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Hallo, eiselfe,

 

ja, deine Zeilen stimmen nachdenklich. Die Sonnenmetapher passt sehr gut zur Thematik. Manchmal kommt die Einsicht spät, manchmal auch zu spät. 

 

Es kann eben nicht immer alles eitel Sonnenschein sein, es gibt auch bewölkte und verregnete Tage im Leben. Nur nach Sonnenschein zu streben, das kann nicht funktionieren. Denn dieses Ziel verlangt, dass man alles andere 'ausblendet' und abwehrt ...

 

Das verdeutlicht auch 

vor 12 Stunden schrieb eiselfe:

viele Träume zerronnen.

diese Zeile hier, besonders das Wort 'viele'. Denn, wenn das LI auf den 'Sonnenschein bestand', ihn, ja, 'erzwingen' wollte, war im Grunde eine Vielzahl von Enttäuschungen bereits vorprogrammiert. 

 

Nicht die bewölkten oder regnerischen Tage waren 'schuld'. Das LI hat

 

vor 12 Stunden schrieb eiselfe:

doch ich wollte zu viel.

sich, in gewissem Sinne, selbst die Träume zerstört ...

 

vor 12 Stunden schrieb eiselfe:

Nun lebe ich im Augenblick,

doch insgeheim - 

wünsche ich mir  - mein altes Leben zurück.

Vielsagend. Das LI möchte nicht zurückschauen, verständlich, aber möchte auch nicht mehr auf die Zukunft hoffen. 'Im Augenblick leben' verdeutlicht das sehr gut.

 

Und insgeheim, da würde das LI trotzdem gerne die Zeit zurückdrehen. Wünschte sich eine neue Chance, das Leben noch einmal zu leben, alles anders und damit besser zu machen. Eine Rückkehr in das alte Leben, das Leben, wie es war, bevor die falsche Entscheidung getroffen wurde, um diese Möglichkeit zu haben. 

 

Mir gefällt auch, wie sich der Reim nach und nach 'verliert', besonders gelungen ist der (Zeit-)Punkt, es beginnt genau beim Vers mit den zerronnenen Träumen. Damit unterstreicht, wie ich finde, auch die Form den inhaltlichen Verlust (der Träume und Hoffnungen). Reine Reime (entgegen, wegen, Ziel, viel) - unreiner Reim (gekommen, zerronnen)  - Wendepunkt, kein Reim (insgeheim) - unreiner Reim, aber klanglich doch näher am reinem Reim (Augenblick - zurück). Ich würde dem LI wünschen, dass sie oder er es schafft und wieder mit sich - ins Reine kommt.

 

Gerne gelesen und darüber nachgedacht. :smile:

 

LG,

 

Anonyma

 

 

 

 

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Hallo Anonyma,

 

habe deinen ausführlichen Kommentar sehr gern gelesen, deine Gedanken dazu  gefallen mir.

Die " Sonne" steht in diesem Gedicht für ein "normales Leben " führen zu können - ohne Lottogewinn oder übertriebene Träume und Wünsche.

Aber da LI wird von  einer unheilbaren, stetig fortschreitender Krankheit heimgesucht und schon  den normalen Alltag zu bewältigen ist ein Problem, 

dabei  befindet sich das LI erst in der mitte des Lebens und deshalb wünscht sie sich (insgeheim) ihr altes Leben zurück.

Das LI ist sich bewußt, dass dafür ein Wunder geschehen müßte ...

 

Das waren meine Gedanken zu diesem Gedicht, aber deine Aussagen dazu  waren für mich interessant zu lesen.

 

es grüßt

eiselfe

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