft handeln und von daher erübrigt sich eigentlich das AndersHandelnWollen, da kann der Mensch noch so verkopft sein, er entscheidet sich zumeist dagegen.

 

Manche Menschen haben Vorsehungsträume, erinnern sich kurz vorher oder erst im Augenblick des Geschehens daran und konnten an der Abfolge nichts ändern. Wer auch immer unsere Wege, samt der Umleitungen bestimmt, es ist das Leben, was wir zu leben haben – ohne Wenn und Aber.

 

Was enorm für den Selbstfrieden hilft ist, wie du es schon erwähntest; Erkenne dich und nimm dein Schicksal an. Alles klagen und hadern hilft sowieso nicht und mach dir deutlich, dass es viele, viele Menschen gibt denen es deutlich schlechter geht.

 

Du hast es richtig erkannt. Es ist nicht nur ein Jahresrückblick, es ist ein Rückblick auf ein Leben, geprägt von harten Schicksalsschlägen, an denen viele verzweifelt hätten.

 

 

Lichtsammlerin, vielen Dank für deinen umfassenden Kommentar zu einem Thema, das man lange diskutieren kann, um immer wieder zu einem ähnlichen Fazit zu kommen. Seinem Schicksal kann man nicht ausweichen, egal wie es daher kommt.

 

 

LG Sternwanderer

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Hallo Sternwanderer,

 

deinem Fazit möchte ich lediglich etwas hinzufügen:

Seinem Schicksal kann man nicht ausweichen, egal wie es daher kommt.

Und immer mal wieder ergibt sich die Möglichkeit sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, bewusst zu entscheiden, was wir aus dem, was das Schicksal uns "beschert" hat, machen wollen.

Auf vieles mögen wir keinen Einfluss haben, aber sind unsere Wege auch nicht allein durch ein Schicksal bestimmt. Diese Annahme würde uns jedem freien Willen berauben.

Und du hast recht, dieses Thema kann man lange diskutieren. Langweilig wird es trotzdem nicht..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Sternwanderer,

interessiert habe ich deine Gedanken zum Jahreswechsel gelesen.

„Et kütt wie et kütt“ und manchmal kommt tatsächlich einer vorbei um einige Worte zu hinterlassen. Ich hätte einige formale Anregungen. Vielleicht magst du etwas übernehmen, vielleicht auch nicht.

Gern gelesen!

 

grüßend Freiform

 

 

 

Als ich das Leben empfing

ahnte ich nichts von den verschlungenen Wegen

wusste nichts von den Irrtümern, die mich geißeln sollten.

 

Auf meinen Pfaden passierte ich viele Stationen

bei einigen verweilte ich gerne ein wenig länger – schön war es

während andere einer Folterkammer gleich kamen und Tränen flossen.

 

Schemenhaft sehe ich das Endziel in der Ferne

und als Begleitmusik erlausche ich die langsamen Schritte des Freundes Hein,

sinniere manchmal: Was hätte ich anders machen können

doch immer wieder komme ich zu demselben Ergebnis: Nichts.

 

Mein Leben ist nur eins von vielen Milliarden und doch haben wir etwas Gemeinsames,

das unabänderliche Schicksal.

 

„Et kütt wie et kütt“

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Liebe Lichtsammlerin,

 

was ich an dem Gedicht sehr interessant finde: Es beginnt mit dieser originellen Formulierung, dass das LI sein Leben "begonnen" habe. Diese Wortwahl klingt fast wie ein bewusster Entschluss zum Leben, es ist aktiv im Gegensatz zum herkömmlichen Sprachgebrauch: "Geboren werden". Das wiedrum kontrastiert so schön mit dem letzten Vers: „Et kütt wie et kütt“ mag inhaltlich - und auch weil es eben ein Ausspruch ist, ein Gedanke der anonymen Masse, auf den man zurückgreift - wie Fatalismus erscheinen. Aber vor dem Hintergrund des ersten Verses und auch durch den Verlauf des Lebens, der hier mit großer Lockerheit und Selbstverständlichkeit beschrieben wird, ist es für mich eher ein Plädoyer für Erwartungsoffenheit: sich nicht dem Unvermeidlichen verweigern, aber eben auch nicht willenlos durch das Leben schreiten.

 

Am Anfang war der Wille, am Ende die Erkenntnis.

 

Gut bedichtet!

 

LG

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Hallo Schmuddelkind,

 

deine Gedanken knüpfen stimmig an meine eigenen an.

Eines hast du glaube ich durcheinander gebracht - das Gedicht ist von Sternwanderer, nicht von mir! Ich habe lediglich mein Feedback dazu gegeben..

