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Schicksal, welches Leid verlangt nach mir?
Ich lebe in einem vielsterne Hotel
mit magnetischen Zähnen
belustige mich mit nachgeschwärzter
Tinte im Wein
und einem Kleid aus Götterseide 

 

Welches Leid verlangt nach mir?
Jupiters Sonnenaufgang rinnt als Licht
über meine Haut ins Herz
ich bin zwar nicht von hier
doch auch nicht von dort

 

Welches Leid verlangt nach mir?
Krieg, Tod, Tod und Krieg
das Erdenverzeichnis ist voll von Staub
doch hier scheint der Sommer überall gleich
angezogen von Erinnerungen statt Gravitation

 

Welches Leid verlangt nach mir
in eine Depression?
Wir würgen höflich wie Spinnen
und ich bin die Haarigste von ihnen
wie ein Freund kommt der Zufallstod im Vogelgezwitscher
verlinkt mit den Bäumen

 

Wie still ist die Stimme der Nacht
der Fantasie
die warmen, federnden Fingerkuppen
die meine Stirn hinab wandern
wie ein glitzernder Fluss aus dem Paradies
Sag mir, welches Leid verlangt nach mir?

 

Welche Sterne scheinen auch in der Nacht?

 

 

 

 

 

 

Bild: Pixabay

night-photograph-2183637.jpg

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Oh Federtanz, 

 

das ist echt himmlisch gut geschrieben. Faszinierend wie du feinen Spagat meisterst, ohne kitschig zu werden oder die Bilder zu sehr zu überladen. Genial und hut ab! 

Nur das "kotzen" stört mich. Das passt eher in einen Text der zackiger und hastiger "gesprochen" wird, hier eher weniger. Wie wäre es mit herauswürgen als Alternative? Wäre hier mein empfinden. 

...was wollte ich noch .... ach ja! 

Bei deinen Zeilen stelle ich mir eine Elbenschönheit in Valinor vor die trotz des Lebens im Paradies in schwere Gedanken verfällt. 

 

Ich bin win Federtanz-Fan! 

 

LG JC

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Hallo Federtanz,

 

Ich kann mich dem Kommentar von Joschua nur anschließen, eine wirklich dichterische Sprache und Poesie.

Es gibt allerdings auch etwas,was mir nicht gefällt. Die Zeile: "Welch Leid verlangt nach mir"?

klingt für mich etwas aufgesetzt, so als hättest du Dich nicht getraut, die reine Poesie, die

dann folgt, ohne Begründung rauszulassen.Dabei nimmt sie dem Folgenden einen Teil seiner Wirkung.Was aus der Phantasie, dem Herzen kommt, braucht keinen intellektuellen Aufhänger!

Ganz liebe Grüße

 

Tobuma

 

 

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Liebe Federtanz,

 

das LI sitzt in einer trügerischen Sicherheit - Ahnungen bedrücken, die Frage wiederholt sich, was mit ihm angesichts so vieler "Zufallstode" (gefällt mir!) geschehen wird. Kriegsnachrichten verfolgen uns und lassen unser Leben unwirklich erscheinen.

 

Schön auch das Bild mit der schlingenden Spinne und:

Am 18.11.2022 um 09:45 schrieb Federtanz:

und ich bin die Haarigste von ihnen

 

Das LI sträubt sich, alles zu glauben und hinzunehmen. Die Nacht ist schön, romantisch und doch voller ängstigender Fragen.

 

Sehr gerne gelesen, feine Zeilen!

 

LG Nesselröschen

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