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Geschrieben am

 

„Aber…?“ versucht Robert zu denken,

doch Walther: „Er wollt mich beschenken

mit einer Ladung stillem Blei.

Gut, meine Weste war mir treu.

 

Er schoß auf mich am Straßenrand,

wo ich dank seiner Waffe stand.

Ich mußte vorher schnell aussteigen.

Nun, das tat er total vergeigen.

 

Letztendlich muß ich ihm noch danken,

sonst wär auch ich hinter den Schranken,

die’s Leben von dem Tode trennen.

Man kann es auch ganz anders nennen.“

 

„Aber…?“versucht’s der andre wieder.

„Was, Robert? Oder wie schrieb nieder

man ihren wirklichen Taufnamen?

Auf Erwin Ihre Eltern kamen.

 

Die arme Josie hatte Recht,

Das war für sie wirklich nicht schlecht.

Den wahren Robert fanden wir

in einem Pariser Revier.

 

Zerstückelt wie auch Mikes Bruder.

Nur ohne Kopf, gewiß, mein Guter.

Dumm nur, daß seine DNA

wir hatten und schon war es da,

 

das Bindeglied in der Verbindung,

ohne das käme nicht in Windung

die Suche, wer war da gehäckselt

und wer mit wem vielleicht verwechselt.

 

„Aber…?“ versucht das Gegenüber

erneut zu fragen; ganz hinüber.

„Und ich? Das Bäumchen wechsle dich,

kennen wir auch ganz sicherlich.

 

Sie können sich deshalb vorstellen,

wie sich mein Antlitz tat aufhellen,

als alle Sie nur Robert nannten,

während wir Ihren Namen kannten.“

 

Zudem Lord Ralphs wirkliches Mündel

geendet hat als nur ein Bündel,

welches von seinen Knochen blieb.

Der Oscar hat es nicht versiebt.

 

Doch die Details erspar ich mir.

Letztendlich war Lord Ralph dafür,

mich hier als seinen fremden Neffen

euch vorzustellen bei dem Treffen,

 

das es vor Jahr und Tagen gab. -

Bald sind sie alle schon im Grab. -

Wir haben leider nicht erwartet,

daß hier ein Mördertrio startet

 

und uns mit Alibis verwirrt.

Da haben wir uns echt geirrt. -

Ah, da kommt Chief Inspector Brown

und seine Truppe. Der wird staun.“

 

Und jener fragt auch überrascht:

„Wir glaubten, Sie hätt man vernascht.“

„Mein lieber Chief Inspector, nein.

Heut hat es wohl nicht müssen sein.

 

Manches ward anders angenommen.

Meinen Bericht laß ich zukommen

Ihnen alsbald in vollen Längen. -

Hier diesen wird man wohl aufhängen.

 

Das ist in Wahrheit Erwin Ford.

Verübte nicht nur einen Mord.

Plante auch dieses ganze Schlachten.

Zuwenig ist’s, ihn zu verachten.

 

Und ich? Sie fragen, wer ich bin.

Nun, hat die Antwort einen Sinn? …“

 

 

Ende

  • wow... 1
  • Schön 2
Geschrieben

Also, erstmal (nur vorläufiger Kommentar) Was war das den für eine krasse Krimi_Gedichte_Geschichte. Die hat mich wirklich umgehauen. Die Spannung war immer da. Ab und zu gab es auch etwas zum Schmunzeln. Ich bin begeistert.

 

mfG.: Ference

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Heiko,

1898 wurde in Paris "Cyrano de Bergerac", ein Versdrama von Edmond Rostand, uraufgeführt.

Deins ist ein Verskrimi, in Balladenform.

Du weißt wie mühselig das Lesen solcher Balladen ist, zumal in unserer Zeit, wo ein Gedicht mit mehr als sieben Strophen schon den Leser überfordert. 

Ich würde wetten, in Anbetracht der wenigen Kommentare (eigentlich nur Uschi, Ference und Lorenz haben darauf reagiert), ich würde wetten, das kaum jemand die ganzen Folgen überhaupt gelesen hat. 

Ein Freund von mir hat mehrere Kriminalfälle, Hörspiele geschrieben, die auch im Radio gesendet wurden. 

Einmal schickte er einen Krimifall zu den Produzenten von Tatort, sie haben es abgelehnt, weil es zu anspruchsvoll war. 

Komm also nicht auf die Idee, was von einem deiner drei Kommentatoren angeregt wurde, es dorthin zu schicken... 

Verlorene Mühe also? Keineswegs! Du bist ein Mann von Charakter, der gerne gegen den Strom schwimmt und sich mit der Zustimmung von Wenigen zufrieden gibt. 

Liebe Grüße

Carlos 

  • in Love 2
Geschrieben

Ich denke lieber Heiko, dies hat mit der Zustimmung von Wenigen oder Vielen so gar nichts zu tun! Natürlich wenn längere Gedichte eingestellt werden, lesen es möglicherweise nicht so viele, die Zeit wird ja immer kostbarer bekanntermaßen.

Wie ich schon mittendrin einmal schrieb, so sollte deinen spannenden und aber zugleich auch humorigen Text ein Regiseur in die Hände bekommen und etwas daraus machen - im Kopf habe ich wieder Inspector Morse oder Barnaby, ganz ohne übertriebene Brutalität aber einfach als klassisch gute Krimiunterhaltung.

So eine Geschichte in gereimter Form habe ich jedenfalls bislang noch nicht zu lesen bekommen lieber Poetenfreund, ich danke dir, sie hier gepostet zu haben!

Liebe Grüße in deinen Tag,

Uschi

  • in Love 1
Geschrieben

Ich möchte mich ganz lieb bei euch bedanken, @Uschi R.@Ference und @Carlos!

 

Ja, das ist sehr wohl ein recht umfangreiches Stück. Und fürwahr nicht mal so auf die Schnelle durchgeackert. Aber es lief halt so in den drei Tagen, fast schon wie von allein. Und was mut, dat mut, wie die hier oben sagen. Ursprünglich und anfänglich mal ein Traum, dann entwickelte es sich.

Ich habe ja schon hin und wieder mal so etwas geschrieben. Auch ein Krimi mit zehn-Zeilen-Strophen, worin eine gesamte Fußballmannschaft in den Rasen beißt. 😉 Sind auch Seiten über Seiten, allerdings ohne viel wörtliche Rede. Hier habe ich es mal als Stilmittel versucht.

Ich hatte ja mal als Jugendlicher einen mehrere Hundert Seiten langen Krimi geschrieben, der allerdings vor 50 Jahren verschollen ist.

Und dann gibt es noch meine Märchen Gedichte. Die gesamte Palette der bekanntesten habe ich mal in der Form dieses Krimis hier geschrieben. Auch ziemlich lang jedes Mal. Die setze ich aber  hier nicht ein. Sind aber auf meiner Homepage zu finden.

 

So, dann noch einen schönen Tag, Heiko

  • wow... 1
  • Schön 1

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