 

Deiner Schlussfolgerung kann ich mich nur teils anschließen. Ohne Erkenntnis kann meiner Meinung nach häufig auch kein Wille entstehen, somit steht häufig ein Erkennen am Anfang, auf den der Wille folgt. Aber vielleicht ist das auch ein Kreislauf ohne klar benennbaren Anfang oder Ende.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Sternwanderer,

 

ich finde die Aussage deines Gedichtes sehr interessant, doch kann ich nicht glauben, dass alles vorbestimmt sein soll, da sonst ja kein freier Wille mehr möglich wäre. Ich glaube, dass wir hier sind, um alle möglichen Erfahrungen zu machen, es vielleicht auch sogenannte Lebensaufgaben gibt.

Ich glaube aber auch, dass der Mensch seine Existenz mit seinen Gefühlen und seiner Vorstellungskraft steuert. Dabei spielen auch die vielen Glaubensüberzeugungen eine Rolle, die wir durch die Religion, Gesellschaft, Erfahrungen bekommen haben und durch die wir uns in vielfältiger Weise vom Ganzen in negativer, angstbesetzter Weise getrennt fühlen und so das Urvertrauen in das Leben verlieren. Wenn man diese Trennung überwindet, kann man Negatives auflösen.

 

Liebe Grüße

 

Kirsten

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Eines hast du glaube ich durcheinander gebracht - das Gedicht ist von Sternwanderer, nicht von mir! Ich habe lediglich mein Feedback dazu gegeben..

Ich glaube, so was ist mir auch noch nie passiert... Oder die Leute waren bisher zu schüchtern, mich darauf anzusprechen.

Vielleicht verwechsele ich ständig Leute und alle spielen aus falscher Höflichkeit mit.

 

Jedenfalls danke für den Hinweis und Verzeihung wegen der Verwechslung, Lichtsammlerin und Sternwanderer.

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Hallo Freiform,

 

fein, dass du mein kleines Resümee gelesen hast und dein Vorschläge gefallen mir. Danke dafür, doch lasse ich lieber meine Version so stehen.

 

LG Sternwanderer

 

 

 

Hallo Schmuddelkind,

 

„als ich mein Leben begann“ ist eine bewusste Formulierung, die nichts mit dem Moment meiner Geburt zu tun hat.

 

Sondern :

 

Er steht für den Moment, ab dem der junge Mensch anfängt über sein Handeln - das Leben nachzudenken, was in der Kinderzeit schon beginnt. Diese Überlegungen sind natürlich längst nicht so komplex und scheinen eher Trotzphasen geschuldet zu sein. Das ändert sich ab der Pubertät rasant.

Und richtig: Mein erreichtes Alter, das HinterMichGebrachte, vom Ablassen jeglicher Zwänge und keine Angst zu haben vor dem Handeln des Freundes Hein an mir bringen mich zu deiner erwähnten Erwartungsoffenheit mein restliches Leben verbringen, nach dem Motto: Lass mich Spaß haben, solange es geht.

 

Verwechslungen kommen schon einmal vor, wenn sich in Kommentaren/Re-Kommentaren verliert. Das ist nichts Schlimmes und muss dir nicht peinlich sein. Ich glaube, das ist jedem schon einmal passiert.

 

Danke für deinen Interesse an meinem Text und sei herzlich Willkommen in der WG.

 

LG Sternwanderer

 

Hallo Kirsten,

 

natürlich wird unser Leben von äußeren Einflüssen geprägt.

 

Und sicher versucht der Mensch sein Leben in die Bahnen zu lenken, in die er möchte – nach seinem eigenen freien Willen.

 

Die ultimative Frage ist: Hat der Mensch wirklich seinen eigenen Willen oder ist er „ferngesteuert“?

 

Ich glaube darauf werden wir erst Antwort bekommen, wenn Tag X da ist.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Lichtsammlerin,

 

am Anfang steht der Gedanke/Geschehnis, dieses verfolgend führt zu Erkenntnissen, aus der Erkenntnis wird der Wille geboren, der wiederum zu unserm Handeln führt.

 

Ich denke also auch, dass der Wille nicht vor der Erkenntnis stehen kann.

 

 

LG Sternwanderer

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  • 2 Wochen später...

Hallo Sternwanderer,

Mit „Als ich mein Lebenbegann“ wird von den meisten Lesern, wahrscheinlich als Zeitpunkt der Geburtverstanden werden, so war es bei mir jedenfalls. Warum konkretisierst du dieAussage nicht, wenn du sie so nicht verstanden wissen willst?

 

Z.B.

Als ich anfing meine eigenen Entscheidungen zu treffen

oder

Als ich lernt auf eigenen Füßen zu stehen

 

grüßend Freiform

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