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Spärlich bin ich eingerichtet,
Fast spartanisch,
Eigentlich sollte meine Entsagung
dazu dienen, mich nicht 

allzu Wohl zu fühlen,
Ich will nicht vergessen,

die Kinderarbeit,
Die Unterdrückung des Individuums,
Die Unterdrückung der Völker
durch die Anhäufung und
der schleichenden Dekadenz,
Denn ich muss gestehen,
Ich bin leicht zu verführen.
Doch zu meinem erstaunen,
Abgesehen von meiner Angst abzustumpfen, empfinde ich die Leichtigkeit des Neuanfangs.

Ich habe keine Vorhänge,
Ich will nichts mehr verbergen,
Meine Bücher beseelen die Räume,
Aufgestapelt auf den Fenstersimsen,
Die Gedichtsbände sind in den Räumen verteilt, meine Freunde und Brüder rügen mich für die Unordnung,
Ich weiß, sie machen sich Sorgen,
Doch sie verstehen nicht,

sie müssen offen liegen,

Platz genug haben um

sich zu entfalten,

um die Ordnung zu stören,
Sie müssen atmen, stets bereit,

die Würde der Schönheit anzufechten.

 

Die Tulpen in der Vase beginnen allmählich zu vertrocknen,

noch ein Hauch falbes flirren

schwebt über den Blüten,
Ah, noch so schön,

selbst im verwelken.
Was von Schönheit durchdrungen ist, wird uns stets ansprechen. 


Ich halte inne, höre in mich,

bin der Stille nicht gewohnt,

befürchte etwas schlimmes,

dann merke ich, da ist doch nichts!

Ach du heimtückische Angst,
Stets bist du bedacht,

Schabernack zu treiben mit meinem unkultivierten Geist,
Nein, du darfst nicht hinein...

 

Meine Wände, sind frisch gestrichen,
In Grün und Weiß, unsauber,

von Menschen die ihr

Handwerk nicht lieben.
Noch halte ich die Wände kahl,
Denn ich will noch eine Weile mich dem Schmerz und dem Verlust vergegenwärtigen,
Denn es gab da die Eine,

die meine Träume darbte.
Doch sobald das Feuer den Schmerz meines Herzens zu Asche dünkt,
Und aus der Lavaerde frische,
Junge Keimlinge sprießen,
Will ich die Wände mit Landschaftsbildern,
Mit dem Wanderer überm Nebelmeer,
Mit der Schule Athens schmücken,
Mit  selbst geschossenen Fotos
von den Bergen und Tälern Dersim's,
Meiner fernen, immergrünen Heimat,
Und mit einem Bild von Gandhi,
Um mich stets zu erinnern,
Dass es für mich noch viel zutun gibt.

Aphorismen will ich an

die Wände pinzeln,
Sie sollen mich Tag für Tag an ein lebenswertes Leben erinnern,

bis sie in jede meiner Faser dringen und sie färben,
Mich bestimmen,

bis die Dunkelheit zu Lichte zerinnt.
Ich hatte Sie einst erwählt, 
wo andere vor ihr flüchteten,
Wenn das Leben aus Liebe

gezeugt wurde,

dann muss die Finsternis doch nach der Liebe ihres Lebens warten

um zu zünden.
Ich verlor mich in ihren

mystischen Augen,
Ihre tiefen Abgründe zogen mich an,
Ich hatte gehofft in den tiefen Höhlen auf Goldadern zu stoßen,

wie den Sternen in tiefster Dunkelheit, wo es keine Laternen gibt,

weill der Mensch sich vor Furcht

nicht vorwagt um sie zu ergründen.
Ich dummer Junge, seither,

nährt sie sich von mir....

 

Ich verschenkte mein Sofa,

manchmal trage ich die Matratze vom Schlaf - ins Wohnzimmer,

und lege sie auf meinen Perser,

ich fühle mich dadurch von Konventionen befreit,

so als hätte ich dem System

den Mittelfinger gezeigt,

wenn ich nicht mitspiele,

wie können Sie mich beherrschen,

mich bestimmen?

Mich von meiner Suche ablenken?
Ich bin doch Mensch,

so wunderschön und tief ergreifend,

weshalb wollen Sie mich ablenken,

um mich von mir zu trennen?

Mich am gedeihen hindern?

Ich soll eine Verkümmerte Blume

in einem engen Topf bleiben,

die verlernt hat zu Duften..

 

Ich beginne zu schreiben,
Ich merke wie ich unwillkürlich lächle, 
Wie schön,

voller Fülle und sicher ich mich fühle.

 
Ich kann die Spitze der Feder nicht gerade halten,

ich bin Linkshänder, 
Es passt zu mir,

denn ich war stets ein Fragezeichen am Ende der Verse der Gesellschaft,

schlugen sie mich deshalb? 
Um aus meiner Schleife eine stramme Linie zu ziehen? 

Ganz gleich, ich bin noch, 
Im Hier und Jetzt bin ich fähig

mich auszudrücken, 
Meinem Geist Weite zu verleihen, 
Meinem Finger Schwiele, 
Meiner Hand Nässe, 
Der Gegenwart ehrliche Küsse.. 

 

( 2020) 

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Hallo Carlos.. 

Ich freu mich das du das Gedicht als schön empfindest..

Danke das du mich auf die lange des Gedichts aufmerksam gemacht hast. 

In der Tat ist es zu lang und überladen. 

Ich habe zudem noch Zeilen weg gelassen 🙂

Doch zu der Zeit musste ich einfach die Dinge los lassen Bi ich wieder tief einatmen konnte.. 

Ich werde dennoch daran arbeiten es kürzer zu gestalten, danke für die Anregung 

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