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Nervige Nachbarn (XXL-Gedicht)


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Nervige Nachbarn
 

Wenn Nachbarn sich nicht gut vertragen,
dann kommt’s uns vor wie die 10 Plagen,
die damals nervten in Ägypten,
als Frau’n für Tutanchamun strippten.

 

Hast Du ein Haus, erfreu‘ Dich dran,
doch achte drauf, wenn nebenan
Personen wohnen, die gern streiten,
dann kann die Ruhe schnell entgleiten.

 

So wohnte Kürbis-Straße 4
Fritz Wohlgemut, der spielt Klavier.
In Nummer 6, Professor Krause,
der ist Chirurg und Kunstbanause.

 

In Nummer 4, im 1. Stock,
da wohnt mit Kleinkind Susi Bock.
Im 1. Stock, in Nummer 6,
logiert Herr Mai mit Dackel Rex.

 

An sich verliert man keinen Ton
bei dieser Kon_ste_lla_tion.
Doch spielt Herr Wohlgemut Etüden,
bringt es Herrn Krauses Wut zum Sieden.

 

Er klingelt gleich beim Künstler an,
ob der nicht leiser klimpern kann.
„Das geht schlecht mit dem Instrument,
weil laut und leise es nicht kennt“,…

 

…so spricht Herr Wohlgemut zu Krause,
“ich mach‘ dafür ´ne Mittagspause,
doch dann ab Drei“, so spricht er harsch,
„üb‘ ich noch den Radetzky-Marsch!“

 

Man merkt, die Stimmung die wird kühler:
„Ach ja, dann hab‘ ich auch noch Schüler,
die dann ab Vier, zum Musizieren,
bei mir das Instrument traktieren.

 

Ab fünf Uhr ist dann aber Ruh‘,
dann klappe ich den Deckel zu.
So halte ich, korrekt und fein,
die Hausverordnung locker ein.“

 

Professor Krause, der zieht ab,
er ist genervt und auch recht schlapp.
Zur Nachtschicht, hier im Krankenhaus,
riss er zehn Blind-Gedärme raus.

 

Nun will er Ruhe, er ist müde,
will weder Marsch, noch ´ne Etüde.
Jetzt plärrt auch noch das Kleinkind Bock
vom Nachbarhaus, im 1. Stock.

 

Auch ärgert er sich ob des Drecks,
gefertigt von Herrn Mai‘ens Rex.
Der hatte just -man will’s nicht wissen-
vor Krauses Haustür hingeschissen.

 

Auch hat Herr Mai es oft vollbracht,
herumzuschleichen in der Nacht.
Dann hat er zu ´ner dicken Wampe
dabei meist eine Taschenlampe.

 

Er leuchtet damit -gar nicht fein-
zumeist in fremde Fenster rein.
Die Nachbarschaft ist höchst empört,
weil dies den Tiefschlaf gröbstens stört.

 

Im Nebenhaus, in Nummer 8,
hat sich Herr Schneider aufgemacht,
das Dachgeschoss noch zu erweitern,
doch kann der Baulärm nicht erheitern.

Der Kürbisstrasse -nebendran-
hängt noch ein Schrebergarten an.
Die Schrebergärtner -unverhohlen-,
die lieben es, oft laut zu johlen.

 

Ein lautes Schreien und Gekreische
tönt just herüber von Frau Ayshe.
Denn als die alte Schmitz gestorben,
hat sie das Gartenstück erworben.

 

Es ist meist Eigenart von Türken,
sie können selten leise wirken.
Die Ayshe schreit nur, wenn sie spricht,
als wär‘ sie oben nicht ganz dicht.

 

Gleich nebenan, Parzelle 9,
da trinken sich 4 Polen ein,
und jeder Wodka hebt die Laune,
gleich neben Krauses Gartenzaune.

 

Die Notdurft drückt, die Blase zwickt,
Herrn Krauses Grundstück wird beschickt.
Dann singen sie, oft prall und breit,
die Hymne Polens, strullbereit.

 

„Es ist nicht schön bei mir zu Hause“,
so denkt sich Herr Professor Krause.
Er ruft bei Anwalt Schulze an,
ob der für ihn mal klagen kann.      

   

„Professor Krause, was für Sachen,
da kann ich leider wenig machen,
ich will den Nachbarn trotzdem schreiben,
nichts soll am Ende offen bleiben.

 

Ich werde die Parteien bitten,
zu achten auf die guten Sitten
und Sie, Herr Krause, nicht zu nerven,
um Streitereien zu entschärfen.         

 

Den Polen, pinkelnd aus Vergnügung,
schick ich ´ne rechtliche Verfügung,
zu unterlassen, fremd zu strullern,
sie soll’n im eignen Garten pullern!“

 

Ein guter Rat folgt hier zum Schluss:
„Vor jedem Ärger und Verdruss
ist ein Gespräch ´ne Kleinigkeit,
vielleicht erzielt man Einigkeit?"

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
 

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Wie köstlich liebe Melda-Sabine 

Maches mal da könnt ich meinen

in meiner Straße gibt's nur Einen.

Denn hört der Erste auf zu mähen,

da brauchst nicht betteln und nicht flehen, 

da meldet sich auch schon der Nächste, 

ich denke nur, wenn ihr es wollt, na wehste?

Ich hab einen ohne Schalldämpfer 

 

Liebe Grüße Ilona 

...

 

 

 

 

 

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Ach liebe Melda-Sabine,

 

köstlich geschrieben in gekonnt humoriger Form, ich werde jedoch nicht mehr reimend antworten, da dies leider offensichtlich nicht erwünscht ist... schade!

 

Tantchen ist vermutlich zu deinen ältesten Fans zu zählen, wird sie doch im Dezember 96! 😉
Also bitte weiter so!

 

LG Uschi

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